Arbeitsblätter sollen eine Lernhilfe darstellen und zählen zu den
nichttechnischen Unterrichtsmedien.1
Das Arbeitsblatt hat eine Reihe positiver Eigenschaften, die in
bestimmten Phasen des Unterrichts zur Lernoptimierung beitragen
können. Dazu muss man aber deutlich sagen, dass das Arbeitsblatt
keinen Vorrang vor anderen Medien hat.2
Es gibt eben nicht das optimale Medium, sondern jedes Medium muss
seinen spezifischen Eigenschaften entsprechend eingesetzt werden,
so dass es für das jeweilige Thema und die Schülergruppe den
größten Nutzen bringt.3
Während Karl-Heinz Gehlhaar 1980 noch schreibt, dass Arbeitsblätter
aufgrund der Schwierigkeiten bei der Vervielfältigung recht selten im
Unterricht eingesetzt werden,4 kann man in neuerer Literatur eher
entgegengesetzte Aussagen finden.
In dem Praxisband „Unterrichtsmethoden“ von Hilbert Meyer liest man
davon, dass die Schüler heute mit Arbeitsblättern regelrecht überflutet
werden. Das liegt daran, dass es heute sehr einfach ist, für den
jeweiligen Unterricht individuell gestaltete Texte zu gestalten und zu
vervielfältigen: Fast jeder Lehrer hat Zugang zu einem Computer, in
den Schulen stehen Kopiergeräte zur Verfügung usw.
Auch die Kultusminister warnen die Schulen vor der allgemeinen
Kopierflut und Kopierwut. Stattdessen fordern sie einen bescheidenen,
ausschließlich pädagogisch sinnvollen Einsatz.5
Der genannte Gesichtspunkt der individuellen Gestaltung ist der größte
Vorteil, den das Arbeitsblatt mit sich bringt. Allerdings werden heute
von vielen Schulbuchverlagen Vorlagen für Arbeitsblätter angeboten, wodurch der entscheidende Vorteil der Rücksichtsnahme auf die
individuelle Klassensituation leider verloren geht.6 [...]
1 vgl. WELLENHOFER 1991, S.13.
2 vgl. WELLENHOFER 1991, S. 40.
3 vgl. BERCK 1999, S. 114.
4 vgl. GEHLHAAR 1980, S. 63.
5 vgl. MEYER 1987, S. 307 f.
6 vgl. MEYER 1987, S. 309.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Funktionen und Arten von Arbeitsblättern
2.1. Informationsgewinnung
2.2. Begleitung handlungsorientierten Arbeitens
2.3. Vertiefung und Übung
2.4. Lernerfolgskontrolle
3. Prinzipien der Gestaltung und des Einsatzes von Arbeitsblättern
4. Aufgabenarten zur Erstellung von Arbeitsblättern
4.1. Die Freie-Antwort-Aufgabe
4.2. Die Lückenaufgabe
4.3. Die Tabellenaufgabe
4.4. Die Diagrammaufgabe
4.5. Die Zuordnungsaufgabe
4.6. Die Benennungsaufgabe
4.7. Die Multiple-Choice-Aufgabe
5. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis:
1. Einleitung
Arbeitsblätter sollen eine Lernhilfe darstellen und zählen zu den nichttechnischen Unterrichtsmedien.[1]
Das Arbeitsblatt hat eine Reihe positiver Eigenschaften, die in bestimmten Phasen des Unterrichts zur Lernoptimierung beitragen können. Dazu muss man aber deutlich sagen, dass das Arbeitsblatt keinen Vorrang vor anderen Medien hat.[2]
Es gibt eben nicht das optimale Medium, sondern jedes Medium muss seinen spezifischen Eigenschaften entsprechend eingesetzt werden, so dass es für das jeweilige Thema und die Schülergruppe den größten Nutzen bringt.[3]
Während Karl-Heinz Gehlhaar 1980 noch schreibt, dass Arbeitsblätter aufgrund der Schwierigkeiten bei der Vervielfältigung recht selten im Unterricht eingesetzt werden,[4] kann man in neuerer Literatur eher entgegengesetzte Aussagen finden.
In dem Praxisband „Unterrichtsmethoden“ von Hilbert Meyer liest man davon, dass die Schüler heute mit Arbeitsblättern regelrecht überflutet werden. Das liegt daran, dass es heute sehr einfach ist, für den jeweiligen Unterricht individuell gestaltete Texte zu gestalten und zu vervielfältigen: Fast jeder Lehrer hat Zugang zu einem Computer, in den Schulen stehen Kopiergeräte zur Verfügung usw.
Auch die Kultusminister warnen die Schulen vor der allgemeinen Kopierflut und Kopierwut. Stattdessen fordern sie einen bescheidenen, ausschließlich pädagogisch sinnvollen Einsatz.[5]
Der genannte Gesichtspunkt der individuellen Gestaltung ist der größte Vorteil, den das Arbeitsblatt mit sich bringt. Allerdings werden heute von vielen Schulbuchverlagen Vorlagen für Arbeitsblätter angeboten, wodurch der entscheidende Vorteil der Rücksichtsnahme auf die individuelle Klassensituation leider verloren geht.[6]
Es wird also deutlich, dass Arbeitsblätter bestimmte Vorteile haben, die ganz gezielt und bewusst eingesetzt werden sollten. Auch die Problematik der häufigen „Überflutung“ mit Arbeitsblättern wird ersichtlich.
In meiner Hausarbeit möchte ich dementsprechend auf die speziellen Vorteile und Funktionen eingehen, die Arbeitsblätter mit sich bringen und ihren Einsatz in bestimmten Unterrichtsphasen sinnvoll machen.
Zudem werde ich auf Prinzipien des Einsatzes und auf die Kriterien für ein gutes Arbeitsblatt eingehen.
So soll in meiner Arbeit insgesamt deutlich werden, wie ein sinnvoller Einsatz von Arbeitsblättern im Unterricht stattfinden kann und sollte.
Bevor ich nun mit meinen weiteren Ausführungen beginne, möchte ich zunächst den Begriff „Arbeitsblatt“ definieren, da in der Literatur diesbezüglich Uneinheitlichkeit herrscht.
Meiner Meinung nach ist die folgende Definition von Hilbert Meyer sehr sinnvoll:
„Ein Arbeitsblatt ist ein didaktisch strukturierter, schriftlich, rechnerisch oder bildnerisch zu lösender Arbeitsauftrag.“[7]
Es handelt sich dieser Definition nach also noch nicht um ein Arbeitsblatt, wenn ein Sachtext o. ä. kopiert wird, sondern erst, wenn auf diesem Blatt „der Weg vorstrukturiert wird, auf dem sich die Schüler mit dem gestellten Thema auseinandersetzen sollen…“[8]
Dieser Definition schließe ich mich in meiner Arbeit an.
2. Funktionen und Arten von Arbeitsblättern
Abhängig von der Stelle im Unterrichtsprozess können Arbeitsblätter ganz unterschiedliche didaktische Funktionen haben. So können Arbeitsblätter z.B. Unterrichtsinhalte vorbereiten, die Stofferarbeitung begleiten oder auch nachbereiten.[9] Dementsprechend ergeben sich verschiedene Arten von Arbeitsblättern.
2.1. Informationsgewinnung
Eine wichtige Funktion der Arbeitsblätter ist die Informationsgewinnung: Die Schüler können durch das Arbeitsblatt neue oder weiterführende Informationen erlangen oder dazu aufgefordert werden, sich selbst diese Informationen zu beschaffen.
Diese Art von Arbeitsblättern ist z.B. dann erforderlich, wenn der Schulbuchinhalt aus Gründen der Aktualität oder der optimalen Anpassung ergänzt werden soll. Hilfreich sind sie auch dann, wenn zu Beginn einer neuen Unterrichtseinheit ein erstes Problembewusstsein geschaffen werden soll.
Darstellungsarten des Inhalts können Sprache in Form von Originaltexten, Zeitungsartikeln o. ä. sein, Abbildungen in Form von Fotos, Grafiken oder Karikaturen, oder auch Zahlen in Form von Tabellen, Diagrammen, Schaubildern usw.
Ergänzt werden diese Informationsquellen durch einen präzisen Arbeitsauftrag oder durch eine Erschließungsfrage, wodurch die Schüler zu einer kognitiven Auseinandersetzung geführt werden sollen.
Häufig sind es gerade diese Informationsblätter, die zur viel beklagten Arbeitsblätterflut beitragen. Es sollte also genau überlegt werden, ob der Einsatz an der entsprechenden Stelle wirklich notwendig und sinnvoll ist.[10]
[...]
[1] vgl. Wellenhofer 1991, S.13.
[2] vgl. Wellenhofer 1991, S. 40.
[3] vgl. Berck 1999, S. 114.
[4] vgl. Gehlhaar 1980, S. 63.
[5] vgl. Meyer 1987, S. 307 f.
[6] vgl. Meyer 1987, S. 309.
[7] Meyer 1987, S. 307.
[8] Meyer 1997, S. 308.
[9] vgl. Kleesattel 1997, S. 48.
[10] vgl. Wellenhofer 1991, S. 67 ff.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Schräder (Autor:in), 2003, Einsatz von Arbeitsblättern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20462
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