Seit jeher ist die Arbeit in Kindergärten ein „Frauenberuf“. Das überwiegend weibliche
Geschlechterverhältnis der Fachkräfte führt zu ungleichen Aufwachsbedingungen von Jungen
und Mädchen. Die Raumgestaltung des Kindergartens ist hier von Bedeutung, da sie
einen Einfluss auf die Entwicklung und Bildung von Kindern hat.
Gegenstand dieser Arbeit ist daher die Untersuchung der Wirkung der Dominanz der
weiblichen Fachkräfte auf die Raumgestaltung im Kindergarten und im besonderen deren
Auswirkung auf Jungen.
In den vergangenen Jahren wuchs das Interesse an Fragen bezüglich der Entwicklung
von Jungen und der nach neuen Formen der pädagogischen Arbeit mit Jungen. In der
Entwicklung von Jungen stellt der Mangel an männlichen Fachkräften ein wesentliches
Problem dar.
Verschiedene Studien zeigten, dass es typisches Jungenverhalten und Themen gibt. Im
Vordergrund sind Aktivitäten und Bewegung, körperliche Auseinandersetzung und Kampf
und traditionelle Symbole von Männlichkeit. Diese Themen kommen vor allem bei Jungen
im Alter zwischen fünf und sechs Jahren zum tragen und situationsabhängig. Doch die
Studien zeigten auf der anderen Seite, dass eine große Vielfalt im Verhalten von Jungen
besteht, welche deutlich macht, dass es nicht „das“Jungenverhalten gibt. Die jeweiligen
Rahmenbedingungen der Kindergärten prägen den pädagogischen Alltag und in einem
entscheidendem Ausmaß das Verhalten von Jungen. Die Ursachen von problematischen
Verhalten von Jungen hat in der Regel eine Vielfalt von Ursachen. Auf der einen Seite
stehen eventuell individuelle Defizite und familiäre Hintergründe und auf der anderen
Seite materielle und personelle Bedingungen der Kindergärten. Jungen suchen bereits im
Kindergarten nach Vorbildern und Verhaltensweisen, die typisch männlich sind. Dies ist
ein Erklärungsansatz für das Verhalten von Jungen im Kindergarten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation
- Ziel der Arbeit
- Vorgehen
- Theorie
- Aktuelle Situation in Kindergärten
- 10-Punkte-Programm
- Rolle und Bedeutung des pädagogischen Personals im Kindergarten
- Grundprinzipien für die Förderung von Erziehungs- und Bildungsprozessen
- Leben und Lernen in der Kindergruppe
- Der Kindergarten als anregende Lernumgebung
- Beobachtung und Dokumentation als Grundlage methodischen Vorgehens
- Zusammenarbeit im Team und die Aufgaben der Leitung
- Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
- Der Kindergarten im sozialen Umfeld
- Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule
- Weibliche Dominanz im Kindergarten
- Männliche Fachkräfte im Kindergarten
- Zahlen zum Männeranteil in Kindergärten
- Stand der Forschung
- Berufswege, -zugänge und -perspektiven
- Akzeptanz und Erwünschtheit von männlichen Erziehern
- Vorbehalte und Barrieren
- Handlungen, Strategien und Initiativen zur Erhöhung des Männeranteils
- Gendermainstreaming im Kindergarten
- Gender Mainstreaming - Definition und Bedeutung
- Stand der Forschung
- Schritte der Umsetzung, Methoden und Projekte, Partizipation von Kindern
- Gleichstellung als Organisationsentwicklung
- Geschlechtsbewusste Pädagogik in Bildungsplänen und Bildungsprogrammen von Kindergärten in Niedersachsen
- Raumgestaltung im Kindergarten
- Eingänge, Hallen und Flure
- Garderobe
- Musikräume
- Bauecken - und räume
- Rollenspiel- und Theaterräume
- Werkräume
- Bewegungsräume
- Jungenforschung und Raumgestaltung
- Jungenforschung
- Geschlechtsspezifische Sozialisation
- Geschlechtsspezifische Nutzung der Räume
- Aktuelle Situation in Kindergärten
- Empirische Untersuchung
- Methode Fragebogen
- Fragebogen
- Wahl der Methode
- Empirische Untersuchung
- Fragebogen
- Ergebnisse der Untersuchung
- Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis
- Auswirkungen auf die Jungen
- Auswirkungen für den Kindergartenalltag
- Empfehlung für den Kindergartenalltag
- Methode Fragebogen
- Literaturverzeichnis
- Appendix
- Eigenständigkeitserklärung
- Fragebogen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Arbeit untersucht die Auswirkungen der Dominanz weiblicher Fachkräfte auf die Raumgestaltung im Kindergarten und deren Wirkung auf Jungen. Die Arbeit analysiert die aktuelle Situation in Kindergärten, die Rolle des pädagogischen Personals, die weibliche Dominanz, den Mangel an männlichen Fachkräften und die Bedeutung von Gender Mainstreaming. Die Arbeit untersucht auch die geschlechtsspezifische Nutzung von Räumen und die Bedeutung der Jungenforschung für die Raumgestaltung.
- Geschlechtsspezifische Raumgestaltung im Kindergarten
- Auswirkungen der weiblichen Dominanz auf Jungen
- Mangel an männlichen Fachkräften
- Gender Mainstreaming in Kindergärten
- Geschlechtsspezifische Nutzung von Räumen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung
- Motivation: Die Arbeit entstand aus dem Interesse der Autorin an den Auswirkungen der weiblichen Dominanz auf die Bildung und Erziehung von Jungen in Kindergärten.
- Ziel der Arbeit: Die Arbeit soll untersuchen, ob die weibliche Dominanz sich auf die Raumgestaltung im Kindergarten auswirkt und welche Folgen dies insbesondere für Jungen hat.
- Vorgehen: Die Arbeit ist in zwei Hauptteile geteilt: Theorie und Empirie. Der Theorieteil behandelt die aktuelle Situation in Kindergärten, die Rolle des pädagogischen Personals, die weibliche Dominanz, männliche Fachkräfte, Gender Mainstreaming und die Raumgestaltung im Kindergarten. Der empirische Teil präsentiert die Ergebnisse einer Fragebogenstudie.
- Theorie
- Aktuelle Situation in Kindergärten: Das Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation in Kindergärten, den Ausbau der Kinderbetreuung und die Bedeutung des Kinderförderungsgesetzes. Es wird auch das 10-Punkte-Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vorgestellt, das den Ausbau der Kinderbetreuung fördern soll.
- Rolle und Bedeutung des pädagogischen Personals im Kindergarten: Dieses Kapitel beschreibt die Aufgaben und Ziele des pädagogischen Personals im Kindergarten. Es werden die Grundprinzipien für die Förderung von Erziehungs- und Bildungsprozessen, das Leben und Lernen in der Kindergruppe, der Kindergarten als anregende Lernumgebung, Beobachtung und Dokumentation, die Zusammenarbeit im Team und die Aufgaben der Leitung, die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern, der Kindergarten im sozialen Umfeld und die Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule beleuchtet.
- Weibliche Dominanz im Kindergarten: Dieses Kapitel analysiert die historische Entwicklung der weiblichen Dominanz im Kindergarten und die Gründe für das überwiegend weibliche Geschlechterverhältnis der Fachkräfte. Es werden auch die Auswirkungen dieser Dominanz auf die Bildung und Erziehung von Jungen diskutiert.
- Männliche Fachkräfte im Kindergarten: Das Kapitel beleuchtet die Situation von männlichen Fachkräften in Kindergärten, den geringen Männeranteil, den Stand der Forschung, die Berufswege, -zugänge und -perspektiven, die Akzeptanz und Erwünschtheit von männlichen Erziehern, die Vorbehalte und Barrieren sowie die Handlungen, Strategien und Initiativen zur Erhöhung des Männeranteils. Es werden auch verschiedene nationale und internationale Kampagnen und Praxisprojekte vorgestellt.
- Gendermainstreaming im Kindergarten: Dieses Kapitel behandelt das Konzept von Gender Mainstreaming, seine Definition und Bedeutung, den Stand der Forschung, die Schritte der Umsetzung, Methoden und Projekte, die Partizipation von Kindern, die Gleichstellung als Organisationsentwicklung und die Berücksichtigung von geschlechtsbewusster Pädagogik in Bildungsplänen und -programmen.
- Raumgestaltung im Kindergarten: Das Kapitel befasst sich mit der Bedeutung der Raumgestaltung im Kindergarten, den verschiedenen Räumen und deren Gestaltung. Es werden die Eingänge, Hallen und Flure, die Garderobe, Musikräume, Bauecken und -räume, Rollenspiel- und Theaterräume, Werkräume und Bewegungsräume detailliert beschrieben.
- Jungenforschung und geschlechtsspezifische Raumgestaltung: Dieses Kapitel behandelt die Jungenforschung, die geschlechtsspezifische Sozialisation und die geschlechtsspezifische Nutzung der Räume. Es wird darauf hingewiesen, dass Jungen im Kindergartenalltag häufig nicht ausreichend angesprochen werden und dass die Raumgestaltung und die Angebote den Bedürfnissen von Jungen nicht immer gerecht werden.
- Empirische Untersuchung
- Methode Fragebogen: Das Kapitel erläutert die Methode des Fragebogens in der empirischen Forschung und die Gründe für die Wahl dieser Methode in der vorliegenden Arbeit.
- Empirische Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die Durchführung der Fragebogenstudie, die Auswahl der teilnehmenden Kindergärten, die Gestaltung des Fragebogens und die Ergebnisse der Auswertung. Es werden die Geschlechterverteilung der Fachkräfte, die Geschlechterverteilung bei den Angeboten und die Geschlechterverteilung der Fachkräfte bei der Angebotsübernahme analysiert.
- Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis: Das Kapitel interpretiert die Ergebnisse der Fragebogenstudie und deren Bedeutung für den Kindergartenalltag. Es werden die Auswirkungen auf die Jungen, die Auswirkungen für den Kindergartenalltag und Empfehlungen für die Praxis gegeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die geschlechtsspezifische Raumgestaltung im Kindergarten, die Auswirkungen der weiblichen Dominanz auf Jungen, den Mangel an männlichen Fachkräften, Gender Mainstreaming, die geschlechtsspezifische Nutzung von Räumen und die Bedeutung der Jungenforschung für die Raumgestaltung.
- Arbeit zitieren
- Lea Grabener (Autor:in), 2012, Geschlechtsspezifische Raumgestaltung im Kindergarten - Die Auswirkung der Dominanz der weiblichen Erzieher auf die Raumgestaltung und deren Wirkung auf Jungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207357
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