Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob es Unterschiede in der
Darstellung des Erec in den Romanen von Chrétien de Troyes und
Hartmann von Aue gibt. Diese Abweichungen sollen auch auf ihre
Auswirkung und ihre Bedeutung hin untersucht werden. Das Augenmerk
soll dabei sowohl auf grundsätzlichen Unterschieden in den
Charakterzügen, als auch auf konkreten Handlungsweisen liegen.
Aufgrund des etwas geringeren Umfangs muss sich diese Arbeit auf das
wesentliche beschränken. Sicherlich gäbe es die Möglichkeit die
Unterschiede in der Darstellung des Erec in einer umfangreicheren Arbeit
noch detaillierter herauszuarbeiten und tiefergehend zu analysieren.
Diese Arbeit gibt zunächst einen kurzen Überblick über die
Entstehungsgeschichte der zu vergleichenden Artusromane, in dem nur
die wesentlichsten Grundlagen beschrieben werden. Darauf folgt die
ausführliche Textanalyse. Abschließend werden die wichtigsten
Ergebnisse der Textanalyse zusammengefasst.
Inhalt
Einleitung
Entstehungsgeschichte
Textanalyse
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Einleitung
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob es Unterschiede in der Darstellung des Erec in den Romanen von Chrétien de Troyes und Hartmann von Aue gibt. Diese Abweichungen sollen auch auf ihre Auswirkung und ihre Bedeutung hin untersucht werden. Das Augenmerk soll dabei sowohl auf grundsätzlichen Unterschieden in den Charakterzügen, als auch auf konkreten Handlungsweisen liegen.
Aufgrund des etwas geringeren Umfangs muss sich diese Arbeit auf das wesentliche beschränken. Sicherlich gäbe es die Möglichkeit die Unterschiede in der Darstellung des Erec in einer umfangreicheren Arbeit noch detaillierter herauszuarbeiten und tiefergehend zu analysieren.
Als Grundlage für diese Untersuchung dienten folgende Textausgaben:
Aue, H. v. (2008). Erec.(V. Mertens, Hrsg., & V. Mertens, Übers.) Stuttgart: Reclam Verlag.
sowie
Troyes, C. d. (1987). Erec et Enide.(A. Gier, Hrsg., & A. Gier, Übers.) Stuttgart: Reclam Verlag.
Alle originalsprachlichen Zitate entstammen diesen Textausgaben.
Diese Arbeit gibt zunächst einen kurzen Überblick über die Entstehungsgeschichte der zu vergleichenden Artusromane, in dem nur die wesentlichsten Grundlagen beschrieben werden. Darauf folgt die ausführliche Textanalyse. Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse der Textanalyse zusammengefasst.
Entstehungsgeschichte
Der französische Roman „Erec et Enide“ von Chrétien de Troyes gilt gemeinhin als der erste französische Artusroman. Vermutlich entstand dieser als Fiktion von Chrétien, der jedoch Teile keltischer Überlieferungen in seine Erzählung übernahm (vgl. Bumke, 2006, S. 139f.). Möglicherweise schrieb Chrétien diesen Roman für König Heinrich II. von England und seine Frau Eleonore (vgl. Troyes, 1987, S. 418).
Hartmann von Aue könnte mit der Übersetzung ebendieses französischen Romans beauftragt gewesen sein. Sollte dies der Fall gewesen sein, ist jedoch klar, dass es sich nicht um eine reine Übersetzung handelt, sondern um eine von Hartmann veränderte Version des Romans (vgl. Haase, 1988, S. 8). Ob er neben Chrétiens Werk weitere Quellen verwendete, ist bis heute nicht geklärt.
„[…]besonders eng sind die Beziehungen zu Veldekes ‚Eneit‘. Eine Kenntnis anderer französischer Epen ist nicht nachweisbar. In einigen Einzelheiten stimmt Hartmanns Darstellung genauer mit zwei Prosa-Bearbeitungen von Chrétiens „Érec et Énide“ aus dem 13. Jahrhundert überein, dem ‚Mabinogi‘ „Gereint ab Erbin“ in kymrischer Sprache und der norwegischen „Erex saga“. Die Anhaltspunkte reichen jedoch nicht aus, um einen Zusammenhang zu sicher“ (Bumke, 2006, S. 150).
Der deutsche „Erec“ gilt zum einen als Erstlingswerk Hartmanns und zugleich auch als erster deutscher Artusromen (vgl. Haase, 1988, S. 1). Derzeit gibt es vier Textfragmente, die Hartmanns „Erec“ zum Inhalt haben. Dazu gehören: die Ambraser Handschrift, die nahezu vollständig erhalten ist, sowie das Koblenzer Fragment, das Wiener Fragment und das Wolfenbütteler Fragment. Diese Fragmente enthalten alle nur wenige Verse, weshalb die Grundlage der Übersetzungen das Ambraser Heldenbuch sein muss. Die genannten Fragmente können allenfalls als Ergänzung dienen. Hinzu kommt, dass alle vier Textzeugen in unterschiedlichen Schreibsprachen verfasst worden sind (vgl. Aue, 2008, S. 577).
Textanalyse
Obwohl Hartmann von Aue vermutlich Chrétien de Troyes „Erec et Enide“ als Vorlage für seinen deutschen „Erec“ wählte, lassen sich immer wieder Unterschiede in der Darstellung der Hauptfigur Erec erkennen.
Bereits zu Beginn der Romane wird deutlich, dass Erec auf sehr unterschiedliche Art und Weise vorgestellt bzw. eingeführt wird. Bei Chrétien geschieht dies bereits im Prolog.
Aprés les suist a esperon
uns chevaliers, Erec a no;
de la Table Ronde estoit,
an la cort molt grant los avoit;
de tant com il i ot esté,
n’i ot chevalier si loé,
et fu tant biax qu’an nule terre
n’estovoit plus bel de lui querre.
Molt estoit biax et preuz et genz
Et n’avoit pas .xxv. anz;
Onques nus hom de son aage
Ne fu de si grant vaselage;
Que diroie de ses bontez? (81-93)
Auch seine Kleidung ist überaus prachtvoll, genauso wie sein stattliches Pferd. Deutlich werden hier die Stellung Erecs sowie sein ritterlicher Ruhm, den er bereits erworben hat. Kein anderer Mann kann ihn in seiner Makellosigkeit übertreffen.
Da bis dato kein Prolog zu Hartmanns Roman gefunden wurde, erhält man die erste Beschreibung desÊrec fil de roi Lac, der vrümekeit und sælden phlac (2-3)in diesem Fall erst mit Einsetzen der Handlung. Chrétien gestaltet seine Beschreibung sehr weit aus und lobpreist Erec als unübertrefflichen Ritter, wohingegen sich Hartmann auf eine sehr bescheidene Darstellung der Hauptfigur beschränkt. Die stark unterschiedliche Stellung in der Gesellschaft wird noch dadurch verdeutlicht, dass Erec bei Chrétien die Möglichkeit hat, sich völlig frei zu bewegen und über seine Aktivitäten frei zu entscheiden:«Dame, fet il, a vos seroie, / s’il vos pleisoit, an ceste voie; /je ne ving ça por autre afere/ fors por vos compaignie fere.» (107-110).
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