Die Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose zählt zu den häufigsten genetischen Erkrankungen und betrifft in Deutschland etwa 200.000 bis 400.000 Menschen. In der Schuldmedizin wird sie v.a. durch Aderlässe behandelt. Aber auch eine unterstützende Ernährungstherapie kann Abhilfe schaffen. Für Hämochromatose-Patienten ist es wichtig, die Richtlinien einer ausgewogenen Ernährungsweise einzuhalten und spezifische Zusatzregeln zu beachten.
Dieser Ratgeber hilft Ihnen dabei, mehr über Ihre Krankheit zu erfahren und sich gesund zu ernähren. Wir vermitteln Ihnen das nötige Grundwissen um sich bewusst mit Ihrer Ernährung auseinander zu setzen. Durch die ausführliche Nährstofftabelle erfahren Sie zudem wieviel Eisen die einzelnen Lebensmittel enthalten und können somit Ihre Speisen und Getränke optimal aufeinander abstimmen. Daneben ist eine individuelle Ernährungsberatung durch qualifizierte Diätassistenten zu empfehlen. Zudem sollten sich die Hämochromatose-Betroffenen einer Selbsthilfegruppe und gegebenenfalls auch der Deutschen Leberhilfe e.V. anschließen.
Inhaltsverzeichnis
- Ernährung und Diät bei der Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose
- Alles über Eisen für Hämochromatose-Patienten
- Förderung der Eisenaufnahme
- Hemmung der Eisenaufnahme
- Eisen in der Ernährung des Menschen
- Tabelle: D A CH-Zufuhrempfehlungen für Eisen
- Körpereigene Eisen-Reserven
- Stoffwechsel von Eisen
- Wichtige physiologische Funktionen des Eisens
- Eisenmangel
- Eisen ü b erversorgung
- Hämochromatose
- Natürliche Eisen-Quellen
- Tabelle: Eisengehalt einiger Lebensmittel
- Durchschnittliche Versorgung in der Bevölkerung
- Eisen-Nährwert-Tabelle für Hämochromatose-Patienten
- Rezepte
- Legende:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Fachartikel befasst sich mit der Ernährung und Diät bei der Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose. Er erläutert, warum eine spezielle Diät bei dieser Erkrankung nicht im Vordergrund steht und welche Rolle die Ernährung dennoch spielt. Der Artikel beleuchtet die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, spezifische Zusatzregeln für Hämochromatose-Patienten und die Wichtigkeit einer individuellen Ernährungsberatung. Darüber hinaus werden die Folgen einer Eisenüberversorgung und die Bedeutung einer ausreichenden Eisenversorgung im Allgemeinen behandelt.
- Die Rolle der Ernährung bei der Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose
- Spezifische Zusatzregeln für Hämochromatose-Patienten
- Die Bedeutung einer ausreichenden Eisenversorgung
- Die Folgen einer Eisenüberversorgung
- Hämochromatose als Erbkrankheit und ihre Folgen
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Artikels behandelt die Ernährung und Diät bei der Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose. Er betont, dass die Behandlung in erster Linie durch Aderlässe erfolgt und eine spezielle Diät nicht im Vordergrund steht. Dennoch wird die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und die Einhaltung spezifischer Zusatzregeln für Hämochromatose-Patienten hervorgehoben. Es wird empfohlen, sich einer Selbsthilfegruppe und gegebenenfalls auch der Deutschen Leberhilfe anzuschließen. Zudem sollten Hämochromatose-Patienten eine eisenreiche Ernährung vermeiden und keine Eisenpräparate einnehmen. Auch bei Nahrungsergänzungsmitteln ist darauf zu achten, dass keine Eisen enthalten ist. Die Zufuhr von Vitamin C sollte auf maximal 500 mg beschränkt werden, da Vitamin C die Eisenaufnahme aus der Nahrung fördert. Menschen mit der Eisenspeicherkrankheit sollten keine Vitamin C haltigen Präparate einnehmen und auch keine Vitamin C reichen Lebensmittel zu eisenreichen Speisen wie Fleisch aufrehmen. Alkoholverzicht ist ebenfalls wichtig, insbesondere bei bereits geschädigter Leber.
Im zweiten Teil des Artikels werden umfassende Informationen über Eisen und seine Bedeutung für den menschlichen Organismus gegeben. Es wird erläutert, dass Eisen eine wichtige Funktion bei der Blutbildung hat und ein Mangel zu einer Blutarmut (Anämie) führen kann. Weltweit ist Eisenmangel der häufigste Mikronährstoffmangel. Die Entstehung eines Eisenmangels wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, unter anderem durch den Eisengehalt der Nahrung, Verluste durch Blutungen und einen erhöhten Bedarf durch Wachstum und Schwangerschaft. Es wird außerdem erklärt, dass Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln schlechter resorbiert wird als Eisen aus Fleisch und die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Vitamin C, organische Säuren und bestimmte Aminosäuren fördern die Eisenaufnahme, während Phytate, Polyphenole, Soja- und Milchproteine, Ei-Albumin, Kalzium-Salze und einige Medikamente die Aufnahme hemmen.
Der dritte Teil des Artikels befasst sich mit der Eisenversorgung des Menschen. Es werden die D A CH-Zufuhrempfehlungen für Eisen in verschiedenen Altersgruppen dargestellt. Der menschliche Körper enthält etwa 2 bis 4 Gramm Eisen, wobei der größte Teil als Funktionseisen vorliegt und etwa 25 % als Speichereisen in Leber und Milz gespeichert werden. Der Stoffwechsel von Eisen wird erläutert, wobei insbesondere die Resorption von Eisen im Darm im Vordergrund steht. Es wird erklärt, dass Eisen als zweiwertiges Eisen (Fe2+) resorbiert werden muss und Vitamin C die Reduktion von dreiwertigem Eisen (Fe3+) zu zweiwertigem Eisen (Fe2+) fördert. Auch andere organische Säuren verbessern die Eisenresorption, während komplexbildende Stoffe wie Phytin, Phosphat, Phospholipide und Gerbsäure die Resorption hemmen.
Der vierte Teil des Artikels behandelt den Eisenmangel und die Eisenüberversorgung. Es wird darauf hingewiesen, dass Eisenmangel in der Welt extrem häufig ist, aber für Hämochromatose-Patienten kaum relevant ist. Es werden die drei Eisenmangelzustände Prälatenter Eisenmangel, Latenter Eisenmangel und Manifester Eisenmangel beschrieben. Die Symptome eines Eisenmangels werden aufgezählt und es wird darauf hingewiesen, dass eine Behandlung nicht nur durch diätetische Maßnahmen, sondern auch durch die Einnahme von Eisenpräparaten erfolgen sollte. Eine Überdosierung von Eisen tritt selten auf, da eine erhöhte Eisenaufnahme beim Gesunden ausgeschieden wird. Eine Eisenvergiftung kann jedoch durch die versehentliche Einnahme größerer Mengen an eisenhaltigen Medikamenten oder Präparaten auftreten.
Der fünfte Teil des Artikels widmet sich der Hämochromatose, auch als Eisenspeicherkrankheit bezeichnet. Es wird die Geschichte der Entdeckung der Krankheit durch Friedrich Daniel von Recklinghausen im Jahr 1889 dargestellt. Hämochromatose ist eine Erbkrankheit, von der Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Die Folgen einer unbehandelten Hämochromatose sind vielfältig und reichen von starken Ermüdungserscheinungen, Gelenkproblemen und Diabetes mellitus bis hin zu Hautpigmentierungen, Herzproblemen, Hormonstörungen und Leberzirrhose. Die Therapie besteht in einer regelmäßigen Blutabnahme (Aderlass), um den Eisengehalt im Körper zu senken.
Im sechsten Teil des Artikels werden natürliche Eisen-Quellen und der Eisengehalt einiger Lebensmittel aufgelistet. Es wird betont, dass das Eisen aus tierischen Lebensmitteln vom Körper besser resorbiert wird als das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln. Eine ausführliche Eisen-Nährwert-Tabelle für Hämochromatose-Patienten wird im Anhang des Artikels präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose, die Ernährung und Diät bei Hämochromatose, die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, spezifische Zusatzregeln für Hämochromatose-Patienten, die Eisenaufnahme und -resorption, Eisenmangel, Eisenüberversorgung, die Folgen einer Eisenüberversorgung und die Hämochromatose-Therapie. Der Text beleuchtet die Wichtigkeit einer individuellen Ernährungsberatung und die Rolle von Selbsthilfegruppen und Fachgesellschaften bei der Unterstützung von Hämochromatose-Patienten.
- Citation du texte
- Sven-David Müller (Auteur), 2011, Ernährung und Diät bei der Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202968
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