Deutschland wurde durch Einwanderungen von Gastarbeitern, durch Aussiedler aus
Osteuropa und Flüchtlingen aus Kriegsgebieten in den letzten Jahrzehnten zur
multikulturellen Gesellschaft. Seit jeher ist Deutschland Einwanderungsland, ein
Multikulturalismus ist hier demnach historisch gegeben.
Kulturelle Homogenität hat es nie und nirgendwo gegeben, keine Kultur entstand aus
sich selbst heraus sondern durch steten Austausch verschiedenster Gruppen
miteinander. Jede moderne Gesellschaft ist multikulturell, die Deutsche kann somit
keine Ausnahme sein.
Um eine multikulturelle Gesellschaft verwirklichen zu können, scheint eine formale
Gleichberechtigung der Ausländer vonnöten zu sein, damit ihnen eine Chance
eröffnet wird, ihre Interessen durchsetzten zu können. Ausländer haben in
Deutschland jedoch keine Staatsbürgerrechte, d. h. kein Recht zur politischen
Partizipation. Eine Einbürgerung zu erlangen ist mit großen Schwierigkeiten
verbunden. Auch die Kinder von Ausländern, die oft in der zweiten oder dritten
Generation in Deutschland leben, behalten den Ausländerstatus, da es die derzeit
gültige Gesetzgebung so vorsieht.
Anders sieht es bei den Aussiedlern mit deutscher Volkszugehörigkeit aus Osteuropa
aus. Sie werden sofort eingebürgert, egal, ob sie ein Wort deutsch sprechen oder
nicht. Ihnen wird eine Einbürgerung dadurch erschwert, dass sie bei einer solchen
die bisherige Staatsangehörigkeit abgeben müssen, was für sie von großem Nachteil
sein kann. Sie verlieren zum Beispiel Erbansprüche in ihrer alten Heimat.
Im Gegensatz zu klassischen Einwanderungsländern wie den USA oder Australien
sieht sich Deutschland nicht als Einwanderungsland an. Die Regierung geht dabei
eher auf Abwehr von Einwanderern und ist auf die Reduzierung der Zuwanderung
ausgerichtet. Angesichts des angestiegenen Zustroms von Flüchtlingen aus
Osteuropa und anderen Ländern, stellt sich die Frage, ob man Deutschland als
Einwanderungsland anerkennen und die überaltete Ausländergesetzgebung zu
einem Einwanderungsgesetz umwandeln sollte.
Inhaltsverzeichnis
1. Deutschland ein Einwanderungsland?
2. Die allgemeine Situation ausländischer Familien in der BRD
3. Zuwanderung nach Deutschland, eine Statistik
4. Die hauptsächlichen Wanderungsströme
5. Biographien immigrierter Mitbürger
1. Deutschland ein Einwanderungsland?
Deutschland wurde durch Einwanderungen von Gastarbeitern, durch Aussiedler aus Osteuropa und Flüchtlingen aus Kriegsgebieten in den letzten Jahrzehnten zur multikulturellen Gesellschaft. Seit jeher ist Deutschland Einwanderungsland, ein Multikulturalismus ist hier demnach historisch gegeben.
Kulturelle Homogenität hat es nie und nirgendwo gegeben, keine Kultur entstand aus sich selbst heraus sondern durch steten Austausch verschiedenster Gruppen miteinander. Jede moderne Gesellschaft ist multikulturell, die Deutsche kann somit keine Ausnahme sein.
Um eine multikulturelle Gesellschaft verwirklichen zu können, scheint eine formale Gleichberechtigung der Ausländer vonnöten zu sein, damit ihnen eine Chance eröffnet wird, ihre Interessen durchsetzten zu können. Ausländer haben in Deutschland jedoch keine Staatsbürgerrechte, d. h. kein Recht zur politischen Partizipation. Eine Einbürgerung zu erlangen ist mit großen Schwierigkeiten verbunden. Auch die Kinder von Ausländern, die oft in der zweiten oder dritten Generation in Deutschland leben, behalten den Ausländerstatus, da es die derzeit gültige Gesetzgebung so vorsieht.
Anders sieht es bei den Aussiedlern mit deutscher Volkszugehörigkeit aus Osteuropa aus. Sie werden sofort eingebürgert, egal, ob sie ein Wort deutsch sprechen oder nicht. Ihnen wird eine Einbürgerung dadurch erschwert, dass sie bei einer solchen die bisherige Staatsangehörigkeit abgeben müssen, was für sie von großem Nachteil sein kann. Sie verlieren zum Beispiel Erbansprüche in ihrer alten Heimat.
Im Gegensatz zu klassischen Einwanderungsländern wie den USA oder Australien sieht sich Deutschland nicht als Einwanderungsland an. Die Regierung geht dabei eher auf Abwehr von Einwanderern und ist auf die Reduzierung der Zuwanderung ausgerichtet. Angesichts des angestiegenen Zustroms von Flüchtlingen aus Osteuropa und anderen Ländern, stellt sich die Frage, ob man Deutschland als Einwanderungsland anerkennen und die überaltete Ausländergesetzgebung zu einem Einwanderungsgesetz umwandeln sollte.
2. Die allgemeine Situation ausländischer Familien in der BRD
Erstmals in den 60er Jahren erhält der Begriff „Ausländische Familie“ Bedeutung. Viele damalige Gastarbeiter haben sich damit abgefunden, bzw. sich soweit integriert, dass sie für einen längeren Zeitraum in Deutschland bleiben wollten. In Folge dessen holten sie ihre Familienangehörigen aus ihrer Heimat auch nach Deutschland.
Charakteristisch für die damalige Situation der ausländischen Familien waren:
- Wohnungsnot
- Unzulängliche elementare hygienische Verhältnisse
- Gettoisierung in vorwiegend sanierungsbedürftigen Gebieten
- Wirtschaftliche Not
- Sprachliche Verständigungsprobleme
- Konfrontation mit einer hochindustrialisierten Gesellschaft
- Unsicherer Aufenthaltstatus
- Klimatische Anpassungsschwierigkeiten
- Hoher Leistungsdruck
- Schlechte Zukunftssicherheit.
Diese Belastungen brachten die ausländischen Familien an den Rand der Gesellschaft. Sie wurden den sozialen Minderheiten des Landes gleichgestellt. Man übersah dabei, dass es sich bei diesen Familien um Menschen handelte, die in geordneten Verhältnissen lebten und selbst für ihren Lebensunterhalt sorgten. Ursprünglich sollten diese Menschen als Arbeiter angeworben werden, mit den entstehenden Problemen hatte keiner gerechnet und wusste man nicht umzugehen.
Dazu Max Frisch: „Es wurden Arbeitskräfte gerufen, aber es kamen Menschen.“
Ende der 70er Jahre suchte man händeringend nach einem Integrationskonzept, da die Lebenssituationen der ausländischen Familien als unzumutbar und als ´tickende Zeitbombe´ erklärt wurden.
Ab der Mitte der 80er Jahre wuchsen die Zahlen von Asylsuchenden, politisch Verfolgten und Flüchtlingen. Reaktionen darauf war und ist die sogenannte „Überfremdungsgefahr“, die sich in ausländerfeindlichen Äußerungen und Taten zeigt.
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- Citar trabajo
- Nicole Laqué (Autor), 2003, Migration in Deutschland - ein Kurzvortrag, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20281
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