Die internationalen Konflikte der letzten Jahre, wie zum Beispiel der Völkermord in Ruanda oder massive Vertreibungen der Albaner aus dem Kosovo führten dazu, sich intensiv mit dem Problem zu beschäftigen, ob schwere Menschenrechtsverletzungen in einem Staat andere Staaten oder internationale Organisationen zu humanitären Interventionen berechtigen. Über humanitäre Interventionen kann dann gesprochen werden, wenn „ein Staat eine Gruppe von Staaten oder eine internationale Vereinigung Militär in ein fremdes Staatsgebiet entsendet, um die Bevölkerung des fremden Staates vor schweren Menschenrechtsverletzungen zu schützen“ (Hinsch, W. / Janssen, D. 2006: 31). Es wird gefragt, inwieweit militärische Gewalt durch die Weltgemeinschaft oder durch einen Staat in einem anderen Staat gerechtfertigt ist. Heutzutage wird sehr oft in der Öffentlichkeit über gerechte Kriege diskutiert. Man fragt sich, unter welchen Umständen die Kriege gerechtfertigt sind und welche Kriterien den gerechten Krieg ausmachen. Diese Fragen werden nicht nur in der Politik untersucht, sondern auch die Religionsgemeinschaften oder die Friedensethik beschäftigen sich mit diesen Fragestellungen.
Das Ziel dieser Hausarbeit ist es, zu zeigen, welche Bedeutung der gerechte Krieg hat und was die wichtigen Kriterien sind, die diesen Krieg ausmachen. Die Ausarbeitung befasst sich zunächst mit den Hauptkriterien des gerechten Krieges. Danach wird kurz der Kosovo–Konflikt beschrieben. Hier wird ein Überblick über die Auslöser des Konfliktes gegeben und anhand dieses Krieges wird der Zusammenhang und die Berechtigung der NATO-Interventionen dargestellt. Und es wird versucht die Frage zu beantworten, ob die NATO–Interventionen im Kosovo gerechtfertigt waren.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Gerechter Krieg und seine Hauptkriterien
3 Zusammenhang und Berechtigung der NATO-Interventionen im Kosovo-Krieg anhand der Kriterien des gerechten Krieges
3.1 Die Ursachen und Hintergründe des Kosovo-Konflikts
3.2 Ist die NATO–Intervention eine gerechte Intervention?
4 Fazit
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Die internationalen Konflikte der letzten Jahre, wie zum Beispiel der Völkermord in Ruanda oder massive Vertreibungen der Albaner aus dem Kosovo führten dazu, sich intensiv mit dem Problem zu beschäftigen, ob schwere Menschenrechtsverletzungen in einem Staat andere Staaten oder internationale Organisationen zu humanitären Interventionen berechtigen. Über humanitäre Interventionen kann dann gesprochen werden, wenn „ein Staat eine Gruppe von Staaten oder eine internationale Vereinigung Militär in ein fremdes Staatsgebiet entsendet, um die Bevölkerung des fremden Staates vor schweren Menschenrechtsverletzungen zu schützen“ (Hinsch, W. / Janssen, D. 2006: 31). Es wird gefragt, inwieweit militärische Gewalt durch die Weltgemeinschaft oder durch einen Staat in einem anderen Staat gerechtfertigt ist. Heutzutage wird sehr oft in der Öffentlichkeit über gerechte Kriege diskutiert. Man fragt sich, unter welchen Umständen die Kriege gerechtfertigt sind und welche Kriterien den gerechten Krieg ausmachen. Diese Fragen werden nicht nur in der Politik untersucht, sondern auch die Religionsgemeinschaften oder die Friedensethik beschäftigen sich mit diesen Fragestellungen.
Das Ziel dieser Hausarbeit ist es, zu zeigen, welche Bedeutung der gerechte Krieg hat und was die wichtigen Kriterien sind, die diesen Krieg ausmachen. Die Ausarbeitung befasst sich zunächst mit den Hauptkriterien des gerechten Krieges. Danach wird kurz der Kosovo–Konflikt beschrieben. Hier wird ein Überblick über die Auslöser des Konfliktes gegeben und anhand dieses Krieges wird der Zusammenhang und die Berechtigung der NATO-Interventionen dargestellt. Und es wird versucht die Frage zu beantworten, ob die NATO–Interventionen im Kosovo gerechtfertigt waren.
2 Gerechter Krieg und seine Hauptkriterien
Schon in der früheren Geschichte der ganzen Welt wurde nach der Gerechtigkeit von Kriegen gefragt. Die Tradition der Lehre des gerechten Krieges reicht bis in die Antike und ins Mittelalter zurück. Bereits in dieser Zeit beschäftigten sich viele Philosophen und Theologen mit diesem Thema. In Europa wird der römische Politiker und Philosoph Marcos Tullius Cicero als der Anfänger der Lehre von dem gerechten Krieg bezeichnet (vgl. Hinsch, W. / Janssen, D. 2006: 52).
Der gerechte Krieg kann nur dann stattfinden, wenn es darum geht, die grundlegenden Menschenrechte zu schützen und dies soll von einer legitimen Autorität ausgeführt werden. Klassischerweise werden drei Kriterien des gerechten Krieges unterschieden, und zwar das Recht zum Krieg (ius ad bellum) bzw. die Gerechtigkeit des Kriegseintritts. Dieses Kriterium umfasst eine Reihe zusätzlicher Kriterien wie gerechter Grund, legitime Autorität, rechte Absicht, Aussicht auf Erfolg, letztes Mittel und Verhältnismäßigkeit der Folgen. Das zweite Kriterium ist das Recht im Krieg (ius in bello), welches auch als die Durchführung des Krieges bekannt ist. Dies beinhaltet nur zwei zusätzliche Kriterien wie Verhältnismäßigkeit der Mittel und die Unterscheidung von Kombattanten und Nicht-Kombattanten. Und das dritte Kriterium ist die Nachkriegsordnung (ius post bellum) (vgl. Messelken, D. 2008: 22ff.)
Das Kriterium des Rechts zum Krieg befasst sich mit der Fragestellung, warum militärische Gewalt in manchen Fällen berechtig erscheint und wer das Recht hat, eine humanitäre Intervention durchzuführen. Diese Frage wird durch das Kriterium des gerechten Grundes beantwortet. Der gerechte Grund macht deutlich, unter welchen Bedingungen es gerechtfertigt ist, militärische Gewalt einzusetzen. Aber auch eine legitime Autorität spielt eine wichtige Rolle für die Lehre vom gerechten Krieg. Die legitime Autorität bedeutet, dass „auch bei Vorliegen eines gerechten Grundes nicht jeder beliebige Akteur, der über die dazu nötigen Mittel verfügt, auch das Recht hat, einen Krieg zu führen oder eine Intervention zu unternehmen“ (Hinsch, W. / Janssen, D. 2006: 92).
Im zweiten Kriterium des Rechts im Krieg handelt sich um Regeln, die der Kriegsführer während des Krieges beachten muss. Hier geht es darum, dass kriegerische Handlungen sich gegen Kombattanten richten dürfen und die Personen, die im Krieg nicht beteiligt sind, verschont werden müssen (vgl. Messelken, D. 2008: 24). Aber in der Tat ist es fast unmöglich, zwischen den Kombattanten und den Nicht–Kombattanten zu unterscheiden. Deshalb es ist schwierig zu beurteilen, wer schuldig ist und wer nicht. Wichtig ist, dass „alle militärischen Aktionen den Grundsätzen der Notwendigkeit und der Proportionalität oder Verhältnismäßigkeit genügen müssen“ (Hinsch, W. / Janssen, D. 2006: 109).
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- Citation du texte
- Rushena Abduramanova (Auteur), 2012, NATO-Intervention im Kosovo - War es ein gerechter Krieg?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204491
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