Die arabisch-islamische Welt ist im Umbruch. Beginnend mit der „Jasmin-Revolution“ 2010 in Tunesien über Proteste in Ägypten, Syrien, Jemen und Libyen und Teilen der restlichen arabisch-islamischen Staaten. Die Proteste im sogenannten „Arabischen Frühling“ richten sich gegen die alten Strukturen und die autokratische Politik der autoritären Herrscher. Politiker wie der ehemalige ägyptische Präsident Husni Muhammad Mubarak und seine Regierung führten über Jahre einen politischen Kurs, dessen Grundzüge sich im Wesentlichen nicht veränderten. Weder Zeitpunkt noch Auslöser der Revolutionen waren vorhersehbar, da bereits seit Jahrzehnten diese politischen Zustände herrschten, die jetzt zur Auflehnung der Menschen führten (Özturk 2011: 2). Die Menschen forderten die Absetzung des Präsidenten und seiner Regierung und damit auch den Wandel (Bamyeh 2011: 3). Wie kam es jedoch zu einer so breiten spontanen Solidarisierung der Protestler, die fast alle Bevölkerungsschichten erfasste? Anhand späterer soziologischer Theorien wie die der Symbolisierung aus den „Elementaren Formen des religiösen Lebens“ des französischen Soziologen Emile Durkheims, soll versucht werden, den sozialen Wandel im andauernden „Arabischen Frühling“ am Beispiel Ägyptens zu erklären. Hierfür wurde zum einen auf massenmediale Internetberichterstattung wie beispielsweise „Zeit.de“ oder „Süddeutsche.de“, aber auch auf staatliche Online-Berichterstattung wie das vom Auswärtigen Amt zur Verfügung gestellte Informationsmaterial zu den Ereignissen in Ägypten 2011 zurückgegriffen, um die Geschehnisse der Revolution zu skizzieren. Zuerst sollen einige theoretische Ideen sowie das für diese Arbeit relevante basale Grundverständnis Emile Durkheims vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Theorie und Hypothesen
- Hinfiihrende Gedanken zur politischen und sozialen Situation Agyptens
- Mohammad Husni Mubarak
- Die Analyse
- Fazit
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den sozialen Wandel in der arabischen Gesellschaft am Beispiel Ägyptens im Kontext des „Arabischen Frühlings" und versucht, diesen Wandel mithilfe der soziologischen Theorien Emile Durkheims zu erklären. Dabei wird insbesondere auf die Theorie des Symbolismus und die Rolle von Ritualen in sozialen Bewegungen fokussiert.
- Die Bedeutung von Symbolen für die soziale Ordnung und die Herausforderungen, die sich aus der Entweihung von Symbolen ergeben
- Die Rolle von Ritualen in der Erneuerung und Stabilisierung von Gesellschaften
- Die Bedeutung von kollektiver Wallung (Efferveszenz) für soziale Bewegungen
- Die Analyse der politischen und sozialen Situation in Ägypten vor dem „Arabischen Frühling"
- Die Analyse der ägyptischen Revolution im Kontext der Theorien Emile Durkheims
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt den „Arabischen Frühling" als einen Prozess des sozialen Wandels in der arabisch-islamischen Welt vor und erläutert die Notwendigkeit, diesen Wandel mithilfe soziologischer Theorien zu erklären. Es wird die Relevanz von Emile Durkheims Theorien, insbesondere der Theorie des Symbolismus, für die Analyse des sozialen Wandels in Ägypten hervorgehoben.
- Theorie und Hypothesen: Dieses Kapitel stellt die relevanten theoretischen Konzepte Emile Durkheims vor, insbesondere die Theorie des Symbolismus und die Rolle von Ritualen in sozialen Bewegungen. Es werden die beiden zentralen Hypothesen der Arbeit formuliert: (1) Eine Veränderung der gesellschaftlichen Wahrnehmung und die Bedrohung des „Heiligen" Symbols können einen sozialen Wandel auslösen. (2) Soziale Solidaritäten werden in Zeiten des Wandels durch Ritualisierung neu erarbeitet.
- Hinfiihrende Gedanken zur politischen und sozialen Situation Agyptens: Dieses Kapitel liefert einen historischen Abriss der politischen und sozialen Situation in Ägypten vor dem „Arabischen Frühling", mit besonderem Fokus auf die Herrschaft von Husni Mubarak und die sich daraus ergebenden sozialen Spannungen.
- Mohammad Husni Mubarak: Dieses Kapitel beleuchtet die autoritäre Herrschaft von Husni Mubarak und die zunehmenden Spannungen zwischen dem Regime und der Bevölkerung in den 1990er Jahren. Es werden die Strategien des Regimes zur Kontrolle der Bevölkerung und die wachsende Unzufriedenheit in der Gesellschaft beschrieben.
- Die Analyse: Dieses Kapitel analysiert die ägyptische Revolution im Kontext der Theorien Emile Durkheims. Es wird argumentiert, dass die Regierung Mubarak das Symbol der ägyptischen Flagge, das für die Werte und Normen der Gesellschaft steht, entweiht hat. Die Revolution als ein Ritual der Reinigung des Symbols und der Wiederherstellung der sozialen Solidarität wird interpretiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den sozialen Wandel, den „Arabischen Frühling", die ägyptische Revolution, Emile Durkheim, Symbolismus, Ritualisierung, Efferveszenz, kollektive Wallung, politische und soziale Situation in Ägypten, Husni Mubarak, ägyptische Flagge, soziale Solidarität, Entweihung von Symbolen, Reinigungsprozesse, Gegenzentren, soziale Mobilisierung.
- Arbeit zitieren
- Andreas Schulz (Autor:in), 2012, Erklärungsversuch des Sozialen Wandels in der arabischen Gesellschaft am Beispiel Ägyptens in Einbeziehung theoretischer Grundlagen Emile Durkheims, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204044
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.