Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Thema „Führungsstile und deren Auswirkung auf die Entwicklung von Fußballspielern im Nachwuchsbereich“. Es wird auch ein Vergleich der Führungsstile zu den Begriffen Coaching und Training erarbeitet, um die Auswahl des richtigen Führungsstils wissenschaftlich abzugrenzen.
Die Forderung nach intelligenten und kreativen Spielern steht im heutigen Trainingsbetrieb im Vordergrund, denn Kreativität und Spielwitz sind die Kriterien eines erfolgreichen Spiels.
Doch welche Führungsstile sind anzuwenden, um die dazugehörigen Spieler auszubilden?
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation und Problemstellung
1.2 Zielsetzung:
1.3 Methodische Vorgehensweise:
1.4 Aufbau der Arbeit:
2 Fußball in Österreich
2.1 Gesundheitspolitische Aspekte
2.2 Sozial- und integrationspolitische Aspekte
2.3 Werbung und Medien
3 Fußball als Sozialisationsprozess im Nachwuchs
3.1 Definition des Begriffes Sozialisation
3.2 Grundphasen der Sozialisation
3.2.1 Primärsozialisation
3.2.2 Sekundärsozialisation
3.3 Fußball als Sozialisationsfunktion
4 Der Trainer als Führungsperson
4.1 Grundregeln der Führung
4.2 Weitere Anforderungen
4.2.1 Vertrauen
4.2.2 Die 10 Regeln der Führung
5 Führungsstile
5.1 Definition des Begriffes Führung
5.2 Klassische Führungsstile nach Kurt Lewin
5.2.1 Autoritärer Führungsstil
5.2.2 Kooperativer Führungsstil
5.2.3 Laissez-faire Führungsstil
6 Anforderungen an eine Führungskraft im Nachwuchsfußball hinsichtlich Training
6.1 Definition des Begriffes Training
6.2 Psychologisches Training
6.2.1 Persönlichkeitstraining
6.2.2 Motivationstraining
6.3 Mentales Training
6.4 Fachliche Anforderungen
6.5 Auswirkungen durch Fehlen der Trainerkompetenz
7 Anforderungen an eine Führungskraft im Nachwuchsfußball hinsichtlich Coaching
7.1 Definition des Begriffes Coaching
7.2 Personenspezifische Anforderungen
7.2.1 Lebens- und Berufserfahrung
7.2.2 Persönliche Ausstrahlung
7.2.3 Interaktionsstil
7.2.4 Geschlecht
7.3 Fachliche Anforderungen
7.3.1 Intellektuelle Flexibilität
7.3.2 Sozialwissenschaftliches Wissen
7.3.3 Ideologische Offenheit
7.3.4 Feldkompetenz
7.4 Auswirkungen durch Fehlen der Coachingkompetenz
8 Auswahl des Führungsstils durch den Trainer im Nachwuchsfußball
8.1 Psychologische Kernbereiche in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
8.1.1 Definition des Begriffes Entwicklung
8.1.2 Körperliche Entwicklung
8.1.3 Persönlichkeitsentwicklung nach Erikson
8.1.4 Entwicklung sozialer Kompetenz nach Bandura
8.1.5 Die 4 Stufen der kognitiven Entwicklung nach Piaget
8.2 Möglichkeiten der Auswahl an Führungsstilen im Nachwuchs und deren Grenzen
8.2.1 Autoritärer Führungsstil
8.2.2 Kooperativer Führungsstil
8.2.3 Laissez-faire Führungsstil
8.2.4 Entwicklungsstufen und deren Führungsstile
9 Conclusio
9.1 Zusammenfassung
9.2 Hypothesenüberprüfung
9.3 Ausblick auf weiterführende Arbeiten
10 Literaturverzeichnis
11 Abbildungsverzeichnis
12 Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Thema „Führungsstile und deren Auswirkung auf die Entwicklung von Fußballspielern im Nachwuchsbereich“. Es wird auch ein Vergleich der Führungsstile zu den Begriffen Coaching und Training erarbeitet, um die Auswahl des richtigen Führungsstils wissenschaftlich abzugrenzen. Die Einleitung beinhaltet die Ausgangssituation und Problemstellung, die Zielsetzung der Arbeit, sowie die methodische Vorgehensweise und den Aufbau der Arbeit.
Zunächst sei darauf hingewiesen, dass wegen der einfacheren Lesbarkeit und des einheitlichen Schriftbildes auf eine Nennung beider Geschlechtsformen verzichtet wird. Es mögen sich aber bitte auch alle Leserinnen von den vorliegenden Ausführungen angesprochen fühlen.
Zu Beginn dieser Arbeit möchte ich darauf eingehen, warum ich dieses Thema ausgewählt habe.
1.1 Ausgangssituation und Problemstellung
„Unter dem Begriff „Führung“ wird im Allgemeinen ein sozialer Beeinflussungsprozess verstanden, bei dem eine Person (der Führende) versucht, andere Personen (die Geführten) zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben und gemeinsamer Ziele zu veranlassen (Kasper & Mayrhofer, 2002, S. 159).“
Durch den meist hohen Wettbewerb im Nachwuchsfußball auf regionaler Ebene, der nicht internationalen Standards entspricht und dem in der Gesellschaft immer höher werdenden Erwartungsdruck an die Leistungsfähigkeit der Kinder, erhöht sich auch der Druck auf die Führungskräfte von Fußballmannschaften im Nachwuchsbereich (Bode & Peter, 2005, S. 10ff).
Gerade deshalb ist es wichtig, der eigenen Mannschaft klare Ziele vorzugeben und den internen Zusammenhalt zu stärken. Hier muss man schrittweise die Mannschafts- und Führungskultur weiterentwickeln. Doch welcher Führungsstil ist dazu am besten geeignet? Oder können sogar mehrere Führungsstile zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen?
Diese Frage stellt sich nach meiner nun 7jährigen Tätigkeit als Nachwuchstrainer. Auf der Suche nach geeigneter Literatur ergeben Sich viele Fragen, da die fachlichen Qualitäten eines Nachwuchstrainers nur einen Anteil im Training darstellen und jeder Trainer seine eigenen Fachkompetenzen, die aus persönlicher Erfahrung im eigenen Werdegang als Fußballer resultieren, anwendet. In vielen Workshops mit Trainerkollegen kristallisierte sich außerdem heraus, dass sehr viele unterschiedliche Meinungen über einen geeigneten Führungsstil im Nachwuchsbereich herrschen. Meine bisherigen Trainerkurse konnten diese Frage nur bedingt beantworten, daher ist es ein Anliegen, diese Frage wissenschaftlich aufzuarbeiten und für mich persönlich einer Beantwortung zuzuführen.
Die Forderung nach intelligenten und kreativen Spielern steht im heutigen Trainingsbetrieb im Vordergrund, denn Kreativität und Spielwitz sind die Kriterien eines erfolgreichen Spiels. Doch welche Führungsstile sind anzuwenden, um die dazugehörigen Spieler auszubilden?
1.2 Zielsetzung:
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, die unterschiedlichen Führungsstile zu erörtern sowie deren Auswirkungen und deren Grenzen im Bereich der Entwicklung von Fußballern im Nachwuchsbereich aufzuzeigen.
Im Rahmen dieser Arbeit soll von der oben beschriebenen Ausgangssituation abgeleitet, folgende Forschungsfrage beantwortet werden:
Können Trainer bzw. Führungskräfte im Nachwuchsfußball durch die Wahl des richtigen Führungsstils zu einer nachhaltigen Entwicklung Ihrer Spieler beitragen?
Ziel der Arbeit ist es danach, folgende Annahmen zu überprüfen:
- Hypothese 1: Die Auswahl eines klassischen Führungsstils ist für die nachhaltige Entwicklung von Fußballern im Nachwuchsbereich zwingend notwendig.
- Hypothese 2: Die Auswahl eines klassischen Führungsstils, gepaart mit den Anforderungen an einen Trainer in den Bereichen Training und Coaching sollte im beiderseitigen Einklang stehen.
- Hypothese 3: Es gibt einen klassischen Führungsstil, der die optimalen Anforderungen an einen Nachwuchstrainer im Bereich Fußball erfüllt und somit allgemeine Gültigkeit besitzt und für jeden Nachwuchstrainer auszuwählen ist.
Konkretes Ziel dieser Masterarbeit ist somit die Auswahl des optimalen klassischen Führungsstils für Nachwuchstrainer im Bereich Fußball, sofern ein optimaler klassischer Führungsstil existiert, der im Einklang an die Anforderungen an einen Trainer aus den Themenbereichen Training und Coaching steht.
1.3 Methodische Vorgehensweise:
Diese Master Thesis ist eine hermeneutische Arbeit. Zur Erreichung der Zielsetzung wird der theoretische Teil in logisch-deduktiver Vorgehensweise erstellt. Es werden sowohl Standardwerke, aktuelle wissenschaftliche Fachliteratur und entsprechende Journals herangezogen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden entsprechend aufbereitet, in der Arbeit zitiert, zusammengefasst und mit praktischen Erfahrungswerten bzw. Fallbeispielen des Autors als Nachwuchsfußballtrainer ergänzt.
1.4 Aufbau der Arbeit:
Die Master Thesis ist in 9 Kapitel unterteilt.
Kapitel 1 beschreibt die Ausgangssituation und Problemstellung der Arbeit und darauf folgend die Zielsetzung, die methodische Vorgehensweise, sowie den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 erläutert die Rolle von Fußball in Österreich.
Kapitel 3 erläutert die Rolle des Fußballs als Sozialisationsprozess im Nachwuchsbereich.
Im Kapitel 4 wird auf den Trainer als Führungsperson eingegangen.
Im Kapitel 5 werden auf die klassischen Führungsstile nach Kurt Lewin erläutert.
Kapitel 6 beschäftigt sich mit den Anforderungen an Führungskräfte bzw. Trainer im Nachwuchsfußball, insbesondere in Bezug auf das Thema Training.
Kapitel 7 beschäftigt sich mit den Anforderungen an Führungskräfte bzw. Trainer im Nachwuchsfußball, insbesondere in Bezug auf das Thema Coaching.
Das Kapitel 8 ist das eigentliche Hauptkapitel der Arbeit, nämlich die Auswahl des geeigneten Führungsstils durch den Trainer.
Zum Schluss kommt Kapitel 9 mit der Conclusio.
Kapitel 1 führt zu einer Annäherung an das Thema der Arbeit. Im Kapitel 2 werden allgemeine Aspekte des Fußballs in Österreich und statistische Grundlagen erläutert. Kapitel 3 geht auf die Rolle des Fußballs im Sozialisationsprozess von Kindern und Jugendlichen ein. Kapitel 4 erläutert die notwendigen Grundregeln für einen Trainers als Führungsperson. Kapitel 5 gibt einen Überblick über die klassischen Führungsstile nach Kurt Lewin und ihre Eigenheiten bzw. Charakteristika. Im Kapitel 6 und 7 wird auf die verschiedensten Voraussetzungen einer Führungskraft im Nachwuchsfußball eingegangen und ihre Hauptfunktionen im Umgang mit Kindern, um eine optimale Entwicklung zu erreichen.
Im Hauptkapitel der Arbeit, nämlich im Kapitel 8 erfolgen die Zusammenführung der notwendigen Eigenschaften des Trainers und der mögliche Einfluss in der Nachwuchsarbeit und erläutert hierbei dann auch passende Führungsstile und deren Grenzen.
Im letzten Kapitel erfolgt eine Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse aus der Arbeit. Des Weiteren werden die aufgestellten Hypothesen überprüft und beantwortet. Es erfolgen auch entsprechende Handlungsempfehlungen auf Grund der wissenschaftlichen Überprüfung der Forschungsfrage. Zum Schluss wird noch ein Ausblick auf etwaige weiterführende Arbeiten anderer Autoren gegeben, mit denen offen gebliebene Fragestellungen des Themenfeldes zusätzlich wissenschaftlich aufgearbeitet werden können.
2 Fußball in Österreich
Kapitel 2 erläutert allgemeine Aspekte des Fußballs in Österreich und statistische Grundlagen.
Auch in Österreich bewegt keine Sportart die Menschen so wie der Fußball. Hauptgrund dafür sind wohl die vielschichtigen Möglichkeiten sich daran zu beteiligen, ob als aktiver Spieler, als Trainer, als Zuseher, als ehrenamtlicher Mitarbeiter im alltäglichen Vereinsleben oder im Umfeld wie zum Beispiel als Eltern oder Verwandte eines Nachwuchsspielers.
Zum Beginn der Erläuterungen über Eigenheiten des österreichischen Fußballs und insbesondere des Nachwuchsfußballs soll eine kleine Übersicht einen Überblick über Fußball im Allgemeinen in Österreich geben:
Derzeit betreiben in Österreich rund 4 Millionen Menschen Sport, Fußball ist dabei der Lieblingssport der Österreicher. Es sind in etwa 592.400 Personen als Spieler in 2.200 Fußballvereinen angemeldet. Der österreichische Fußballbund (ÖFB) ist damit der größte aller österreichischen Sportfachverbände. Die Anzahl an Besuchern in den Stadien und Zuschauern vor dem Fernseher ist ansteigend (Felderer, Grozea-Helmenstein, Helmenstein, Kleissner, Schnabl, & Treitler, 2005, S. 16).
Somit spielt der Fußball auch eine maßgebliche gesellschaftliche Rolle sowohl im Hinblick auf die Sportausübung selbst (Gesundheit der Gesellschaft), als auch auf wirtschaftlicher Ebene (Werbung und Medien) und im Bereich von sozialen, integrativen und politischen Prozessen. Beispielsweise schult der Fußball im Nachwuchsbereich das soziale Verhalten und sorgt für die Integration von Kindern aus Zuwandererfamilien (Felderer, Grozea-Helmenstein, Helmenstein, Kleissner, Schnabl, & Treitler, 2005, S. 1).
Nach Meinung des Autors ist dies vor allem im ländlichen Raum bei kleinen Vereinen zu beobachten, da hier der örtliche Fußballverein oft die einzige Möglichkeit zur sportlichen Betätigung darstellt, und somit neben der Schule die erste Anlaufstelle oder das erste Betätigungsfeld für Kinder darstellt. Somit werden die Einwohner der Region auf diese Möglichkeit zwangsläufig zurück greifen, wodurch eine höhere Vermischung von Einheimischen und Zuwanderern erfolgt als in anderen Vereinen. Dies geschieht auch aus einem kulturellen Aspekt heraus, da es beim Fußball vordergründig rein um die sportliche Betätigung geht, ohne politischen oder sozialen Hintergrund.
2.1 Gesundheitspolitische Aspekte
Die Ausübung von Sport im Allgemeinen und Fußball im Speziellen leistet einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung von körperlicher und psychosozialer Leistungsfähigkeit, die auch im Alltag anwendbar sind. So bietet Fußball die Möglichkeit des Herz-Kreislauf Trainings, des Koordinationstrainings und des Schnelligkeitstrainings. Speziell bei der Entwicklung im Kindesalter spielt dieses Training eine wesentliche Rolle, wie auch später in der Master Thesis noch erläutert wird. Natürlich ist Fußball als Breitensport auch ein Sport der Verletzungsrisiko beinhaltet, es sei hier an dieser Stelle erwähnt, dass die aus dem Fußball heraus erzielten verletzungsvorbeugenden Maßnahmen aber weit höher wiegen als die verursachten Kosten auf Grund von Verletzungen selbst. (Felderer, Grozea-Helmenstein, Helmenstein, Kleissner, Schnabl, & Treitler, 2005, S. 5f).
„Für den in Vereinen organisierten Fußball – dieser umfasst in Summe rund 592.000 Aktive – lässt sich ein gesundheitliches Brutto-Vorteilsäquivalent aus verringerten ambulanten und stationären Behandlungskosten, entgangenem Lebenseinkommen, Pensionen wegen Erwerbsunfähigkeit und Krankenstandkosten in Höhe von € 104,1 Millionen errechnen. Dem gegenüber stehen die durch die Ausübung des Fußballsports verursachten direkten und indirekten volkswirtschaftlichen Kosten. Sie belaufen sich auf jährlich rund € 27,1 Millionen, sodass ein Nettovorteilsäquivalent in Höhe von € 77 Millionen resultiert (Felderer, Grozea-Helmenstein, Helmenstein, Kleissner, Schnabl, & Treitler, 2005, S. 5f).“
Auch auf Grund der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion über mangelnde Bewegung und Übergewichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen in den Schulen, auf Grund der in den vergangenen Jahren gekürzten Turnstunden, kommt dem Fußball eine gesundheitspolitische Bedeutung zu. Da in Nachwuchsmannschaften im Amateurbereich (hier als Beispiel die Jugendhauptgruppe Waldviertel) durchschnittlich zwei Trainingseinheiten zu eineinhalb Stunden durchgeführt werden und darüber hinaus auch der Meisterschaftsbetrieb stattfindet, stellt die sportliche Betätigung in einem Fußballverein einen wichtigen Aspekt zur Verbesserung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen dar.
2.2 Sozial- und integrationspolitische Aspekte
Dem Fußball kommt allgemein eine hohe Bedeutung im sozialen Leben und in der Integrationspolitik zu. Besonders in der Grundlage für jeden Verein, der auf Dauer bestehen möchte, dem Nachwuchsbereich und der Nachwuchsförderung kommt dabei eine besonders große Rolle zum Tragen. In Österreich ist nämlich jeder dritte männliche Jugendliche bei einem Fußballverein angemeldet. Es sei nicht unerwähnt, dass in jedem Amateurverein und im Nachwuchs wichtige Säulen wie die Funktionäre, Trainer, die Jugendleiter, die Eltern, usw. ehrenamtliche Funktionen sind und dieser große Personalverbund ein großes soziales Gefüge bildet. Hinzu kommen ausgeübte Ämter wie Platzwart, Waschdienst und Schiedsrichter, die ebenso wenn überhaupt für eine Aufwandsentschädigung ihren Dienst am Nachwuchs verrichten. Dieser große Individualismus stärkt in der Regel auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Verein (Felderer, Grozea-Helmenstein, Helmenstein, Kleissner, Schnabl, & Treitler, 2005, S. 6ff).
„Würden sämtliche vorstehend diskutierten Leistungen – von der Nachwuchsarbeit bis zur Schiedsrichterleistung – vollumfänglich zu Marktpreisen abgerechnet statt zumindest teilweise ehrenamtlich erbracht, ergäbe sich für den Fußballsport ein zusätzlicher Personalaufwand in Höhe von € 306 Millionen. Dies entspricht – umgerechnet in Vollzeitäquivalente – einem Beschäftigungseffekt von 11.800 Personen (Felderer, Grozea-Helmenstein, Helmenstein, Kleissner, Schnabl, & Treitler, 2005, S. 8).“
Auf Grund dieses großen Volumens wird wiederum die große gesellschaftliche Rolle des Fußballs deutlich, da auf Grund der großen Anzahl an beteiligten Personen mit ihren unterschiedlichen Funktionen der soziale Umgang unter den Menschen gefördert bzw. provoziert wird.
Nicht unerwähnt soll der Aspekt des Frauenfußballs bleiben, hier herrschen noch große Entwicklungspotentiale. Während wie bereits jeder dritte männliche Jugendliche in Österreich bei einem Fußballverein angemeldet ist, stellt der Frauenanteil nur etwa 2 Prozent der angemeldeten Spieler dar. Ebenso verhält es sich bei der Mitgliedschaft in Vereinen mit einem Anteil von 17 Prozent an weiblichen Mitgliedern (Felderer, Grozea-Helmenstein, Helmenstein, Kleissner, Schnabl, & Treitler, 2005, S. 9).
2.3 Werbung und Medien
Im Bereich der Werbung und Medien ist die Anzahl der erreichten Zuschauer- und Zuschauerinnen der entscheidende Faktor für die Zahlungsbereitschaft von Sponsoren. Insgesamt haben sich die Zuschauerzahlen in Österreich in den letzten 30 Jahren positiv entwickelt (Felderer, Grozea-Helmenstein, Helmenstein, Kleissner, Schnabl, & Treitler, 2005, S. 4).
Im Nachwuchs haben Werbung und Medien nur geringen Einfluss und spiegeln sich beispielsweise beim Sponsoring von Dressen für Nachwuchsmannschaften oder Bällen wieder. In der Öffentlichkeit werden diese Finanzleistungen aber nur mit geringer Aufmerksamkeit bedacht. Bei einem Nachwuchsmatch finden sich in der Regel auch nur Eltern als Zuschauer und einige Funktionäre ein, was die Werbewirkung von bezahlten Dressen mit Firmenaufdruck sehr beschränkt. Daher ist es wenig verwunderlich, dass speziell im ländlichen Bereich meistens Firmen aus dem Ort sich für solche Spenden von Dressen bereit erklären, ein globaler Konzern würde nur wenig Nutzen aus einem Sponsoring an eine Nachwuchsmannschaft aus einem ländlichen Dorf ziehen.
Ähnlich verhält es sich beim medialen Interesse und dessen Einfluss. Am Beispiel der regionalen Zeitung NÖN (Niederösterreichische Nachrichten) wird deutlich, dass auch dem Amateurfußball Beachtung in Medien geschenkt wird, die Berichte über Nachwuchsfußball beschränken sich jedoch auf außergewöhnliche Ereignisse oder Mannschaften, die in den oberen Ligen angesiedelt sind.
Aus diesem Grund wird im weiteren Verlauf dieser Master Thesis auf diesen Aspekt nicht näher eingegangen.
3 Fußball als Sozialisationsprozess im Nachwuchs
Kapitel 3 erläutert die Rolle des Fußballs als Sozialisationsprozess im Nachwuchsbereich.
3.1 Definition des Begriffes Sozialisation
„Sozialisation ist ein zusammenfassender Begriff für den Prozess der Vermittlung und Einübung der Werte, Normen und Techniken einer Gesellschaft, mit dem Ziel der Erlernung spezifischer Rollen und Verhaltensweisen in einer Gesellschaft (Gavars, 2010, S. 3).“
Sozialisation ist also für alle Menschen erforderlich, um an gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen zu können und auch um die soziale Ordnung zu wahren. Dieser Prozess begleitet einen Fußballtrainer im Nachwuchsbereich ständig und stellt daher einen wichtigen Aspekt in der Arbeit als Nachwuchstrainer dar. In der Literatur finden sich weitere verschieden Definitionen zur Sozialisation, passend zum Thema der Master Thesis soll stellvertretend folgende Definition nach Klima in den Mittelpunkt gerückt werden:
„Sozialisation bezeichnet demnach den Prozess, durch den das Individuum in eine soziale Gruppe eingegliedert wird, indem es die in der Gruppe geltenden sozialen Normen, insbesondere die an das Individuum als Inhaber bestimmter Positionen gerichteten Rollenerwartungen, die zur Erfüllung dieser Normen und Erwartungen erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie die zur Kultur der Gruppe gehörenden Werte, Überzeugungen usw. erlernt und in sich aufnimmt (Mühler, 2008, S. 42).“
Als Bezugspunkt für diese Definition von Sozialisation ist in der Literatur die Kleingruppe genannt. Insbesondere die Familie, die Schule aber auch eben Fußballmannschaften stehen daher stellvertretend für so eine Kleingruppe, in der das soziale Leben abläuft.
Der Nachwuchstrainer selbst stellt dabei die Führungskraft in der Gruppe dar, der im Nachwuchsbereich die wichtige Aufgabe übernimmt, die sozialen Normen des Umgangs in der Gruppe, die Kultur der Mannschaft (nicht nur die Spielkultur sondern auch die gesellschaftliche Kultur) und entsprechende gesellschaftliche Werte dem Nachwuchs näher zu bringen bzw. zu vermitteln.
3.2 Grundphasen der Sozialisation
In der Literatur finden sich 4 Grundphasen der Sozialisation (Mühler, 2008, S. 46ff):
- Primärsozialisation
- Sekundärsozialisation
- Tertiärsozialisation
- Quartärsozialisation
Da sich die Tertiärsozialisation und die Quartärsozialisation auf das Erwachsenenalter beziehen, wird im Folgenden nur auf die Primärsozialisation und Sekundärsozialisation eingegangen, da diese die wesentlichen Komponenten für einen Nachwuchstrainer darstellen.
3.2.1 Primärsozialisation
In erster Linie geschieht die Sozialisation eines Menschen in der sogenannten Primärgruppe, daher auch der Begriff der primären Sozialisation. Die Primärgruppe ist im Alltag die Familie, die Sozialisation geschieht also durch das Zusammenleben in der Familie bzw. das Aufwachsen bei der Elternfamilie. Zwei wesentliche Aspekte bestimmen diese Phase der Sozialisation: Sie ist der Beginn der Sozialisation im Lebensverlauf und die Beziehungen die in dieser Phase aufgebaut werden sind sehr eng und emotional. In dieser ersten Phase wird eine Grundpersönlichkeit aufgebaut und eine erste kulturell geprägte Persönlichkeit entsteht: Die soziale Herkunft spielt dabei eine wesentliche und nachhaltige Rolle (Mühler, 2008, S. 46ff).
3.2.2 Sekundärsozialisation
Mit dem Eintreten in so genannte Sekundärgruppen beginnt die Phase der sekundären Sozialisation. Größtes Merkmal dieser Phase ist, dass man sich einer oder mehreren Sekundärgruppen anschließt und der Einfluss der Familie abnimmt. Sekundärgruppen sind unter anderem der Kindergarten, die Schule und schließlich auch eine Fußballmannschaft und die damit verbundene Teilnahme an einem Fußballverein.
Es entstehen mit der Gründung von Fußballmannschaften so genannte Peer Groups, also Gruppen von Gleichaltrigen, die naturgemäß auch ähnliche Probleme haben. Der Beginn von Peer Groups findet sich bereits im Kindergarten und setzt sich in der Schule fort. Auf Grund der Organisation in dem Alter entsprechenden Fußballmannschaften finden sich diese Peer Groups auch im Fußballalltag wieder. Einen dominanten Einfluss bekommen diese Peer Groups dann im Jugendalter, da die Lebenserfahrungen und Probleme der Jugendlichen sehr ähnlich sind, und daher der Austausch mit der Peer Group gegenüber der Familie an Attraktivität gewinnt. Probleme mit dem Hineinwachsen in die Gesellschaft, die Auseinandersetzung mit den Erwachsenen und das Finden der eigenen Identität gewinnen an Bedeutung (Mühler, 2008, S. 46ff).
Aus der eigenen Erfahrung des Autors heraus macht sich dies vor allem dann bemerkbar, wenn eine Fußballmannschaft im Nachwuchsbereich über mehrere Jahre hindurch trainiert bzw. betreut wird. Geht es am Anfang eher um den technischen Aspekt, sprich das Erlernen des Fußballspiels, weicht dies bei zunehmendem Alter vor allem den Jugendlichen am Herzen liegenden Themen. Der Trainer bzw. Betreuer stellt dann eine zentrale Ansprechperson dar, der sich auch um Fragen aus der Peer Group kümmert, die den Alltag betreffen und nicht nur das Fußballspiel an sich. Ebenso entwickelt die Peer Group eine gewisse Eigendynamik, da wie im vorigen Absatz erwähnt auch der Austausch der Jugendlichen untereinander mit steigendem Alter an Stärke gewinnt.
3.3 Fußball als Sozialisationsfunktion
Die Sozialisation ist also der Lernprozess eines Menschen, wie er sich in einer Gruppe oder Gesellschaft einfügt und deren Verhaltensweisen, Gewohnheiten, Einstellungen und Techniken übernimmt. Dies gilt auch für die Regeln, Werte und Normen, nach denen die Gruppe operiert und die innerhalb der Gruppe festgelegt wurden.
Hier kommt dem Sport und speziell auch dem Trainer eine besondere Rolle zu, da dieser in Nachwuchsmannschaften auf Grund der Eigenschaft als Führungskraft und Erwachsener eine Vorbildfunktion einnimmt und den Kindern und Jugendlichen Werte und Normen vermittelt. Er vermittelt den Kindern und Jugendlichen sich angemessen zu verhalten und diese lernen angemessen zu reagieren.
Somit dient der Sport als ideales Sozialisationsfeld, da hier Verhaltensweisen wie Fairness, Solidarität, Hilfsbereitschaft, Kooperation und andere wichtige Verhaltensweisen in einer Gruppe oder Gesellschaft erlernt werden können.
Des Weiteren wird dem Einzelnen durch den gelebten Sport geholfen eine eigene Identität aufzubauen und zu stärken. Selbstvertrauen wird entwickelt und Entscheidungen über das eigene Verhalten getroffen. All diese Fähigkeiten können aus dem Sport heraus erlernt auch auf den sonstigen Alltag angewendet werden (Borkovic, 2010, S. 57ff).
Fußball kann zusammenfassend bestimmte und bestimmende Funktionen in der Sozialisierung von Kindern und Jugendlichen übernehmen, laut dem Fußballweltverband FIFA (Fédération Internationale de Football Association) stellt dies auch eines der wesentlichsten Ziele im Fußballsport und speziell im Nachwuchsbereich dar.
Im Fußballsport finden also nun alle sozialen Prozesse statt, die den eigenen Fußballverein zu einem Teilbereich der eben beschriebenen Sozialisation von Kindern und Jugendlichen machen. So stellt eine Kinder- oder Jugendmannschaft eine eigene Peer Group dar, und die altershomogene Einteilung der Nachwuchsmannschaften helfen dem Kind oder Jugendlichen sich einer Peer Group anzuschließen. Diese Gruppe kann ihn in seiner Entwicklung begleiten. Gerade in der Pubertät übernimmt eine Fußballmannschaft dann wichtige psychosoziale Funktionen und auch Funktionen in der Sozialisation. Beispielweise werden durch Fußball oft lebenslange Freundschaften mit Mannschaftskameraden geschlossen und sportliche Werte in das reale Leben übernommen. Viele Jugendliche finden im Fußball auch Vorbilder und Idole, an denen sie sich orientieren können. Mit Hilfe seiner Bezugsgruppe kann jeder Jugendliche vor allem in der pubertären Phase seine Labilität als noch nicht gereiftes Gesellschaftsmitglied festigen und seinem Leben einen möglicherweise ersten Sinn geben (Binz, 2005, S. 16).
Folgende soziale Funktionen des Sports lassen sich in den unterschiedlichen Literaturquellen finden, die Aufstellung wurde zusammenfassend vom Autor auf Grund der Erfahrung als Trainer selbst gewählt:
- Erziehung zu Fairplay im Rahmen eines Regelwerkes
- Sozialnormatives Handeln durch Regelwerke und deren Sanktionierung
- Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und Entwicklung von Charaktermerkmalen
- Sozialintegrative Funktion und Förderung der Integration in die Gesellschaft
- Aufbau von Selbstvertrauen und einer eigenen Identität
- Teambuilding und Training sozialer Verhaltensweisen
- Gewaltprävention
- Förderung von Demokratieverständnis
- Gesundheitsfunktion
- Förderung des Teamgeists
- Behauptung mit Gleichaltrigen
- Einbringen eigener Ideen
4 Der Trainer als Führungsperson
Kapitel 4 erläutert die notwendigen Grundregeln für einen Trainer als Führungsperson.
4.1 Grundregeln der Führung
Man unterscheidet bei der Führung 3 Grundregeln beziehungsweise Mechanismen, die der Autor im Folgenden erläutern möchte:
- Eine Gruppe braucht Führung
Ohne Führung kann eine Gruppe Ihr gestecktes Ziel nicht erreichen. Umso deutlicher eine Führungsperson Ihre Aufgaben wahrnimmt, umso schneller wird die Gruppe ihr gestecktes Ziel erreichen.
- Ohne Führung entsteht ein Führungsvakuum
Nimmt der Trainer seine Führungsaufgabe nicht wahr, entsteht ein so genanntes Führungsvakuum. Dieses Führungsvakuum wird zwangsläufig von jemand anderem aufgefüllt, wenn es für längere Zeit bestehen bleibt. Dabei besteht die Gefahr, dass Personen eine Führungsfunktion erhalten, die andere Ziele und Interessen verfolgen, als die Gruppe selbst. Der Trainer muss aber die Führungsperson der Gruppe sein, um die von Ihm geführte Gruppe an die gesteckten Ziele heran zu führen.
- Führung bedeutet Verantwortung und Entscheidungen für die Gruppe übernehmen
Als Führungsperson übernimmt man Verantwortung auch für das Wohl der Gruppe und nicht für einen Einzelnen. Da man es aus der Natur heraus nicht jedem Spieler recht machen kann, darf man auch bei unpopulären Entscheidungen nicht mit einer Entscheidungsfindung hadern (Linz, 2004, S. 37f).
Somit wird bereits zum jetzigen Zeitpunkt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Forschungsfrage klar, dass Führung unerlässlich für eine Nachwuchsmannschaft ist, und auch entsprechende grundlegende Aufgaben unabhängig bzw. losgelöst vom Führungsverhalten oder Führungsstil zu erfüllen sind.
In der Literatur finden Sich auch weitere detailliertere Übersichten zu den Grundaufgaben des Trainers als Führungsperson (Schmitt, 2007, S. 40):
- Führung des Gesamtprozesses der Wettkampfvorbereitung (unter Einbindung weiterer Verantwortlicher wie der Eltern)
- Konzeptionelle Arbeit in der Planung und Durchführung des Trainings
- Sicherstellung der Befähigung der Spieler, den Trainings- und Wettkampfanforderungen Stand zu halten
- Führung und Sicherung der Gemeinschaft
Durch diese in Bezug auf Sportmannschaften erstellte Aufgabenübersicht und die im vorigen Kapitel behandelten Sozialisationseffekte wird nun deutlich, dass ein Fußballtrainer immer eine Doppelfunktion wahrnimmt. Einerseits das Ziel der sportlichen Verbesserung seiner ihm anvertrauten Gruppe, andererseits die menschliche Weiterentwicklung seiner Schützlinge und die gleichzeitige Sicherung der von allen Mitgliedern der Mannschaft erworbenen Fähigkeiten.
4.2 Weitere Anforderungen
4.2.1 Vertrauen
Gleichgültig, welcher Führungsstil gewählt wird, welche im späteren Verlauf dieser Arbeit noch im Detail ausgearbeitet werden, braucht es Vertrauen zur Führungsperson. Ohne entsprechendes Vertrauen in die Führungskraft, wird Ihr niemand gerne folgen.
„Vertrauen entsteht durch Erfahrung (Linz, 2004, S. 41).“
Vertrauen kann nicht künstlich erzeugt werden, sondern man muss seine Spieler von seiner Erfahrung als Trainer überzeugen können. Beispielsweise wird ein immer unvorbereiteter Trainer rasch an Vertrauenswürdigkeit verlieren. Sportler, die ihrem Trainer vertrauen, nehmen seine Ratschläge bereitwillig auf und werden rascher in Ihrer Entwicklung vorankommen.
Ohne nachhaltige Einhaltung der Grundregeln wie in Kapitel 4.1 beschrieben, wird ein Vertrauensverlust entstehen, da auch Kinder und Jugendliche merken, wenn es dem Trainer an den entsprechenden Kompetenzen fehlt.
Durchaus als hilfreich sind hierbei die Trainerkurse des niederösterreichischen Fußballverbandes NÖFV und des österreichischen Fußballbundes ÖFB anzuführen. Sie geben dem Nachwuchstrainer entsprechende theoretische Grundlagen zum Fußballspiel an sich, behandeln aber ebenso Themen des Trainingsbetriebs, die für eine optimale Führung einer Nachwuchsmannschaft hilfreich sind.
Speziell hervorheben möchte ich als Autor dabei die Wirkung als Vorbild. Als Beispiel darf angeführt werden, dass ein Nachwuchstrainer nicht verlangen kann, pünktlich und vorbereitet zum Training zu erscheinen, wenn er selbst zu Beginn des Trainings noch die entsprechenden durchzuführenden Übungen aufbaut und daher vor den Augen seiner Schützlinge eine Unpünktlichkeit vorlebt. Der Spieler kann aber nur Vertrauen zu seinem Trainer aufbauen, wenn dieser die Wichtigkeit dieser Regel selbst vorlebt.
4.2.2 Die 10 Regeln der Führung
Zusammenfassend finden Sich in der Literatur die 10 Regeln der Führung (Krueger, 2001, S. 60ff):
1. „Visionen
2. Ausgearbeitete Pläne
3. Energie
4. Das gute Beispiel sein
5. Klare Rollenverteilung
6. Offene Kommunikation
7. Schnelle Konfliktlösung
8. An Grenzen führen
9. Den Respekt der anderen erwerben
10. Natürlichkeit“
5 Führungsstile
Kapitel 5 gibt einen Überblick über die klassischen Führungsstile nach Kurt Lewin und ihre Eigenheiten bzw. Charakteristika.
5.1 Definition des Begriffes Führung
„Unter dem Begriff „Führung“ wird im Allgemeinen ein sozialer Beeinflussungsprozess verstanden, bei dem eine Person (der Führende) versucht, andere Personen (die Geführten) zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben und gemeinsamer Ziele zu veranlassen (Kasper & Mayrhofer, 2002, S. 159).“
In dieser Masterarbeit bezieht sich der Autor auf Grund der verschiedensten Theorien auf die klassischen Führungsstile nach Kurt Lewin (1890 – 1974), da diese Führungsstile in der Mannschaftspsychologie grundlegend sind und somit die Master Thesis auf ein sinnvolles Maß eingeschränkt wird.
5.2 Klassische Führungsstile nach Kurt Lewin
5.2.1 Autoritärer Führungsstil
„Dieser Führungsstil bezeichnet die alleinige Entscheidung, die Vorgabe der Aufgaben sowie deren Durchführung und die Kontrolle durch den Vorgesetzten (Strohmeier-Scheu, 2004, S. 19).“
Der Vorgesetzte ist hier gleich bedeutend für den Nachwuchsfußball mit dem der Mannschaft übergeordneten Trainer. Trainer bzw. Führungskräfte die diesem Führungsstil folgen, handeln als alleiniger Entscheidungsträger und Anweisender. Die Kompetenz, beispielsweise eine Übung im Nachwuchsbereich zu gestalten oder einzelne Trainingsschwerpunkte zu setzen, obliegt einzig und allein dem Trainer, Einflüsse von außen werden zwar eventuell wahrgenommen, sind aber letztlich nur ein Einfluss auf die Entscheidung, nicht aber die Entscheidung selbst.
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- Arbeit zitieren
- Jürgen Uitz (Autor:in), 2012, Führungsstile und deren Auswirkung auf die Entwicklung von Fußballspielern im Nachwuchsbereich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203063
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