Im Rahmen des Seminars „Die Literatur der 1920er Jahre“ wurde unter anderen auch ein Blick auf den Themenkomplex der Medien geworfen. Diesem kann, gerade für dieses wechselhafte Jahrzehnt, besondere Bedeutung zugeordnet werden. Viele Veränderungen und Neuerungen, ob politische, wirtschaftliche oder technische, prägen die Unterhaltungs- Informations- und Werbemittel.
Im Folgenden werde ich kurz anreißen, um welche Medien es sich im Allgemeinen handelt und mich danach auf den Bereich des Radios konzentrieren. Abschließend werde ich kurz auf den im Seminar besprochenen Roman „Berlin Alexanderplatz“ von Döblin eingehen und ihn hinsichtlich des Themenkomplexes Medien durchleuchten.
Das aus dem lateinisch stammende Wort `Medium`, welches mit dem Wort `Mitte` übersetzt werden kann, trägt im heutigen Sinne auch die Bedeutung des Übermittlers oder die eines Kommunikationsmittels. Eine eindeutige Definition für den Medienbegriff scheint allerdings auch die Medienwissenschaft nicht parat zu haben. Hartmut Winkler formuliert deswegen fünf Basisdefinitionen, um auch aufzuzeigen, dass der Medienbegriff eine vielfältige innere Spannung in sich birgt. In Bezug auf die Kommunikation sind Medien Maschinen zur gesellschaftlichen Vernetzung. Sie unterscheiden sich aber von anderen gesellschaftlichen Mechanismen, wie Warentausch oder Politik durch ihren symbolischen Charakter. In Bezug auf die Technik sind Medien immer technische Medien. Dies bereitet den Weg, um Raum und Zeit zu überwinden, um geografische Distanzen, wie mit der Telekommunikation, zu brechen. Letzten Endes sind Medien unsichtbar. Medien verlaufen den Prozess früher oder später als selbstverständlich angenommen zu werden und haben somit die Tendenz, dass ihre Nutzung weitgehend unbewusst vonstattengeht.
Rundfunk- das neue Medium
Im Rahmen des Seminars „Die Literatur der 1920er Jahre“ wurde unter anderen auch ein Blick auf den Themenkomplex der Medien geworfen. Diesem kann, gerade für dieses wechselhafte Jahrzehnt, besondere Bedeutung zugeordnet werden. Viele Veränderungen und Neuerungen, ob politische, wirtschaftliche oder technische, prägen die Unterhaltungs- Informations- und Werbemittel.
Im Folgenden werde ich kurz anreißen, um welche Medien es sich im Allgemeinen handelt und mich danach auf den Bereich des Radios konzentrieren. Abschließend werde ich kurz auf den im Seminar besprochenen Roman „Berlin Alexanderplatz“ von Döblin eingehen und ihn hinsichtlich des Themenkomplexes Medien durchleuchten.
Das aus dem lateinisch stammende Wort `Medium`, welches mit dem Wort `Mitte` übersetzt werden kann, trägt im heutigen Sinne auch die Bedeutung des Übermittlers oder die eines Kommunikationsmittels. Eine eindeutige Definition für den Medienbegriff scheint allerdings auch die Medienwissenschaft nicht parat zu haben. Hartmut Winkler[1] formuliert deswegen fünf Basisdefinitionen, um auch aufzuzeigen, dass der Medienbegriff eine vielfältige innere Spannung in sich birgt. In Bezug auf die Kommunikation sind Medien Maschinen zur gesellschaftlichen Vernetzung. Sie unterscheiden sich aber von anderen gesellschaftlichen Mechanismen, wie Warentausch oder Politik durch ihren symbolischen Charakter. In Bezug auf die Technik sind Medien immer technische Medien. Dies bereitet den Weg, um Raum und Zeit zu überwinden, um geografische Distanzen, wie mit der Telekommunikation, zu brechen. Letzten Endes sind Medien unsichtbar. Medien verlaufen den Prozess früher oder später als selbstverständlich angenommen zu werden und haben somit die Tendenz, dass ihre Nutzung weitgehend unbewusst vonstattengeht.[2]
Unsichtbar waren die neu aufkommenden Medien in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bestimmt nicht. Alte Hasen, wie die Zeitung und Zeitschriften, waren bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts tragende Medien für Unterhaltung und Information.
Hinzu kommen nun die Branche des Films und die des Rundfunkes. Auf Letzteres möchte ich nun im Folgenden näher eingehen.
- „Achtung! Hier Sendestelle Berlin Voxhaus, Welle 400. Wir bringen die kurze Mitteilung, daß die Berliner Sendestelle Voxhaus mit dem Unterhaltungsrundfunk beginnt."[3]
Bevor es zu dieser ersten offiziellen und öffentlichen deutschen Rundfunk-Ansprache kommen konnte, mussten lange politische und technische Entwicklungen und Prozesse in Kauf genommen werden. Ein kurzer Blick in die Vorgeschichte soll aufzeigen, welche technischen Entdeckungen die Voraussetzung für das Entstehen des Rundfunkes geschaffen haben, ohne die es nie zum Beginn des elektronischen Medienzeitalters gekommen wäre.
Zuerst wäre an dieser Stelle Heinrich Hertz und die Entdeckung der elektromagnetischen Wellen 1888 zu nennen, wobei es sich hier eher um das Nachweisen der Existenz dieser Wellen handelt.[4] Neun Jahre später gelang es dem Italiener Guglielmo Marconi, Morsezeichen mithilfe dieser Wellen drahtlos zu übermitteln. Diese Wellen waren nun aber gedämpft und somit für die Übertragung von Sprache und Musik unbrauchbar.
1906 entwickelte Robert von Lieben elektronische Verstärkerröhren, welche das Übertragen von Funken mit ungedämpften Wellen ermöglichten, sodass als offizielles Geburtsdatum des Radios[5] der Weihnachtsabend 1906 in Massachusetts (USA) festgelegt werden kann. In diesen Zeitrahmen fallen auch die ersten Telefonieversuche in Deutschland (1907). Damit waren die Grundlagen für die drahtlose Telefonie geschaffen, allerdings wurde die Entwicklung durch den Ersten Weltkrieg eingeschränkt. Bevor es also zu (privaten) Radiostationen kam, sowohl in den USA als auch in Deutschland, schlug die Funktechnik zunächst eine militärische Karriere ein.[6] In Deutschland wurde bei Kriegsausbruch 1914 in den Bereichen Militärfunk, Weltfunk- und Schiffsfunkverkehr die neue Technik genutzt (vorwiegend die drahtlose Telegrafie). Die Pionierarbeit, die bis dahin geleistet wurde (weltweit) brachte große Opfer, da ständige Neukonstruktionen von Maschinen große Mittel verschlangen. Aber auch dies schreckte nicht ab und viele Rundfunkexperimente wurden auch während des Krieges weiter geführt. In diese Zeit fallen auch die ersten Telefonie-Versuche mit Röhrensendern von Hans Bredow[7], später der Urvater des dt. Rundfunkes genannt und Alexander Meißner. Diese Versuche mit Röhrensendern, Rückkopplung und Hochfrequenzverstärker gelten als bahnbrechende Arbeiten und technische Grundlage für den Rundfunk, so wie wir ihn heute kennen. Durch den vorübergehenden Zusammenbruch des dt. Telegrafen und Fernsprechnetzes nach dem Krieg ergab sich ein steigendes Bedürfnis zur Massenverbreitung von Nachrichten von einer zentralen Stelle aus. 1919 wurde in Deutschland der erste telegrafische Pressefunk eingeführt, welcher 1921 auf Telefonie umgestellt wurde.[8] Zu diesem Zeitpunkt waren zwar wichtige technische Grundlagen geschaffen, aber bis zur oben genannten ersten Sendung vergingen noch einige Jahre in den viel passierte.
Für die Übertragungen auf dem Funkwege wurde immer noch fast ausschließlich Maschinensender[9] benutzt, deren höheren Leistungen im Langwellen Bereich einen Empfang über 1000 km ermöglichten nicht aber über kurze Strecken.
Für die folgenden Versuche gab es zwei Stationen. Zum einen, die für den kommerziellen Nachrichtenverkehr eingerichteten Nauener Sender und zum anderen die Station in Königs Wusterhausen südöstlich von Berlin, die 1919 zusammen mit der Zuständigkeit für das Funkwesen von der Reichspost aufgekauft wurde.
[...]
[1] * 1953 in Marburg; dt. Medienwissenschaftler; seit 1999 Professor für Medientheorie an der Universität Paderborn
[2] Vgl. http://homepages.uni-paderborn.de/winkler/medidef.html (eingesehen am 10.02.10)
[3] Ansage Alfred Braun am 29. Oktober 1923; 20:00 Uhr
[4] Hier möchte ich erwähnen, dass diverse andere Entdeckungen Basis tragend für die Seine sind.
z. B.: Michael Faraday 1836/37 Entdeckung der elektromagnetischen Induktion (Wechselbeziehung zwischen
Elektrizität und Magnetismus; James Clerk Maxwell entwickelte 30 Jahre später die Theorie der
Elektromagnetischen Wellen
Um nicht zu weit von Thema abzuschweifen, soll dieses Beispiel exemplarisch wirken.
[5] Gegensatz zum Morsen ist hier die Tatsache, dass die Nachricht unverschlüsselt ist.
[6] Vgl. Sturm, Robert und Jürgen Zirbik. Die Radio-Station. Ein Leitfaden für den privaten Hörfunk. Konstanz
1996; Seite 12- 14
[7] Hans Bredow (1879- 1959). Bis 1919 Direktor bei Telefunken, danach wechselt er als Abteilungsleiter für das
Ressort Funktelefonie zum >Reichspostministerium und wurde dort bald darauf zum Staatssekretär befördert.
[8] Vgl. Breitkopf, Klaus. Rundfunk. Faszination Hörfunk. Heidelberg 2007; Seite 4
[9] Maschinensender sind spezielle Wechselstromgeneratoren mit einer sehr hohen Anzahl schmaler Magnetpole und hoher Drehzahl, auch Hochfrequenzmaschinen genannt
- Arbeit zitieren
- M.Ed. Sandra Malik (Autor:in), 2009, Rundfunk - das Neue Medium von 1920 , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206887
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