Trotz unterschiedlichen wirtschaftlichen Strukturen und Entwicklungsstände ist die Mehrzahl der westafrikanischen Volkswirtschaften seit über fünfzig Jahren in der Währungsunion UEMOA integriert. Die Anwendung der OCA-Theorie auf die Mitgliedsländer beleuchtet die speziellen Bedingungen, die monetäre Zusammenarbeit in Afrika zu einer besonderen Herausforderung machen. Armut, politische Instabilität und eine unübersichtlich Bündnispolitik addieren sich zu extrem schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Da diese Länder in ihren Wirtschaftsstrukturen extrem auf Produktion und Export weniger Primärgüter und natürlicher Ressourcen konzentriert sind, sind sie unumgänglich starken Schwankungen der Terms-of-Trade ausgesetzt. Traditionelle Schockabsorber wie Arbeits- und Kapitalmobilität haben sich als relativ ineffizient in der UEMOA erwiesen. Somit stellt sich die Frage nach der Optimalität der Währungszone und ob die Länder mit einem anderen Wechselkurssystem eine bessere ökonomische Performance realisieren könnten.
Zunächst wird die Entstehungsgeschichte und regionale Einbettung der UEMOA betrachtet, danach die wirtschaftliche Performance der Länder mit besonderem Augenmerk auf den Außenhandelsstrukturen. Die von Anfang an bestehende Fixierung des Wechselkurses nach außen beeinflusst die wirtschaftliche Entwicklung der Währungszone maßgeblich. Da der Effekt der Ankerwährung nicht isoliert betrachtet werden kann, unterscheidet sich der westafrikanische Währungsraum von anderen Währungsräumen, die im Fokus vergleichbarer Analysen stehen. Anhand speziell für Afrika relevanter Kriterien aus der OCA-Theorie werden die einzelnen Mitgliedsstaaten der UEMOA im Hinblick auf ihre Eignung als optimales Währungsgebiet überprüft.
Um zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten der bestehenden Währungsunion beurteilen zu können, erfolgt eine Clusteranalyse, die die UEMOA-Staaten zusammen mit weiteren westafrikanischen Staaten auf ihre ökonomische Ähnlichkeit hin untersucht. Planungsgemäß soll die UEMOA mit den anderen Staaten aus dem regionalen Wirtschaftsbündnisses ECOWAS fusionieren und die währungspolitische Zusammenarbeit erweitert werden. Die Analyse der Ähnlichkeit der Wirtschaftskennzahlen lässt ein Urteil über die Zusammensetzung der UEMOA sowie die Erweiterungspläne der Währungsunion zu. Die Anpassung der Integrationspolitik an die ökonomischen Rahmenbedingungen ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung der währungspolitischen Situation in Westafrika.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Darstellungsverzeichnis
- Einleitung
- UEMOA - Währungsunion Westafrikas
- Regionale Bedingungen in Westafrika
- Historische Entwicklung
- Regionale Integration
- Außenhandelsstrukturen und politische Situation der Mitgliedsstaaten
- Wirtschaftliche Entwicklung
- OCA-Theorie und ihre Anwendung auf die UEMOA
- Auswahl bestimmter OCA-Kriterien für Afrika
- Korrelation im Fall exogener Schocks
- Faktormobilität
- Diversifikations-/ Offenheitsgrad
- Makroökonomische Konvergenz
- Intra-regionaler Handel
- Ist die UEMOA ein OCA?
- Auswahl bestimmter OCA-Kriterien für Afrika
- Clusteranalyse der Länder Westafrikas
- Ziel der Untersuchung
- Einbettung der UEMOA in den westafrikanischen Kontext
- Abgrenzung zu bisherigen Studien
- Wissenschaftliche Anwendung der Clusteranalyse
- Daten und Variablen
- Variablenauswahl
- Datenquellen
- Vorgehensweise und Methoden
- Daten und Variablen
- Resultate der Clusteranalyse
- Empirische Ergebnisse
- Vergleich mit Resultaten ähnlicher Studien
- Kritische Würdigung der Ergebnisse
- Einschätzung der aktuellen Situation in Westafrika
- Schlussbetrachtung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht das Potenzial der Währungsunion UEMOA als optimales Währungsgebiet. Dabei wird geprüft, ob die Mitgliedsstaaten die Kriterien der OCA-Theorie erfüllen und ob die bestehenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine nachhaltige monetäre Integration ermöglichen.
- Die historische Entwicklung der UEMOA und ihre Einbettung in den regionalen Kontext Westafrikas
- Die wirtschaftlichen Strukturen und die makroökonomische Performance der Mitgliedsstaaten
- Die Anwendung der OCA-Theorie auf die UEMOA und die Analyse relevanter Kriterien wie Faktormobilität, Diversifikationsgrad und Konvergenz
- Die Durchführung einer Clusteranalyse, um die Ähnlichkeit der westafrikanischen Länder hinsichtlich ihrer Eignung für eine gemeinsame Währung zu untersuchen
- Die Bewertung der aktuellen Situation in Westafrika und die Herausforderungen der monetären Integration in der Region
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der OCA-Theorie für die Beurteilung von Währungsunionen dar und führt in die Thematik der monetären Integration in Westafrika ein.
Kapitel 2 beleuchtet die UEMOA als Währungsunion Westafrikas und analysiert die regionalen Bedingungen, die historische Entwicklung, die regionale Integration sowie die Außenhandelsstrukturen und die politische Situation der Mitgliedsstaaten. Die wirtschaftliche Entwicklung der UEMOA wird im Detail betrachtet, wobei der Fokus auf der Performance der Mitgliedsstaaten seit der Abwertung des CFA Franc im Jahr 1994 liegt.
Kapitel 3 behandelt die OCA-Theorie und ihre Anwendung auf die UEMOA. Zunächst werden die wichtigsten Kriterien der OCA-Theorie erläutert und deren Relevanz für die Beurteilung von Währungsunionen in Afrika diskutiert. Anschließend werden die einzelnen Kriterien auf die UEMOA angewendet und die Eignung der Mitgliedsstaaten für eine gemeinsame Währung anhand empirischer Daten untersucht.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Clusteranalyse der Länder Westafrikas. Ziel der Untersuchung ist es, die westafrikanischen Länder auf ihre Ähnlichkeit hin zu überprüfen und die Eignung für eine gemeinsame Währung zu analysieren. Die Clusteranalyse wird anhand verschiedener Fusionierungsalgorithmen durchgeführt und die Ergebnisse kritisch diskutiert.
Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Herausforderungen und Chancen der monetären Integration in Westafrika.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die monetäre Integration, die Währungsunion UEMOA, die OCA-Theorie, die Clusteranalyse, die westafrikanische Wirtschaft, die ECOWAS, die Konvergenzkriterien, die Terms of Trade, die Faktormobilität, der Diversifikationsgrad, der Offenheitsgrad, die Asymmetrie von Schocks, die politische Stabilität, die wirtschaftliche Entwicklung und die Herausforderungen der regionalen Integration.
- Arbeit zitieren
- Carolin Lukitsch (Autor:in), 2011, Monetäre Integration in Westafrika. Das Potenzial der UEMOA als optimales Währungsgebiet, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207092
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