Durch die globale Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 und den damit assoziierten Problemen und Zusammenbrüchen diverser Finanzinstitutionen in den USA und auf internationaler Ebene ist Fair-Value ins Blickfeld einer kontroversen Debatte gerückt. Bei-spiele für bedeutende amerikanische Geschäfts- und Investmentbanken, die im Rahmen der Rezession Insolvenz anmelden mussten beziehungsweise von Wettbewerbern übernommen wurden, sind unter anderem Bear Stearns, Lehman Brothers, Washington Mutual, Merrill Lynch und Wachovia. Auch im internationalen Raum führte die Finanzkrise zu erheblichen Problemen bei ABN AMRO, Dexia und Hypo Real Estate oder im Fall von Northern Rock gar zum Konkurs. Kritiker der Zeitwertmethode argumentieren, dass die Fair-Value-Vorschriften für Krisenzeiten nicht nur ineffektiv waren, sondern aufgrund von signifikanten Abschreibungen den Zusammenbruch einiger der genannten Finanzinstitutionen induzierten. Im Gegensatz dazu sehen Befürworter die Zeitwertbilanzierung zu Unrecht in der Kritik und ergo als Opfer der Finanzkrise an.
Da die potenziellen Entstehungsgründe der Krise ein Politikum darstellen und insbesondere seitens des Finanzsektors ein immenser Einfluss auf Regierungsvertreter zum unverzüglichen Handeln ausgeübt wurde, ist Fair-Value sowohl im angloamerikanischen wie auch im internationalen Raum zunehmend in den Fokus politischer Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden geraten. Folglich sahen sich diese gezwungen, die Zweckmäßigkeit der Regelungen zu überdenken, sodass erheblicher Druck auf internationale Standardsetzer ausgeübt wurde, bestehende Fair-Value-Standards zu novellieren. Die vorliegende Arbeit setzt sich dabei das Ziel, die stattgefundene Fair-Value-Diskussion anhand von politischen Statements empirisch abzubilden. In diesem Zusammenhang stellt sich zum einen die Frage, in welchem thematischen und zeitlichen Kontext die Äußerungen angefallen sind, zum anderen ist interessant, welche allgemeinen Meinungen die Regierungsvertreter bezüglich Fair-Value vertreten und welche konkreten Pro- und Contra-Argumente in den Stellungnahmen hervorgebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Gang der Untersuchung
2 Hintergründe zur Fair-Value-Debatte im Rahmen der Finanzkrise sowie zur politischen Einflussnahme auf Regulierung
2.1 Die Fair-Value-Debatte
2.1.1 Fair-Value und dessen Einfluss auf Bankbilanzen
2.1.2 Die Fair-Value-Debatte während der Finanzkrise
2.2 Politische Einflussnahme auf Regulierung und Rechnungslegung
2.2.1 Politische Einflussnahme auf die Regulierung des Finanzsektors
2.2.2 Politische Einflussnahme auf die Rechnungslegungsstandardsetzung
3 Datenerhebung
3.1 Identifikation und Erfassung relevanter Daten
3.1.1 Politische Statements zum Thema Fair-Value
3.1.2 Lebensläufe, persönliche Finanzen, Wahlkampfspenden und Beschäftigungsstatistiken der Finanzindustrie
3.2 Kategorisierung der erfassten Statements
3.2.1 Kommunizierte Fair-Value-Meinung nach Contra, Neutral und Pro
3.2.2 Konkret hervorgebrachte Pro- und Contra-Fair-Value-Argumente
4 Generelle Charakteristika der erfassten politischen Statements
4.1 Zeitlicher Verlauf und thematischer Kontext
4.1.1 Zeitlicher Verlauf
4.1.2 Thematischer Kontext
4.2 Inhaltliche Charakteristika
4.2.1 Allgemein kommunizierte Fair-Value-Meinung
4.2.2 Konkret hervorgebrachte Pro- und Contra-Fair-Value-Argumente
5 Verteilung und Eigenschaften der erfassten politischen Statements auf internationaler Ebene
5.1 Herkunftsländer
5.2 Organisationszugehörigkeit
6 Verteilung und Eigenschaften der erfassten politischen Statements auf US-Ebene
6.1 Qualitative Charakteristika
6.1.1 Parteizugehörigkeit
6.1.2 Repräsentantenhaus- und Senatszugehörigkeit
6.1.3 Zugehörigkeit zu relevanten Komitees
6.1.4 Ausbildung
6.1.5 Bundesstaaten
6.2 Finanzielle Charakteristika
6.2.1 Erhaltene Wahlkampfspenden
6.2.2 Persönliche Finanzen
7 Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Verzeichnis verwendeter Internetquellen
Gesetzes- und Regelwerksverzeichnis
Verlautbarungen der Standardsetzer
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Zeitlicher Gesamtrahmen der Statements nach Quartalen
Abbildung 2: Zeitlicher Verlauf der Statements für die Jahre 2008 und 2009 nach Monaten
Abbildung 3: Zeitlicher Verlauf der Statements für die Monate September, Oktober, November 2008 und März, April 2009 nach Wochen
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:... Verteilung der Statements nach Dokumentart
Tabelle 2:... Verteilung der Offiziellen Briefe und Anträge/Anfragen/Vorschläge nach Empfänger
Tabelle 3:... Beispiele für Statements der Kategorie Contra
Tabelle 4:... Beispiele für Statements der Kategorie Neutral
Tabelle 5:... Beispiele für Statements der Kategorie Pro
Tabelle 6:... Beispiele für in den Statements enthaltene Pro-Fair-Value-Argumente
Tabelle 7:... Beispiele für in den Statements enthaltene Contra-Fair-Value-Argumente
Tabelle 8:... Verteilung der Statements nach allgemeinem thematischen Kontext
Tabelle 9:... Verteilung der Statements nach spezifischen Accountingthemen
Tabelle 10: Verteilung der Statements nach allgemein kommunizierter Fair-Value-Meinung
Tabelle 11: Verteilung der Statements nach Meinung zu spezifischen Accountingthemen
Tabelle 12: Verteilung der Statements nach enthaltenen Pro-Fair-Value-Argumenten und Anfall im Rahmen zu spezifischen Accountingthemen
Tabelle 13: Verteilung der Statements nach enthaltenen Contra-Fair-Value-Argumenten und Anfall im Rahmen zu spezifischen Accountingthemen
Tabelle 14: Verteilung der internationalen Politiker mit Äußerung, der Statements und den darin vertretenen Meinungen nach Herkunftsländern
Tabelle 15: Verteilung der internationalen Politiker mit Äußerung, der Statements und den darin vertretenen Meinungen nach Organisationszugehörigkeit
Tabelle 16: Verteilung der Kongressabgeordneten mit Äußerung, der Statements und den darin vertretenen Meinungen nach Parteien
Tabelle 17: Verteilung der Kongressabgeordneten mit Äußerung, der Statements und den darin vertretenen Meinungen nach Repräsentantenhaus und Senat
Tabelle 18: Verteilung der Kongressabgeordneten mit Äußerung, der Statements und den darin vertretenen Meinungen nach relevanten Komitees
Tabelle 19: Verteilung der Kongressabgeordneten mit Äußerung, der Statements und den darin vertretenen Meinungen nach Ausbildungshintergrund
Tabelle 20: Verteilung der Kongressabgeordneten mit Äußerung, der Statements und den darin vertretenen Meinungen nach Arbeitnehmeranteil im Finanzsektor einzelner Bundesstaaten
Tabelle 21: Verteilung der Kongressabgeordneten mit Äußerung, der Statements und den darin vertretenen Meinungen nach Wahlkampfspenden aus dem Finanzsektor
Tabelle 22: Verteilung der Kongressabgeordneten mit Äußerung, der Statements und den darin vertretenen Meinungen nach Kapitalanteilen an Finanzinstitutionen
Tabelle 23: Charakteristika der Kongressabgeordneten mit Äußerung
Tabelle 24: Charakteristika der internationalen Politiker mit Äußerung
Tabelle 25: Charakteristika der Statements von Kongressabgeordneten
Tabelle 26: Charakteristika der Statements von internationalen Politikern
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Durch die globale Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 und den damit assoziierten Problemen und Zusammenbrüchen diverser Finanzinstitutionen in den USA und auf internationaler Ebene ist Fair-Value ins Blickfeld einer kontroversen Debatte gerückt. Beispiele für bedeutende amerikanische Geschäfts- und Investmentbanken, die im Rahmen der Rezession Insolvenz anmelden mussten beziehungsweise von Wettbewerbern übernommen wurden, sind unter anderem Bear Stearns, Lehman Brothers, Washington Mutual, Merrill Lynch und Wachovia.[1] Auch im internationalen Raum führte die Finanzkrise zu erheblichen Problemen bei ABN AMRO, Dexia und Hypo Real Estate oder im Fall von Northern Rock gar zum Konkurs.[2] Kritiker der Zeitwertmethode argumentieren, dass die Fair-Value-Vorschriften für Krisenzeiten nicht nur ineffektiv waren, sondern aufgrund von signifikanten Abschreibungen den Zusammenbruch einiger der genannten Finanzinstitutionen induzierten.[3] Im Gegensatz dazu sehen Befürworter die Zeitwertbilanzierung zu Unrecht in der Kritik und ergo als Opfer der Finanzkrise an.[4]
Da die potenziellen Entstehungsgründe der Krise ein Politikum darstellen und insbesondere seitens des Finanzsektors ein immenser Einfluss auf Regierungsvertreter zum unverzüglichen Handeln ausgeübt wurde,[5] ist Fair-Value sowohl im angloamerikanischen wie auch im internationalen Raum zunehmend in den Fokus politischer Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden geraten.[6] Folglich sahen sich diese gezwungen, die Zweckmäßigkeit der Regelungen zu überdenken, sodass erheblicher Druck auf internationale Standardsetzer ausgeübt wurde, bestehende Fair-Value-Standards zu novellieren.[7] Die vorliegende Arbeit setzt sich dabei das Ziel, die stattgefundene Fair-Value-Diskussion anhand von politischen Statements empirisch abzubilden. In diesem Zusammenhang stellt sich zum einen die Frage, in welchem thematischen und zeitlichen Kontext die Äußerungen angefallen sind, zum anderen ist interessant, welche allgemeinen Meinungen die Regierungsvertreter bezüglich Fair-Value vertreten und welche konkreten Pro- und Contra-Argumente in den Stellungnahmen hervorgebracht werden.
Parallel zur Fair-Value-Diskussion haben vor allem die Mitglieder des US-Kongresses während der Rezession durch weitere Interventionen auf den Finanzsektor beziehungsweise in der Vergangenheit auch auf die Rechnungslegungsstandardsetzung signifikanten Einfluss genommen. Verschiedene angloamerikanische Studien untersuchen in diesem Rahmen, was das Abstimmungsverhalten sowie die Einflussnahme von Politiker determinieren kann. Es wird gezeigt, dass Regierungsvertreter nach ökonomischen Interessen abstimmen und somit einerseits den Wünschen von Wählern (constituent interests) sowie andererseits den Interessen spezieller Einflussgruppen (special interests) entsprechen, um so die Wahrscheinlichkeit einer Wiederwahl zu erhöhen.[8] Alternativen Ansichten zufolge vertreten Politiker ideologische Interessen (ideological interests)[9] und folgen persönlichen finanziellen Anreizen (personal wealth interests)[10]. Da auch bestimmte Determinanten Auswirkungen auf die Äußerungen von Regierungsvertretern bezüglich Fair-Value haben können, soll in dieser Arbeit zusätzlich analysiert werden, ob und welche Faktoren die Debatte auf internationaler Ebene und in den USA prägen.
1.2 Gang der Untersuchung
Die vorliegende Arbeit gliedert sich daher wie folgt: Abschnitt 2 gibt einen Überblick zur Fair-Value-Bilanzierung sowie deren Einfluss auf Bankbilanzen und erläutert die Hintergründe der im Rahmen der Finanzkrise stattgefundenen Diskussionen insbesondere auf politischer Ebene. Weiterhin wird anhand vergleichbarer Studien auf die Einflussnahme und explizit auf bestimmte Determinanten von Politikern bezüglich der Regulierung des Finanzsektors und der Rechnungslegungsstandardsetzung eingegangen. Abschnitt 3 beschreibt die Datenerhebung sowie die Kategorisierung der erfassten politischen Fair-Value-Statements. Darauf aufbauend analysiert Abschnitt 4 die generellen Charakteristika dieser Stellungnahmen. Konkret werden hierin der zeitliche und thematische Kontext sowie inhaltliche Aspekte betrachtet. In Abschnitt 5 erfolgt die deskriptive Auswertung spezieller Eigenschaften der Äußerungen internationaler Regierungsvertreter. Abschnitt 6 analysiert qualitative und finanzielle Determinanten der Aussagen von Abgeordneten des US-Kongresses. Abschließend fasst Abschnitt 7 die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen, erläutert die während der Untersuchung aufgetretenen Schwierigkeiten und gibt einen Ausblick auf offene Forschungsfragen.
2 Hintergründe zur Fair-Value-Debatte im Rahmen der Finanzkrise sowie zur politischen Einflussnahme auf Regulierung
2.1 Die Fair-Value-Debatte
2.1.1 Fair-Value und dessen Einfluss auf Bankbilanzen
Fair-Value stellt in Reinform die Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden zu aktuellen Marktpreisen dar und realisiert potenzielle Wertänderungen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung.[11] In internationalen Rechnungslegungsstandards ist die Zeitwertbilanzierung sowohl in den IAS wie auch in den US-GAAP enthalten. Erstere definieren Fair-Value in IAS 32.11 und IAS 39.9 als „amount for which an asset could be exchanged, or a liability settled, between knowledgeable, willing parties, in an arm’s length transaction“[12]. Letztere konkretisieren den Begriff in FAS 157.5 als „price that would be received to sell an asset or paid to transfer a liability in an orderly transaction between market participants at the measurement date“[13].
Beiden Standards ist zur Ermittlung von Fair-Values ein dreistufiges, weitgehend kohärentes Rahmenkonzept gemein. Börsenpreise für identische an aktiven Märkten gehandelte Vermögenswerte gelten als vertrauenswürdigste Quellen (Level 1).[14] Bei Verfügbarkeit sind diese heranzuziehen (mark-to-market). Werden die Aktiva und Passiva an keinem aktiven Markt gehandelt, so sind Level 2 oder Level 3 Inputs zu verwenden. Hierbei ist zunächst zu prüfen, ob indirekt beobachtbare Transaktionen für ähnliche Bilanzposten Rückschlüsse auf den Preis erlauben (Level 2).[15] Ist auch dies nicht möglich, so kommen in letzter Instanz nicht beobachtbare Inputparameter auf Basis subjektiver Modelle zum Einsatz (Level 3),[16] was als mark-to-model bezeichnet wird.
In beiden Rechnungslegungsstandards ist die Anwendung von Fair-Value überwiegend für Finanzinstrumente vorgesehen, die vor allem für Banken von Bedeutung erscheinen. Allerdings werden auch für diese Positionen differenzierte Regeln angewandt, sodass nur bestimmte Posten zu Marktwerten und andere zu historischen Anschaffungskosten angesetzt werden.[17] Bilanzpositionen, welche laut FAS 157 in der zum Zeitraum der Finanzkrise gültigen Fassung zu Fair-Value bilanziert werden mussten, sind zu Handelszwecken gehaltene Finanzaktiva sowie zu Veräußerungszwecken gehaltene Wertpapiere.[18] Des Weiteren wurden zu Veräußerungszwecken gehaltene Darlehen und Leasingkredite mit dem niedrigeren Betrag aus Fair-Value und historischen Anschaffungskosten angesetzt.[19] Nichtrealisierte Wertänderungen werden jedoch nur teilweise erfolgswirksam erfasst, was von der Kategorisierung der Finanzinstrumente abhängt.[20]
Laux und Leuz (2010) veranschaulichen allerdings in einer Untersuchung amerikanischer Großbanken der Jahre 2004 bis 2006, dass zu Fair-Value oder nahe Fair-Value bewertete Bilanzposten der Aktivseite mit circa 36% der Bilanzsumme einen eher unerheblichen Einfluss auf Bankbilanzen haben.[21] Eine weitere Studie von Schauer und Schroeder (2010), welche US-Geschäftsbanken der ersten drei Quartale des Jahres 2008 analysiert, kommt mit einem Anteil von knapp 28% zu einem ähnlichen Ergebnis.[22]
2.1.2 Die Fair-Value-Debatte während der Finanzkrise
Insbesondere im Rahmen der globalen Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 sowie den damit einhergegangenen Problemen und Insolvenzen diverser Finanzinstitutionen ist die Fair-Value-Bilanzierung in den Mittelpunkt einer kontroversen Debatte gerückt. Die bis heute andauernde Diskussion beinhaltet überwiegend einen Trade-Off von relevance und reliability.[23] Kritiker, welche ursprünglich mehrheitlich von Bankenseite stammten, argumentieren, dass Fair-Value signifikant zum Ausmaß der Finanzkrise beitrug und die Unsicherheit sowie die Instabilität der amerikanischen und weltweiten Finanzmärkte verschärfte.[24] Gegner dieser Bilanzierungsform betonen unter anderem die fehlende Relevanz von Marktwerten, die potenzielle Irreführung für lang- beziehungsweise bis zur Endfälligkeit gehaltener Vermögensgegenstände, die geringe Glaubwürdigkeit modellbasierter Fair-Values, deren prozyklische Wirkung sowie besonders während Rezessionen aufgrund von Illiquidität und Ineffizienzen hervorgerufene Preisverzerrungen.[25]
Im Gegensatz dazu schienen Investoren und Wirtschaftsprüfer bezüglich einer Anwendung von Marktwerten in Krisenzeiten weniger beunruhigt zu sein und warnten daher ausdrücklich vor einer Aussetzung bestehender Rechnungslegungsvorschriften.[26] Vielmehr sehen diese Fair-Value oftmals als Opfer der jüngsten Finanzkrise an.[27] Befürworter der Zeitwertmethode erwähnen in diesem Kontext die akkuratere Reflexion aktueller Marktbedingungen, die Bereitstellung zeitnaher Informationen sowie eine dadurch induzierte Transparenzerhöhung für Investoren, was letztlich die Möglichkeit zur unverzüglichen Durchführung notwendiger Korrekturmaßnahmen eröffnet.[28]
Die plausibelste Erklärung wie Fair-Value zur Krisendynamik beigetragen haben könnte, ergibt sich aus einer Verknüpfung von Rechnungslegungsvorschriften und regulatorischen Eigenkapitalanforderungen an Banken.[29] Im Zusammenhang mit der Anwendung von Marktwerten im Zeitraum der Finanzkrise wurde von Bankenseite dementsprechend vor allem das Argument der potenziellen Prozyklizität dieser Bewertungsmethode in den öffentlichen Fokus gerückt.[30] Die Fair-Value-Bilanzierung ermöglicht zwar einen höheren Verschuldungsgrad in Hochkonjunkturen, allerdings kann selbige aufgrund von fallenden Marktpreisen zu exzessiven Abschreibungen in Rezessionen führen.[31] Durch die erforderlichen Abschreibungen und die gleichzeitige Verpflichtung zur Einhaltung gesetzlicher Kapitalbestimmungen sind Banken unter Umständen gezwungen, Vermögensgegenstände unter dem eigentlichen Fundamentalwert veräußern zu müssen, was eine verhängnisvolle „Abwärtsspirale“ (downward-spiral) auslösen kann.[32] Erlangen die Preise dieser Notverkäufe (fire-sales) durch die beschriebene Hierarchie[33] für weitere Institutionen Relevanz, kann dies in erheblich negativen Auswirkungen auf den gesamten Finanzsektor resultieren (contagion-effect).[34] Allen und Carletti (2008) weisen einen solchen „Ausbreitungseffekt“ bei der Anwendung von Fair-Value in Reinform nach.[35] Allerdings merken Laux und Leuz (2009) an, dass sowohl die IAS wie auch die US-GAAP bereits zum Zeitraum der Finanzkrise unter bestimmten Vorraussetzungen Abweichungen von Marktpreisen ermöglichten, um eine „Ansteckungsgefahr“ auf weitere Finanzinstitutionen zu minimieren.[36] Beide Standards stellen eindeutig klar, dass keine Preise aus Notverkäufen für die Bestimmung von Fair-Values herangezogen werden dürfen und erlauben unter anderem die Nutzung Cash-Flow-basierter Bewertungsmodelle in inaktiven Märkten.[37] Weiterhin wurde zuerst in den FAS und später in den IAS einer Reklassifizierung bestimmter Finanzinstrumente in Kategorien stattgegeben, die zu historischen Anschaffungskosten bewertet werden.[38] Da die überwiegende Mehrheit der Vermögensgegenstände in Bankbilanzen nicht zu Marktwerten angesetzt werden muss und viele der insbesondere von Bankenseite hervorgebrachten Argumente weitgehend unbegründet erscheinen, sehen Laux und Leuz (2010) Fair-Value nicht als Auslöser beziehungsweise Katalysator der Finanzkrise an.[39] Vielmehr betonen diese, dass eine geringere Transparenz und die dadurch gegebene Möglichkeit für bilanzpolitische Manipulationen, erheblich negativere Auswirkungen auf die Rezession gehabt hätte.[40] Allerdings ist aufgrund der Ausübung immensen Drucks von Seiten der Bankenvertreter die Rolle von Fair-Value zum Zeitraum der Finanzkrise auch gleichzeitig in den Fokus politischer Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden gerückt, sodass sich diese gezwungen sahen die Zweckmäßigkeit geltender Vorschriften zu überdenken und daraufhin einen erheblichen Einfluss auf internationale Standardsetzer ausübten, bestehende Regelungen zu modifizieren.[41]
In den USA erfolgte die politische Interferenz überwiegend durch Abgeordnete des Kongresses.[42] Am 03. Oktober 2008 wurde in diesem der Emergency Economic Stabilization Act verabschiedet, welcher die SEC mit der Erstellung einer Studie bezüglich des Einflusses der Fair-Value-Bilanzierung auf die Finanzkrise beauftragte.[43] Zusätzlich wurde der SEC die Befugnis übertragen die Anwendung von FAS 157 auszusetzen, falls dies dem öffentlichen Interesse entsprechen sollte.[44] Der Report wurde am 30. Dezember 2008 fristgerecht im Kongress eingereicht und kam zu dem Ergebnis, dass die Zeitwertbilanzierung nicht als Auslöser für den Zusammenbruch diverser Finanzinstitutionen sowie der daraus resultierenden Rezession anzusehen ist.[45] Daraufhin sprach sich die SEC zwar gegen eine Abschaffung geltender Regelungen aus,[46] jedoch wurde das FASB gleichzeitig zu einer Neubewertung von FAS 157 gedrängt.[47] Die Mitglieder des US-Kongresses standen den durchgeführten Änderungen allerdings weiterhin skeptisch gegenüber. Dementsprechend erfolgte am 12. März 2009 eine Anhörung des Financial Services Komitees im Repräsentantenhaus.[48] In dieser wurde von der Mehrheit der anwesenden Abgeordneten die Ansicht vertreten, Banken mehr Flexibilität bei der Ermittlung von Marktwerten in Krisenzeiten einzuräumen.[49]
Aufgrund des erheblichen Drucks seitens der Kongressmitglieder beschloss das FASB im April 2009 letztendlich, die Reklassifizierung bestimmter Finanzinstrumente in die Level 3 Kategorie zuzulassen.[50] Ähnliche Anpassungen für die Bestimmung von Fair-Values in illiquiden Märkten wurden allerdings bereits in einer am 10. Oktober 2008 veröffentlichten Staff Position des FASB klargestellt.[51]
Auf internationaler Ebene ging die Initiative zur Novellierung relevanter Fair-Value-Standards dagegen primär von Regulierungsbehörden aus.[52] Als erstes haben die IOSCO, eine Dachorganisation für Finanzmarktregulierung sowie das FSF, eine Bankenaufsichtsbehörde, Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, um Probleme bezüglich Fair-Value zu erörtern.[53] Beide Institutionen veröffentlichten daraufhin Studien, in welchen kritische Aspekte der Zeitwertbilanzierung aufgezeigt wurden. Der IOSCO Report vom Mai 2008 kritisierte insbesondere die fehlende Aussagekraft der Nutzung von Level 1 Inputs in illiquiden Märkten und forderte die Anwendung von Level 3 für die Bewertung von bestimmten Finanzinstrumenten.[54] Im am 07. April 2008 publizierten Bericht des FSF wurde dem FASB eine Klarstellung für die Bestimmung von Fair-Values in inaktiven Märkten nahegelegt.[55] Die Empfehlungen dieser Studie wurden gleichzeitig in einem G7 communiqué am 11. April 2008 reflektiert.[56] Neben der Einflussnahme der IOSCO, des FSF und der G7-Staaten erfolgte zeitgleich eine parallele Initiative aus Frankreich. Der ehemalige Médiateur du credit en France René Ricol erhielt von Präsident Nicolas Sarkozy den Auftrag, eine Einschätzung bezüglich einer potenziellen Benachteiligung europäischer Banken im Vergleich zum US-Pendant bei der Reklassifizierung bestimmter Finanzinstrumente abzugeben.[57] Ricol kam zu dem Ergebnis, dass Differenzen bestehen,[58] woraufhin das IASB bei einem G7-Treffen am 04. Oktober 2008 aufgefordert wurde, IAS 39 an die bestehenden US-GAAP Vorschriften anzupassen.[59]
Das IASB reagierte letztlich auf diesen politischen Druck und leitete entsprechende Maßnahmen ein. Unter anderem wurde der Expert Advisory Panel on Fair Value in a Declining Market (EAP) ins Leben gerufen, welcher das IASB bei einer Klarstellung der Messung von Fair-Values in inaktiven Märkten unterstützen sollte.[60] Letztendlich wurde im Oktober 2008 einer Reklassifizierung bestimmter finanzieller Vermögensgegenstände im Rahmen der Novellierungen von IAS 39 und IFRS 7 stattgegeben.[61] Zudem folgten am 14. November 2008 die erste von mehreren Gemeinschaftskonferenzen mit dem FASB[62] sowie weitere Vorschläge des IASB bezüglich einer Verbesserung der Bilanzierung von Finanzinstrumenten im Juli[63] und November 2009[64].
2.2 Politische Einflussnahme auf Regulierung und Rechnungslegung
2.2.1 Politische Einflussnahme auf die Regulierung des Finanzsektors
Durch konkrete Abstimmungen haben die Abgeordneten des US-Kongresses während der Rezession unter anderem auf zwei weitere Interventionen zum Finanzsektor Einfluss genommen. Dies ist zum einen der American Housing Rescue and Foreclosure Prevention Act (AHRFPA) vom Juli 2008, welcher der US-Regierung durch die Federal Housing Administration die Befugnis übertrug, 300 Milliarden US-Dollar in die Refinanzierung von Hypotheken zu investieren.[65] Zum anderen wurde im Oktober 2008 der Emergency Economic Stabilization Act (EESA) durch den Kongress verabschiedet, der das US Treasury Department im Rahmen des Troubled Asset Relief Programs (TARP) autorisierte, Banken durch staatliche Kapitalbeteiligungen beziehungsweise den Erwerb von wertlosen Hypotheken mit bis zu 700 Milliarden US-Dollar zu unterstützen.[66] Verschiedene Studien veranschaulichen im Zusammenhang mit diesen beiden Beschlüssen, was das Abstimmungsverhalten von Regierungsvertreter determinieren kann.[67]
Mian, Sufi und Trebbi (2010) untersuchen die Auswirkungen von Wähler-, speziellen und ideologischen Interessen auf die Abstimmungen zum American Housing Rescue and Foreclosure Prevention Act sowie zum Emergency Economic Stabilization Act.[68] Als Proxy -Variable für die Belange der Wähler wird bezüglich Ersterem die Hypothekenausfallwahrscheinlichkeit sowie bezüglich Letzterem der Anteil der im Finanzsektor beschäftigten Arbeitnehmer einzelner Distrikte herangezogen.[69] Wahlkampfspenden aus der Finanzbranche dienen als Maß für die speziellen Interessen im Rahmen des Emergency Economic Stabilization Acts.[70] Politische Ideologien werden mit dem DW-Nominate Score gemessen, welcher für konservative Politiker und dementsprechend für Republikaner höher ist als für Demokraten.[71] Die Studie findet eine Evidenz, dass die Interessen von Wähler einen signifikanten Einfluss auf das Abstimmungsverhalten über den Housing and Economic Recovery Act[72] hatten und insbesondere republikanische Abgeordnete diesem Gesetz mehrheitlich dann zustimmten, wenn in ihren Wahlbezirken hohe Hypothekenausfallraten zu beobachten waren.[73] Weiterhin standen die erhaltenen Wahlkampfspenden aus dem Finanzsektor in positiver Relation zur Abstimmung über den Emergency Economic Stabilization Act.[74] Letztlich wird durch die Studie noch gezeigt, dass konservative Politiker, die regulatorische Eingriffe weitgehend ablehnen, eher dem Druck von Wählern oder speziellen Interessengruppen der Finanzindustrie widerstehen konnten.[75] Dieses Ergebnis suggeriert, dass konservative Politiker sogar während der Finanzkrise mehrheitlich an ihrer Ideologie festhielten.[76]
Dorsch (2010) analysiert, inwiefern spezielle Interessen des Finanzsektors das Wahlverhalten von Kongressmitgliedern auf den Bailout Bill[77] des Jahres 2008 beeinflussten.[78] Auf den Punkt gebracht unterstellt die Studie ein Agency -Problem, in welchem das politische Ziel einer Wiederwahl und der damit verbundenen Vermeidung unpopulärer Entscheidungen, der Unterstützung spezieller Interessengruppen sowie den damit assoziierten monetären Anreizen entgegensteht.[79] Als erklärende Variablen für das Abstimmungsverhalten der Regierungsvertreter werden primär die erhaltenen Wahlkampfspenden aus der Finanzindustrie, die Gesamtzuwendungen sowie Charakteristika der jeweiligen Wahlbezirke mit oder ohne Bankenschwerpunkt verwendet.[80] Letzteres wird wiederum durch den prozentualen Anteil der Beschäftigten im Finanzsektor in Relation zur Gesamtanzahl der Arbeitnehmer einzelner Distrikte abgebildet.[81] Weiterhin wird unter anderem bezüglich ideologischer Differenzen und Parteizugehörigkeit kontrolliert.[82] Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Höhe der Wahlkampfspenden aus dem Finanzsektor positiv mit der Wahrscheinlichkeit korrelierte, dass ein Abgeordneter zugunsten des Bailouts stimmte, woraus sich folgern lässt, dass dieses Gesetz zumindest teilweise „erkauft“ wurde.[83] Darüber hinaus wird gezeigt, dass unterschiedliche Ideologien bei der Abstimmung eine Rolle gespielt haben, da Demokraten stärker durch diese Zuwendungen beeinflusst wurden als Republikaner.[84] Zudem erhöhte der Anteil der Beschäftigten im Finanzsektor die Häufigkeit, dass Abgeordnete zugunsten des Bailouts stimmten, sodass ein bestimmter Einfluss von Wählern nachgewiesen werden konnte.[85]
Tahoun und van Lent (2010) prüfen, ob persönliche finanzielle Anreize der Politiker die Entscheidungen bezüglich Interventionen beeinflussen.[86] Spezifisch wird analysiert, ob von Kongressmitgliedern gehaltene Kapitalanteile an Finanzinstitutionen das Abstimmungsverhalten über den Bailout Bill beeinflusst haben und ob diese mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verknüpft waren, dass bedrohte Banken staatliche Unterstützung im Rahmen des Troubled Asset Relief Programs erhielten.[87] Weiterhin wird nach ideologischem Hintergrund, Parteizugehörigkeit, Mitgliedschaft im Repräsentantenhaus oder Senat, Komiteezugehörigkeit sowie „Mächtigkeit“ der Kongressabgeordneten kontrolliert.[88] Da allerdings auch die Wünsche spezieller Interessengruppen und Wähler einen Einfluss auf politische Entscheidungen haben, werden Proxy -Variablen herangezogen, um die persönlichen finanziellen Interessen separat zu den wirtschaftlichen Einflussfaktoren zu untersuchen.[89] Diese Interessen werden konsistent zu den beiden bereits erwähnten Studien gemessen. Es wird gezeigt, dass Kapitalanteile von Kongressabgeordneten an Finanzinstitutionen zum einen das Abstimmungsverhalten bezüglich des Bailout Bills und zum anderen auch den Betrag der finanziellen Hilfen erklärten.[90] Allerdings beeinflussten die Wahlkampfspenden weniger die Abstimmungen im Senat als im Repräsentantenhaus.[91] Zusätzlich wird dokumentiert, dass Kapitalanteile von Komiteemitgliedern mit Jurisdiktion über die Implementierung des Troubled Asset Relief Programs positiv mit der Wahrscheinlichkeit assoziiert waren, dass diese Institutionen staatliche Hilfen bekamen und der Höhe dieser Unterstützung.[92] Dabei konnte die Komitee-Level-Assoziation überwiegend „mächtigen“ Politikern zugeordnet werden.[93]
2.2.2 Politische Einflussnahme auf die Rechnungslegungsstandardsetzung
Die Standardsetzung ist sowohl im amerikanischen Raum mit dem FASB wie auch auf europäischer Ebene mit dem IASB privatrechtlichen Organisationen überlassen, welche die Ausübung dieses Rechts durch einen hoheitlichen Akt delegiert bekamen.[94] Da die ausschlaggebende Macht in den USA allerdings beim Kongress sowie dem Präsidenten liegt und zusätzlich die SEC ein Vetorecht ausüben kann, ist es politischen Akteuren möglich auch auf die Rechnungslegung einen signifikanten Einfluss auszuüben.[95] Eine vergleichbare Situation findet sich in Europa, da bei der Übernahme der Rechnungslegungsstandards in europäisches Recht (Endorsement) politische Institutionen zwar keine hierarchisch übergeordnete Position haben, jedoch verschiedene öffentliche Instanzen wie beispielsweise das EU-Parlament auch hier ein Vetorecht besitzen.[96]
In den USA haben Kongressabgeordnete in der Vergangenheit diverse Standardsetzungsprozesse beeinflusst. Zwei Beispiele hierfür sind der im September 1999 publizierte FASB- Exposure Draft für Unternehmenszusammenschlüsse und der bilanziellen Behandlung von immateriellen Vermögenswerten[97] sowie der im Juli 2004 im Kongress verabschiedete Stock Option Reform Act[98]. Der Standardentwurf empfahl die Abschaffung der Interessenzusammenführungsmethode (pooling-of-interests) und forderte die Nutzung der Erwerbsmethode (purchase-method) bei Fusionen.[99] Da die erste Methode keine Amortisierung erworbenen Goodwills beinhaltete und somit nicht erfolgswirksam war, wurde diese von Unternehmen präferiert. Durch den Stock Option Reform Act wurde es Firmen ermöglicht nicht mehr die Aktienoptionen aller Mitarbeiter, sondern ausschließlich die Bezugsrechte der fünf Topmanager als Aufwand anzusetzen.[100] Studien mutmaßen zu beiden Themata, dass das Abstimmungsverhalten beziehungsweise die Einflussnahme von Politiker durch Anreize determiniert sein könnte.
Ramanna (2008) untersucht die Assoziation von Wahlkampfspenden und der Einflussnahme von Kongressabgeordneten zur Abänderung des FASB-Vorschlags.[101] Er findet heraus, dass diejenigen Mitglieder des Kongresses, die Druck auf das FASB bezüglich der Revidierung des Standardentwurfs ausübten, über erhaltene Wahlkampfspenden mit Unternehmen verknüpft werden konnten, welche die Novellierung und die damit verbundene Abschaffung der Interessenzusammenführungsmethode ebenfalls ablehnten.[102]
Farber, Johnson und Petroni (2007) analysieren verschiedene Charakteristika von Mitgliedern des Repräsentantenhauses, welche dem Stock Option Reform Act zustimmten sowie den Zusammenhang von Wahlkampfspenden durch Political Action Committees (PAC)[103] und dem Abstimmungsverhalten bezüglich des angesprochenen Gesetzes.[104] Es wird gezeigt, dass Abgeordnete, die dem Gesetz zustimmten, eher Republikaner mit konservativen Ideologien waren und dass diese höhere PAC -Zuwendungen erhielten.[105]
Die angesprochenen Interventionen durch den US-Kongress veranschaulichen, dass Regierungsvertreter zwar seit jeher Einfluss auf die Rechnungslegung ausgeübt haben, aufgrund der Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 wurde Accounting und insbesondere die Fair-Value-Bilanzierung allerdings sowohl in den USA wie auch im internationalen Raum wieder verstärkt in den Vordergrund des politischen Interesses gerückt.
[...]
[1] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1970.
[2] Vgl. European Commission (2009), S. 9.
[3] Vgl. André et al. (2009), S. 3.
[4] Vgl. Jaggi/Lee/Winder (2010), S. 469.
[5] Vgl. hierzu unter anderem American Bankers Association (2008), S. 3.
[6] Vgl. Jaggi/Lee/Winter (2010), S. 471.
[7] Vgl. André et al. (2009), S. 3.
[8] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1967.
[9] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1997.
[10] Vgl. Tahoun/van Lent (2010), S. 38.
[11] Vgl. Laux/Leuz (2010), S. 93.
[12] IAS 32.11 und IAS 39.9.
[13] FAS 157.5.
[14] Vgl. FAS 157.21 und IAS 39.A71.
[15] Vgl. FAS 157.21 und IAS 39.A72.
[16] Vgl. FAS 157.21 und IAS 39.A74.
[17] Vgl. Laux/Leuz (2009), S. 827.
[18] Für eine Übersicht der laut IAS 39 zu Fair-Value anzusetzenden Bilanzpositionen, vgl. André et al. (2009), S. 5.
[19] Vgl. Laux/Leuz (2010), S. 98–100.
[20] Vgl. Laux/Leuz (2009), S. 827.
[21] Vgl. Laux/Leuz (2010), S. 100.
[22] Vgl. Schauer/Schroeder (2010), S. 182.
[23] Vgl. Song/Thomas/Yi (2010), S. 1376.
[24] Vgl. hierzu unter anderem American Bankers Association (2008), S. 1–2.
[25] Vgl. Laux/Leuz (2009), S. 828.
[26] Vgl. Lauz/Leuz (2009), S. 832.
[27] Vgl. Jaggi/Lee/Winder (2010), S. 470.
[28] Vgl. Laux/Leuz (2009), S. 827.
[29] Vgl. Laux/Leuz (2010), S. 95.
[30] Vgl. hierzu unter anderem Sal. Oppenheim (2008), S. 1.
[31] Vgl. Laux/Leuz (2010), S. 93.
[32] Vgl. Laux/Leuz (2010), S. 95.
[33] Vgl. hierzu Abschnitt 2.1.1.
[34] Vgl. Laux/Leuz (2009), S. 829.
[35] Vgl. Allen/Carletti (2008), S. 1.
[36] Vgl. Laux/Leuz (2010), S. 94.
[37] Vgl. Laux/Leuz (2009), S. 830.
[38] Vgl. Laux/Leuz (2009), S. 830.
[39] Vgl. Laux/Leuz (2010), S. 115.
[40] Vgl. Laux/Leuz (2010), S. 115.
[41] Vgl. Jaggi/Lee/Winder (2010), S. 471.
[42] Vgl. André et al. (2009), S. 9.
[43] Vgl. hierzu Congress of the United States of America vom 03.10.2008, EESA, Sec. 133.
[44] Vgl. hierzu Congress of the United States of America vom 03.10.2008, EESA, Sec. 132.
[45] Vgl. hierzu United States Securities and Exchange Commission (2008), S. 202.
[46] Vgl. hierzu United States Securities and Exchange Commission (2008), S. 200.
[47] Vgl. hierzu United States Securities and Exchange Commission (2008), S. 203.
[48] Vgl. hierzu Committee on Financial Services US House of Representatives (2009), S. 1–412.
[49] Vgl. Laux/Leuz (2009), S. 831.
[50] Vgl. Laux/Leuz (2010), S. 109.
[51] Vgl. hierzu FASB (2008), S. 1–7.
[52] Vgl. André et al. (2009), S. 9.
[53] Vgl. André et al. (2009), S. 9.
[54] Vgl. hierzu International Organization of Securities Commissions (2008), S. 17.
[55] Vgl. hierzu Financial Stability Forum (2008), S. 27.
[56] Vgl. André et al. (2009), S. 11.
[57] Vgl. André et al. (2009), S. 13.
[58] Vgl. hierzu Ministère de l’Economie, des Finances et du Commerce extérieur (2008), S. 80.
[59] Vgl. André et al. (2009), S. 13–15.
[60] Vgl. André et al. (2009), S. 11.
[61] Vgl. hierzu IASB (2008b), S. 1–14.
[62] Vgl. hierzu International Accounting Standards Board (2008), S. 1–3.
[63] Vgl. hierzu IASB (2009), S. 1–37.
[64] Vgl. hierzu IASB (2009a), S. 1–48.
[65] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1968.
[66] Vgl. Ramirez (2011), S. 291–292.
[67] In diesen Studien werden noch deutlich mehr Einflussfaktoren untersucht und Ergebnisse gezeigt, allerdings begrenzt sich die Darstellung auf die für vorliegende Analyse relevanten Determinanten.
[68] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1967.
[69] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1975.
[70] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1976.
[71] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1976.
[72] Housing and Economic Recovery Act wird dabei als Synonym für den American Housing Rescue and Foreclosure Prevention Act verwendet.
[73] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1997.
[74] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1997.
[75] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1997.
[76] Vgl. Mian/Sufi/Trebbi (2010), S. 1997.
[77] Bailout Bill wird dabei als Synonym für den Emergency Economic Stabilization Act verwendet.
[78] Vgl. Dorsch (2010), S. 2.
[79] Vgl. Dorsch (2010), S. 2.
[80] Vgl. Dorsch (2010), S. 12.
[81] Vgl. Dorsch (2010), S. 12.
[82] Vgl. Dorsch (2010), S. 12.
[83] Vgl. Dorsch (2010), S. 20.
[84] Vgl. Dorsch (2010), S. 15.
[85] Vgl. Dorsch (2010), S. 15.
[86] Vgl. Tahoun/van Lent (2010), S. 3.
[87] Vgl. Tahoun/van Lent (2010), S. 3.
[88] Vgl. Tahoun/van Lent (2010), S. 6–7.
[89] Vgl. Tahoun/van Lent (2010), S. 5.
[90] Vgl. Tahoun/van Lent (2010), S. 38.
[91] Vgl. Tahoun/van Lent (2010), S. 21.
[92] Vgl. Tahoun/van Lent (2010), S. 6.
[93] Vgl. Tahoun/van Lent (2010), S. 6–7.
[94] Vgl. Königsgruber (2009), S. 1319.
[95] Vgl. Königsgruber (2009), S. 1319–1321.
[96] Vgl. Königsgruber (2009), S. 1321.
[97] Vgl. Ramanna (2008), S. 254.
[98] Vgl. hierzu Congress of the United States of America vom 21.07.2004, Stock Option Reform Act, Sec. 1.
[99] Vgl. Ramanna (2008), S. 256.
[100] Vgl. Farber/Johnson/Petroni (2007), S. 1.
[101] Vgl. Ramanna (2008), S. 254.
[102] Vgl. Ramanna (2008), S. 254.
[103] Politisches Komitee, das Geld für die Wahl und Wiederwahl von Kongressmitgliedern beschafft und überwiegend die Interessen von Unternehmen vertritt. Vgl. Center for Responsive Politics (2012a).
[104] Vgl. Farber/Johnson/Petroni (2007), S. 2.
[105] Vgl. Farber/Johnson/Petroni (2007), S. 2.
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- B.A. Wirtschaftswissenschaften Daniel Schreiber (Author), 2012, Eine empirische Analyse politischer Stellungnahmen zur Fair-Value-Bilanzierung während und im Nachklang der Finanzkrise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204212
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