Die Genesis beginnt mit der Schöpfung (auch Urgeschichte genannt), die in zwei Berichten vorgetragen wird. Der erste Schöpfungsbericht behandelt die Weltschöpfung mit dem Ziel des Sabbats (Gen 1,1-2,4a). Der zweite jahwistische Schöpfungsbericht erzählt von der Menschenschöpfung und der Paradieserzählung (Gen 2,4b-3,24).
Aus den vorliegenden, zu untersuchenden Textquellen der Werke „Schöpfung und Fall“ und „Ethik“ von D. Bonhoeffer, soll in der vorliegenden Arbeit im Wesentlichen auf die Teile eingegangen werden, die mit der Paradieserzählung verbunden sind.
Fasst man die Genesis als Kranz von Sagen auf, so werden zwei Motive deutlich. Einerseits die Erschaffung des Menschen und seine Beauftragung von Gott(u.a. den Ackerboden zu bebauen) und andererseits der Sündenfall (das Verbot nicht vom „Baum der Erkenntnis“ zu essen).
Fortgeführt wird dieses „Bild“ mit der Verbannung des Menschen aus dem „Garten Eden “ und schließt dann mit den Lebensminderungen ab (Gen 3, 14-19).
Diese zentralen Punkte werden dann, mit weiteren Motiven ergänzt. Der Mensch wird aus der Erde geschaffen, er gibt den Tieren Namen, sehnt sich nach seinesgleichen. So wird in der Folge aus der Rippe des Mannes die Frau geschaffen. Die Bezeichnung der beiden Geschlechter „Mann“ und „Frau“ erfolgt erst nach der Schöpfung der „Frau“ aus dem „Mensch“= „adam“ (übersetzt aus dem hebräischen von „isch“ und „ischia“).
Der grundlegende Sinn des Motivs des Sündenfalls aus meiner Sicht ist, dass die Menschen die Grenzen von Gott überschritten haben und somit eine Entzweiung mit Gott erfolgt. Schließlich wird das Menschenpaar aus dem Paradies vertrieben. Durch das Essen der „verbotenen Frucht“ und die daraus resultierende Strafe Gottes, der Vertreibung aus dem Paradies erfahren die Menschen was „Gut und Böse“ ist (Gen3, 5).
Im folgenden Hauptteil soll das Begriffspaar „Gut und Böse“ auf dem Hintergrund der vorliegenden Quellen näher untersucht werden.
1. Inhaltsangabe:
Die Genesis beginnt mit der Schöpfung (auch Urgeschichte genannt), die in zwei Berichten vorgetragen wird. Der erste Schöpfungsbericht behandelt die Weltschöpfung mit dem Ziel des Sabbats (Gen 1,1-2,4a). Der zweite jahwistische[1] Schöpfungsbericht erzählt von der Menschenschöpfung und der Paradieserzählung (Gen 2,4b-3,24).
Aus den vorliegenden, zu untersuchenden Textquellen der Werke „Schöpfung und Fall“ und „Ethik“ von D. Bonhoeffer, soll in der vorliegenden Arbeit im Wesentlichen auf die Teile eingegangen werden, die mit der Paradieserzählung verbunden sind.
Fasst man die Genesis als Kranz von Sagen[2] auf, so werden zwei Motive deutlich. Einerseits die Erschaffung des Menschen und seine Beauftragung von Gott(u.a. den Ackerboden zu bebauen) und andererseits der Sündenfall (das Verbot nicht vom „Baum der Erkenntnis“ zu essen).
Fortgeführt wird dieses „Bild“ mit der Verbannung des Menschen aus dem „Garten Eden[3] “ und schließt dann mit den Lebensminderungen ab (Gen 3, 14-19).
Diese zentralen Punkte werden dann, mit weiteren Motiven ergänzt. Der Mensch wird aus der Erde geschaffen, er gibt den Tieren Namen, sehnt sich nach seinesgleichen. So wird in der Folge aus der Rippe des Mannes die Frau geschaffen. Die Bezeichnung der beiden Geschlechter „Mann“ und „Frau“ erfolgt erst nach der Schöpfung der „Frau“ aus dem „Mensch“= „adam“ (übersetzt aus dem hebräischen von „isch“ und „ischia“).
Der grundlegende Sinn des Motivs des Sündenfalls aus meiner Sicht ist, dass die Menschen die Grenzen von Gott überschritten haben und somit eine Entzweiung mit Gott erfolgt. Schließlich wird das Menschenpaar aus dem Paradies vertrieben. Durch das Essen der „verbotenen Frucht“ und die daraus resultierende Strafe Gottes, der Vertreibung aus dem Paradies erfahren die Menschen was „Gut und Böse“ ist (Gen3, 5).
Im folgenden Hauptteil soll das Begriffspaar „Gut und Böse“ auf dem Hintergrund der vorliegenden Quellen näher untersucht werden.
2. Hauptteil
2.1 Die „Entzweiung“ von Gott und das Verständnis von „Gut und Böse“
Nach Auffassung von Dietrich Bonhoeffer weiß der Mensch zu Beginn der Schöpfung nur eines, nämlich dass er einen Schöpfer „Gott“ hat. Das Wissen um „Gut und Böse“ versteht der Mensch nur in sich selbst, ob er selbst gut oder böse ist bzw. sein wird.
Während der Mensch im Ursprung ganz in Gott- als Bild Gottes lebt, hat sich der Gottgleichgewordene zu seinem eigenen Schöpfer gemacht. Durch das Essen der „verbotenen Frucht“ vom „Baum der Erkenntnis“ ist aus der ursprünglichen Gottebenbildlichkeit eine „geraubte“ Gottgleichheit geworden. Somit hat der Mensch ein Geheimnis Gottes in sich selbst aufgenommen. Die Bibel beschreibt dieses als Sündenfall[4] mit dem Bild des Essens vom „Baum der Erkenntnis“. Daraus hat der Mensch erfahren was „Gut und Böse“ ist und mit diesem Wissen folgt die Entzweiung mit Gott („Der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß was „Gut und Böse“ ist“ spricht Gott)[5].
Durch die Übertretung des göttlichen Verbotes stellt sich der Mensch auf dieselbe Ebene wie sein Schöpfer. Genauer gesagt macht sich der Mensch „gottgleich“. Da dieser Vorgang nicht in Gottes Plan vorgesehen ist, erfolgt die Strafe Gottes. Zuerst die Verbannung, aber die noch schwerwiegendere Folge für den Menschen, ist die Entzweiung mit seinem Schöpfer, also die Trennung von Gott. Der Mensch erkennt jetzt also nicht nur was „Gut und Böse“ ist, sondern erkennt auch, dass er sich nun von seinem von „Gott bestimmten Leben“ trennt und sein Schicksal bzw. sein Leben außerhalb des Paradieses selbst in der Hand hält. Da der Mensch dies nicht kennt, empfindet er Reue und das Verlangen seine Tat rückgängig zu machen, um wieder mit Gott eine Einheit zu bilden.
Mit dem Essen der „verbotenen Frucht“ und dem daraus resultierenden Wissen um „Gut und Böse“, weiß der Mensch letztendlich, was eigentlich nur sein Schöpfer selbst weiß. Das Wissen um „Gut und Böse“ heißt letztlich sich selbst als Ursprung von „Gut und Böse“ zu verstehen. Selbst die Bibel deutet ein wenig darauf, dass vielleicht sogar der Schöpfer selbst, also Gott, der Wissende um „Gut und Böse“ ist. Wenn der Mensch selbst erkennt, dass er der Ursprung von „Gut und Böse“ ist, also er selbst der Wissende ist und nicht mehr der Schöpfer, dann hat er sich endgültig von seinem wirklichen Leben, welches Gott für ihn gewählt hat, entfernt[6].
[...]
[1] jahwistische Urgeschichte, weil in ihr das Tetragramm als Gottesnamen verwendet wird.
[2] Def. Kranz von Sagen: Durch diese Bezeichnung gelingt es den lockeren Zusammenhang der einzelnen Textteile zueinander („Kranz“) und die innere Geschlossenheit der einzelnen Erzählungen („Sagen“) deutlich zu machen. Quelle: Lukas Bohrmann,Bibelkunde,2. Auflage UTB basics Vandenhoeck & Ruprecht 2008, Zit. Von Hermann Gunkel S. 39
[3] Def. Garten Eden: wird in der Septuaginta des Tanach als Paradies bezeichnet. Er taucht im 1. Buch Mose (Genesis) der Bibel auf, das ihn in Gen 2 schildert und in Gen 3 von der Vertreibung des Menschen daraus erzählt. Quelle: Wikipedia
[4] Def. :Unter Sündenfall versteht man in der biblischen Theologie den in Gen 3 erzählten Verstoß der ersten Menschen, Adams und seiner Frau, gegen das Verbot Gottes, vom „Baum der Erkenntnis“ von „Gut und Böse“ im „Garten Eden“ zu essen (Gen 2,17). Quelle: Wibilex
[5] Siehe dazu Gen 3,22
[6] Gen 3,22-24
- Quote paper
- Bianca Schwien (Author), 2009, "Gefallene Schöpfung" von Dietrich Bonhoeffer - Theologische Auslegung zu Genesis 2-3, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204920
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