In den letzten Jahren wurde sehr viel über den Wandel von Familie berichtet, fast wöchentlich finden sich in Presse und Rundfunk Beispiele für neue Familienformen, familiales Fehlverhalten u.v.a.m. Resultierend daraus lassen sich nach einer Trennung oder Scheidung der Eltern, Konflikte und schwierige Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Kinder vermuten.
Eine Forschungsarbeit[2009].
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Familialer Wandel im Hinblick auf Trennungen/ Scheidungen
3 Thematisierte Problematiken
3.1 Konflikte in der Familie
3.2 Diskriminierende Problematik in der Gesellschaft
3.3 Auswirkungen im Umfeld des Kindes
4 Bewältigungsstrategien und Ressourcen
4.1 Begriffsdefinitionen
4.2 Die Bedeutung von Ressourcen bei Kindern nach einer Trennung
4.3 Kinderbücher als Bewältigungshilfe
5 Elternpräsenz
5.1 Aspekte elterlicher Präsenz
5.2 Erlebensaspekt
5.3 Systemischer Aspekt
5.4 Verhaltensaspekt
6 Eltern-Kind-Beziehung nach der Trennung
6.1 Die Alleinerziehende Mutter
6.2 Der abwesender Vater
6.3 Elternpräsenz nach der Trennung/ Scheidung
7 Forschungsmethode
7.1 Forschungsfragen und Interviewleitfaden
7.2 Interviewpartner/innen
7.3 Interviewverlauf
8 Empirie
8.1 Ergebnisse zu den Ressourcen
8.2 Ergebnisse zu den Bewältigungsstrategien
8.3 Ergebnisse zu geschlechtsspezifischen Unterschieden
8.4 Ergebnisse zu den Konflikten
8.5 Ergebnisse zur Elternpräsenz
9 Resümee`
10 Literaturverzeichnis
11 Internetquellen
Zur Autorin
1 Einleitung
Derzeit wird sehr viel über den Wandel von Familie berichtet, fast wöchentlich finden sich in Presse und Rundfunk Beispiele für neue Familienformen, familiales Fehlverhalten u.v.a.m. Resultierend daraus lassen sich nach einer Trennung oder Scheidung der Eltern, Konflikte und schwierige Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Kinder vermuten. Aus diesem Grund begann mich das Thema auch theoretisch zu interessieren.
Bei meiner Recherche bin ich auf eine Studie von Nave-Herz und Krüger (1992) in den 90er Jahren gestoßen. In dieser Studie wurde die Lebenssituation von Alleinerziehenden untersucht und zeigte auch die Beziehung des Kindes zum fehlenden Elternteil auf. (Nave-Herz/ Krüger, 1992, S. 112)
Auch die Literatur von Heidi Rosenbaum (1982, 1988) und von Rüdiger Peuckert (2002) über die Familienformen weisen auf Aspekte über den sozialen Wandel hin, der für die heute hohe Scheidungsrate verantwortlich ist. Weiteres gibt mir die ausgesuchte Literatur einen Einblick über die Tragweite der Rahmenbedingungen der Kinder nach einer Trennung.
Meine Forschungsarbeit zur Lebenssituation von Kindern nach der Trennung/ Scheidung vollzieht sich folgendermaßen:
Einleiten werde ich mit der aktuellen Scheidungsstatistik der österreichischen Bundesländer und dem damit verbundenen familialen Wandel. Drei Experteninterviews geben neben der ausgesuchten Literatur einen realistischen Einblick in die Problematik, über mögliche Bewältigungsstrategien und Ressourcen als auch über die Rahmenbedingungen. Da Großteil die Kinder nach einer Scheidung bzw. Trennung bei den Müttern im Haushalt leben, beruht meine Arbeit auf dieser Ausgangslage.
Mein Forschungsvorhaben basiert auf einer qualitativen Vorgehensweise, dabei orientiere ich mich nach dem Experteninterview nach Meuser & Nagel 1991. Die Ergebnisse meiner empirischen Forschung werde ich nach Philipp Mayring (2002) auswerten und erfassen.
2 Familialer Wandel im Hinblick auf Trennungen/ Scheidungen
Ich bin bei meiner ausgesuchten Literatur auf einige für mich wichtige Aspekte gestoßen, die zu einem bedeutungsvollen Wandlungs- und Delegitimierungsprozess des traditionellen Familienleitbildes führten. Dieser familiale Wandel wirkt sich nicht nur auf neue Familienformen aus, sondern auch auf den Scheidungsakt. Erstens kann ich die abnehmende Attraktivität der Ehe in der Gesellschaft aufzeigen. Die Ehe ist heute nicht mehr gesellschaftlich erforderlich. Durch die zunehmende Säkularisierung in der westlichen Welt hat die Kirche den emotionalen Zugriff auf die Gesellschaft verloren und somit verschwindet das Diktat der Sünde, des moralisch Verwerflichen - die Einstellung: kein Geschlechtsverkehr vor der Ehe. Ebenso delegieren gesetzliche Verankerungen im Erb-, Arbeits- und Familienrecht zu Gunsten nicht ehelichen Partnerschaften und Kindern gegen das traditionelle Eheleben. (Schneewind/ Rosenstil, 1992, S. 9f) Zwischen 1950 und 1985 hat sich die subjektive Bedeutung der Ehe drastisch verändert, lediglich noch 38% Frauen und 30% Männer im Alter von durchschnittlich 34 Jahren halten die Ehe für eine notwendige Institution. Diese Zahlen basieren auf drei Umfragen aus dem Jahre 1963 bis 1985 des Allensbacher Instituts für Demoskopie. Einen Grund für diese Entwicklung könnte man im gewachsenen Ausbildungsniveau finden. (ebd., S. 11f) Der Sexualpsychologe Schmidt (1998) argumentiert, dass der hohe Grad an romantischen Idealismus und Rigorismus ein Kernpunkt für die schwindende Langzeitbeziehung sei. Die häufigste Form der Eheauflösung - neben der Form „bis dass der Tod uns scheidet“ - ist die Scheidung. Die faktischen Scheidungszahlen in Österreich vom Jahr 2007 sind in der folgenden Statistik ersichtlich:
Scheidungsrekord: Scheidungen in Österreich 50%, in Wien 64%
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistik Austria, 2007, Abbildung 1.
Der Statistik zu Folge liegt die höchste Scheidungsrate nach etwa 5 bis 25 Ehejahren, das sind 58,1%. Die ersten 0 bis 5 Jahre sind ziemlich stabil, wobei wir auch satte 31,8% Scheidungen vermerken können. Zwischen 25 und 50 Ehejahren sind es lediglich noch 10% an Scheidungen und nach längeren Ehejahren als 50 Jahre, wurden 20 Scheidungspaare registriert (10% der Ehepartner ließen sich nach der Silbernen Hochzeit scheiden, und 1 Promille nach der Goldenen Hochzeit). (Statistik Austria, 2007, Scheidungsdaten nach Ehedauer)
Scheidungsraten im Bundesländervergleich:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistik Austria, 2007, Abbildung 2.
Wie man sieht, ist Wien der Rekordhalter bei den Ehescheidungen, aber selbst im "heiligen" Land Tirol werden 37,9% der Ehen geschieden.
Aber nicht nur die geschiedenen Ehepaare sind von den Leiden einer Trennung/ Scheidung betroffen, sondern auch die vorhandenen Kinder. In der folgenden Tabelle ist die Anzahl der betroffenen Kinder in den verschiedenen Bundesländern ersichtlich:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistik Austria, 2007, Abbildung 3.
Wie in dieser Abbildung erkennbar, ist im Jahre 2001 der höchste Prozentsatz (20,582 %) von Kindern, die eine Scheidung erlebt haben, vermerkt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistik Austria, 2007, Abbildung 4.
Der Geburtenrückgang ist ein weiterer Aspekt des Wandlungsprozesses und führt uns einerseits in die 60er Jahre zu den neu entwickelten medizinischen Verhütungsmaßnahmen sowie andererseits in die 70er Jahre zur Frauenbewegung. Die Frauenbewegung begriff sich als Motor des sozialen Wandels. Mit dem Slogan „Mein Bauch gehört mir“ und mit „Das Private ist politisch“ rief die Frauenbewegung zum Eheboykott auf, kritisierten das Eherecht und forderten die Abschaffung des Abtreibungsparagraphen §144 in Österreich (in Deutschland § 218). Auf der Basis der Gleichberechtigung für Frauen, für nicht eheliche Kinder und auf der Basis der Anerkennung alternativer Lebensformen emanzipierten sich Frauen zunehmend von der stark dominierten Männerdomäne. (Gerhard, 1995, S. 256f) Veränderungen der Familiengröße ist jedoch nicht ausschließlich auf die o. ang. zwei Aspekte zurückzuführen, sondern sie hängten auch mit der Attraktivität anderer Lebensziele zusammen. (Nave-Herz, 1988, S. 71) Nave-Herz (1988) begründet die Zunahme der Kleinfamilie auf der Basis einiger Untersuchungen unter anderem wie folgt:
Die ersten diesbezüglichen empirischen Untersuchungen in der
Bundesrepublik haben die Diskrepanz zwischen Kinderwunsch und Kinderzahl hingewiesen, und die Geburtenreduktion mit der subjektiven empfundenen höherenökonomischen und psychologischen Belastung der Eltern nach dem ersten Kind und der noch stärkeren nach dem zweiten Kind erklärt. Man sprach von dem sog. Erst-Kind-Schock. (ebd., S. 71)
Der sichtbar gewordene Wandlungsprozess ist demnach auf veränderte strukturelle Rahmenbedingungen moderner Gesellschaftssysteme zurückzuführen und nicht auf die Institution Familie an sich. Es ist eine postfamiliale Familienvielfalt entstanden, allerdings dominiert das Leben in einer Kernfamilie immer noch. Die Normbiographie von der Elternfamilie über die Junggesellenzeit bis hin zur eigenen Familie und zuletzt zur Verwittwung, wird sich in den nächsten Jahrzehnten sicher weiter verändern. Ein buntgecheckter Beziehungspluralismus, vor allem in den ersten Lebensjahrzehnten, hat sich entwickelt. (Schmidt, 1998, S. 46ff)
3 Thematisierte Problematiken
3.1 Konflikte in der Familie
Bei einer Scheidung oder Trennung gibt es leider keine allgemeingültigen Verhaltens- und Handlungsregeln, an welche sich jedes in Trennung lebende Paar halten sollte. Infolge dessen, kommt Ratlosigkeit bei den Kindern auf, da alle Rollen und Muster auf einmal nicht mehr ihre Gültigkeit haben. (Hattinger, 1999)
Im nachstehenden Kapitel bringe ich einige mögliche Konflikte der Kinder innerhalb der Familie nach einer Scheidung oder Trennung der Eltern ein. Dabei handelt es sich um Problemfelder, welche auftreten können, jedoch nicht immer auftreten müssen. Je nachdem, wie in der Familie mit dem Thema Trennung und Scheidung umgegangen wird und wie die Eltern noch zueinander stehen, können unterschiedliche Folgen auftreten. In jedem Fall ist es immer sehr situationsabhängig und kontextabhängig, wie Kinder reagieren.
Trotz einer Scheidung oder Trennung der Eltern bedeutet es nicht, dass die womöglich vorhandenen Streitigkeiten und Konflikte zwischen diesen beiden nun beendet sind und aufhören. Vor allem in hoch konfliktbelastenden Ehen halten Spannungen und Auseinandersetzungen noch weiterhin an und dies kann unweigerlich dazu führen, dass früher oder später der Kontakt zu dem nicht im gemeinsamen Haushalt lebendem Elternteil reduziert oder gar abgebrochen wird. (Fegert/ Ziegenhain, 2009, S. 154)
Kommt es jedoch nicht zu einem Abbruch des Kontaktes sondern zu regelmäßigen Besuchen, so können diese selbst zu einer sehr verwirrenden Situation für das Kind führen. Die Besuche, welche meist in der neuen Wohnumgebung des außenstehenden Elternteiles stattfinden, lassen dem Kind die Tatsachen einer Trennung und deren Folgen erneut bewusst werden. Eine schwierige Situation ist z.B. beim Besuch oder Zurückkommen, dass das Kind zwischen zwei verfeindeten Parteien wechseln muss. Es kann bei beiden Elternteilen nicht von dem Erlebten beim jeweils Anderen erzählen oder von den Geschehnissen der Woche bzw. des Wochenendes. Das Kind muss alleine mit den gegenseitigen negativen Gefühlen der Eltern fertig werden. In schlimmeren Fällen kann es genau umgekehrt kommen, nämlich dass die Eltern dem Kind Spionageaufträge erteilen und somit sich gegenseitig aushorchen wollen. Dadurch können die Besuche und das Zurückkommen immer wieder erneut zu einer Qual werden. ( Krieger, 1997, S. 33)
Durch die Trennung der Eltern verlieren Kinder für eine bestimmte Zeit lang die Aufmerksamkeit dieser, da sie mit sich selber beschäftigt sind. Auf diesen Verlust wird manchmal durch ein auffälliges Verhalten seitens des Kindes geantwortet.
Kinder benötigen mehr Aufmerksamkeit nach einer Trennung bzw. Scheidung, die Eltern können diese aber meist nicht aufbringen, da sie selber mit ihren eigenen Problemen und Ängsten zu sehr beschäftigt sind.
Die ersten zwei Jahre nach einer Trennung sind die Heftigsten, es werden die stärksten Reaktionen und Konflikte beobachtet. (Hattinger,1999, S.16)
Folgendes Beispiel zeigt, wie Kinder den Eltern ihre Ängste über eine weitere Trennung oder die Wut, welche in ihnen steckt, zeigen:
„ So brachte beispielsweise ein vierjähriges Mädchen seine Mutter dadurch in Sorge und hielt sie unter Kontrolle, indem es bei jedem geringsten Anlass von Trennung der Mutter drohte, aus dem Kinderzimmerfenster im zweiten Stockwerk zu springen. In Reaktion darauf fühlte die Mutter sich schuldig, eingeengt und vom Kind beherrscht. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie schließlich in einem wechselseitigen Prozess auch Scheidungskinder ihren Eltern aktiv Leid zufügen können. “ (Menne/Schilling/Weber, 1993, S.50)
Nach einer Trennung bzw. Scheidung leben Kinder nur noch bei einem Elternteil und bemühen sich deshalb auch mehr darum, gemeinsamen Konflikten aus dem Weg zu gehen um die bestehende Beziehung nicht in Gefahr zu bringen. Bewusst und unbewusst werden dadurch Aggressionen zurückgehalten für welche es in der noch bestehenden Familie keinen Platz mehr gibt und diese werden dann im sozialen Umfeld, bei Freunden oder in der Schule ausgelebt. Dabei stößt das Kind jedoch immer wieder auf Unverständnis, da im alltäglichen Leben schon jede Kleinigkeit ein Auslöser für einen Konflikt mit Freunden sein kann. (Strobach, 2002, S. 10)
Ein weiterer Stressor, welcher bei Kindern nach einer Trennung oder Scheidung auftreten kann, ist der mögliche Umzug und die Reduktion der finanziellen Ressourcen. Alleinerziehende Elternteile sind verstärkt von einer Form der Armut betroffen und somit kann sich auch die Wohnmöglichkeit oder Bildungsmöglichkeit der betroffenen Kinder ändern oder beeinträchtigt werden. (Fegert/ Ziegenhain, 2009, S. 155)
Durch die womöglich neue und ungewohnte Situation, dass die Mutter nun berufstätig ist, fehlt den Kindern eine bisher fixe und konstante Ansprechperson während des Tages, das Gefühl des allein gelassen werden kann aufkommen und die Kinder können sich in der neuen Rolle überfordert fühlen. (Krieger, 1997, S. 84)
Nach einer Scheidung kommt es in einer Familie unweigerlich zu einer neuen und veränderten Rollenaufteilung innerhalb des Systems, es besteht die Möglichkeit, dass Koalitionen gebildet werden und ein Elternteil ausgegrenzt wird. Ebenso werden Kinder in manchen Fällen der Trennung als Partnerersatz gesehen und für diese wird ein späterer Loslösungsprozess des klammernden Elternteils oft problematisch werden.
Die von Kindern übernommene Rolle und Funktion kann für ein Elternteil kurz nach der Trennung eine Erleichterung darstellen, für das Kind selber ist es jedoch eine große Belastung. Besonders problematisch kann es werden, wenn später dann Elternteile mit der Situation besser klarkommen und Konflikte oder die Kindererziehung wieder alleine in die Hand nehmen, in einer solchen plötzlichen Ablöse des Kindes verliert dieses den Halt und seiner Ansicht nach die wichtige Funktion in der Familie. (Menne/Schilling/Weber, 1993, S. 43)
Ein weiteres Problem nach einer Trennung / Scheidung stellt auch die jeweilige Herkunftsfamilie der ehemaligen Partner dar. Wird eine kinderlose Ehe geschieden, so kann jeglicher Kontakt zueinander abgebrochen werden, wohingegen bei einer Scheidung mit Kindern der Kontakt aufrechterhalten werden muss. Dies ist ein Übergang in eine neue Familienform und das Kind wird womöglich mit dem Konflikt der Loyalität konfrontiert, wenn die Eltern noch in Streit leben.
In vielen bisher gelesenen Büchern zu diesem Thema kam auf, dass Kinder noch lange nach einer Scheidung oder Trennung auf eine Wiedervereinigung hoffen. In solchen Fällen muss mit den Kindern immer wieder gemeinsam gesprochen werden, Kinder benötigen auch eine gewisse Zeit, um diese Hoffnung aufzugeben und eine endgültige Trennung zu akzeptieren. (Hattinger, 1999, S. 17)
3.2 Diskriminierende Problematik in der Gesellschaft
Aus einem Bilderbuch für Vierjährige:
Ein Vater und eine Mutter und ihre Kinder sind eine Familie.
Eine Mutter und ihre Kinder sind eine Familie.
Ein Vater und seine Kinder sind eine Familie.
... Mutter und Vater wohnen manchmal nicht mit ihren Kindern zusammen. Aber sie sind trotzdem ein Teil ihrer Familie... (Swientek, 1984, S. 14)
Diese Selbstverständlichkeit einer Akzeptanz von verschiedenen Familienformen, die in diesem Zitat zum Ausdruck gebracht wird, ist noch heute ebenso wenig in unserer Gesellschaft (für die Allgemeinbevölkerung) als auch in der Familienpolitik noch für professionelle Pädagogen selbstverständlich. Es sind die vorurteilreichsten und diskriminierendsten Begriffe zur Umschreibungen einer Familie in den Köpfen unserer Gesellschaftsmitgliedern verankert, welche „nur“ aus einem Elternteil besteht oder auch eine andere Konstellation vorweist als die, der bürgerlich traditionellen Familienform. Um einige solcher Begriffe zu nennen:
- unvollständige Familie
- Teilfamilie
- Restfamilie: Selbst die dazugehörigen nicht ehelichen Kinder werden mit
diskriminierenden Begriffen von Umschreibungen bezeichnet. Obwohl wir erwähnen müssen, dass sich die Familienpolitik rechtlichen Änderungen zu Gunsten nicht ehelichen Kindern angenommen hat (zum Beispiel im Erbrecht).
Trotzdem finden wir noch Bezeichnungen wie:
- Scheidungsfamilie (auch zerrüttete Familie)
- broken home
- irreguläre Familie
- funktional desorganisierte Familie
- illegitime
- illegale
- irreguläre
Kinder. (Swientek, 1984, S. 14f)
Die Ein-Eltern-Form entsteht entweder durch Systemgründung oder durch Systemspaltung, d. h. durch Differenzierung, indem sich das Mutter- bzwVater-Kind-Subsystem verselbständigt. Das Fehlen von einem formellen Ehesystems ist dabei ein essentielles Kriterium dieser Familienform. (NaveHerz/ Krüger, 1992, S. 93). Die Abwertung, der Alleinerzieherschaft, bedeutet gleichzeitig, die Aufwertung der herkömmlichen Familienform und damit der Versuch ihrer Stabilisierung. (Nave-Herz/ Krüger, 1992, S. 92)
Diese gesellschaftliche Haltung wirkt sich in den Erwartungen und in der Haltung gegenüber den betroffenen Kindern aus.
Der Soziologe Max Haller (1996) weist im Hinblick der Familienforschung auf langfristige Folgen bei Kindern in Ehescheidungssituationen bzw. Trennungen hin. Einerseits steht die These, dass Kinder auf Grund von Scheidungen oder Trennungen spektakulär-dramatisch negativ verlaufenden Einzelschicksalen ausgeliefert sind, andererseits gibt es im Verlauf eines Lebens eine Vielzahl von Ereignissen und Einflüssen, die zum Teil eine wesentlich größere Bedeutung haben können. Und somit sei es eher unwahrscheinlich, dass ein einzelnes Ereignis darunter seinen Einfluss kontinuierlich als auch in konstanter Weise geltend macht. (Haller, 1996, S. 23f) Tatsächlich sind ein geregelter und enger Kontakt zu beiden Elternteilen sowie ein angemessener wertfreier Umgang zwischen allen Beteiligten ausschlaggebend, um Trennungsfolgen bei Kindern zu vermeiden. (ebd. S. 87)
Dabei braucht die Beziehung der Eltern untereinander nicht stets von eitler Harmonie und uneingeschränkter Liebe getragen zu sein. Es reicht, wenn Spannungen und Auseinandersetzungen immer wieder auf eine letztlich positive gemeinsame Beziehung gegenseitiger Achtung und menschlicher Anerkennung zurückzuführen sind. (Lempp, 1976, S. 9)
3.3 Auswirkungen im Umfeld des Kindes
Es kann zwischen zwei verschiedenen Arten der Verhaltensauffälligkeiten unterschieden werden, einerseits die externalisierenden und andererseits die internalisierenden. Zu den Erstgenannten gehört unter anderem ein aggressives oder antisoziales Verhalten, wo hingegen zu den Zweitgenannten Depression, Angst und ein Rückzugsverhalten zählen. (Hattinger, 1999)
Auswirkungen in der Schule:
Kinder zeigen in der Schule nach einer erlebten Scheidung öfters einen Leistungsabfall, Verhaltensauffälligkeiten oder vermehrte Probleme in der Interaktion mit Klassenkameraden.
Bezüglich der Leistungsverschlechterung erholen sich die Kinder in der Regel innerhalb des ersten Jahres wieder, nachdem sie sich an die neue Situation gewöhnt und auch akzeptiert haben.
Guidubaldi & Cleminshaw (1985) verglichen Kinder aus geschiedenen und nicht geschiedenen Familien miteinander und entdeckten, dass Kinder welche eine Scheidung erlebten hinsichtlich Produktivität, Beteiligung im Unterricht und Schulleistung negativer abschnitten. Sie waren bei ihren Mitschülern weniger beliebt und stießen häufig auf Ablehnung, was die Autoren auf geringere Kompetenzen in der Kommunikation mit Gleichaltrigen zurückführen. (Familienhandbuch, 2009, S. 12)
Verhalten in den Peergroups:
Kinder vertrauen sich selten den Freunden an, wenn sie gerade kurz nach einer Scheidung stehen. Sie sagen zwar, dass sich die Eltern getrennt haben, aber nicht wie ihre Gefühlswelt derzeit aussieht und was sie als Hilfestellung benötigen würden.
Eine mögliche Begründung dafür wäre, die Angst vor Spott und Ablehnung im Freundeskreis, da die Familie nun nicht mehr intakt ist (Krieger, 1997, S. 91) und / oder die Angst die eigenen Gefühle bewusst wahrzunehmen. Vertraut sich ein Kind jedoch seinen Freunden an, kann ein Problem darin liegen, dass die Gleichaltrigen nicht das Wissen haben, um angemessen auf die Gefühle des Anderen zu reagieren und somit entsteht eine Enttäuschung seitens der Kinder welche in einer Trennungssituation der Eltern leben, da ihnen nicht geholfen werden kann.
Alterspezifische Reaktionen der Kinder:
In nachfolgendem Abschnitt werden wir die unterschiedlichsten Reaktionen von Kindern auf Scheidung bzw. Trennung von der Geburt bis hin zum 19. Lebensjahr erläutern. Dabei wird laut „Fthenakis“ in 7 Entwicklungsstufen wie folgt eingeteilt:
Entwicklungsstufe 1: Geburt bis 2. Lebensjahr
Es kann zu einer Nachtangst und Einschlafschwierigkeiten kommen, das Kind wacht eventuell in der Nacht mit Erschrecken auf und ist desorientiert.
Entwicklungsstufe 2: 2. bis 3. Lebensjahr
In diesem Lebensabschnitt kann es zu einem Rückschritt in der Sauberkeitsentwicklung kommen, Schlafstörungen, allgemeine Angstzustände sowie besitzergreifendes Verhalten und gesteigerte Aggressivität.
Entwicklungsstufe 3: 3. bis 5. Lebensjahr
Besondere Reaktionen der Drei- bis Fünfjährigen sind unter anderem ein vermindertes Selbstwertgefühl, leichte Irritierbarkeit, weinerliches Verhalten und es kann zu Einsamkeit kommen.
Entwicklungsstufe 4: 5. bis 6. Lebensjahr
Aggressives Verhalten und Schlafstörungen können auch in diesem Alter auftreten, ebenfalls können Reaktionen wie zwanghaftes Essen, Wutausbrüche, Ängstlichkeit und Ruhelosigkeit auftreten. In diesen Lebensjahren beginnen die Kinder, sich verantwortlich für die Trennung der Eltern zu fühlen.
Entwicklungsstufe 5: 7. bis 8. Lebensjahr
Die Auflösung der Familie wird in diesen Jahren als existenzbedrohend gesehen, es kommt zu Loyalitätskonflikten und eine Beeinträchtigung der schulischen Leistungen kann auftreten.
Entwicklungsstufe 6: 9. bis 13. Lebensjahr
Die Entwicklungsstufe 6 ist ebenfalls gekennzeichnet von Schulproblemen, Loyalitätskonflikten und Identitätsproblem, hinzukommen aber auch eine Pseudoreife und womöglich psychosomatische Krankheiten oder Depressionen.
Entwicklungsstufe 7: 14. bis 19. Lebensjahr
Vom 14. bis 19. Lebensjahr reagieren Kinder äußerst heftig mit Wut, Trauer und Schmerz, aber auch mit einem vermeidenden Verhalten den Eltern gegenüber. (Fhtenakis, W. In: Krieger, 1997, S. 35 ff)
Allgemein kann man sagen, dass Scheidungen und Trennungen in Kindern unterschiedliche emotionale Reaktionen auslösen, diese können von Wut, Trauer oder Schuldgefühlen über Störungen des Selbstwertgefühls und Angst vor dem Verlassenwerden bis hin zu einem allgemeinen Misstrauen in die Verlässlichkeit menschlicher Beziehungen gehen.
Die Entwicklung und der Umgang mit der neuen Situation einer veränderten Familienkonstellation können von einigen Faktoren wie z.B. von individuellen Faktoren wie dem Alter und dem Entwicklungsstand, sowie von der Qualität der Beziehung zu beiden Eltern vor und nach der Scheidung, abhängig sein. (Menne/ Schilling/ Weber, 1993, S.40)
Geschlechtsspezifische Merkmale:
Wie schon im oberen Teil genannt, reagieren Kinder in unterschiedlichster Art und Weise, dabei wird grob unterteilt in externalisierendes und internalisierendes Verhalten.
Jungen neigen nun im Falle der Trennung oder Scheidung mehr dazu, Aggressivität und nach außen gerichtete Wut zum Ausdruck zu bringen. Auch kommt es zu Leistungsdefizite oder Konzentrationsschwächen sowie Problemen in der sozialen Entwicklung.
Mädchen hingegen reagieren eher internalisierend, es kann zu einem anklammernden und überangepassten Verhalten kommen, das Gefährliche und Trügerische an diesem Verhalten ist allerdings, dass es lange Zeit nicht wahrgenommen wird. (Krieger, 1997, S. 39)
Zunächst wurde immer angenommen, dass Jungen von einer Trennung der Eltern stärker beeinträchtigt werden, da sie, wie bereits genannt, mehr zu einem externalisierenden Verhalten neigen und dadurch die Verhaltensauffälligkeiten vermehrt sichtbar wurden. Neuere Untersuchungen machten jedoch laut Fthenakis deutlich, dass Jungen und Mädchen gleichermaßen betroffen sind, jedoch geschlechtsspezifisch unterschiedlich reagieren. (Fthenakis, 2008, S. 44)
Es besteht die Möglichkeit, dass diese geschlechtsspezifischen Merkmale und Handlungsstrategien auch von den Eltern und der Umwelt mitbestimmt werden, da ein aggressives Verhalten bei Jungen mehr toleriert wird als bei Mädchen. Bei diesen wird vor allem dann ein verständnisvolles und kooperatives Handeln erwartet, wenn sie bei der nun allein lebenden Mutter wohnen. Auf Grund dieser Erwartungen stellen Mädchen oft ihre eigenen Bedürfnisse zurück.
Laut Fthenakis zeigt sich auch, dass Jungen mehr Zeit benötigen, um eine Trennung oder eine Scheidung zu verarbeiten als Mädchen. Dies kann unter anderem daher kommen, dass das Verhältnis zu dem nicht gleichgeschlechtlichen Elternteil stärker belastet ist und ein Großteil der Kinder bei der Mutter wohnt. (ebd. S. 45)
4 Bewältigungsstrategien und Ressourcen
4.1 Begriffsdefinitionen
Klemenz (2003) versteht unter Ressourcen positive Potentiale und Bedingungen, die zur Befriedigung von Grundbedürfnissen und zur Verfolgung von Identitätszielen vorhanden sind. Dazu zählen motivationale Bereitschaften, Ziele, Wünsche, Interessen, Überzeugungen, Werthaltungen, Geschmack, Einstellungen, Wissen, Bildung, Fähigkeiten, Gewohnheiten, Interaktionsstile, physische Merkmale (Kraft, Aussehen, Ausdauer), finanzielle Möglichkeiten, sowie zwischenmenschliche Beziehungen. Eine ressourcenorientierte Grundhaltung zeigt sich z.B. im Konzept der Salutogenese von Anotonowsky (1997).
Klemenz (2003) unterscheidet zwischen Personen (körperliche und psychische Stärken)- und Umweltressourcen (soziale, ökonomische, ökologische). Unter Personenressourcen sind körperliche Stärken (Gesundheit, körperliche Leistungsfähigkeit, Attraktivität) und psychische Stärken (Begabung und Interessen) zu verstehen. Die Umweltressourcen umfassen soziale Ressourcen (positive Beziehungen innerhalb und außerhalb der Familie), ökonomische Ressourcen (verfügbares Einkommen) und ökologische Ressourcen (eigenes Zimmer, Spielmöglichkeit außerhalb der Wohnung).
Schriefers (2007) führt an, dass Personenressourcen auch interne Ressourcen und Umweltressourcen auch externe Ressourcen genannt werden. Petzold (1997) definiert Ressourcen als Mittel zur Bewältigung von Aufgaben, Überforderungen und Krisen. Ressourcen dienen der Realisierung von inneren Bedürfnissen und Interessen, sowie daraus folgenden Plänen, Entscheidungen, oder Willensentschlüssen. Er unterscheidet Personale Ressourcen (Gesundheit, Vitalität, Bildung, Intelligenz, Willenskraft), soziale Ressourcen (Familie, Freunde, Kollegen, Beziehungen), materielle Ressourcen (Geld, Wertpapiere, Besitz) und professionelle Ressourcen (Berufserfahrung, Fachwissen).
Der Ressourcengebrauch gliedert sich in Bewältigungsverhalten (coping) und bzw. oder in eine schöpferische Gestaltung (creating).
Er unterscheidet folgende Copingstile:
Evasives Coping: Es wird versucht, Belastungen und Bedrohungen durch Ausweich- und Vermeidungsstrategien zu entgehen.
Aggressives Coping: der Versuch durch Strategien der Konfrontation, der Selbstbehauptung oder des Kampfes mit Negativeinwirkungen zurechtzukommen
Adaptives Coping: Probleme, Belastungen oder Überforderungen sollen durch Strategien der Anpassung, Regression oder Zurücknahme bewältigt werden Bei diesen Bewältigungsstrategien besteht die Möglichkeit der Ressourcenminderung.
Zu den Strategien für schöpferisches Gestalten lassen sich folgende Punkte aufzählen.
Creative Adjustment: kreatives Einpassen in vorgefundene Gegebenheiten unter erfindungsreicher Ausnutzung der angetroffenen Möglichkeiten Creative Change: Vorgefundene Gegebenheiten werden im Sinne ihrer Überschreitung und Ressourcenvermehrung durch kreatives Gestalten verändert.
Creative Corporation: Hierbei können neue Ressourcen geschaffen werden.
4.2 Die Bedeutung von Ressourcen bei Kindern nach einer Trennung
Schweizer (2004) beschreibt, dass Temperament, Belastbarkeit und die Persönlichkeit eine wichtige Rolle spielen, wie ein Kind auf die Scheidung der Eltern reagiert. Kinder haben unterschiedliche innere Ressourcen und Fähigkeiten, die sie sich aus der Umwelt angeeignet haben. Kinder, die sehr stark auf eine Scheidung reagieren, werden von ihren Eltern bereits von Geburt an als „schwierig“ bezeichnet. (Schweizer, 2004, S. 39f). Wichtig für das Kind können auch weitere Beziehungen im Familiensystem sein, nämlich die Großeltern. Unterstützung kann das Kind auch durch Verwandte, Freunde, Lehrer, erhalten, oder auch in institutionellen Einrichtungen, wie z.B. den Rainbows (ebd. S.43).
Mehrere Eigenschaften können durch die Erfahrung der elterlichen Scheidung gefördert werden. Sind die Eltern in der Lage, die Gefühle ihrer Kinder zu respektieren und nicht zu unterdrücken, lernen Kinder intensive Gefühle kennen und auch zu verarbeiten. Kinder können Fähigkeiten entwickeln, Aggressionen in einer gesellschaftlich anerkannten Art und Weise, z.B. durch Sport, auszuleben. Durch Gesprächsbereitschaft und Rücksichtnahme können sie lernen, soziale Konfliktsituationen zu entspannen (ebd. S. 69).
Göbel & Zauner (1990) gehen davon aus, dass Kinder selbst aktiv an ihrer seelischen Entwicklung beteiligt sind. Sie sind fähig sich selbst zu schützen und zu fördern. Kinder sind erfinderisch, wenn es um ihr Leben geht. Wichtig ist eine gute schöpferische Begabung, das Kind muss für seine persönliche Existenz und Lebenssituation eine so nicht vorzufindende Lösung selbst suchen. In belastenden Situationen ist es auf seine eigene Schöpferkraft angewiesen, die Form der Bewältigung und das Ziel für sich zu finden, die zu ihm selbst und seiner individuellen Lebenssituation passen.
Es ist wichtig, eine Kombination innerer und äußerer Realität zu erschaffen, die das Ziel unterstützt, sich zu entwickeln und Autonomie zu gewinnen. Ein Kind muss psychische Erfindungen machen, um mit Belastungen konstruktiv umzugehen. Zur Verfügung stehen ihm grundlegende biologische und psychologische Fertigkeiten, welche mit zunehmender Entwicklung die inneren organisierenden, regulierenden und zielsuchenden Prozesse in Gang halten und steuern. Wichtig dabei ist die Möglichkeit der Imagination und der Symbolisierung. Die Kreativität des Kindes ermöglicht es, mittels Imagination all die vielen inneren und äußeren Faktoren in eine neue Einheit, nämlich in seine eigene Entwicklung zu bringen. Kinder sind nicht völlig abhängig von ihrer Umgebung, nicht nur Opfer bzw. passive Empfänger für die Einflüsse von außen. Kinder wirken auf ihre Entwicklung selbst schöpferisch ein. Ihre angeborene Begabung, Wohlwollen auszulösen erreichen sie durch ihre Morphologie (Kindchenschema), durch Mimik und Gestik, Artikulation, durch die Sprache und ihre Hartnäckigkeit und Ausdauer im Fordern von Zuwendung und Bedürfnisbefriedigung.
Das kreative Potential der Kinder liegt ja gerade in einem reichen Maßan Zukunft, die es mit seiner Imaginationsfähigkeit und Ausdrucksfähigkeit verbinden kann. (Göbel/ Zauner, 1990, S. 110)
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- Quote paper
- Mag. Daniela Bitschnau (Author), 2009, Familiendrama und Trennung – Was ist mit den Kindern?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206827
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