Führung gestaltet sich innerhalb vielfältiger Spannungsfelder – gerade in einer Zeit dynamischer Veränderungen und globalen Wandels. Die jeweilig eingenommene Position ist hier ausschlaggebendes Moment für nachfolgende Verhaltensweisen und resultierende Ergebnisse. Dies erscheint als hinreichende Rechtfertigung, Grundüberlegungen zu zentralen Bestimmungsfaktoren der Führung anzustellen.
Unsere Überlegungen tangieren unterschiedliche relevante Aspekte, zeigen aber auch deutlich auf, daß eine stetig neue Auseinandersetzung mit bestehenden Einflüssen geboten erscheint. Weder Vollständigkeit noch abschließende Feststellungen sind insoweit unser Ziel, sondern die Anregung einer hinreichenden Reflexion von Gegebenheiten und die Bereicherung aus einem nachfolgend sich ergebenden Dialog.
Bei Betrachtung der Realität erkennen wir Wolken am Himmel, aber auch einen dahinter erkennbaren Sonnenschein. Dies soll uns deutlich machen, daß nicht alles bereits verloren, jedoch noch vieles zu tun ist. Weiter zu denken ist der sich ergebende Auftrag und die geboten erscheinende Notwendigkeit. Möge die jeweilige Leserin und der jeweilige Leser Gewinn aus den vorgestellten Überlegungen ziehen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Hinführung
Individuum, Führung und Spannungsfelder
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Individuum
Führung
Spannungsfelder
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Gemeinschaftsideologie und übersteigerter Egoismus
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Gemeinschaftsideologische Orientierung
Übersteigerter Egoismus und seine Fixierung
Individualentfaltung und Soziale Rückbindung
Angemessenheit, Machtstreben und Verantwortung
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Mittelmaßpräferenz, Normierungsdruck, Entwicklungsphobie
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Mittelmaßpräferenz
Normierungsdruck
Entwicklungsphobie
Resultierende Konsequenzen
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Kurzfrist- und Langzeitperspektive
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Kurzfristorientierung
Langzeitorientierung
Gegenüberstellung
Resultierende Konsequenzen
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Nachgeben und Widerstehen
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Nachgeben als kluger Schachzug
Widerstehen als zwingendes Erfordernis
Das Rechte zur rechten Zeit in rechtem Ausmaß
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Relative Gerechtigkeit zwischen und Einzelfallberücksichtigung
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Absolute und relative Gerechtigkeit
Postulat der Gleichbehandlung
Erfordernis der Einzelfallberücksichtigung
Gratwandung als realistischer Lösungsansatz
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Schein und Sein
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Showmenship und Eindruckslenkung
Reale Substanz als tragfähige Basis
Positionierung als permanente Herausforderung
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Menschenbild als entscheidendes Moment
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Begriff, Bedeutung und Auswirkungen des Menschenbildes
Eckpfeiler des bestehenden Spektrums
Entscheidung und resultierende Konsequenzen
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Verantwortung, Professionalität, Legalität und Legitimität
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Handlungstheoretische Verantwortungsstufen
Dilemma eines möglichen Zielkonfliktes
Verantwortungsbildung durch ethische Diskursführung
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Seriöse Führung und deren Gegenteil
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Seriöse Führung als Aufgabe
Unseriöse Führung als Gefahr
Stetige Bewährung als Herausforderung
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Intrigenspiel und Mobbingverhalten im Gegensatz
zu vertretbarem Führungshandeln
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Managementleitprinzip
Intrigenspiel und Mobbingverhalten
Folgewirkungen
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Unwägbarkeiten, Orientierung, Hilfe
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Zeit und Unwägbarkeit
Individuelle Orientierung
Hilfe und Verantwortung
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Christlicher Glaube und Führung
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Kern christlichen Glaubens
Führung aus christlicher Sicht
Christlicher Glaube und Führung
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Literatur, Anfragen, Antwortversuche
Zusammenfassung und Schlußfolgerung
Anhang
Verzeichnis der Abbildungen
Fragen zur Selbstreflexion
Checkliste
Angaben über den Autor
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Vorwort
Wer sich mit der betriebswirtschaftlichen Literatur der letzten Jahre befasst, wird relativ häufig auf das Thema Führung treffen, oft versteckt unter dem Allerweltsbegriff Management, während Leitung keine solche Konjunktur mehr hat. Auch die innerbetrieblichen und externen Seminare zum Führungsverhalten zeigen, wie wichtig dieses Thema von den Unternehmen und Einrichtungen, aber auch von den Aufsteigerinnen und Aufsteigern, eingeordnet wird. Gleichwohl dringt in Publikationen immer wieder der Dauerstreit durch, ob und inwieweit Führung erlernbar ist.
Ohne diese Frage explizit zu nennen, kommt der Autor mit seiner doch überwiegend positiven Sicht der Dinge zu dem Schluss, dass jeder, der Führung beansprucht oder erstrebt, sich bei ernsthaftem Bemühen einem richtigen Führungsverhalten annähern kann. Bewusst verwendet er für seine Kapitel den Begriff Hinführung, wobei schon in diesem Wortspiel die Führung aufscheint. Aber Hinführung ist auch ein vorsichtiger Begriff, der Apodiktisches vermeidet, will sagen, dass keine Patentlösungen angeboten werden, sondern das Individuum berufen ist, einen ethisch vertretbaren Weg zu finden. Damit setzen, wie sich dem Leser rasch erschließen wird, die Ausführungen einen eigenen, persönlichen Akzent in den auch stets mit der Sozialwissenschaft verbundenen Untersuchungen zur Führung.
Die Arbeit setzt sich über Bestimmungsfaktoren mit dem Thema auseinander. Rund zwei Dutzend derartiger Überschriften zeigen, wie komplex Führung zu verstehen ist und in welch vielschichtigem Spannungsfeld sie sich äußert. Es wird auf die Erörterung von Beispielsfällen verzichtet, weil solche Stereotypen von einer Reflexion ablenken. Das Buch ist nun wirklich nicht als Strandlektüre geeignet und ist auch kein Schnellkurs in Führung, weil es eben nicht konsumiert werden will, sondern vom Leser die Bereitschaft zum Nachdenken und Vertiefen abfordert. Sicher wäre es reizvoll, mit Fallbeispielen in die Führungswelt von Chefärzten, Intendanten oder Kapitänen aller Art vorzudringen. Aber diese Einengung würde der Perspektive und dem Menschenbild des Buches nicht gerecht.
Wenngleich der Verfasser von der Betriebswirtschaft her denkt, so ist doch nicht zu verkennen, dass er auch Erziehungswissenschaftler ist. In seinem ständigen beruflichen Kontakt mit Studierenden geht es ihm nicht nur um Wissensvermittlung und Wissensanhäufung, sondern um Bildung, die in einem Dreiklang von Grundfragen, theoretischen Überlegungen und praktischen Antworten angeregt wird. Entsprechend gliedern sich die einzelnen Kapitel dieses Buches nach der Hinführung, den Abgrenzungsfragen und Zielbestimmungen in einen Theorieteil mit themenspezifischen Untergliederungen. Nach einer Zusammenfassung wird zur Reflexion aufgefordert, die auch den Blick in die Zukunft richtet. Drängende Anfragen mit entsprechenden Antwortversuchen beschließen und überprüfen die Gedankengänge. Zu jedem Kapitel gibt es ein Literaturverzeichnis und ein Diagramm mit Pfeilverbindungen, die verdeutlichen, dass wir bei der Führung im Spannungsfeld der Antagonismen keine monokausalen Lösungen finden werden.
Das Buch greift auch Fragen auf, um die sich die abendländische Kultur seit ihren antiken Anfängen bemüht, die aber jede Generation neu durchdenken muss. Zu nennen wäre das Kapitel über die Gerechtigkeit oder das Menschenbild. Klassische Ergebnisse wie die Kunst des rechten Maßes sind auch aktuelle Antworten. Und doch erfährt der Leser überraschende Akzentuierungen, wenn etwa zur Reflexion eingeladen wird, ob der sprichwörtlich Klügere tatsächlich nachgeben soll.
Die Überlegungen schließen mit dem Kapitel „Christlicher Glaube und Führung“. Die Einbeziehung der christlichen Vorstellungen ist schon deshalb redlich und notwendig, weil das Christentum nach wie vor ein starkes Bindeglied in unserer Gesellschaft darstellt und ohnehin als ein weiterwirkendes kulturelles Erbe präsent ist. Wie beim „rechten Maß“ werden als Zeugen aber nicht nur Benedikt von Nursia, sondern ebenso Aristoteles und Immanuel Kant herangezogen. Der Autor sieht im Christlichen ein Weltbild der Vernunft, zu dem die an der Vernunft orientierten philosophischen Lehren nicht im Widerspruch stehen.
Im Zeitalter der Teams oder noch weiland des Kollektivs wird Führung keineswegs entbehrlich. Führungsstile von A wie autokratisch bis Z wie zielorientiert sind in der Fachliteratur alle untersucht und bewertet. Doch erträglich wird die Welt der Hierarchien erst durch das Bewusstsein, dass es sich bei Führung auch um eine Aufgabe unter Ranggleichen handeln kann, dass auch hier die Kardinaltugenden Demut und Mäßigung trotz des altväterlichen Beiklangs zeitgemäß sind.
Prof. Dr. Wolfgang Zeller
Staatssekretär a. D.
Hinführung
Führung steht in vielfältigen Spannungsfeldern. In ihnen hat Führung sich zu bewähren. Dies ist mitentscheidend dafür, ob sich ein Führungserfolg einstellt.
So macht es Sinn, einzelne Grundfragen aufzugreifen, darüber vertieft nachzudenken, praktikable Antworten zu suchen und zu finden. Gerade der Dreiklang des Aufgreifens von Grundfragen, von theoretischen Überlegungen hierzu und der Zuordnung praktischer Antworten erscheint für eine beabsichtigte Hilfestellung erfolgsträchtig.
So befaßt sich die vorliegende Arbeit mit dem Themenkreis „Führung im Spannungsfeld“. In diesem Rahmen werden Grundüberlegungen zu zentralen Bestimmungsfaktoren angestellt. Sie sollen dazu dienen, Zusammenhänge zu erkennen und Schlußfolgerungen für das eigene Handeln zu ziehen. Das individuelle Wirksamwerden fällt dann allerdings in den Verantwortungsbereich des jeweilig Einzelnen.
Im Zuge der aufgeworfenen Themenstellung gehen wir insoweit dem Erfordernis nach, zur Positionierung im Rahmen von Spannungsfeldern Stellung zu beziehen. Wir betrachten
- Individuum, Führung und Spannungsfelder
- Gemeinschaftsideologie und übersteigerter Egoismus,
- Mittelmaßpräferenz, Normierungsdruck, Entwicklungsphobie,
- Kurzfrist- und Langzeitperspektive,
- Nachgeben und Widerstehen,
- Relative Gerechtigkeit zwischen Gleichbehandlung und Einzelfallberück-sichtigung,
- Schein und Sein,
- Menschenbild als entscheidendes Moment,
- Verantwortung, Professionalität, Legalität und Legitimität,
- Seriöse Führung und deren Gegenteil,
- Intrigenspiel und Mobbingverhalten im Gegensatz zu vertretbarem Füh-rungshandeln,
- Unwägbarkeiten, Orientierung und Hilfe, sowie
- Christlicher Glaube und Führung.
Die Ausführungen sollen dazu beitragen, den eigenen Standort zu ermitteln und zu einer gefestigten, in sich schlüssigen individuellen Position zu finden. Anregungen sind dabei die Basis für eigene Reflexion, eigene Entscheidung und eigenes Handeln. Mögen diese Anregungen helfen, der jeweilig wahrzunehmenden Verantwortung hinreichend Rechnung zu tragen und zu wünschenswerten Ergebnissen zu kommen.
Auch wenn die vorliegende Arbeit nur Stückwerk ist und dies auch nur sein kann, sollte sie in der Lage sein, eine positive Wirkung zu entfalten. Dies wünsche ich dem Buch, den Leserinnen und Lesern und den Nutznießern eines angestoßenen Dialogs.
All Jenen, die mich im Rahmen meiner eigenen Entwicklung bereichert haben und all Jenen, mit denen ich bei der Erarbeitung der vorliegenden Publikation im Gespräch stand, sowie Jenen, die – wie auch immer – das neue Projekt unterstützt haben, sage ich an dieser Stelle herzlichen Dank.
Fürth, im Herbst 2012
Prof. Dr. Alfons Maria Schmidt
Individuum, Führung und Spannungsfelder
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Wer ein Werk beginnt, der sollte mit dem Anfang starten. Eine Auseinandersetzung mit Individuum, Führung und Spannungsfeldern sollte daher zunächst erst einmal diese Begriffe unter die Lupe nehmen bevor sie sich Teilaspekten zuwendet.
Auch wir wollen auf diese Art und Weise vorgehen, sodaß nicht der zweite Schritt vor dem ersten geschieht und wir ins Stolpern geraten. Dies erscheint alleine schon deshalb angezeigt, da die Klärung des Ausgangspunktes hilft, den vorausliegenden Weg abzuschätzen und ihn gerüstet in Angriff zu nehmen.
Der Mensch im sozialen Bezug und Entscheidungsnotwendigkeiten ausgesetzt erscheint in einer Zeit der Umbrüche und grundlegender Veränderungen als eine naheliegende Thematik, da es – jedenfalls bei seriös Handelnden – darum gehen muß, der jeweilig wahrzunehmenden Verantwortung gerecht zu werden.
Unser Bemühen innerhalb des ersten Beitrages ist beschränkt. Es kann keine umfassende Aufarbeitung aller mit der Themenstellung verbundenen Einzelaspekte bewerkstelligen. Dieser Anspruch soll insoweit bereits eingangs abgewehrt werden.
In der Selbstbeschränkung liegt aber im Gegenzug die Hoffnung, wesentliche Voraussetzungen für das gesamte Werk zu schaffen, sodaß sich am Ende ein Beitrag zur Erkenntnis und eine Hilfe zu individueller Festlegung mit nachfolgenden Konsequenzen ergeben.
Bei unserer Ausführung bewegen wir uns im Hier und Jetzt. Die Kontextgebundenheit stellt insoweit eine weitere Einschränkung der Betrachtung dar, die ihrerseits ebenso dazu führen soll, den Betrachtungsausschnitt genauer in den Blick zu nehmen.
Das Bemühen des ersten Beitrages ist darauf gerichtet, den Wesenskern von Individuum, Führung und Spannungsfeldern zu erkennen. Er ist darauf gerichtet, gewissermaßen Vorarbeit zu leisten, auf denen nachfolgende Ausführungen aufbauen.
Vorarbeit kennen wir auch beim Hausbau. Ohne das Ausheben der Baugrube wird das Werk kaum gelingen. Denn ein gutes Fundament verleiht Stabilität, wenn der Sonnenschein verschwindet und Stürme toben, wenn eine gefestigte Basis Sicherheit zu geben hat.
So gehen wir im Folgenden vom Individuum aus. Es ist Dreh- und Angelpunkt im Rahmen unserer Gesamtbetrachtung. Mit dem Phänomen der Führung beziehen wir das soziale Umfeld mit ein. Schließlich betrachten wir ausgewählte Spannungsfelder, in denen sich die Führungskraft positionieren muß, um nicht wie ein kleines Boot auf hoher See, gewissermaßen als Spielball der Gewalten, bewegt zu werden.
Abbildung 1:
Bezugspunkte
Quelle: selbst erstellt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Individuum
Jeder Mensch ist ein Individuum, eine mit unveräußerlicher Würde ausgestattete Persönlichkeit. Diese Würde erwächst aus der geschenkten Vernunftbegabung und aus dem Glauben, nach Gottes Ebenbild geschaffen zu sein. Dies räumt uns im Rahmen der Schöpfung eine Sonderstellung ein.
Ihr Rechnung zu tragen ist nicht nur eine Forderung des Glaubens, sondern auch der Vernunft. Schließlich ergibt sich im wechselseitigen Austausch der Individuen nicht nur die Chance der Maßstabgewinnung, sondern auch eine wechselseitige Bereicherung und damit von Fortschritt.
Menschen als Individuen zu kennzeichnen bedeutet, diese als moralische Subjekte zu erkennen und anzuerkennen, daß sie Träger von Rechten, Verantwortungen und Pflichten sind (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Indivi duum). Dies ist ein hoher Anspruch, dem es tagtäglich gerecht zu werden gilt.
Dem Individuum kommt eine Subjektstellung zu. Es ist mehr als eine beliebige Manövriermasse, als ein bloßes disponibles Objekt. Daraus ergeben sich erhebliche Konsequenzen für den wechselseitigen Umgang. Sie liegen nicht zuletzt in philosophischen und theologischen Überlegungen begründet und führen zu resultierenden Antworten auf Grundfragen.
Ob wir aus dem Glauben heraus die Stellung des Menschen definieren oder vernunftmäßig dem kategorischen Imperativ Kants folgen, bleibt an dieser Stelle unberücksichtigt. Doch bleibt in jedem Falle die Forderung an den Einzelnen, den individuellen Erkenntnissen hinreichend Rechnung zu tragen.
Subjektstellung bedeutet schließlich, daß ein Recht zu autonomer Existenz besteht und sich insoweit die Notwendigkeit ergibt, im sozialen Bezug einen vernünftigen „Modus vivendi“ zu finden, mit dem jeweilig Interagierende leben können.
Menschsein gelingt nur im sozialen Bezug. Diesen zum Dreh- und Angelpunkt beim Verständnis des Individuums zu machen, liegt daher nahe. Denn der Einzelne ist in gleicher Art und Weise auf die Gemeinschaft angewiesen, wie er auf seine Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung hin programmiert ist.
Gerade die Rückbindung wird über die Auseinandersetzung mit anderen zur Triebfeder, zu einer entfaltungsfördernden Sicherheit, die Individualität zu ihrer Blüte bringt und damit über das personale Wirken des Einzelnen wiederum die Gemeinschaft bereichert, sofern hinreichend Rücksicht auf deren Erfordernisse genommen wird.
Krasser Egoismus auf Kosten der Gemeinschaft dürfte längerfristig hingegen zur Vereinsamung und sozialer Ächtung führen. Dies kann letztlich weder im Interesse der Gemeinschaft, noch des Einzelnen liegen.
Führung
Wenn wir den Wesenskern von Führung erfassen wollen, so sind wir gehalten, das Beziehungsverhältnis von Menschen mit unterschiedlicher Funktion und unterschiedlicher Macht im alltäglichen zielgerichteten Zusammenwirken näher zu betrachten.
Dabei können wir die klassische Sichtweise von Führung überschreiten, die jenes Phänomen an die Person der Führungskraft bindet. Schließlich wissen wir um die Differenzierung hinsichtlich der Positionsmacht, der aus der Kompetenz und Erfahrung resultierenden Macht, sowie der Macht aus der Persönlichkeit, die sich idealtypisch in der Person der Führungskraft verbinden.
Seriöse Führung geschieht als interaktiver ziel- und zukunftsgerichteter Prozeß, bei dem Personen mit und ohne Führungsfunktion ihren Beitrag zum gemeinsamen Erfolg leisten, um diesen ringen und damit die Zielerreichung mehr oder minder stark befördern.
Führung ist insoweit eine permanente Herausforderung, ein dauerhaftes Feld der Bewährung. Gerade wenn wir den sich ergebenden Wandel in die Überlegungen einbeziehen, stehen wir tagtäglich vor neuen Gegebenheiten und zu bewältigenden Situationen.
Da die Welt nicht stillsteht, wird dies auch künftig so sein. Denken wir in diesem Zusammenhang nur an
- die vielfältigen Veränderungen, die sich wechselseitig überlagern,
- die Dynamik der Entwicklung,
- an Globalisierung und Wissensexplosion, aber auch
- an sich verändernde Erwartungen und Einstellungen.
Insoweit bedarf es der Offenheit und Flexibilität, sowie der Bereitschaft, sich auf die Suche zu begeben. Über sie gilt es angemessene Lösungen zu finden. Dabei wissen wir, daß das Bessere der Feind des Guten ist und das Bewährte Bestand hat, solange nichts Besseres gefunden wurde.
Wie jedes Handeln ist Führung individuell zu verantworten, auch sind die aus dem Wirken resultierenden Konsequenzen zu tragen. Auf das untilgbare Schuldrisiko zu verweisen, mit dem wir uns an anderer Stelle erneut befassen werden, erscheint daher geboten.
Verantwortung bedeutet Antwort geben und gerade stehen für Tun und Unterlassen. Es bedeutet, sich der Kritik zu stellen, sich zu rechtfertigen und notfalls Sanktionen zu erdulden sowie eigenes Versagen – ein Zurückbleiben hinter dem zu Leistenden – aufzuarbeiten.
In diesem Zusammenhang kommt die ethische Diskursführung im Vorfeld zu treffender Entscheidungen ins Spiel, die sich um eine Folgenabschätzung bemüht und mögliche Auswirkungen bei auftretenden Risiken zu minimieren sucht.
Spannungsfelder
Damit sind wir beim Begriff Spannungsfelder angelangt. Sie umfassen Themenbereiche mit einem Spektrum alternativ möglicher Verhaltensweisen. Bei den bestehenden Alternativen zeigen sich dabei sowohl positiv wie negativ zu Buche schlagende Konsequenzen, die es abzuwägen gilt.
Bestehende Möglichkeiten können dabei durchaus mit differierender Realisierungswahrscheinlichkeit verbunden sein. Dies kann
- an den Möglichkeiten selbst liegen,
- an der Person des Ausübenden der Wahlhandlung, aber auch
- an den Umständen, Einflüssen und Begleiterscheinungen, in denen Stellung zu beziehen ist.
Insoweit sind Möglichkeiten mehr oder weniger realistische Optionen. Sie sind chancen- oder risikogeneigte potentielle Ausrichtungen mit partiell vorgezeichneten Auswirkungen – auch wenn man bei chancengeneigter Ausrichtung Pech und bei risikogeneigter Ausrichtung Glück haben kann.
Spannungsfelder zeigen uns Eckpfeiler auf, die ein Entscheidungsfeld begrenzen. Sie stellen uns vor alternative Möglichkeiten, die nicht gleichzeitig gewählt werden können. Wenn wir beispielsweise verreisen möchten, so können wir uns eben nicht gleichzeitig nach Hamburg und München in Bewegung setzen. Ebenso wenig wird es gelingen, auf anderen Gebieten das Positive alternativer Möglichkeiten gleichzeitig zu realisieren.
Individuelle Reife nötigt uns ab, dies anzuerkennen. Sie nötigt uns ab, zu realisieren, daß wir uns innerhalb der jeweiligen Gebiete mit umgrenzten Handlungsmöglichkeiten zu bewegen haben, sofern sich nicht ein Aufbrechen und Überschreiten von Spannungsfeldern durch neue grenzenüberschreitende kreative Vorgehensweisen anbietet.
Überschaubare Handlungsmöglichkeiten sind in diesem Zusammenhang nicht grundsätzlich als negativer Tatbestand zu werten, grenzüberschreitende Vorgehensweisen nicht als ein in jedem Falle bestehender Gewinn. Denn Begrenzung erleichtert die Auswahl, Grenzenlosigkeit erschwert die Orientierung und Abschätzung.
Im Rahmen bestehender Spannungsfelder wird uns eine Positionierung abgefordert, werden uns Entscheidungen verlangt. Diese sind Festlegungen, die eine Auswahl treffen und uns zukunftsbezogen binden. Damit sind weitere Schritte vorgezeichnet und alternative Möglichkeiten verworfen.
Tagtäglich sind wir gehalten, Position zu beziehen – im Kleinen, wie im Grossen. Mögen auch die Konsequenzen von unterschiedlicher Tragweite sein, so führt die eingegangene Festlegung doch dazu, die Ausrichtung künftigen Handelns vorzunehmen und damit ein Verharren in der Ambiguität zu verhindern.
Bezugspersonen gegenüber zeigen sich getroffene Entscheidungen als Klärungen, die Perspektiven eröffnen. Sie zeigt sich als Tatbestände, zu denen in positiver oder negativer Weise Stellung bezogen und resultierendes Verhalten gezeigt werden kann.
Als Individuen finden wir uns letztlich wieder im konkreten sozialen Bezug. Wir finden uns wieder innerhalb sozialer Gebilde und unterschiedlicher Spannungsfeldern, die uns umgeben und zum Teil gegensätzliches von uns fordern. Wir finden uns wieder in multifaktoriell bestimmten, komplex gestalteten Verhältnissen.
Abbildung 2:
Beziehungsgefüge
Quelle: selbst erstellt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Im Zuge des vorliegenden Beitrages haben wir uns mit dem Individuum, mit Führung und Spannungsfeldern auseinander gesetzt. Wir haben uns darum bemüht, den Wesenskern dieser Begriffe zu erfassen und deren Problematik zu beleuchten.
Dabei ist uns klar geworden, daß bei den drei Begriffen Differenziertheit und Vielschichtigkeit gegeben ist. Letztlich muß es uns im Alltag gelingen,
- als Individuum Selbstentfaltung und Rückbindung zu anderen unter einen Hut zu bringen,
- Führung als permanente Aufgabe zu begreifen, die andere auf dem Weg zum Ziel mitnimmt und sie in ihrem Bemühen um Erfolg unterstützt und
- Spannungsfelder als Herausforderungen zu sehen, bei denen klare Entscheidungen anstehen, sodaß die Orientierung stimmt.
Auch wenn wir im Einzelfall abirren und angesichts menschlicher Schwäche den rechten Weg verlieren, sollte doch im großen Ganzen die richtige Richtung beibehalten werden, damit Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit konzediert werden kann.
Dies reflektierend kommen wir zum Schluß, daß es unsere Aufgabe ist, nach hinreichender Abwägung Festlegungen zu treffen und nachfolgend den gewählten Weg zu verfolgen, soweit nicht neue Informationen eine Modifikation der einmal getroffenen Entscheidungen nahelegen oder aber Änderungen erzwingen.
Angesichts des grundsätzlichen zukunftsbezogenen Risikos können wir nur nach besten Wissen und Gewissen handeln. In der Zukunft verfügbares Wissen steht uns im Entscheidungszeitpunkt nicht zur Verfügung und insoweit stehen Entscheidungen unter Vorbehalt der Richtigkeit der ihnen zugrunde gelegten Annahmen.
Das Vollkommene zu leisten ist also mehr Wunschtraum als Wirklichkeit, das Streben nach dem Richtigen eine nie endende Aufgabe. Wohl dem Entscheidungsträger, bei dem im Zeitverlauf die Kluft zwischen dem sich als richtig Erweisenden und dem vollkommen Erscheinenden nicht zu groß wird.
Immerhin bleibt die Zukunft offen. Immerhin liegt es am Einzelnen, sich zu entscheiden. Werden wir da nicht auf einen über zweitausend Jahre alten Text gestoßen, der sich im Buch der Weisheit findet und vom Kampf des Bösen gegen das Gute spricht, vom Kampf der „Frevler“ gegen die „Gerechten“, derjenigen, die sich der Verderbtheit, dem Eigennutz und dem Machtmißbrauch verschrieben haben, gegen jene, die auf Sanftmut, Geduld, und Angemessenheit setzen? (vgl. http://erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz. php?datum=2012-9-23 (Weish 2))
Literatur
Frank F.(2009): Führungsethik im Spannungsfeld von Erfolgs- und Humanverantwortung, GRIN Verlag
Jeske B.(2011): Personal Branding im Spannungsfeld postmoderner Identitätsbildung, GRIN Verlag
Lüdke N./Matsuzaki H.(Hg.) (2011): Akteur – Individuum – Subjekt : Fragen zu „Personalität“ und „Sozialität“, VS Verlag für Sozialwissenschaften
Neuberger O.(1976): Führungsverhalten und Führungserfolg, Duncker & Humblot GmbH
Neuberger O.(1984): Führung : Ideologie – Struktur – Verhalten, Ferdinand Enke Verlag
Neuberger O.(2002): Führen und führen lassen : Ansätze, Ergebnisse und Kritik der Führungsforschung, UTB GmbH, 6. Aufl.
Ritsert J.(2012): Soziologie des Individuums : Eine Einführung, WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft)
http://erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz.php?datum=2012-9-23
http://de.wikipedia.org/wiki/Individuum
Anfragen
Frage 1:
Das Individuum ist eine eigene Welt für sich. Doch es steht in der Zeit und in Beziehung zu anderen. Wie läßt sich dieser bestehende Spagat fassen und interpretieren?
Frage 2:
Führung stellt sich uns als Versuch dar, andere zielgerichtet zu beeinflussen und im Miteinander erfolgreich einen gemeinsamen Weg zu gehen. Wem gegenüber besteht dabei letztlich Verantwortung?
Frage 3:
Spannungsfelder sind zahlreich wie die Sterne am Himmel. Sie gestalten sich als Herausforderungen und Entscheidungsnotwendigkeiten. Was erwächst aus der Weigerung, den erkennbaren Erfordernissen hinreichend Rechnung zu tragen?
Frage 4:
Im Heute unterliegen wir der Beschränkung der bestehenden Erkenntnis und Erfahrungen. Bei Zunahme von Erkenntnis und Erfahrungen relativieren sich aktuell eingenommene Positionen, auch wenn diese zunächst als richtig eingeschätzt wurden. Befinden wir uns damit aktuell auf dem falschen Dampfer?
Frage 5:
Das Morgen ist ungewiß. Ist es da nicht angemessen, vertrauensvoll das Morgen einfach auf sich zukommen zu lassen?
Antwortversuche
Antwortversuch zu Frage 1:
Der Spagat zwischen Individuum und Bezug zu anderen gestaltet sich sowohl für den Einzelnen, als auch für soziale Gebilde als eine stetige Herausforderung. Denn es gilt, sowohl dem jeweilig Einzelnen, als auch den sozialen Gebilden hinreichend Rechnung zu tragen.
Wir können den Spagat als eine Triebfeder betrachten, als Ansporn, den unterschiedlichen Erfordernissen und Interessen hinreichend gerecht zu werden. Dabei werden wir zwangsläufig immer wieder auf der einen oder anderen Seite hinter dem zu Leistenden zurück bleiben.
Und doch ergibt sich für uns keine sinnvolle Alternative dazu, sich der Herausforderung zu stellen und nach besten Wissen und Gewissen Individualität zu wahren und soziale Rückbindung zu gestalten.
Antwortversuch zu Frage 2:
Verantwortung besteht gegenüber der Profession, dem Gemeinwohl und dem Gewissen. Anders ausgedrückt ist dies eine Verantwortung gegenüber Gott, den Mitmenschen und der eigenen Person. Wenn wir Einfluß ausüben, so hat dieser insoweit den legitimen Interessen und Bedürfnissen hinreichend Rechnung zu tragen.
Dies erwächst aus der Rationalität, der Würde des Menschen und der Wahrung individueller Persönlichkeit. Würde und Persönlichkeit stehen dabei nicht nur der Führungskraft, sondern jedem Menschen zu. Insoweit zeigt sich Machtmißbrauch als unethisches Handeln, welches künftige soziale Beziehung in aller Regel belastet.
Vernunftgesteuertes Handeln berücksichtigt diese Tatsache jedenfalls dann, wenn bei der Führungskraft eine langfristig angelegte Ausrichtung vorliegt.
Antwortversuch zu Frage 3:
Aus der Weigerung, den Erfordernissen hinreichend Rechnung zu tragen, erwächst eine zeit- und bedarfsunangemessene Positionierung des Einzelnen. Sie läßt ihn hinter die bestehenden Erfordernisse zurückfallen. Sie ist verbunden mit dem Versuch, überholte Lösungsansätze auf aktuelle Herausforderungen anzuwenden und damit zwangsläufig Antworten an den Notwendigkeiten vorbei zu geben.
Ein solches Verhalten erscheint tragisch – gerade bei Personen, die in der Vergangenheit positive Spuren hinterlassen haben, die sich in früheren Zeitabschnitten bewährt haben. Hier hilft nur die Erkenntnis, daß die Zeit nicht stehenbleibt. Wer sich nicht den immer wieder neuen Herausforderungen und Entscheidungsnotwendigkeiten stellt, dessen aktueller Beitrag erscheint zumindest fragwürdig, denn es hilft nicht weiter zu sagen: „Was nicht ins Weltbild passt, das nehmen wir noch nicht einmal nicht zur Kenntnis“.
Antwortversuch zu Frage 4:
Wir können nur im Heute handeln und sind auch dazu berufen. Wenn im Morgen tiefer und weiter gehende Erkenntnisse und Erfahrungen vorliegen werden, so hilft uns dies in der aktuellen Situation letztlich nicht weiter. Damit sind wir – auch wenn wir die künftige Entwicklungsstufe noch nicht erreicht haben – keineswegs auf dem falschen Dampfer.
Denn es ist unsere Aufgabe, ausgehend von der Vergangenheit die Gegenwart zu meistern und Zukunft zu gestalten. Wenn wir im Zuge künftig umfassenderer Klarheit zu neuen Schlüssen kommen werden, so bleibt uns die immer noch Möglichkeit, getroffene Entscheidungen zu modifizieren oder zu revidieren.
Im Wissen um unsere Begrenztheit steht es uns insoweit gut an, Vorsorge dafür zu treffen, daß unser Wirken zukunftsbezogen keine unvertretbaren Wirkungen entfaltet und somit uns, nachwachsende Generationen und die Umwelt in unvertretbarer Weise belastet. Insoweit muß ethische Diskursführung, Reflexion der Folgewirkungen und Achten auf Nachhaltigkeit mehr als ein verbales Postulat sein.
Antwortversuch zu Frage 5:
Im Wissen darum, daß das Morgen ungewiß ist, rechtfertigt sich nicht, einfach das Morgen unbedarft auf sich zukommen zu lassen. Zwar ist Vertrauen in die Bewältigungskompetenz künftiger Herausforderungen nicht abzulehnen, doch entbindet uns dies nicht der Notwendigkeit, im Hier und Jetzt das vorsorgend zu Leistende auch zu leisten.
Erst das Zusammenspiel des aktiven zukunftsgestaltenden Handelns, sowie der Offenheit und des sich Einlassens auf die Ungewißheit des Morgen läßt jene Zuversicht gerechtfertigt erscheinen, dieses Morgen zu meistern. Dinge treiben zu lassen würde unweigerlich zu Zufallsergebnissen führen. Das in den Tag hinein leben machte uns zum Spielball widerstreitender Kräfte. Wir würden in diesem Zusammenhang darauf verzichten, im Rahmen des Möglichen gestaltend Einfluß auszuüben.
Gemeinschaftsideologie und übersteigerter Egoismus
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Entscheidend für das Führungsverhalten ist die Grundorientierung der Führungskraft, deren Prägung und wertmäßige Ausrichtung. Diese ist sowohl anlage- als auch umweltbedingt. Da mit einer Führungsfunktion Gestaltungsmacht und Einflußmöglichkeit verbunden ist, erscheint eine nähere Betrachtung jener Grundorientierung und deren möglichem Spektrum angezeigt.
Auch wenn wir die jeweilige konkrete Ausprägung nicht einfach einer gewissen Entwicklungsstufe zuordnen können, besteht doch bei der Angemes-senheit der Ausprägung ein gradueller Unterschied. Bedeutsam erscheinen in diesem Zusammenhang die Angemessenheit hinsichtlich
- der Adressaten,
- der bestehenden Aufgaben,
- der Rahmenbedingungen, sowie
- der zeitlichen Erfordernisse.
Dies erscheint Grund genug dafür zu sein, sich mit der Frage der Grundorientierung der Führungskraft zwischen Gemeinschaftsideologie und übersteigertem Egoismus näher auseinander zu setzen. Dabei stoßen wir unweigerlich auch auf das Phänomen des Machtwillens, seiner jeweiligen Begründung und Ausprägung.
Bei der Betrachtung eines so umfassenden Themenbereiches sind wir gezwungen, Abgrenzungen vorzunehmen. Sie beziehen sich sowohl auf den Geltungsbereich der gemachten Ausführungen wie auf den gegebenen Grad an Konkretheit.
Unsere Betrachtung ist kontextgebunden, auch wenn die Möglichkeit einer partiellen Übertragung auf andere Zeiten und Umstände nicht grundsätzlich verneint wird. Unsere Betrachtung ist des Weiteren auf metatheoretischer Ebene angesiedelt. Abstriche bei der unmittelbaren Transferierbarkeit auf das operative Feld sind daher zwangsläufig.
Und doch bietet der aufgezeigte Rahmen Orientierung. Er bietet ein Raster, an dem konkrete Ausprägungsformen der Grundorientierung einer Einschätzung unterworfen werden können. Auch wenn wir hier nur Stückwerk bieten können, erscheint das an dieser Stelle Leistbare der aufgewandten Mühe wert.
So setzen wir uns nachfolgend mit der Grundorientierung der Führungskraft zwischen Gemeinschaftsideologie und übersteigertem Egoismus auseinander. Wir unternehmen den Versuch, einen differenzierten Blick auf die jeweiligen Prägungsvarianten zu werfen und zu einem abgewogenen Urteil über die zeitgemäße Ausgestaltung der Grundorientierung zu gelangen.
Zu diesem Zweck befassen wir uns zunächst mit gemeinschaftsideologischer Ausrichtung, mit egomanischer Ausrichtung und mit der Ausrichtung auf Selbstentfaltung und Rückbindung. Dies bildet die Voraussetzung dafür, hilfreiche Schlußfolgerungen treffen zu können.
Im Ergebnis soll dies dazu verhelfen, die eigene Grundorientierung zu hinterfragen, deren Angemessenheit abzusichern und damit angestrebten Führungserfolg, an dem das Verhalten der Führungskraft gemessen wird, zu begünstigen.
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]Gemeinschaftsideologische Ausrichtung auf vermeintliche
Orientierung Interessen des Gemeinschaft
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]Individualentfaltung und sozialverantwortliches Handeln,
soziale Rückbindung Ringen um bestmögliche Lösung
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]Übersteigerter Egoismus Ausrichtung auf das subjektiv
(Egomanie, Egozentrismus) empfundene Eigenwohl
Abbildung 3:
Orientierungsalternativen
Quelle: selbst erstellt
Gemeinschaftsideologische Orientierung
Das Wesen einer gemeinschaftsideologischen Orientierung ist die Präferenz für die Gruppe und deren vermeintliche Erfordernisse. Diese Präferenz reicht bis hin zu einem unhinterfragbaren Absolutheitsanspruch, der Gefolgschaft einfordert. Sie ist nicht zuletzt Resultat einer empfundenen Notgemeinschaft und eines überzogenen Schutzbündnisses.
Im Zuge dieser Orientierung findet eine Überhöhung der eigenen Gemeinschaft gegenüber anderen Gemeinschaften statt. Verknüpft ist dies nicht selten mit der gewaltsamen Durchsetzung der verfolgten Ideologie. Abweichungen der eigenen Gemeinschaft werden positiv gewertet, Abweichungen anderer Gemeinschaften negativ eingeschätzt.
Dies läßt ein Elitebewußtsein wachsen, das sich im Bewußtsein einer Höherwertigkeit auf Abgrenzung stützt – unabhängig davon, ob und wenn ja in welchem Ausmaße dieses gemessen an intersubjektiv nachvollziehbaren Kriterien gerechtfertigt erscheint.
In der Vergangenheit traten in Europa drei Ausprägungsformen der Gemeinschaftsideologie auf und entfalteten eine unheilsame Wirkung – der Nationalismus, der Nationalsozialismus und der Kommunismus. „Der Nationalismus bezeichnet Weltanschauungen und damit verbundene soziale Bewegungen, die die Herstellung und Konsolidierung eines souveränenNationalstaats und eine bewusste Identifizierung und Solidarisierung aller Mitglieder mit der Nation anstreben. Historisch erreichten nationalistische Ideen erstmals im ausgehenden 18. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und der Französischen Revolutionmassenmotivierende praktische Auswirkungen.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus)
Der Nationalsozialismus „ist eine radikal antisemitische, rassistische, antikommunistische und antidemokratischeWeltanschauung und politische Bewegung. Er entstand nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland.“ (http:// de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus)
Beim Kommunismus handelt es sich schließlich um eine entwickelte Lehre und eine darauf gestützte Bewegung, die zuerst die Gütergemeinschaft und im weiteren Sinne die klassenlose Gesellschaft zum Ziel hat. Das gesellschaftliche Leben soll dabei rational und gemeinschaftlich geplant und durchgeführt werden. (vgl.http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus)
Hinter der Gemeinschaftsideologie steht letztlich ein einseitiges Menschenbild, das mit der gegebenen Realität nicht in Übereinstimmung zu bringen ist. Weder lassen sich jenseits der Grundsicherung übereinstimmende Strebungen verpflichtend festschreiben, noch Individualität und Selbstentfaltung auf Dauer ausschließen (Wachstumsbedürfnisse).
Heutige gemeinschaftliche ideologische Verirrung in den Vereinigten Staaten und Westeuropa ist gekennzeichet durch
- Überbewertung von „Haben“ gegenüber dem „Sein“,
- Präferenz von „Showmenship“ gegenüber „inhaltlicher Substanz“,
- Vorrang des „sich nicht erwischen Lassens“ gegenüber der „Seriosität“,
sowie einer
- Tendenz zu „Oberflächlichkeit“ gegenüber dem „Tiefgang“.
Wessen Lebenssinn im „Haben“ liegt, geht der nicht am eigentlichen Leben vorbei? Wer Eindruckslenkung präferiert, macht der sich und anderen nicht nur etwas vor? Wer dem Vorrang des „sich nicht erwischen Lassens“ folgt, befindet der sich nicht gewissermaßen in einer Seifenblase, die jederzeit platzen kann? Und wer sich Oberflächlichkeit und ein unreflektiertes Hineinleben in die Zukunft leistet, torpediert der nicht seine eigene Zukunftsfähigkeit?
Die vorgenannten und damit aufgezeigten Gegensatzpaare sind sicherlich jeweils Eckpfeiler bestehender Spektren. Und doch zeigen sie uns, daß in der kulturellen Wirklichkeit unserer Gesellschaft gemeinschaftsideologische Gefahren sind und auch künftig bleiben werden.
Übersteigerter Egoismus und seine Fixierung
Wenn wir uns nun vor der Betrachtung des Gleichgewichtes zwischen individueller Entfaltung und sozialer Rückbindung dem übersteigerten Egoismus und der mit ihm verbundenen Fixierung zuwenden, so ist dies der Tatsache geschuldet, daß dieser einen Gegenpol zur Gemeinschaftsideologie darstellt. Nicht die Gruppe zählt hier, sondern das individuelle Wohl – und sei es auf Kosten der Allgemeinheit.
Übersteigerter Egoismus steht hier für eine einseitige krankhafte Ausrichtung am „Eigennutz“, an „Ich-Bezogenheit“ und „Ich-Sucht“. Im Rahmen dieser Egomanie ist für den jeweilig Anderen nur insoweit Platz, wie dieser dem eigenen Wohle zu dienen in der Lage ist. Die Maßlosigkeit individueller Ansprüche wird hier zum auslösenden Faktor des Handelns, die Instrumentalisierung des Gegenübers zum allenfalls subjektiv gerechtfertigt erscheinenden „Normalfall“.
Mit einem übersteigerten Egoismus wird die erforderliche Rückbindung des Menschen zu sozialen Gebilden beiseite gedrängt. Es wird dabei letztlich verkannt, daß der Bezug zu anderen erst individuelle Entfaltung und Selbstverwirklichung in vollem Umfange ermöglicht.
Übersteigerter Egoismus, Egomanie oder Egozentrismus ist insoweit mit einer Beschränkung auf das eigene „Ich“ verbunden. Bereicherung durch andere findet nichthinreichend statt. Und dies ist eine bewußt oder unbewußt in Kauf genommene Verarmung, die sich in qualitativer Hinsicht auf das Geschehen auswirkt.
Denn wer nur im eigenen Saft kocht, ist weit von der Fülle der Möglichkeiten entfernt, wer nur das „Ich“ sieht, der übersieht das außer ihm Existierende, die bei Mitmenschen vorhandenen Erkenntnisse und Erfahrungen, potentiell gegebene Bereicherungsmöglichkeiten und Synergieeffekte.
Nicht über den Tellerrand hinaus zu blicken erscheint insoweit als eine Beschränktheit. Sie erscheint als eine Überschätzung der eigenen Bedeutung und der individuell vorhandenen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrungen.
Übersteigerter Egoismus zeitigt Auswirkungen auf das Sozialgefüge, auf Gemeinschaft und Gesellschaft insgesamt. Denn Aktionen führen zu Reaktionen, Verhalten zu Konsequenzen – und dies nicht nur unmittelbar, sondern auch hinsichtlich der künftig vorherrschenden Kultur beim sozialen Umgang.
In diesem Zusammenhang können wir festhalten, daß eine sich ausbreitende Egomanie gemeinschafts- und gesellschaftszerstörende Wirkung entfaltet. Denn wer möchte schon auf Dauer ausgenutzt und ausgebeutet werden; wer möchte schon auf Dauer einen fairen Interessenausgleich vermissen müssen?
In letzter Konsequenz zerstört der krasse Egoist mithin die Grundlagen seines eigenen langfristigen Wohlbefindens. Und dies erscheint nicht nur widersinnig, sondern auch aus ethischer Sicht höchst fragwürdig.
Individualentfaltung und Soziale Rückbindung
Wenn wir auf den Ausgleich zwischen Individualentfaltung und sozialer Rückbindung setzen, so anerkennen wir, daß der Mensch sowohl Individuum, als auch Gemeinschaftswesen ist. Es ist seinem Wesen immanent, nach eigengesteuerter Entwicklung zu streben. Dabei bieten soziale Gebilde dem Einzelnen
- erforderliche Maßstäbe,
- erforderlichen Rückhalt und
- erforderliche Sicherheit.
Solidarität bietet in diesem Zusammenhang ein Netz bei Schicksalsschlägen und individuellem Scheitern und Subsidiarität gewährleistet jenen Freiraum, der die Entfaltung der jeweiligen Individualität ermöglicht. In Verbindung mit der Anerkennung der Würde des Menschen zeigt sich uns so eine tragfähige Basis, die Vertrauen schafft und Perspektiven bietet.
Wieder einmal liegt die Lösung in der goldenen Mittel, sie liegt im wohl erwogenen Ausgleich bestehender legitimer Interessen und Bedürfnisse. Dies erfordert Abstriche sowohl beim Einzelnen, als auch bei sozialen Gruppierungen, wobei beiderseits durchaus „No-goes“ bestehen können und auch bestehen müssen.
Die Vorzüge eines globalen Gleichgewichts erschließen sich dem Betrachter unmittelbar. Denn
- es wird weder die Möglichkeit zur Entfaltung der individuellen Persönlichkeit und zur Wahrung der menschlichen Würde verletzt,
- noch die erforderliche Rücksichtnahme, sowie die Bezogenheit zu und die Einbindung in soziale Gruppierungen vernachlässigt.
In der Tat ist ein wechselseitiges Geben und Nehmen Garant für langfristig erfolgreiches Wirken. Und diese Langzeitorientierung gewährt jene – über den Tag hinaus reichende – Sicherheit, ohne die eine kontinuierliche positive Entwicklung nicht zu gewährleisten ist.
Gleichgewicht zeigt sich uns dabei in aller Regel als ein relatives Gleichgewicht. Um dieses Gleichgewicht gilt es zu ringen; dieses gilt es möglichst zu bewahren.
Erst im Gleichgewicht öffnen sich uns – abgesehen vom unwägbaren Glück –
wünschenswerte Perspektiven. Sie erwachsen aus den gebotenen Rücksichtnahmen und sind insoweit nicht stillschweigend als gegeben anzunehmen und vorauszusetzen.
Diese wünschenswerten Perspektiven lassen sich als ein harmonisch zielgerichtetes Bemühen mit Erfolgswahrscheinlichkeit zusammenfassen. Und dies ist mehr, als die bestehende Alternative. Garantien gibt es in diesem Zusammenhang allerdings nicht.
Wir werden nicht gefragt, ob uns dies genügt. Wir werden nicht gefragt, ob wir damit zufrieden sind. Wir sind hineingestellt in gegebene Herausforderungen, Rahmenbedingungen und Möglichkeiten. Letztere zu nutzen ist unsere Aufgabe.
Angemessenheit, Machtstreben und Verantwortung
Wenn wir nun auf die Angemessenheit der Ausprägung näher eingehen, so sind wir gehalten, in unsere Überlegungen
- die jeweiligen Merkmale der Zeit,
- die gegebenen Rahmenbedingungen,
- die gestellten Aufgaben und
- die agierenden Beteiligten einzubeziehen.
Erst dann werden wir in der Lage sein, den bestehenden Erfordernissen hinreichend Rechnung zu tragen und zu tragfähigen ganzheitlichen Lösungen zu gelangen. Sie zu erreichen setzt unweigerlich Offenheit und Flexibilität voraus und verbietet ein zu starres, formalistisch geprägtes Agieren.
Angemessenheit ist allerdings gebunden an eine hinreichende Abwägung und diese hängt an Werten und Bewertungsmaßstäben, die in der heutigen Zeit nicht mehr so ohne weiteres als einvernehmlich feststehend charakterisiert werden können.
Hinsichtlich der angemessenen Ausprägung des Machtstrebens läßt sich keine allgemeinverbindliche Empfehlung geben. Denn es sind wiederum die Bestimmungsfaktoren der konkreten zeitgebundenen Herausforderung, die Rahmenbedingungen und Beteiligten, welche die intersubjektiv nachvollziehbare Angemessenheit bestimmen.
Immerhin läßt sich eine Nähe von übersteigertem Egoismus und ausgeprägter Machtorientierung feststellen und eine Nähe von Gemeinschaftsideologie und Unterordnung. Immerhin läßt sich global betrachtet eine mittlere Ausprägung von Machtstreben – bei einzelfallbezogenen Variationen – als erfolgversprechende Orientierung vermuten.
Denn ein zu wenig an Machtstreben führt zu fehlender Durchsetzungsfähigkeit und Führung, ein zu viel zu überzogener Dominanz und Ausblendung der Kompetenzen und Erfahrungen der Beteiligten. Beides ist dem jeweilig unterstellten Erfolgsstreben nicht zuträglich.
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]Unterordnung unter fremd-
bestimmte Vorgaben
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ausgeprägte
Machtorientierung
Abbildung 4:
Erweiterte Orientierungsalternativen
Quelle: selbst erstellt
Schließlich ist im Zusammenhang mit der Grundorientierung zwischen Gemeinschaftsideologie und übersteigertem Egoismus auf Verantwortung einzugehen. Sie bindet das Handeln an ethische Maßstäbe.
Diese Bindung tut Not. Denn sie gewährleistet den Grundkonsens der Interagierenden und damit die langfristige Bewahrung der unverzichtbaren Vertrauensbasis. Ohne sie
- stünde das Beziehungsverhältnis der Akteure auf tönernen Füßen,
- wäre eine hohe Ausprägung bei Fürsorgepflicht und Treuepflicht fraglich,
- dürfte eine konstruktive zielgerichtete Zusammenarbeit nicht gewährleistet sein und
- gäbe es beidseits keine wünschenswerte relative Sicherheit.
Nicht umsonst gewinnt die Wertbindung des Handelns und die Auseinandersetzung mit dem Themenkreis Verantwortung gerade in heutiger Zeit, der Zeit mit einer Normenfülle und gleichzeitiger Relativierung des Normenhorizonts, wieder an Bedeutung.
Zusammenfassung, Reflexion, Ausblick
Im Zuge unserer Ausführungen sind wir zunächst auf Gemeinschaftsideologien, auf übersteigerten Egoismus und auf die Ausgewogenheit von Selbstentfaltung und sozialer Rückbindung eingegangen. Diese grundlegend unterschiedlichen Ausprägungsformen der möglichen Grundorientierung einer Führungskraft zeigten uns das gegebene Spektrum auf.
In einem zweiten Schritt war daraufhin die Angemessenheit der Grundorientierung zu hinterfragen. Dies führte uns zur kontextgemäßen Ausprägung, zur Ausprägung des Machtstrebens und zum Themenkreis Verantwortung. Damit haben wir gleichzeitig sozialethische Aspekte berührt.
Schließlich gilt es nun die gewonnenen Erkenntnisse einzuordnen, sie einer eingehenden Reflexion zu unterziehen und Schlussfolgerungen für das eigene Führungshandeln im jeweiligen konkreten Kontext zu ziehen. Dieser letzte Punkt zeigt sich uns als dauerhafte Aufgabe, sofern wir unsere jeweilige Führungsverantwortung ernst nehmen.
Wir sind dabei darauf verwiesen, ein flexibles Gleichgewicht zu schaffen und zu bewahren. Dieses ist sowohl abhängig von den Herausforderungen, Rahmenbedingungen und Beteiligten. Fortlaufend sich ergebende Veränderungen führen zu Anpassungserfordernissen, die sich heute wohl nur im Rahmen einer positiven Unternehmenskultur und eines sich Einbringens aller Beteiligten konfliktarm bewältigen lassen.
Bei einer tendenziellen Ausrichtung auf Kooperation, Interaktion und Ausgleich und mittelstarker Ausprägung der Machtorientierung, die Orientierung gibt, aber auch Freiraum läßt, zeigt sich dann über die Zeit betrachtet jene permanente Optimierung, die Zukunft sichern hilft.
Daß hierzu Offenheit, Flexibilität und Wandlungsbereitschaft erforderlich ist, sei der Vollständigkeit halber angemerkt. Denn nichts ist beständiger als der Wandel; auf nichts läßt sich gerade heute sicherer bauen, als auf diese Erkenntnis.
Weder Untertanenmentalität noch übersteigerte, machtgestützte Ich-Sucht geben und sichern langfristig Zukunft. So kommen wir nicht umhin, bei bestehender Langfristorientierung ein verantwortungsbewußtes Handeln zu gewährleisten.
Dieses ist einzig in der Lage, jenes Fundament konstruktiver zielgerichteter Zusammenarbeit zu gewährleisten, das
- Verlässlichkeit aufweist,
- Kontinuität sichert,
- Vertrauen schafft,
- positive Entwicklung fördert,
- eine Zufriedenheit vermittelnde Kultur etabliert und dadurch
- Leistungs- und Einsatzbereitschaft erzeugt.
Sorgen wir also dafür, daß die Grundorientierung der Führungskraft den Führungserfolg begünstigt und diesen nicht verhindert. Sorgen wir also dafür, daß wir mit aufbauen und nicht einreißen, daß wir Führung als Auftrag begreifen, Mitarbeiter in einer formalen Organisation, unter gegebenen Umweltbedingungen und bei Wahrung humaner Ansprüche dazu zu bewegen, Aufgaben zu übernehmen und erfolgreich auszuführen. (vgl. Neuberger 1991)
Literatur
Beyer H./Fehr U./Nutzinger H.G.(1995): Vorteil Unternehmenskultur : Partnerschaftlich handeln – den Erfolg mitbestimmen, Verlag Bertelsmann Stiftung, 5. Aufl.
Emter St./Kluge N. (Hg.)(1995): Unternehmenskultur in der Praxis : Aspekte und Beispiele einer Neuorientierung, Verlag Bertelsmann Stiftung
Etzioni A.(1997): Die Verantwortungsgesellschaft : Individualismus und Moral in der heutigen Demokratie, Campus Verlag
Felber C.(2009): Kooperation statt Konkurrenz, Zsolnay Verlag
Heidbrink L./Hirsch A. (Hg.)(2008): Verantwortung als marktwirtschaftliches Prinzip : Zum Verhältnis von Moral und Ökonomie, Campus Verlag
Löhner M.(2005): Führung neu denken, Campus Verlag
Neuberger O.(1991): Besser führen, Institut Mensch und Arbeit München, Robert Pfützner GmbH München
Nuber U.(1996): Die Egoismus-Falle : Warum Selbstverwirklichung so oft einsam macht, Kreuz Verlag, 4. Aufl.
Staehle W./Conrad P./Sydow J.(1994): Management : Eine verhaltenswissenschaftliche Perspektive, Vahlen Verlag, 7. Aufl.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus
Anfragen
Frage 1:
Ein Absolutheitsanspruch grenzt Freiheit aus und zementiert kontraproduktive Einseitigkeit. Warum kann in unserer heutigen Zeit darin keine tragfähige Lösung gesehen werden?
Frage 2:
Übersteigerter Egoismus läßt nur das eigene „Ich“ gelten. Als verhaltenssteuerndes Prinzip kann dieses nicht den Erfordernissen gerecht werden. Warum ist dies so?
Frage 3:
Ausgewogenheit von Selbstentfaltung und sozialer Rückbindung zeigt sich uns als erfolgversprechende Option. Wie ist diese im Lichte von Verantwortung und sozialethischer Diskussion einzuschätzen?
Frage 4:
Machtfülle und Machtgebrauch gehen nicht unbedingt einher. Auch lassen sich unterschiedliche Arten von Macht differenzieren. Wie ist das mit der Machtfülle und dem Machtgebrauch?
Frage 5:
Offenheit, Flexibilität und Wandlungsbereitschaft sind heute notwendige Begleitphänomene des Führungshandelns. Ohne sie wäre ein Bestehen nicht zu leisten. Warum ist dies so?
Frage 6:
Mit den im vorliegenden Beitrag vorgetragenen Inhalten ist die Vorstellung einer Langfristorientierung des Führungsverhaltens verbunden. Welche Erkenntnis steckt hinter dieser Festlegung?
Antwortversuche
Antwortversuch zu Frage 1:
Einseitigkeit ist mit Unausgewogenheit verbunden. Einzelaspekte werden überbetont, andere vernachlässigt. Auch wird es unterlassen, nutzbare Beiträge anderer im Zuge eines Ringens um bestmögliche Lösungen zu integrieren. Man bleibt mithin hinter dem Leistbaren zurück und setzt in Selbstüberschätzung auf suboptimales Vorgehen.
Durch ideologische Ausrichtung werden im Übrigen Denkverbote auferlegt und Entwicklungen blockiert. Gerade in der heutigen Zeit können wir uns dies nicht ernsthaft leisten.
Es erscheint dem gegenüber vielmehr angezeigt, Orientierung zu geben, einzubinden und wechselseitige Ergänzung vorzusehen. Denn der Erfolg ist ein gemeinsamer Erfolg – unabhängig vom jeweiligen individuellen Anteil.
Antwortversuch zu Frage 2:
Würde Jede und Jeder nur auf sich schauen und das eigene subjektive Wohlbefinden verfolgen, so würde weder das individuelle Wohl sich einstellen, noch das menschliche Miteinander funktionieren. Denn
- der Mensch braucht das Korrektiv durch soziale Rückbindung und
- dieses gibt Orientierung, signalisiert Wert, Angemessenheit und Grenzen.
Wer sich diesem Korrektiv nicht stellt, vereinsamt und kocht im eigenen Saft. Entsprechende Gegenreaktionen der Bezugspersonen sind zu erwarten. Der Egomane hat zumal angesichts heutiger Verhältnisse kaum die Chance, auf der Höhe der Zeit zu bleiben und damit zukunftssichernd wirksam zu werden. Insoweit torpediert er seinen möglichen Erfolg.
Antwortversuch zu Frage 3:
Ausgewogenheit von Selbstentfaltung und sozialer Rückbindung trägt bestmöglich den gegebenen Erfordernissen Rechnung. Sie sorgt dafür, daß sowohl die berechtigten Interessen und Bedürfnisse des jeweils Einzelnen als auch die berechtigten Interessen und Bedürfnisse sozialer Gruppierungen hinreichend Berücksichtigung erfahren.
Zwar wird es nicht zu einer Erfüllung aller Wünsche kommen, doch im Ringen um einen verständigen Ausgleich steckt die Kraft zu bestmöglichen Lösungen. Voraussetzung hierfür ist allerdings genügend Zeit, diese zu finden.
Ausgewogenheit im Lichte von Verantwortung und sozialethischer Diskussion wirkt friedensstiftend und konsensfördernd. In ihr liegt die Chance zu einer positiven Entwicklung und zur Vermeidung von Widerstand.
Antwortversuch zu Frage 4:
Macht kann aus der eingenommenen Position herrühren, aus der vorhandenen Kompetenz und Erfahrung kommen oder durch die überzeugende Persönlichkeit begründet sein. Idealtypisch verbinden sich diese drei Quellen bei einem mit Führungsaufgaben betrauten Funktionsträger. Positionsmacht ist in aller Regel die schwächste Form von vorhandener Macht.
Die kluge Führungskraft geht behutsam mit dem Phänomen Macht um, denn überzeugen ist allemal besser, als ein direktives Vorgehen. Immerhin läßt sich mit Hilfe der Macht notfalls bestimmender Einfluß ausüben, da Macht mit dem Recht zur Belohnung erwünschten Verhaltens bzw. zur Sanktionierung eines unerwünschten Verhaltens verknüpft ist.
Antwortversuch zu Frage 5:
In einer Zeit vielfältiger Veränderungen, einer wechselseitigen Überlagerung von Wandlungsprozessen
- sichert Offenheit eine undogmatische Unvoreingenommenheit,
- zeigt Flexibilität die Fähigkeit zu einem angemessenen Eingehen auf sich verändernde Gegebenheiten,
- zeitigt Wandlungsbereitschaft die innere Einstellung, den erkannten Erfordernissen hinreichend Rechnung zu tragen.
Damit wird zwischen schwärmerischer Fortschrittseuphorie und grundsätzlicher Rückwärtsgewandtheit eine Position eingenommen, die das Bewahrenswerte bewahrt, dieses aber zeitgemäß fortentwickelt.
Antwortversuch zu Frage 6:
Ein Führungsauftrag ist langfristig orientiert, denn nur so macht dieser Sinn. Schließlich bezieht es sich auf eine prozesshafte soziale Interaktion, die nicht statisch, sondern dynamisch verläuft und eine positive Entwicklung bewirken soll.
Das Positive bezieht sich dabei nicht nur auf das intendierte wirtschaftliche Ergebnis und die Qualität der erbrachten Leistungen, sondern ebenso auch auf das Niveau der sozialen Beziehungen, die Zufriedenheit von Adressaten usw.
Kurzfristorientierung könnte eine permanente Optimierung letztlich nicht bewerkstelligen. Aufwand und Ergebnis stünden in keinem angemessenen Verhältnis zueinander.
Mittelmaßpräferenz, Normierungsdruck, Entwicklungsphobie
Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung
Haben wir uns nicht alle schon darüber geärgert, daß Mittelmaßpräferenz, Normierungsdruck und Entwicklungsphobie mögliche positive Entwicklungen be- oder verhindert haben, daß wir uns von unbegründet erscheinenden Widerständen genervt veranlaßt sahen, uns anderen Themenkreisen und Herausforderungen zuzuwenden? Liegt darin die gebotene Lösung, oder ist dieses Verhalten eine Notlösung zum Selbstschutz?
Der Betrachter wird rasch erkennen, daß eine Auseinandersetzung mit dem aufgeworfenen Themenkomplex Sinn macht. Er wird erkennen, daß darüber hinaus im Interesse des Gemeinwohls die Notwendigkeit zu angemessenen Handlungsstrategien besteht, die
- sowohl den bestehenden Erfordernissen,
- den gesellschaftlichen Interessen und Bedürfnissen, sowie
- den persönlichen Präferenzen hinreichend Rechnung tragen.
Dies ist Grund genug, sich mit dem gewählten Thema näher auseinander zu setzen. Es ist Grund genug, über jene Phänomene, über deren Zusammenhänge und Auswirkungen nachzudenken und Verhaltensweisen zu entwikkeln, die negativen Konsequenzen zu verhindern oder zumindest einzudämmen in der Lage sind.
Im Zuge unserer Betrachtung befassen wir uns mit dem angesprochenen Themenkreis auf metatheoretischer Ebene. Der Transfer auf die Ebene des Konkreten bleibt insoweit ausgeblendet. Und doch erscheint die grundlegende Erkenntnis als Basis für zu ziehende konkrete Konsequenzen.
Daß wir von Kontextgebundenheit auszugehen haben, sei der Vollständigkeit halber angemerkt. Sie bindet die gemachten Ausführungen an Ort und Zeit und läßt eine Übertragbarkeit offen.
Insoweit können nachfolgende Ausführungen als eine erste Annäherung an den angesprochenen Themenkreis interpretiert werden, die weitergehende differenzierte Auseinandersetzung erfordert und insoweit nicht abgeschlossen ist.
So soll der vorliegende Beitrag in erster Linie den Phänomenen Mittelmaßpräferenz, Normierungsdruck und Entwicklungsphobie nachspüren. Er soll deren Wesensinhalt und deren Konsequenzen aufzeigen und damit das Bewußtsein dafür schärfen,
- was Verhinderungsstrategien unter dem Strich anrichten,
- welcher Schaden entsteht und
- welche Folgewirkungen sich darüber hinaus ergeben.
Diese Klärung soll helfen, eine bewußte Positionierung gegenüber strenger Mittelmaßpräferenz, Normierungsdruck und Entwicklungsphobie einzunehmen und damit ein gebotenes Maß an Verantwortungsbewußtsein an den Tag zu legen.
Dem Einzelnen steht es dann zu, in seinem individuellen Handeln entsprechende Konsequenzen folgen zu lassen und dafür Rechenschaft abzulegen. Dies entzieht sich allerdings der Aufarbeitung innerhalb des vorliegenden kurzen Beitrages.
Abbildung 5:
Zusammenhänge und Gefahren
Quelle: selbst erstellt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Mittelmaßpräferenz
Talent und Intelligenz sind normalverteilt. Die Mehrheit der Mitbürger sind daher dem Mittelmaß zuzurechen. Sich zum Mittelmaß zu bekennen ist keineswegs eine Schande. Man bewegt sich schließlich in bester Gesellschaft. (vgl. http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/wider-den-exzellenz-kult-es-lebe-das-mittelmass-a-748287.html)
Mittelmaßpräferenz orientiert sich am Scheitelwert der Normalverteilung und gewichtet dabei die Durchsetzungs- und Umsetzungsfähigkeit von Maßnahmen hoch. In diesem Zusammenhang sind jeweils Abwägungen vorzunehmen, die Spitzenmaß allerdings nicht blindlings ausgrenzt, dieses aber relativiert. Hochbegabtenförderung, Exzellenzinitiative und Leistungseliten können sich schließlich nur auf einem breiten Fundament entwickeln und entfalten.
Insoweit erscheint nicht Mittelmaßpräferenz angezeigt, sondern Mittelmaßpräferenz mit Spitzenmaßoption. Mittelmaß bedeutet dabei keineswegs Stillstand und es bedeutet auch nicht Mittelmäßigkeit. Eine hohe Leistung im Rahmen des Mittelmaßes beabsichtigt schließlich organisches Wachsen und keine Überforderung, ein Mitnehmen und kein Abhängen. Befruchtung des Mittelmaßes durch das Spitzenmaß wird damit nicht ausgeschlossen.
Um es an der Intelligenz festzumachen weist „die große Mehrheit der Menschen .. einen IQ zwischen 85 und 115 auf. Genies und geistig völlig Minderbemittelte gibt es nur sehr wenige; Experten setzen den Anteil auf jeweils zwischen zwei und fünf Prozent an.“ (ebd.)
[...]
- Arbeit zitieren
- Prof. Dr. Alfons Maria Schmidt (Autor:in), 2012, Führung im Spannungsfeld: Grundüberlegungen zu zentralen Bestimmungsfaktoren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204216
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.