Das deutsche Bildungswesen steht seit einiger Zeit wieder auf dem Prüfstein. Moderne Bildungstests wie die Pisa- oder IGLU-Studie haben in unterschiedlichen Bereichen erhebliche Probleme aufgedeckt. Im Zuge der Aufarbeitung der Ergebnisse sind die verschiedenen deutschen Schulformen wieder in den Fokus der Öffentlichkeit getreten. Ein Schultyp, der sich dieser öffentlichen „Aufregung“ jedoch in großen Teilen entzieht, ist die Realschule. An ihrer Qualität wird kaum gezweifelt. Ein Beispiel ist hier dennoch zu nennen: Kritiker des triadischen Schulsystems greifen mit ihrer Argumentation indirekt auch die Realschule und ihre Rolle als „Platzhalter“ in der schulischen Dreiheit an. Allerdings richtet sich ihre Kritik hierbei an die strukturelle Organisation des deutschen Schulsystems, die Arbeitsweise der Realschule wird dagegen nicht direkt in Frage gestellt. Sie befindet sich weder wie das Gymnasium in einer Identitätskrise noch muss sie sich wie die Gesamtschule der Öffentlichkeit gegenüber legitimieren.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, abseits der öffentlichen Wahrnehmung die Realschule im aktuellen bildungspolitischen Entwicklungsprozess genauer zu betrachten. Dabei steht v.a. folgende Frage im Mittelpunkt der Untersuchung: Welchen in- als auch externen Problemen sieht sich die Realschule derzeitig gegenüber und wie kann sie diesen begegnen, d.h. welche Entwicklungsmöglichkeiten bieten sich ihr?
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Realschule heute
3 Aspekte derWeiterentwicklung der Realschule auf verschiedenen Ebenen
3.1 Aspekte der Weiterentwicklung der Realschule auf der inhaltlichen, didaktischen und methodischen Ebene
3.2 Aspekte der Weiterentwicklung der Realschule auf der strukturellen Ebene
4 Zusammenfassung
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Das deutsche Bildungswesen steht seit einiger Zeit wieder auf dem Prüfstein. Moderne Bildungstests wie die Pisa- oder IGLU-Studie haben in unterschiedlichen Bereichen erhebliche Probleme aufgedeckt. Im Zuge der Aufarbeitung der Ergebnisse sind die verschiedenen deutschen Schulformen wieder in den Fokus der Öffentlichkeit getreten. Ein Schultyp, der sich dieser öffentlichen „Aufregung“ jedoch in großen Teilen entzieht, ist die Realschule. An ihrer Qualität wird kaum gezweifelt.1Ein Beispiel ist hier dennoch zu nennen: Kritiker des triadischen Schulsystems greifen mit ihrer Argumentation indirekt auch die Realschule und ihre Rolle als „Platzhalter“ in der schulischen Dreiheit an.2Allerdings richtet sich ihre Kritik hierbei an die strukturelle Organisation des deutschen Schulsystems, die Arbeitsweise der Realschule wird dagegen nicht direkt in Frage gestellt. Sie befindet sich weder wie das Gymnasium in einer Identitätskrise noch muss sie sich wie die Gesamtschule der Öffentlichkeit gegenüber legitimieren.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, abseits der öffentlichen Wahrnehmung die Realschule im aktuellen bildungspolitischen Entwicklungsprozess genauer zu betrachten. Dabei steht v.a. folgende Frage im Mittelpunkt der Untersuchung: Welchen in- als auch externen Problemen sieht sich die Realschule derzeitig gegenüber und wie kann sie diesen begegnen, d.h. welche Entwicklungsmöglichkeiten bieten sich ihr?
2 Realschule heute
Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung befindet sich die Realschule sehr wohl in einer Bestimmungskrise. Diese zeichnet sich auf verschiedenen Ebenen ab. Zum einen gehen die Schülerzahlen seit einigen Jahren zurück bzw. stagnieren auf einem niedrigen Level,3zum anderen hat die Realschule ihre Exklusivität innerhalb des deutschen Bildungswesen dahingehend verloren, dass seit einiger Zeit auch andere Bildungseinrichtungen ihren Schülerinnen und Schülern den Zugang in höher qualifizierende schulische Bildungswege eröffnen. Insbesondere durch die Gesamtschule, die ihren Schülerinnen und Schüler ebenfalls einen Zugang zum Gymnasium bietet, erfährt die Realschule große Konkurrenz. Dieses zeigt sich am folgenden Beispiel sehr gut: Wenn wir die Schülerzahlen der Realschule in den letzten Jahren betrachten, fällt zunächst auf, dass diese seit längerem stabil sind, allerdings müssen die Schülerzahlen, möchte man sie bewerten, darauf weist J. Rekurs in seiner Arbeit deutlich hin, „in Relation zu den statistischen Entwicklungen der parallelen Schulformen im Sekundarbereich I gesehen werden.“4D.h. die Hauptschulen verzeichnen schon länger einen starken Rückgang von Schülerzahlen. Die Gesamtschulen wie auch Gymnasien gewinnen dagegen konstant an Schülerinnen und Schüler. Hieraus kann folgende Schlussfolgerung gezogen werden: Der wesentliche Anteil der Schülerinnen und Schüler, die die Hauptschulen verlassen, wandern in die Realschulen. Die Schülerinnen und Schüler der Realschule entscheiden sich dagegen zunehmend für die Gesamtschule bzw. das Gymnasium.5Diese Entwicklung zeigt sich auch in den schulorganisatorischen Neukonzeptionen der Bundesländer. Bei diesen wird die Realschule stets in größerer Nähe zur Hauptschule als zum Gymnasium gesehen.6Die Schultypenzusammenschlüsse der letzten Jahre gestalten sich entsprechend: „Sekundarschule, verbundene Haupt- und Realschule, erweiterte Realschule, Regionale Schule, Mittel- oder Regelschule.“7Bei all den genannten Beispielen handelt sich es um eine Fusion von Realschule und Hauptschule. Eine Verbindung von Realschule und Gymnasium finden wir in der deutschen Bildungslandschaft dagegen nicht.
3 Aspekte der Weiterentwicklung der Realschule auf verschiedenen Ebenen
3.1 Aspekte derWeiterentwicklung der Realschule aufder inhaltlichen, didaktischen und methodischen Ebene
Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verlangen analog vom Bildungsinstitut Realschule Veränderungen sowohl auf der inhaltlichen, didaktischen als auch methodischen Ebene. Eine Feststellung, die auf dem
[...]
1 Vgl. Rekus, Jürgen: Gegenwart und Problematik der Realschule, S. 7.
2 Vgl. ebenda.
3 Die Realschule konnte insbesondere in den 50er und 60er Jahre einen großen Schülerboom verzeichnen. Dieser Trend setzte sich bis in die 70er Jahre fort, verlief ab jedoch rückläufig. Hierzu weiterführend: Maskus, Rudi: Zur Geschichte der Mittel- und Realschule.
4 Rekus, Jürgen: Gegenwart und Problematik der Realschule, S. 8.
5 Vgl. ebenda.
6 Vgl. ebenda.
7 Ebenda.
- Arbeit zitieren
- Hans Erdmann (Autor:in), 2012, Überblick über die Gegenwart und Problematik der Realschule und daraus resultierende Weiterentwicklungskonzepte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202796
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