Die WTO ist in der letzten Zeit sehr stark unter Druck geraten. Die seit nunmehr
als zehn Jahren anhaltenden Verhandlungen in Doha haben immense Kosten
verursacht, ohne dabei nennenswerte Ergebnisse zu liefern. Der mögliche
Verhandlungskollaps der letzten Runde könnte eine neue Protektionswelle
hervorrufen, wird befürchtet. Die jüngste Weltwirtschaftskrise hat schon einen
ersten, faden Beigeschmack der protektionistischen Bestrebungen hinterlassen
und gezeigt, dass der internationale Handel noch lange nicht robust ist.
Gleichzeitig ist eine Vielzahl neugegründeter regionaler Handelsabkommen zu
beobachten. Die fortschreitende regionale Wirtschaftsintegration wird manchmal
als Phänomen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts genannt. Laut World Trade
Report 2011 existieren zurzeit um die 300 PTAs, was einen vierfachen Anstieg in
den letzten zwei Dekaden bedeutet. Mitte 2002 wurden z. B. 250 regionale
Abkommen bei der WTO gemeldet, davon kamen 129 nach 1995 hinzu.
Die 2004 erschienene empirische Arbeit von Andrew Rose, in der er die Rolle der
WTO für den internationalen Handel untersucht, goss noch mehr Öl ins Feuer.
Roses Untersuchungsergebnisse erschüttern zwar einerseits die gängigsten
Theorien, die die Notwendigkeit eines multilateralen Handelsabkommens
erklären, andererseits erlauben sie gleichzeitig einen alternativen Blick auf die
Natur des internationalen Wirtschaftssystems, in dessen Dramaturgie sich
Wirtschaftsbeziehungen abspielen.[...]
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Die Notwendigkeit eines multilateralen Handelsabkommens
2.1 Terms-of-Trade-Theorie und das Gleichgewichtsmodell
2.2 Terms-of-Trade-Theorie und die Politökonomie
2.3 Handelsabkommen als politisches Bindungsinstrument
3 Empirische Evidenz der Theorien
4 Effekte der WTO-Mitgliedschaft auf den Handel
4.1 Interpretation der Ergebnisse des Gravitationsmodells von Rose
4.2 Kritik an Rose’s Berechnungen
5 Alternative Interpretation der empirischen Erkenntnisse von Rose
6 Messung der Handelspolitik
7 Verhaltensmuster in internationalen Wirtschaftsbeziehungen
7.1 Kooperation als evolutionärer Prozess
7.2 Populationsdynamik und evolutionäre Stabilität
7.3 Kritische Masse und Kooperation
8 Kooperationsprobleme und institutionelle Lösungsmöglichkeiten
8.1 Institutionen in einem anarchischen Umfeld
8.2 Rolle der Institutionen bei politischem Marktversagen
8.3 Haftungspflichten, Transaktionskosten und asymmetrische Informationen
8.4 Freifahrerverhalten und Verhandlungsprobleme
8.5 Zwischenfazit
9 Entwicklung des Welthandelssystems
9.1 Regeln und Prinzipien des GATT und der WTO
9.2 Besonderheiten der Verhandlungsrunden unter GATT
9.3 Probleme der WTO
10 Der Two-Level-Ansatz der internationalen Verhandlungen
11 Asymmetrie der Liberalisierung unter GATT
12 Die Rolle des Streitschlichtungsverfahrens in der Handelsliberalisierung
13 Abschlussbemerkung
Anhang
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Effekt der Zollsetzung auf Welt- und Lokalpreise
Abbildung 2: Optimales Handelsabkommen in der Anwesenheit/Abwesenheit der politischen Zollsetzungsmotive
Abbildung 3: Kapitalallokation unter Freihandel und in Anwesenheit der Lobbygruppen
Abbildung 4: Effekte der Mitgliedschaft in GATT/WTO
Abbildung 5: Offenheit der WTO-Mitglieder und Nichtmitglieder
Abbildung 6: Gesamthandel in % mit GATT-/WTO-Mitgliedern
Abbildung 7: Durchschnittliche angewandte Zollsätze nach Regionen
Abbildung 8: Trade Freedom für Nichtmitglieder der WTO
Abbildung 9: Aggregierter Trade Freedom Index der Nichtmitglieder
Abbildung 10: Simulated Ecological Success of the Decision Rules
Abbildung 11: Die Pay-Off Funktionen von TFT vs. ALL D in Abhängigkeit von der Populationsgröße
Abbildung 12: Scatter Plots with Fitted Values: Trade Freedom and Dispute Variables
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Trade Freedom Index der Nichtmitglieder der WTO
Tabelle 2: GATT Verhandlungsrunden
Tabelle 3: MFN Zollreduktion der Industrieländer
Tabelle 4: Gebundene Zollsätze unter GATT vor der Uruguay Runde
Tabelle 5: Zollsätze in den geschützten Sektoren in den USA und der EU
Tabelle 6 : Angewandte und gebundene Zollsätze ausgewählter WTO-Mitglieder
1 Einleitung
Die WTO ist in der letzten Zeit sehr stark unter Druck geraten. Die seit nunmehr als zehn Jahren anhaltenden Verhandlungen in Doha haben immense Kosten verursacht, ohne dabei nennenswerte Ergebnisse zu liefern. Der mögliche Verhandlungskollaps der letzten Runde könnte eine neue Protektionswelle hervorrufen, wird befürchtet. Die jüngste Weltwirtschaftskrise hat schon einen ersten, faden Beigeschmack der protektionistischen Bestrebungen hinterlassen und gezeigt, dass der internationale Handel noch lange nicht robust ist.[1] Gleichzeitig ist eine Vielzahl neugegründeter regionaler Handelsabkommen zu beobachten. Die fortschreitende regionale Wirtschaftsintegration wird manchmal als Phänomen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts genannt. Laut World Trade Report 2011 existieren zurzeit um die 300 PTAs, was einen vierfachen Anstieg in den letzten zwei Dekaden bedeutet.[2] Mitte 2002 wurden z. B. 250 regionale Abkommen bei der WTO gemeldet, davon kamen 129 nach 1995 hinzu.[3] Soll das eventuell für das multilaterale Handelssystem ein Grund zur Sorge sein?
Die 2004 erschienene empirische Arbeit von Andrew Rose, in der er die Rolle der WTO für den internationalen Handel untersucht, goss noch mehr Öl ins Feuer. Roses Untersuchungsergebnisse erschüttern zwar einerseits die gängigsten Theorien, die die Notwendigkeit eines multilateralen Handelsabkommens erklären, andererseits erlauben sie gleichzeitig einen alternativen Blick auf die Natur des internationalen Wirtschaftssystems, in dessen Dramaturgie sich Wirtschaftsbeziehungen abspielen.
„International Institutions are increasingly important, but they are not always successful“.[4]
Angesichts dieser Zustände erscheint es interessant, zu fragen, ob die Schirmherrschaft der WTO über dem Welthandelssystem notwendig für seine Effektivität ist. Dabei ist die Frage von Bedeutung, wie die internationalen Wirtschaftsbeziehungen funktionieren und ob sie einer externen Institution bedürfen. Wenn ja, wie ist eine solche Institution zu gestalten, um ihrer Rolle gerecht zu werden?
Im Kanon dieser Fragestellungen ist diese Arbeit wie folgt aufgebaut. Abschnitt 2 beschreibt die Marktzugangs- bzw. Terms-of-Trade- sowie die Commitmenttheorien als zwei Ansätze, die die Notwendigkeit eines multilateralen Handelsabkommens beschreiben. Ihre Ergebnisse sind in Abschnitt 3 zusammengefasst. Daran anknüpfend erfolgen in Abschnitt 4 die Darstellung empirischer Ergebnisse von Andrew Rose und in Abschnitt 5 die kritische Hinterfragung ihrer Aussage. Im Lichte der gewonnenen Erkenntnisse werden andere Methoden der Messung der Handelspolitik vorgestellt, bewertet und selektiv auf gestellte Fragen angewandt. Die gesammelten Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Liberalisierung des Welthandelssystems sich vielmehr eigendynamisch entwickelt als ursprünglich angenommen und ein anarchisches System darstellt. Wie eine allerdings beobachtete Kooperation zwischen den Staaten, basierend auf den Ergebnissen der vorangegangenen Abschnitte, statusunabhängig in einem solchen System möglich wurde, ist das Thema des Abschnitts 7. Dabei werden zentrale Parameter festgestellt, die im Sinne der evolutionären Spieltheorie sowohl für die Entstehung und Ausbreitung als auch für die Stabilität der internationalen Kooperation von entscheidender Bedeutung sind.
Allerdings ist diese Dynamik nicht isoliert von der politischen Realität zu betrachten. Wie die Geschichte des internationalen Handels belegt, sind kurzfristige Protektionsmaßnahmen immer präsent und können zum Marktversagen führen. Abschnitt 8 präsentiert zwei Sichtweisen, wie eine internationale Organisation das „anarchische“ Umfeld internationaler Wirtschaftsbeziehungen beeinflussen kann, um den evolutionären Kooperationsprozess langfristig zu sichern. Abschnitte 9 und 10 befassen sich mit der Struktur, den Normen und Prinzipien, auf denen GATT/WTO aufbaut sowie mit den Ursachen der asymmetrischen Effekte, die im Laufe des Bestehens des Handelssystems entstanden sind. Die empirische Evaluierung dieser Diskrepanzen sowie die Rolle der WTO in ihrer Korrektur sind das Thema des Abschnitts 11, wobei einige Vorschläge für die zukünftige Rolle der WTO kurz diskutiert werden. Der letzte Abschnitt präsentiert die Rolle des Streitschlichtungsverfahrens in der Handelsliberalisierung. Die Arbeit schließt mit einer Betrachtung der untersuchten Evidenzen und macht mögliche Reformvorschläge für die Zukunft des multilateralen Handelssystems.
2 Die Notwendigkeit eines multilateralen Handelsabkommens
In diesem Kapitel wird der Versuch unternommen, die in der ökonomischen Literatur verbreiteten Erklärungen für die Notwendigkeit eines multilateralen Handelssystems vorzustellen, analytisch herzuleiten und die Ergebnisse für die weiteren Untersuchungen im Rahmen dieser Arbeit zusammenzufassen. Alle Theorien der Handelsabkommen sollen in der Lage sein, den Grund, warum Marktakteure von den internationalen Handelsverhandlungen profitieren, identifizieren und erklären zu können.[5] Sie sollen imstande sein, das „Problem“, das aus der Abwesenheit solcher Handelsbeziehungen entstünde, zu bestimmen und effektive Lösungen anzubieten.[6]
Die ökonomische Literatur befasst sich mit einigen Problemen, die ihren Grund in unkontrollierten internationalen Handelsbeziehungen haben.[7] Eine Möglichkeit der Problementstehung besteht in der Existenz externer Effekte, die aufgrund handelspolitischer Entscheidungen der Regierung eines Landes entstehen können, die die Wohlfahrt eines anderen Landes negativ beeinflussen. Diese Sichtweise ist bekannt als sog. Marktzugangs- bzw. Terms-of-Trade-Theorie . [8] Nach diesem Ansatz setzt die Regierung eines großen Staates Importzölle, um nationale Wohlfahrt zu maximieren, gleichwohl erkennend, dass ein Teil der Zollinzidenz auf ausländische Exporteure abgewälzt wird, deren Produkte zum niedrigeren Marktpreis angeboten werden müssen.[9] Die Möglichkeit der Terms-of-Trade-Manipulation verleitet Regierungen dazu, unilateral höhere und somit ineffiziente Zollsätze festzulegen. Es gibt eine Reihe von Modifikationen des Terms-of-Trade-Ansatzes. Flam und Helpman (1987) sowie Helpman und Krugman (1989) z. B. erweitern die Terms-of-Trade-Theorie um den Fakt der Existenz von monopolistischen Strukturen, was bei unilateral gesetzten Zöllen ebenfalls zu Marktineffizienzen führen kann. Ethiers (1998a, b) Argumentation zufolge können Skalenexternalitäten entstehen, wenn Produktionstechnologien international steigende Skalenerträge aufweisen. In diesem Fall kann der Nutzen eines Handelsabkommens für eine Regierung durch das Handelsvolumen zwischen anderen Staaten beeinflusst werden.[10]
Ein anderes Problem, das ein Handelsabkommen zu lösen vermag, entsteht, wenn eine Regierung nicht in der Lage ist, sich von dem geschützten Sektor zu distanzieren.[11] Die potenzielle Rolle eines multilateralen Handelsabkommens wie GATT/WTO soll dabei einer Regierung helfen, dem Druck der politischen Interessengruppen zu entkommen und das Zeitinkonsistenzproblem zu lösen. Dieser Ansatz ist in der Literatur als Commitment Approach bekannt und wurde von Maggi und Rodriguez-Clare (1998) sowie Tabellini (1987) und Tornell (1991) formal dargestellt.[12]
2.1 Terms-of-Trade-Theorie und das Gleichgewichtsmodell
Erkenntnisse aus der Spieltheorie, insb. aus den nicht-kooperativen Spielen, finden breite Anwendung in der internationalen Handelspolitik. Ein Spieler kann im Gefangenendilemma-Setting seinen individuellen Nutzen maximieren, wenn er den anderen Spieler „ausbeutet“. Im handelspolitischen Jargon ist ein autarkes Vorgehen als „Beggar-thy-Neighbour-policy“ bekannt und führt dazu, dass ein Teil des erreichten Nutzens auf Kosten eines anderen Staates erfolgt.[13] Während ein soziales Optimum darin besteht, eine Freihandelspolitik zu betreiben, hat jeder Staat den Anreiz, einen positiven Zoll zu setzen. Dieser Anreiz besteht, solange der Nutzen der defektierenden Partei aus der Verschiebung des Terms-of-Trade-Gleichgewichts erhöht werden kann. Der Opponent erwartet seinerseits solches Vorgehen und wird dementsprechend den eigenen Importzoll reziprok erhöhen. Schlussendlich werden beide Länder schlechter dastehen als unter dem Freihandel. Ein Handelsabkommen ist daher notwendig, um ein effizientes Ergebnis herbeizuführen.[14]
In „The Economics of World Trading System“ bieten Bagwell und Staiger ein Modell an, bekannt als The Traditional Economic Approach, das unabhängig von polit-ökonomischen Mechanismen in der Lage ist, die Effekte der Externalitäten, resultierend aus dem sog. Terms-of-Trade-driven Prisoners‘ Dilemma , zu beschreiben.[15] In einem 2x2 Gleichgewichtsmodell, unter vollkommener Konkurrenz, handeln zwei Länder die Güter x und y, wobei x das Gut ist, das üblicherweise importiert wird. Der lokale relative Preis, dem sich inländische Anbieter und Nachfrager gegenübersehen, ist[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] bzw.[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] für das Ausland. Die In- und Auslandswertzollsätze sind entsprechend t und und nicht prohibitiv, sodass[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] gelten. Daraus folgt:[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] mit den Terms-of-Trade für Ausland und Inland Importzoll (bzw. Exportsubvention) ist [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]somit und [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]genauso für[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] .[16]
In jedem Land ist das Produktionsniveau der Güter x und y vom lokalen relativen Preis abhängig. [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]Die Produktionsfunktionen sind als mit i=x,y definiert. Es wird auf dem höchsten Niveau der Produktionsmöglichkeitskurve im Punkt des Gleichheitsverhältnisses zwischen der Grenzrate der Transformation und dem loklen relativen Preis produziert. [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]sind der entsprechende Konsum, der durch den relativen lokalen Preis bestimmt wird.[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] R und sind die Zolleinnahmen, gemessen in der Einheit der Exportgüterlokalpreise. Daraus folgt: [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten].[17]
Für die Darstellung des Handelsgleichgewichts zwischen zwei Ländern werden an dieser Stelle die Export- und Importgleichungen eingeführt. Für das Inland erfolgt das Beschreiben der Importe von x der Form [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]und der Exporte von y: [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]wobei[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] der nationale Konsum in jedem Land ist. Bei dem gegebenen beliebigen Weltpreis implizieren die In- und Auslandsbudgetrestriktionen einen ausgeglichenen Handel.
(2.1)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(2.2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Weltgleichgewichtspreis kann mittels der Markträumungsbedingung für das Gut y bestimmt werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(2.3)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Markträumungsbedingung für Gut x ist somit durch die Gleichungen (2.1), (2.2) und (2.3) sichergestellt. Der Weltgleichgewichtspreis ist, gegeben beliebige Zollsätze und , mithilfe der Gleichung (2.3) determiniert. Folglich beeinflussen der Weltpreis und die gewählten Zollsätze[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] lokale Preise, Produktionsniveau, Konsum, Import, Export sowie Zolleinnahmen.[18]
2.2 Terms-of-Trade-Theorie und die Politökonomie
Nun folgt die Frage, welchen Anreiz eine Regierung hat, das Terms-of-Trade-Gleichgewicht zu manipulieren. Eines der Ziele einer Regierung im neoklassischen Sinn besteht darin, die nationale Wohlfahrt zu maximieren. Die Wohlfahrtsfunktionen für das In- und Ausland lassen sich dann als Funktionen des lokalen und des Weltpreises darstellen:
(2.4)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(2.5)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Dabei sind w und indirekte Nutzenfunktionen jeweiliger Regierungsvertreter im In- und Ausland. I bzw[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]. geben das nationale In- bzw. Auslandseinkommen wieder.[19] Es wird weiterhin eine Zunahme der Wohlfahrt beim fixen lokalen Relativpreis mit Terms-of-Trade angenommen:
(2.6)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(2.7)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Den Inhalt der getroffenen Annahmen verdeutlicht auch Abbildung 1.[20] Das Zollpaar[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] kann der lokalen Iso-Lokalpreiskurve [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]und der Iso-Weltpreiskurve [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]zugeordnet werden. Die alternative Iso-Weltpreiskurve[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] impliziert einen niedrigeren Weltpreis als in Punkt A und gleichsam eine bessere Terms-of-Trade-Bedingung.[21] Die Bewegung von A nach B entspricht einem höheren Inlands- und niedrigeren Auslandszoll und geht mit der Reduktion des Weltpreises beim fix gehaltenen Inlandspreis einher. Diese Tatsache verursacht einen Einkommenstransfer vom Ausland ins Inland und hat jene Ineffizienzen zur Folge, die ein Handelsabkommen beseitigen kann. Die Abwesenheit von notwendigen Mechanismen, die ein Handelsabkommen mit sich bringt, führt dazu, dass die inländische Regierung bestrebt sein wird, den inländischen Importzollsatz über die Gleichgewichtsbedingung anzuheben.[22]
In der Abwesenheit eines Handelsabkommens setzt jede Regierung ihre Zölle unilateral fest und wählt ein eigenes Zollniveau als Reaktionsfunktion auf das Zollniveau des Auslands. Aus dieser Situation heraus resultieren folgende Reaktionsfunktionen für das Inland (2.8) und das Ausland (2.9):
(2.8)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(2.9)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Setzt man = [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]und mit[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] , was die Annahme bestärkt, dass die handelspolitischen Maßnahmen den lokalen relativen Preis stärker beeinflussen als den relativen Weltpreis, so können die Gleichungen (2.8) und (2.9) umgeschrieben werden:
(2.10)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(2.11)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Beste-Antwort-Funktionen lassen sich mithilfe der Wohlfahrtseffekte bestimmen, die durch die Veränderung der relativen In- bzw. Auslandspreise, jeweils erster Term in (2.10) und (2.11) sowie des relativen Weltpreises entstehen. Das Kalkül eines großen Staates besteht darin, durch die Erhöhung eigener Zölle sowohl den lokalen als auch den Weltrelativpreis zu beeinflussen. Die daraus resultierende Änderung der Terms-of-Trade soll einen positiven Wohlfahrtseffekt herbeiführen.[23]
Aus den Beste-Antwort-Funktionen ergeben sich die Zollniveaus für jedes Land in Abhängigkeit vom Zoll des anderen Landes. Beginnend in Punkt A der Abbildung 1 wird der inländische Zollsatz auf beim fixen Auslandszollsatz erhöht. Dies hat ein neues Gleichgewicht in Punkt C zur Folge. Durch die Erhöhung des Zollsatzes steigt der Inlandspreis, während der Weltpreis sinkt. Für ein besseres Verständnis kann die Bewegung von A nach C in zwei Schritte zerlegt werden. Im ersten Schritt induziert die unilaterale Erhöhung des Zollsatzes die Bewegung von A nach B. Diese Bewegung isoliert zunächst die Änderung des Weltpreises, sodass der Wohlfahrtseffekt für das Inland durch den Term der Gleichung (2.10) eingefangen wird. Im zweiten Schritt wird die Bewegung von B nach C betrachtet. Dieser Wechsel isoliert den induzierten Anstieg des lokalen Preises beim fix gehaltenen Weltpreis. Der Wohlfahrtseffekt wird durch den Term [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]der Gleichung (2.10) repräsentiert. Der Wohlfahrtseffekt aus der Änderung der lokalen Preisbewegung von B nach C spiegelt den Trade off zwischen den Kosten der Verzerrung der inländischen Produktion und Konsumption und dem politischen Vorteil wider. Der Wohlfahrtseffekt aus der Änderung der Weltpreisbewegung von A nach B reflektiert die Abwälzung der Kosten auf das Ausland, die aus der inländischen Zollpolitik resultieren. Mit anderen Worten, wenn eine Regierung die Importzölle zum Zweck der Verbesserung der Terms-of-Trade erhöht, wälzt sie automatisch einen Teil der Kosten auf den ausländischen Handelspartner ab, der seine Güter zum niedrigeren Weltpreis absetzen muss.[24] Punkt C muss nicht unbedingt die einzige gleichgewichtige Zollkombination sein, da das Ausland den Anreiz hat, seinen Zollsatz [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]ebenfalls zu ändern.[25]
Im Nash-Gleichgewicht sind die Gleichungen (2.10) und (2.11) erfüllt. In der Abbildung 2 wird dieses Gleichgewicht durch den Punkt N dargestellt, der gleichzeitig jeweils eine wohlfahrtsmaximierende Reaktion einer jeweiligen Regierung wiedergibt.[26] Dieser Punkt ist allerdings nicht pareto-optimal. Der effiziente Bereich – rot markierte Stelle, die sog. Efficiency locus curve, die alle pareto-optimale Zollkombinationen abbildet – ist bei unilateraler Zollsetzung nicht erreichbar. Die Terms-of-Trade-Externalität ist einer der Gründe, der für die Ineffizienz des Nash-Gleichgewichts verantwortlich ist.[27] Zusätzliche polit-ökonomische Motive, wie z. B. der Schutz des Exportsektors, verlagern die Effizienzkurve von dem Freihandelsgleichgewicht weg.[28] Grossman und Helpman haben die polit-ökonomische Sichtweise auf die Handelsabkommen um einige Überlegungen ergänzt, dergestalt, dass wohlfahrtsmaximierende Regierungen in ihren politischen Entscheidungen dem Druck multisektoral organisierter Interessengruppen ausgesetzt sind.[29] Auch in einem solchen Szenario entstehen Terms-of-Trade-Externalitäten, die das Gefangenen-Dilemma verursachen.[30]
2.3 Handelsabkommen als politisches Bindungsinstrument
Das vorangegangene Kapitel enthält eine mögliche Perspektive, warum unkoordinierte Handelsbeziehungen zu ineffizienten Situationen führen können. Der sog. Commitmentansatz bietet einen etwas anderen Blickwinkel auf die Problematik des internationalen Handels. Im Mittelpunkt der von Maggi und Rodriguez-Clare vorgestellten Theorie steht das Argument, dass das Handelsabkommen einer Regierung Unterstützung bietet, sich von den inländischen Lobbygruppen zu distanzieren, um eine glaubwürdige Freihandelsverpflichtung eingehen zu können.[31]
An dieser Stelle wird ein Modell präsentiert, das zeigen soll, warum es für ein kleines Land, das nicht imstande ist, die Terms-of-Trade zu beeinflussen, trotzdem vorteilhaft sein kann, sich dem Freihandel glaubwürdig zu verpflichten und somit Nutzen aus der Teilnahme an einem Handelsabkommen zu ziehen. Ein kleines Land besteht aus zwei Sektoren, dem politisch organisierten industriellen Sektor (M) und dem nichtorganisierten Sektor (N), wobei N ein beliebiges Gut herstellt, dessen Preis auf 1 normiert ist. Beide Sektoren beanspruchen Kapital und Land als Produktionsfaktoren. Der Faktor Land ist gleich über die Bevölkerung verteilt, wobei die Bevölkerung ebenfalls auf 1 normiert ist. Beide Sektoren verfügen über K, wobei die Anteile jeweils den Sektoren N und M zuzurechnen sind. Der internationale Preis für ein industrielles und numeraires Gut wird mit bezeichnet. Laut einer Annahme ist eine politisch motivierte Regierung in der Lage, den inländischen relativen Preis p für M durch Handelsschranken zu beeinflussen, sodass gilt. Für die Produktion einer Einheit industriellen Gutes wird nur das Kapital benötigt, für die Herstellung eines numerairen Gutes sind sowohl Kapital als auch Land T erforderlich. Es gelten folgende Produktionsfunktionen: und .[32] Setzt man , so kann die Grenzproduktivität des Kapitals im Sektor N als beschrieben werden, wobei die partielle Ableitung von F in Bezug auf i bezeichnet. Gemäß der Annahme beschreibt der Ausdruck auf der einen Seite die Kapitalrendite im Sektor N und ist der Preis für das numeraire Gut N. Auf der anderen Seite ist die Kapitalrendite im Sektor M einfach durch p vorgegeben. beschreibt die Landesrendite.[33]
Gegeben die Konsumentenpräferenzen , mit als Konsum von i=N,M, wird zusätzlich angenommen. Mit diesen Konsumentenpräferenzen, implizit als definiert, ist die Nachfrage nach dem Gut M durch gegeben . Der indirekte Nutzen für den Marktteilnehmer yyy ist mit y als Einkommen und . Die soziale Wohlfahrtsfunktion wird wie folgt definiert:
(2.12)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
mit als positives bzw. negatives Einkommen der Protektion.[34]
Wie anfangs angenommen, sind die Kapitaleigner des Sektors M politisch organisiert und können eine Lobby zum Schutz eigener Interessen bilden. Um die Regierung für den gewährten Schutz zu kompensieren, wird eine Schutzrente pro Kapitaleinheit in Höhe von c entrichtet, sodass ein Gesamtbeitrag cx entrichtet wird.[35] Die Nutzenfunktion der Regierung setzt sich daher aus der durchschnittlichen Gesamtwohlfahrt und den Einnahmen der Lobby zusammen:
(2.13)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ist a=0, wird die Regierung die Preise so setzen, um die maximale Gesamtwohlfahrt zu erreichen, und daher den freien Handel wählen. Falls a positiv ist, wird die Regierung von dem Liberalisierungskurs abweichen, da sie einen angemessenen Ausgleich von der Lobby bekommt. In diesem Modell spielt beim Verhandlungsprozess die Verhandlungsmacht der Regierung und der Lobbygruppe eine zentrale Rolle. Berücksichtigt man den Parameter bei der Modellierung der gleichgewichtigen Kapitalallokation, vollzieht sich laut Maggi und Rodriguez-Clare unter der Existenz einer starken Industrielobby eine Kapitalallokationsverzerrung hin zum M- Sektor.[36]
Das vorgestellte Modell erfolgt in Form eines Nash-Verhandlungsspiels.
Im Zeitpunkt wählen Kapitalhalter ihren Investitionssektor aus. Da
jeder Investor relativ „klein“ ist, verhält er sich nicht strategisch.
Nachdem die Investitionsentscheidungen getroffen wurden, starten im Zeitpunkt Verhandlungen zwischen Lobbygruppen und der Regierung. Der Ausgang der Verhandlungen soll folgende Bedingungen (i, ii) erfüllen:
i. Der Term maximiert . Der Ausdruck kann als gemeinsamer Überschuss der Regierung und der Lobby interpretiert werden, wobei:
(2.14).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
kann in diesem Kontext als kurzfristiges Preisgleichgewicht angesehen werden. Ist a=0, ist der gemeinsame Überschuss gleich der Wohlfahrt, die unter maximal ist.
ii. Der Term ist das gewichtete Mittel des Wohlfahrtsverlustes von der Protektion und der Bereitschaft der Lobby, dafür zu zahlen:
(2.15)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ist , reichen die Lobbybeiträge gerade einmal aus, um den Nutzenverlust der Regierung aus der Wohlfahrtsverzerrung zu kompensieren. Ist , schöpft die Regierung die Überschüsse ab, die die Kapitaleigner aus der Protektion ziehen können.[37]
Um die Gleichgewichtsbedingung bestimmen zu können, wird als ein Preis eingeführt, bei dem die Kapitalerträge quer durch die Sektoren gleich sind. Dieser Preis löst die Gleichung:
(2.16).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Werden (2.14) in (2.15) und das Resultat in (2.16) eingesetzt, kommt folgender Ausdruck zustande: .[38] Ist , sind die Kapitalerträge im Industriesektor größer als im anderen Sektor. Abbildung 3 illustriert die Wirkung der kurzfristigen Protektion auf die Kapitalallokation in den Sektoren.[39] Die ökonomische Intuition ist wie folgt: gegeben x=, ist die Kapitalrentabilität bei Abwesenheit der Protektion zwischen den Sektoren gleich. Sobald der Industriesektor marginale Protektion erfährt, kann die Lobby aus den generierten Überrenditen den Verlust der Regierung kompensieren. Der Kapitalertrag im Industriesektor steigt, wodurch der Investor sein Kapital in den vorteilhaften M -Sektor vom weniger vorteilhaften N- Sektor verlagert. Folglich wird der Industriesektor größer und ineffizienter als unter einem freien Handel.[40]
Die Entscheidung über die Marktöffnung, die eine Regierung in diesem Kontext trifft, ist von der Verhandlungsmacht und der Höhe der Protektionszahlungen der Lobby abhängig. Es sind mannigfaltige denkbare Konstellationsmöglichkeiten des Spiels zwischen den beiden Kontrahenten vorstellbar, die zeigen, dass der staatliche Akteur sich in einem Trade-Off-Dilemma zwischen der Protektionsgewährung und der Verpflichtung zu der Freihandelsidee befindet. Die Marktöffnung hat immer dann einen Vorteil, wenn die Verzerrung durch die Ressourcenallokation durch die von der Lobby generierten Überschüsse nicht auszugleichen ist. Zwar erscheinen die Kompensationszahlungen in kurzer Frist einträglich, führen aber langfristig zu ineffizienter Ressourcenallokation und Wettbewerbseinbußen des geschützten Sektors, sodass das Freihandelsabkommen immer vorteilhafter ist.[41] Das heutzutage vorhandene System multilateraler Handelsabkommen sollte daher nach dieser Intuition in seiner institutionellen und rechtlichen Form mit den festgeschriebenen Regeln in der Lage sein, den zu den heimischen Interessengruppen Distanz suchenden Regierungen die notwendige Glaubwürdigkeit und Verhandlungsmacht zu vermitteln.[42]
3 Empirische Evidenz der Theorien
Beide in den vorangegangenen Kapiteln vorgestellten Theorien zeigen, warum ein internationales Abkommen bzw. eine Reihe von Handelsabkommen in internationalen Handelsbeziehungen notwendig erscheint. Die Existenz der Welthandelsorganisation ist, ausgehend von den Theorien, eine logische Schlussfolgerung. Eine empirisch-quantitative Überprüfung der Erklärungsansätze des multilateralen Handelssystems erscheint recht schwierig. Zwar versuchen Staiger und Tabellini 1999 die handelspolitischen Entscheidungen der
US-Regierung während der Tokyo-Runde im Sinne der Commitmenttheorie zu überprüfen. Die Ergebnisse erscheinen aber recht durchwachsen.[43] Sie untersuchen, ob die Bindungsfunktion des GATT trotz der Ausweichklauseln für die an den Verhandlungen teilnehmenden Regierungen ihre Wirkung entfalten kann. Die US-Regierung machte selten von der Ausweichklausel in jenen
Sektoren Gebrauch, in denen hohe Zollsätze Produktionsentscheidungen signifikant zu verzerren drohten. Laut Aussage der Commitmenttheorie sind die Regierungen auf der einen Seite in der Lage, glaubwürdige handelspolitische Versprechungen zu machen, wenn die GATT Regeln gelten.[44] Auf der anderen Seite konnte keine inverse Beziehung zwischen der Protektion, resultierend aus der Ausweichklausel und den beobachtbaren Produktionsverzerrungen, nachgewiesen werden.[45]
Eine empirische Erklärung darüber, ob das Verhandlungsverhalten der Länder ihren Wunsch reflektiert, dem ToT getriebenen Gefangenendilemma zu entkommen, haben Bagwell und Staiger vorgestellt. Sie gehen von den Implikationen der generalisierenden ToT-Theorie aus und behaupten, dass das Ausmaß der verhandelten Zollsenkung größer sein muss:
- je größer die Fähigkeit eines Landes ist, die Exportpreise eines anderen Landes bei unilateraler Zollsetzung zu beeinflussen;
- je größer das Importvolumen vor den Verhandlungen ist
- und je kleiner die von der Protektion verursachten inländischen Verzerrungen sind, wenn die Zölle steigen.[46]
Laut Bagwell und Staiger hat sich bei der linearen Nachfrage- und Angebotsfunktion das Ausmaß der verhandelten Zollsenkung proportional mit dem Wachstum des Verhältnisses der Vorverhandlungsimportvolumina zum Weltpreis entwickelt.[47] Zwar erscheinen die nachgewiesenen Zusammenhänge robust und überzeugend, trotzdem bleibt die entscheidende Frage immer noch offen, ob sie auf die Erkenntnisse der ToT-Theorie zurückzuführen sind.[48]
Obwohl der wahre Grund für die Notwendigkeit einer multilateralen Handelsorganisation schwierig nachzuweisen ist, zeugt die Realität eindeutig von einer spürbaren Anziehungskraft des GATT-/WTO-Systems. Seit dem Inkrafttreten des GATT 1947 und nach Gründung der WTO 1995 gehören der Welthandelsorganisation nach dem Stand vom 10. Februar 2011 insgesamt
153 Länder an.[49] Die Popularität der WTO als eine internationale Organisation mit Rechtspersönlichkeit scheint aus theoretischer Perspektive berechtigt zu sein. Die vorhandenen Regeln und Prinzipien des GATT-/WTO-Systems wie Reziprozität, Nicht-Diskriminierung und Meistbegünstigungsprinzip sollen den handelnden Parteien helfen, dem ToT-driven Prisoner’s Dilemma zu entkommen und auf das effiziente Gleichgewicht zu navigieren.[50] Auch die Handelszahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Seit ca. 50 Jahren wird ein Wachstum des Welthandels beobachtet. Die Exporte der handelbaren Waren sind jährlich im Durchschnitt um 6 % gestiegen. Der Handel insgesamt lag 2000 um das Zweiundzwanzigfache des Handelsniveaus von 1950. Das GATT und die
WTO halfen, ein starkes und erfolgreiches Handelssystem zu schaffen und
trugen zum beispiellosen Wachstum bei.[51] Die Erfolge der weltweiten Handelsliberalisierung scheinen ein unverkennbares Faktum auch unter vielen Wirtschaftswissenschaftlern zu sein.
„The central role played by GATT in shaping post-war trade policy is widely accepted.”[52]
“The GATT scraped along at times, but had a distinct, downward ratchet effect on world trade barriers. For this reason, in spite of its small size and uncertain place as an economic institution, the GATT’s long-run impact on the world economy has (arguably) been more significant than either that of the World Bank or the International Monetary Fund.”[53]
“[…] the growth and liberalization of the international trading system has been the most prominent success of the postwar period … the great liberalization of tariffs and trade in the post-war period was achieved under the auspices of the GATT […]”[54]
4 Effekte der WTO-Mitgliedschaft auf den Handel
Die allgemeine Meinung unter den Wirtschaftswissenschaftlern in Bezug auf die Vorzüge des liberalen Handels spricht eine eindeutige Sprache. Auch die relevanten ökonomischen Daten scheinen unisono eine eindeutige Botschaft zu vermitteln, der weltweite Handel, verglichen mit der Vorkriegszeit, sei intensiver, offener und heterogener geworden. Von besonderem Interesse ist aber, welche Rolle dabei das internationale Handelssystem gespielt hat.
Rose hat eine ökonometrische Studie durchgeführt, der das Ziel zugrunde lag, den Effekt der Welthandelsorganisation auf den internationalen Handel zu messen. Die Handelsmuster der Länder, die der WTO angehören oder beitreten, unterscheiden sich nach seiner Feststellung nicht von den Handelsmustern der Nichtmitglieder der Organisation.[55] Die Mitgliedschaft im GATT-/WTO-System habe bei gleichen Handelsmustern keine Auswirkung auf die Intensivierung der Handelsbeziehungen.[56] Diese und andere Erkenntnisse hat Rose aus den Ergebnissen des sog. Gravity-Modells gewonnen.
4.1 Interpretation der Ergebnisse des Gravitationsmodells von Rose
Das Gravity-Modell gehört zu einem der wichtigsten Instrumente der internationalen Wirtschaft zur Erklärung und Messung der Handelsflüsse. In seiner einfachsten Form sagt das Modell aus, dass der Export zwischen zwei beliebigen Ländern (z. B. i und j) gleich dem multiplikativen Verhältnis der ökonomischen Größen beider Länder, gemessen am BIP und ihren bilateralen Handelskosten, ist.[57]
(4.1)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese Idee geht auf die Pionierarbeiten von Tinberger (1962) und Pöyhönen (1963) zurück. Der Name kommt von dem in der Naturwissenschaft verwendeten Modell von Isaac Newton zur Messung der Kraft zwischen zwei Körpern.[58] Das unter (4.1) vorgestellte allgemeine Modell lässt sich nach Log-Linearisierung und Parametrisierung schätzen. Bilaterale Exportdaten und BIP sind fast immer zugänglich. Handelskosten lassen sich nicht direkt bestimmen, sie werden häufig durch geografische Entfernung und eine Reihe weiterer Variablen wie z. B. Zugang zur See, gemeinsame Sprache, Mitgliedschaft in einer Gruppe von Ländern etc. kodiert. Variablen, die für die Bestimmung von Handelskosten verwendet werden, lassen sich in der Regel in geografische und politische Kategorien einteilen. Die geografischen Variablen können von den Politikern kaum beeinflusst werden und werden daher als exogen angenommen. Politiker sind in der Lage, die Handelskosten durch politische Variablen wie z. B. Zollsätze, Mitgliedschaft in einer Währungsunion, einer FTA oder anderen Verbunden von Ländern zu beeinflussen.[59]
Es ist daher besonders interessant zu sehen, welche Effekte bestimmte, als politisch kodierte Variablen auf die zu erklärende Variable haben können. So stellte Rose in seiner Studie die Frage, inwiefern die Mitgliedschaft in der WTO, als politische Variable, den Handel, als die zu erklärende Variable, fördert. Für die Bestimmung dieser Effekte verwendet Rose das Standardgravitationsmodell, das den realen bilateralen Handel durch die geografische Entfernung, das gemeinsame Einkommen, gemessen in BIP, und eine Reihe weiterer Variablen zu quantifizieren versucht.[60] Er isoliert „natürliche“ Handelsbeziehungen zwischen zwei Ländern, um nach Effekten aus den multilateralen Beziehungen in den Residuen zu suchen. Das zu schätzende Modell hat folgende funktionale Form:
ln(Xijt) = b0 + b1lnDij + b2ln(YiYj)t + b3ln(YiYj/PopiPopj)t + b4Langij + b5Contij + b6Landlij + b7Islandij +b8ln(AreaiAreaj) + b9ComColij + b10CurColijt + b11Colonyij + b12ComNatij + b13CUijt + b14FTAijt, + StftTt+ g1Bothinijt + g2Oneinijt + g3GSPijt + eijt.[61]
Besondere Bedeutung wird in diesem Modell den Parametern beigemessen. Der erste Koeffizient misst den Handelseffekt der GATT-/WTO-Mitgliedschaft, wenn beide Länder GATT-/WTO-Mitglieder sind. Der zweite Koeffizient misst den Handelseffekt, wenn nur ein Land GATT-/WTO-Mitglied ist. Bei handelt es sich um den Koeffizienten, der für die Wirkung des GSP auf den Handel bestimmend ist.[62] In seinem Modell vergleicht Rose zwei Zustände, vor und nach dem Beitritt, zum Handelssystem. Er überprüft die Hypothese, wenn die GATT-/WTO-Mitgliedschaft c. p. einen Effekt auf den Handel hat, so soll der Handelsfluss sich vor der Mitgliedschaft und danach unterscheiden.[63] Nach den Ergebnissen der empirischen Tests hat die Mitgliedschaft keinen Einfluss auf die Handelsintensität; außerdem unterscheidet sich der Handel der Nichtmitglieder nicht von dem zwischen Mitgliedern des Systems. Mit anderen Worten, Rose sagt, die Systemmitgliedschaft habe den Handel nicht vorangetrieben und keine Auswirkung auf die über Jahrzehnte stattgefundene Handelsliberalisierung gehabt.[64] Der Wissenschaftler überprüft die in der Literatur getroffenen Annahmen des Modells und stellt ein gutes Funktionieren fest. Die geografische Entfernung zwischen den Ländern äußert sich in verminderter Handelsintensität; große und wohlhabende Länder handeln mehr.[65] Auch die Annahme, das GSP-System übe einen positiven Effekt auf den Handel aus, konnte bestätigt werden. Dies soll wiederum als Beweis dafür dienen, dass sein Modell korrekt geschätzt wurde.[66]
Es gelingt Rose trotzdem, einige positive Effekte der Mitgliedschaft nachzuweisen. Er betrachtet die Effekte aus denen im Laufe der GATT-Geschichte stattgefundenen Verhandlungsrunden. Der Abschluss einer jeweiligen Verhandlungsrunde als natürlicher Wendepunkt muss mit erkennbaren positiven Veränderungen in den Handelszahlen verbunden sein, ist die zu erwartende ökonomische Intuition dabei. Ein solches Verfahren liefert zwar signifikante Variationen in den geschätzten Koeffizienten über acht Verhandlungsrunden hinweg, ökonomisch starke Effekte können allerdings nur für die ersten zwei Runden nachgewiesen werden. Rose behauptet, die Handelseffekte der GATT-/WTO-Mitgliedschaft könnten nach Sektoren und Einkommen variieren.[67] Bei der Analyse der Handelsdaten der Industriestaaten ergibt sich die Erkenntnis, die Systemmitgliedschaft habe einen wichtigen Effekt in Bezug auf den Handel. Der bilaterale Handel zweier industrialisierter WTO-Mitglieder liegt ca. 60 % über dem der äquivalenten Nichtmitglieder.[68] Wenn man aber bedenkt, dass etwa zwei Drittel aller Mitglieder Entwicklungsländer sind oder den Status eines Entwicklungslandes haben, wirft dieses Ergebnis nicht unbedingt ein positives Licht auf die Erfolge der Organisation. Verschiedene Modifikationen der Regression führen schlussendlich zum gleichen Ergebnis.[69]
4.2 Kritik an Rose’s Berechnungen
Rose’s Resultate erscheinen überraschend kontrovers. Die Behauptung:
“[…] there is little reason to believe that the GATT/WTO has had a dramatic effect on trade“[70]
veranlasste viele andere Ökonomen, Rose’s Messungen genauer zu untersuchen. Tomz, Rivers und Goldstein, im weiteren TRG, kritisieren Rose’s Spezifizierung der GATT-Mitglieder. Das Hauptproblem dabei ist die Betrachtung einer ausschließlich formalen GATT-/WTO-Mitgliedschaft und die Vernachlässigung anderer Formen der Partizipation, z. B. jener Nationen, die an GATT-/WTO-Regeln gebunden waren und Privilegien durch das System erhielten.[71]
Die Wissenschaftler diagnostizieren, nicht nur ehemalige Kolonien seien in den Genuss formaler GATT-Regeln gekommen, sondern auch viele unabhängige Staaten, die durch einseitige Erweiterung der Meistbegünstigungsklausel den Status von Quasi-Mitgliedern beanspruchten. Sie haben zwar an den multilateralen Handelsverhandlungen teilgenommen, allerdings ohne Stimmrecht. Dieser Umstand spielte aber de facto keine Rolle, da die Verhandlungsentscheidungen durch den Konsens getroffen wurden.[72] Subsumierend sagen TRG, die Nichtmitglieder besaßen die GATT-/WTO-Grundrechte wie z. B. Marktzutritt unter MFN-Bedingungen und waren daher nicht als Nichtmitglieder aufzufassen. Die von TRG zugrunde gelegte Regression basiert auf dem im vorangegangenen Kapitel vorgestellten Gravitationsmodell. Die Autoren untersuchen die Wirkung des Handelssystems auf die Importe des Landes (i) vom Land (j) im Jahr (t).[73] Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die formellen und informellen GATT-/WTO-Mitglieder substanziell und statistisch signifikant mehr handeln als die Nichtmitglieder.[74] Sie setzen u. a. den Akzent der Untersuchung nicht ausschließlich auf den Handel, sondern vielmehr auf den Stellenwert der Organisation wie die WTO für die Weltgemeinschaft. Der Argumentation der Autoren zufolge ist die Mitgliedschaft in der Organisation der informellen Mitgliedschaft, aufgrund externer Effekte, die eine Institution erzeugt, gleichzusetzen.[75]
Denzau und Kim nehmen ebenfalls einige Änderungen an dem von Rose vorgestellten Gravitationsmodell vor und zeigen, dass die Mitgliedschaft in GATT/WTO signifikant positive Ergebnisse liefert, wenn man die Ölexporte aus dem Modell extrahiert.[76] Zwar nehmen Öl und Ölerzeugnisse einen wesentlichen Anteil an den im internationalen Kontext handelnden Gütern ein, fallen aber nicht unter die Regularien des allgemeinen WTO-Regelwerks. Ölpreise werden wesentlich von den OPEC-Ländern kontrolliert und das Öl bleibt für viele Importländer eine große Einnahmequelle.[77] Die Erkenntnisse aus ihrer Untersuchung decken sich mit jener von Rose, solange die Ölerzeugnisse mitgerechnet werden. Bei einer Betrachtung des Handels allerdings ohne Öl erhöht das GATT-/WTO-System den Handel ausschließlich unter den Mitgliedern um 23 % und zwischen den Mitgliedern und Nichtmitgliedern um 13 %.[78]
5 Alternative Interpretation der empirischen Erkenntnisse von Rose
Das Gravitationsmodell ist eine weitverbreitete Methode, die dazu verwendet wird, internationale Handelsflüsse quantitativ zu erfassen und qualitativ zu erklären. Doch auch sie hat ihre Unvollkommenheiten, die nicht unbedingt an der technischen Ausgestaltung liegen. Die enttäuschenden Resultate der Modellrechnung zeugen möglicherweise davon, dass das Modell nicht geeignet ist, jene Fragen zu beantworten, die Rose in seiner Untersuchung stellt.
“Do we really know that the WTO and its predecessor the General Agreement on Tariffs and Trade (GATT) have actually promoted trade?”[79]
Eventuell liegt der Wert der Organisation nicht in der Handelsförderung, wie Rose es vermutet. Wenn die Organisation eine andere Funktion als die der Handelsförderung hat, z. B. die Schaffung eines rechtlichen und normativen Rahmens, der das Konfliktpotenzial zwischen den Ländern minimeren soll, dann erscheinen in diesem Licht die Analyseresultate von Rose nicht verwunderlich.[80] Es kommt womöglich schlicht und ergreifend darauf an, wie die Mitglieder der Handelsorganisation ihre Mitgliedschaft nutzen. Immerhin ist es zunächst intuitiv relativ schwierig, sich vorzustellen, dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Nicht-Mitgliedern diametral anders sein können als zwischen den Mitgliedern. Rose’s Untersuchungen zur Bedeutung der WTO drehen sich um die Behauptung, die Rolle der Organisation bestehe darin, den internationalen Handel zu intensivieren.[81] Gleichzeitig bezieht er sich auf die offizielle Rollendefinition der WTO:
“[...] overriding objective is to help trade flow smoothly, freely, fairly and predictably.”[82]
Diese Selbstdarstellung der WTO sagt nichts über die Handelsintensivierung als Ziel der Organisation aus. Die Rolle der WTO könnte daher eine andere sein als eine schlichte Vergrößerung der Handelsvolumina, wie von Rose ausführlich untersucht. Vielleicht hat GATT/WTO ein globales öffentliches Gut produziert, wie die Handelsliberalisierung für alle Länder, unabhängig davon, ob sie über eine Mitgliedschaft verfügen oder nicht.
„Perhaps; one can’t use data to test this hypothesis, since there is no data for the counter-factual GATT-free world.”[83]
[...]
[1] Vgl. Evenett, S. J. (2009): The G20's assault on world trade, on: http://www.voxeu.org/article/update-global-protectionist-measures, abgerufen am 01.08.2012.
[2] Vgl. WTO (2011): World Trade Report 2011, S. 3.
[3] Vgl. Welfens, P.J.J. (2008): Grundlagen der Wirtschaftspolitik, 3. Auflage, Berlin, S. 804.
[4] Keohane, R.O. (1998): International institutions: Can interdependence work?, in: Foreign Policy, Issue 110, S. 82.
[5] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (1999): An Economic Theory of GATT, in: The American Economic Review, Vol. 89, No. 1, S. 215.
[6] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2009): The WTO: Theory and Practice, in: NBER Working Paper No. 15445, S. 2.
[7] Vgl. Bown, C.P. (2009): Self-Enforcing Trade: Developing Countries and WTO Dispute Settlement, Washington, S.18,
[8] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2002): The Economics of The World Trading System, Cambridge: MIT Press, S. 2; Bown, C.P. (2009), S. 18.
[9] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2002), S. 3.
[10] Vgl. Ethier, W. (1998a): Regionalism in a multilateral world, in: Journal of Political Economy, Vol. 106, S.1215; Ethier, W. (1998b): The new regionalism, in: Economic Journal, Vol. 108,
S. 1150.
[11] Vgl. Maggi, G.; Rodriguez-Clare, A. (1998): The value of trade agreements in the presence of political pressures, in: Journal of Political Economy, Vol. 106, S. 574.
[12] Vgl. Bown, C.P. (2009), S. 20.
[13] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2009): S.3; Bagwell, K; Staiger, R.W. (2002), S. 13.
[14] Vgl. Johnson, H.G. (1953): Optimum Tariffs and Retaliation, in: The Review of Economic Studies, Vol. 21, No. 2, S. 142−143; Ziegler, N. (2009): The Political Economy of International Trade Negotiations, Marburg, S. 89.
[15] Vgl. Ziegler, N. (2009), S. 89.
[16] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2002), S. 14.
[17] Vgl. ebd., S. 15.
[18] Vgl. ebd.
[19] Vgl. ebd., S. 16.
[20] Abbildung 1.
[21] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2002), S. 20.
[22] Vgl. ebd., S. 17.
[23] Vgl. Ziegler, N. (2009), S. 91.
[24] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2002), S. 22.
[25] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2009), S. 7.
[26] Abbildung 2.
[27] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2002), S. 27.
[28] Abbildung 2.
[29] Vgl. Grossman, G.M.; Helpman, E. (1995): Trade Wars and Trade Talks, in: Journal of Political Economy, Vol.103, No.4, pp. 675−708.
[30] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2002), S. 27.
[31] Vgl. Maggi, G.; Rodriguez-Clare, A. (1998), S. 574.
[32] Vgl. ebd., S. 578.
[33] Vgl. ebd., S. 579.
[34] Vgl. ebd.
[35] Vgl. ebd., S. 580.
[36] Vgl. ebd., S. 581.
[37] Vgl.ebd., S. 582.
[38] Vgl.ebd., S. 582−583.
[39] Abbildung 3.
[40] Vgl. Maggi, G.; Rodriguez-Clare, A. (1998), S. 583.
[41] Vgl. ebd., S. 586.
[42] Vgl. ebd., S. 600.
[43] Vgl. Ziegler, N. (2009), S. 121.
[44] Vgl. Staiger, R.W.; Tabellini, G. (1999): Do GATT rules help governments make domestic commitments?, in: Economics and Politics, Vol.11, No. 2, S. 140.
[45] Vgl. ebd.
[46] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2009): What Do Trade Negotiators negotiate about? Empirical Evidence from the World Trade Organization, S. 1.
[47] Vgl. ebd., S. 28.
[48] Vgl. Ziegler, N. (2009), S. 122.
[49] Vgl. Grabenwarter, C.; Griller, S.; Holubek, M. (2008): Europäisches und öffentliches Wirtschaftsrecht II, 5. Auflage, Wien, S. 133.
[50] Vgl. Bagwell, K; Staiger, R.W. (2002), S. 55.
[51] Vgl. http://www.wto.org/english/thewto_e/whatis_e/inbrief_e/inbr01_e.htm, abgerufen am 30.07.2012.
[52] Bagwell, K.; Staiger, R.W. (1999), No. 1, S. 1.
[53] Douglas, A. I. (1995): The GATT in Historical Perspective, in: The American Economic Review, Vol. 85, No. 2, S. 326−327.
[54] Krueger, A.O. (2000): The WTO as an International Organization, Chicago, S. 2−3.
[55] Vgl. Rose, A. (2004): Do We Really Know that the WTO Increases Trade?, in: NBER Working paper No. 9273, S. 1.
[56] Vgl. ebd.
[57] Vgl. Rudolph, S. (2011): The Gravity Equation and the Interdependency of Trading Costs and International Trade, Doctoral Dissertation, on: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-64322, S. 2, abgerufen am 30.07.2012
[58] The attraction force is proportional to the product of the two masses and inversely proportional to the square of the distance between them:
.
[59] Vgl. Rudolph, S. (2011), S. 4.
[60] Vgl. Rose, A. (2004), S. 4.
[61] Vgl. ebd., S. 5.
[62] Vgl. ebd.
[63] Vgl. ebd,, S. 9.
[64] Vgl. ebd.
[65] Vgl. ebd., S. 11.
[66] Vgl. ebd., S. 12.
[67] Vgl. ebd., S. 14.
[68] Vgl. ebd., S. 15.
[69] Vgl. ebd.
[70] Vgl. ebd., S. 22.
[71] Vgl. Goldstein, J.L.; Rivers, D.; Tomz, M. (2007): Institution in International Relations: Understanding the Effects of the GATT and the WTO on World Trade, in: International Organization, Vol. 61, S. 52−53.
[72] Vgl. ebd., S. 41−42; WTO, Art. IX.
[73] Vgl. Goldstein, J.L.; Rivers, D.; Tomz, M. (2007), S. 47.
[74] Abbildung 4.
[75] Vgl. Goldstein, J.L.; Rivers, D.; Tomz, M. (2007), S. 63.
[76] Vgl. Denzau, A.T.; Kim, M.H. (2006): The WTO Does Promote Trade, on: http://www.cgu.edu/include/2006-04.pdf, S. 1.
[77] Vgl. http://www.opec.org/opec_web/en/about_us/25.htm, abgerufen am 30.07.2012.
[78] Vgl. Denzau, A.T.; Kim, M.H. (2006): S. 3.
[79] Rose, A. (2004), S. 1.
[80] Vgl. http://petergallagher.com.au/index.php/site/article/does-wto-membership-increase-trade, abgerufen am 30.07.2012.
[81] Vgl. Rose, A. (2004), S. 2.
[82] Ebd.
[83] Vgl. ebd., S. 22.
- Arbeit zitieren
- MSc. Leonid Borin (Autor:in), 2012, Die Bedeutung der WTO für die Liberalisierung des Welthandels: Aufarbeitung einer Kontroverse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207238
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