Sparta - Die ersten Gedanken, die einem Menschen dazu heute einfallen sind: Die Militärmacht Griechenlands schlechthin, ein karges Leben ohne jegliche Luxusgüter, ein Leben in Disziplin - nicht umsonst wird „wenig“ heutzutage schließlich auch als „spartanisch“ bezeichnet – und natürlich kennt jeder, der sich mit griechischer Geschichte beschäftigt, ebenso den Mythos, dass die Spartaner die Kinder, welche zu schwächlich wirkten, aussonderten, in dem sie sie direkt nach der Geburt umbrachten. Inwiefern das der Wahrheit entspricht, gilt heutzutage als historisch umstritten. Was allerdings kaum zu bestreiten ist, ist dass Sparta, im Gegensatz zu Athen, keine Blütestätte der Kultur und philosophischer Hochklassigkeit war. Dennoch gilt Sparta als Gründer des staatlichen Schulsystems.
Sparta war oligarchisch, hatte demzufolge eine klare, aristokratische Herrschaftsstruktur, trotz des Doppelkönigtums, und nicht wie Athen, welches als erstes demokratische Verhältnisse hatte, eine vom Volk gewählte Aufsicht über alle staatlichen Vorgänge. Die Spartaner konnten zwar auch mit der Wahl der Ephoren und der Gerusia eine Art von gemeinschaftlicher Entscheidungsfreiheit erleben, allerdings jedoch nicht in der kompletten Form wie Athen, da Sparta als Militärvolk immer noch den obersten Heeresführer als Herrscher ansah und diese Position wurde nun einmal durch die zwei Könige Spartas bekleidet.
Diese militarisierte Ausrichtung beruhte auf der Tatsache, dass Sparta mehr oder weniger immer bereit sein musste, sich gegen das von ihnen unterdrückte Volk der Messenier zu verteidigen, welche in der Geschichtsschreibung nach der Unterdrückung als Heloten bezeichnet werden.
Für ein Volk, welches jederzeit zum Kampf bereit ist, muss eine feste Gesellschaftsstruktur vorliegen, die auch auf den Fortbestand des Kriegervolkes bedacht ist. Eine Struktur, die die klare Regel vorgibt, dass ein Krieger ein Krieger bleibt und nicht verweichlicht. Ebenso muss diese Struktur Eventualitäten regeln, wie es mit den Machtverhältnissen in Sparta steht.
Genau dies ist geschehen durch die Verfassung der Spartaner. Gegeben wurde ihnen diese durch Lykurg (auch Lykurgos genannt). Inwiefern diese Verfassung insgesamt als Grundlage für den Erhalt der Militärmacht Spartas verantwortlich ist, soll hier nun untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Quellenkritik und Personenvorstellung
- 2.1.1. Herodot
- 2.1.2. Xenophon
- 2.2. Historischer Kontext zur Entwicklung der Spartaner
- 2.3. Quellenanalyse Xenophon: Verfassung der Spartaner
- 2.1. Quellenkritik und Personenvorstellung
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der lykurgischen Verfassung für die militärische Macht Spartas. Sie analysiert die relevanten historischen Quellen und den historischen Kontext, um die Rolle der Verfassung bei der Gestaltung der spartanischen Gesellschaft und Militärstruktur zu beleuchten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Frage, inwieweit die Verfassung von Lykurg für den langfristigen Erfolg und die militärische Dominanz Spartas verantwortlich war.
- Quellenkritik und Bewertung der Aussagen von Herodot und Xenophon
- Der historische Kontext der Entwicklung Spartas und die Unterwerfung der Messenier
- Analyse der lykurgischen Verfassung und ihrer zentralen Elemente
- Der Einfluss der Verfassung auf die spartanische Gesellschaft und Militärorganisation
- Die Beziehung zwischen der Verfassung und der militärischen Stärke Spartas
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss der lykurgischen Verfassung auf die militärische Macht Spartas vor. Sie skizziert das Bild Spartas als militärisch dominierende, aber kulturell weniger entwickelte Polis im Vergleich zu Athen, wobei die Bedeutung des spartanischen Staatssystems und die umstrittene Praxis der Aussonderung schwacher Kinder angesprochen werden. Die oligarchische Struktur Spartas im Gegensatz zur athenischen Demokratie wird hervorgehoben, ebenso wie die ständige Notwendigkeit, sich gegen die unterworfenen Messenier (Heloten) zu verteidigen. Die Einleitung betont die Notwendigkeit einer robusten Gesellschaftsstruktur, welche den Fortbestand des kriegerischen Charakters Spartas sichert und die Machtverhältnisse innerhalb des Staates regelt, und führt zur zentralen Rolle der lykurgischen Verfassung.
2. Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in verschiedene Unterkapitel. Kapitel 2.1 widmet sich einer kritischen Auseinandersetzung mit den wichtigsten Quellen, den Werken von Herodot und Xenophon. Die jeweiligen Biographien der Autoren werden skizziert, ihre methodischen Ansätze bewertet und die möglichen Vorurteile und Limitationen ihrer Darstellungen diskutiert. Kapitel 2.2 beleuchtet den historischen Kontext der Entwicklung Spartas, von der Gründung durch dorische Eroberer im dunklen Zeitalter bis zur Hegemonialstellung im peloponnesischen Bund. Die Unterwerfung der Messenier und deren Status als Heloten wird als essentieller Faktor für die spartanische Militärkultur herausgestellt. Kapitel 2.3 analysiert die Verfassung der Spartaner, wie sie von Xenophon beschrieben wird. Diese Analyse bildet den Kern der Arbeit und untersucht die Struktur der spartanischen Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf die militärische Organisation und Stärke.
Schlüsselwörter
Lykurgische Verfassung, Sparta, Militärmacht, Heloten, Messenien, Peloponnesischer Bund, Herodot, Xenophon, Quellenkritik, oligarchische Herrschaft, militärische Organisation, griechische Geschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Die Lykurgische Verfassung und die militärische Macht Spartas"
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der lykurgischen Verfassung auf die militärische Macht Spartas. Sie analysiert, inwieweit diese Verfassung für den langfristigen Erfolg und die militärische Dominanz Spartas verantwortlich war.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich hauptsächlich auf die Werke von Herodot und Xenophon. Die Arbeit beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Quellen, inklusive einer Bewertung ihrer methodischen Ansätze und möglicher Vorurteile.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Aspekte: Quellenkritik und Bewertung der Aussagen von Herodot und Xenophon; den historischen Kontext der Entwicklung Spartas, inklusive der Unterwerfung der Messenier; eine Analyse der lykurgischen Verfassung und ihrer zentralen Elemente; den Einfluss der Verfassung auf die spartanische Gesellschaft und Militärorganisation; und die Beziehung zwischen der Verfassung und der militärischen Stärke Spartas.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Fazit. Der Hauptteil unterteilt sich in Kapitel zur Quellenkritik (Herodot und Xenophon), zum historischen Kontext der Entwicklung Spartas und zur Analyse der lykurgischen Verfassung nach Xenophon.
Welche Rolle spielen die Heloten in der Arbeit?
Die Unterwerfung der Messenier und deren Status als Heloten wird als essentieller Faktor für die spartanische Militärkultur und die Notwendigkeit einer robusten Gesellschaftsstruktur hervorgehoben.
Wie wird die lykurgische Verfassung analysiert?
Die Analyse der lykurgischen Verfassung konzentriert sich auf ihre Struktur und die Auswirkungen auf die spartanische Gesellschaft und militärische Organisation. Sie bildet den Kern der Arbeit.
Welchen Vergleich zieht die Arbeit?
Die Arbeit vergleicht das militärisch dominierende, aber kulturell weniger entwickelte Sparta mit Athen, um die Bedeutung des spartanischen Staatssystems hervorzuheben. Der Gegensatz zwischen der spartanischen Oligarchie und der athenischen Demokratie wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lykurgische Verfassung, Sparta, Militärmacht, Heloten, Messenien, Peloponnesischer Bund, Herodot, Xenophon, Quellenkritik, oligarchische Herrschaft, militärische Organisation, griechische Geschichte.
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- Sven Liefke (Autor:in), 2010, Die Bedeutung der Lykurgischen Verfassung für die Militärmacht Sparta, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203546