In der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise ist das Thema Risikomanagement gefragter denn je. Unternehmerisches Handeln basiert auf dem erkennen von Chancen und Risiken, bei dem bestimmte Branchen, spezifischem Risiko ausgesetzt sind. Risiken gehören nach dem Motto der Hanse- Kaufleute „Wägen und Wagen“ zum Geschäft des Unternehmens, die schon im Mittelalter Chancen und Risiken ins Verhältnis setzten. Durch eine stetige Erhöhung des Komplexitätsgrads für Unternehmungen wie beispielsweise Globalisierung, Strukturwandel und Diskontinuitä,t bekommt der Begriff des Risikos, mit seinen Chancen und Risiken immer mehr an Bedeutung. Demnach habe ich mir als Ziel gesetzt, den Risikobegriff sowie seinen Quellen und Arten näher zu erläutern, um anschließend eine interdisziplinäre Betrachtung des Risikobegriffs zu geben. Dadurch kann das Phänomen Risiko aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Risikobegriff in der Betriebswirtschaftslehre
2.1 Risikoquellen
2.2 Risikoarten
2.2.1 Marktrisiken
2.2.2 Kreditrisiken
2.2.3 Operationelle Risiken
2.2.4 Geschäftsrisiken
3. Der interdisziplinäre Risikobegriff
3.1 Mathematische Sichtweise
3.2 Ethische Sichtweise
3.3 Wirtschaftswissenschaftliche Sichtweise
4. Schluss
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise ist das Thema Risikomanagement gefrag- ter denn je. Unternehmerisches Handeln basiert auf dem erkennen von Chancen und Risiken, bei dem bestimmte Branchen, spezifischem Risiko ausgesetzt sind. Risiken gehören nach dem Motto der Hanse- Kaufleute „Wägen und Wagen“ zum Geschäft des Unternehmens, die schon im Mittelalter Chancen und Risiken ins Verhältnis setzten. Durch eine stetige Erhöhung des Komplexitätsgrads für Unternehmungen wie bei- spielsweise Globalisierung, Strukturwandel und Diskontinuitä,t bekommt der Begriff des Risikos, mit seinen Chancen und Risiken immer mehr an Bedeutung. Demnach ha- be ich mir als Ziel gesetzt, den Risikobegriff sowie seinen Quellen und Arten näher zu erläutern, um anschließend eine interdisziplinäre Betrachtung des Risikobegriffs zu geben. Dadurch kann das Phänomen Risiko aus unterschiedlichen Perspektiven be- trachtet werden.
2. Der Risikobegriff in der Betriebswirtschaftslehre
Der Begriff Risiko geht auf das frühitalienische „risicare“ zurück, was so viel wie „wa- gen“ bedeutet, also auf ktivitäten hindeutet. Risiken entstehen also, wenn etwas un- ternommen wird. Dies kann im privaten Haushalt, beim Ausüben sportlicher Aktivitä- ten, diverser Freizeitbeschäftigungen oder eben auch in Unternehmen stattfinden. Man spricht von Risiken im weitesten Sinne immer dann, wenn die Gefahr eines Miss- erfolgs besteht.
Ganz einheitlich kann der Risikobegriff nicht gesehen werden, in der Mathematik bei- spielsweise nimmt das Risiko eine andere Bedeutung ein als in der Betriebswirtschafts- lehre oder Ethik, worauf ich später eingehen möchte. In diesem Zusammenhang sind in erster Linie die betriebswirtschaftlichen Risikodefinitionen von Interesse. Diese reichen von extensiven Fassungen bis zu detaillierten Beschreibungen. (vgl. Ehrmann (2005), S. 29)
Mit jeder unternehmerischen Aktivität sind Risiken verschiedenster Art verbunden. Risiken entstehen durch die unvollständige Prognostizierbarkeit der Auswirkungen unternehmerischer Entscheidungen und externer Faktoren zukünftiger Entwicklungen.
Unternehmerische Entscheidungen und deren Auswirkungen werden durch diverse Parameter bestimmt, die sich im Zeitablauf bis zum Eintritt der Auswirkungen verän- dern können bzw. bei der Entscheidungsfindung nicht berücksichtigt worden sind. (vgl. Diederichs (2004), S.8 f.) Diese Risiken gefährden die Erreichung der Unternehmenszie- le und entwickeln Gefahrenpotenziale. Unter Risiko wird herkömmlich die Gefahr des Eintritts unerwünschter Entwicklungen (Vorgänge) und Zustände (Ereignisse) verstan- den. Nach dieser engen Definition ist Risiko etwas Negatives, während das (positive) Gegenteil die Chance darstellt. (vgl. Ziegenbein (2002), S. 56) Olfert/Rahn beschreiben indes Risiko als „Die mit der Ungewissheit der Zukunft begründeten und durch Störun- gen verursachte Gefahren, geplante Ziele zu verfehlen.“ (vgl. Ehrmann (2005), S.30) Somit stellt die Entscheidung das handlungsbestimmende Element mit der Unsicher- heit des Akteurs als Hauptproblem dar. Imboden definiert Risiko als „Gefahr eines Misserfolgs der Leistung“. Folglich wird Risiko nicht als unsicherheitsbedingte Erschei- nung betrachtet und es besteht keine Verbindung zur Entscheidungsfindung. (vgl. Ehrmann (2005), S.30) Durch Akzentuierung unterschiedlicher Aspekte entstand eine Vielzahl von Begriffsbestimmungen, die ihren Sinngehalt im jeweiligen Kontext an- nahmen.
Obwohl der Risikobegriff mit unterschiedlichen Begriffsinhalten belegt wird, kristalli- siert sich immer mehr das dichotomische Begriffspaar „Chance - Risiko“ heraus. Ver- mögensmehrende Ausprägungen zukünftiger Entwicklungen werden als Chance be- zeichnet (Gewinnmöglichkeit). Gerade im Zusammenhang einer wertorientierten Un- ternehmensführung scheint es sinnvoll, da dies im Vordergrund des Managements steht. Für die Gefahr einer ungünstigen Entwicklung wird der Begriff Risiko verwendet (Verlustmöglichkeit). Risiko kann als negative Abweichung nicht nur durch Aktivität sondern auch durch Passivität hervorgerufen werden. (vgl. Diederichs (2004), S.10)
Aufbauend auf den bisherigen Ausführungen soll für die weitere Ausgestaltung folgen- de Definition verwendet werden: Unter Risiko wird die Gefahr verstanden, dass Ereig- nisse (externe Faktoren) oder Entscheidungen und Handlungen (interne Faktoren) das Unternehmen daran hindern (ursachenbezogene Komponente), definierte Ziele zu erreichen bzw. Strategien erfolgreich zu realisieren (wirkungsbezogene Komponente).
(vgl. Diederichs/Richter (2001), S.136)
2.1 Risikoquellen
Um sinnvoll auf die Auswirkungen des Risikos zu reagieren, ist es notwendig die verschiedenen Risikopotenziale zu kennen, also jene Quellen die für Risiken verantwortlich sind. Nach Holzbaur lässt sich eine Systematisierung in drei Gruppen von Risikoquellen bilden. (vgl. Ehrmann (2005), S.31)
Zum ersten externe Quellen, welche sich außerhalb des Unternehmens befinden. Diese äußeren Einflussfaktoren wirken auf das Betriebsgeschehen ein und beeinflussen Entscheidungen. Externe Risikoquellen können sein:
- die Gesetzgebung und Rechtsprechung
- die gesellschaftliche Entwicklung
- die gesamtwirtschaftliche Entwicklung
- das Marktgeschehen
Neuerungen in der Gesetzgebung und Rechtsprechung wie Arbeits- und Vertragsrecht sowie Umweltschutz und Steuerrecht können sich als Risikoquellen für das Unternehmen herausstellen. In der gesellschaftlichen Entwicklung finden sich zahlreiche Risikoquellen wie verändertes Konsum- oder Freizeitverhalten sowie Änderungen von Arbeitszeit. Preis- und Einkommensentwicklung stellen Risikoquellen in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung dar. Das Marktgeschehen wird u.a. durch zunehmenden Konkurrenzdruck, Preisverfall und Nachfragerückgang beeinflusst.
Interne Risikoquellen erstrecken sich auf nahezu alle Unternehmensbereiche. Oft anzutreffende Risikopotenziale sind die Eigenkapitalbasis, die Kapitalstruktur sowie die Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter.
Nicht unterschätzbare Risikopotenziale liegen auch in der Komplexität, also in der Entwicklung und Anwendung neuer Technologien. Mit dem Angebot komplizierter und hochwertiger Güter können ihre Eigenschaften beeinflusst werden und somit u.a.
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- Arbeit zitieren
- Marcus Lobedann (Autor:in), 2010, Der interdisziplinäre Risikobegriff, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205638
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