Der Capability Approach bzw. Fähigkeiten-Ansatz wurde im Ursprung von Amartya Sen ab dem Jahr 1979 konzipiert und anschließend weiter ausgebaut. Sens` Capability Approach hat sich nach Ansicht von Clark mittlerweile als führende Alternative zu den herkömmlichen ökonomischen Gerüsten etabliert, die sich mit Armut, Ungleichheit und menschlicher Entwicklung beschäftigen. Sein Ansatz bzw. seine Arbeiten fokussieren sich auf wirtschafts- und entwicklungsethische Fragestellungen, wie etwa der vergleichenden Messung von Lebens- qualität. Er konzentriert sich auf die Suche nach einer Bewertungsgrundlage für die Einschätzung des Wohlergehens der Menschen. Hierzu stellt er die Definition und auch die Messung ebendieses Wohlergehens sowie der Freiheit in den Mittelpunkt seiner Betrachtung.
Zweiter Hauptvertreter des Fähigkeiten-Ansatzes ist Martha C. Nussbaum. Deren Ansatz entstand in den Jahren 1986-1993 während gemeinsamer Projektarbeiten mit Sen am WIDER, einem Zweig der United Nations University. Sie hat eine Ethik erarbeitet, welche auf die Unterschiede kultureller Traditionen eingeht, ohne dabei im Relativismus zu enden. Sie schlägt somit den philosophischen Weg ein und versucht – basierend auf Aristoteles – die philosophischen Grundlagen herauszuarbeiten, die für eine Theorie grundlegender menschlicher Ansprüche notwendig sind. Entgegen Sen geht es bei ihr um eine ethisch-politische Konzeption bzw. politische Alternative.
Im ersten Teil der Arbeit werden zunächst die Beweggründe erläutert, die Nussbaum zu der Erarbeitung des Fähigkeiten-Ansatzes motiviert haben. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Vorstellung ihres Ansatzes, wobei u. a. auch die Liste der zentralen Fähigkeiten präsentiert und erörtert wird. Der Ansatz wird anschließend verwendet, um mögliche Ansprüche von Tieren abzuleiten. Abschließend wird ein Fazit aus den gewonnenen Erkenntnissen gezogen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Beweggründe und Ausgangspunkt
3. Der Fähigkeiten-Ansatz von Martha C. Nussbaum
3.1. Die konstitutiven Bedingungen des Menschen
3.2. Die zentralen menschlichen Fähigkeiten
3.3. Grundlegende, interne und kombinierte Fähigkeiten
3.4. Kollision von Fähigkeiten
3.5. Fähigkeiten (Capability) vs. Tätigkeiten (Functioning)
3.6. Aufgabe der Fähigkeitenliste
4. Tiere = nichtmenschliche Tiere
4.1. Der Fähigkeiten-Ansatz als Orientierungshilfe
4.2. Tiere als vollwertige Subjekte der Gerechtigkeit
4.3. Grundfähigkeit “Leben“
4.4. Handlungsempfehlungen des Fähigkeiten-Ansatzes
4.5. Konflikte zwischen dem Wohlergehen von Menschen und Tieren
5. Fazit
Anhang
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Volker Kiesel (Autor:in), 2012, Der Fähigkeiten-Ansatz von Martha C. Nussbaum im Kontext der Tiergerechtigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204483
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