Die Mnemotechnik hatte in der Antike eine auf Jenseits ausgerichtete Funktion. Die Pythagoreer benutzen sie, um im Zuge der Seelenwanderungslehre sich die Tagesdinge zu rekapitulieren. Es war eine Vorbeitung auf das Jenseits. Die Technik ist besonders für Platon wichtig. Im X. Buch der Politeia lässt er alle Toten aus dem Fluss Lethe trinken, damit sie zunächst alles vergessen. Nur die Philosophen haben die Möglichkeit und Fähigkeit, sich im Diesseits an die postmordale Schaue der Ideen zu "erinnern".
Platon ohne Pythagoras ist undenkbar - diese Arbeit zeigt warum!
Auf welche Rolle die Mnemotechnik mitlerweile reduziert wird, zeigt diese Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die antike Mnemotechnik
- Begriffsbestimmung
- Der geschichtliche Hintergrund
- Die drei lateinischen Quellen zur klassischen Gedächtniskunst
- Die antike Mnemotechnik vor Aristoteles
- Die Mnemotechnik des Aristoteles
- Die Mnemotechnik der Pythagoreer
- Das Bild des Pythagoras in den Quellen
- Die Rolle des Gedächtnisses bei den Pythagoreern
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Mnemotechnik in der Antike, insbesondere unter Berücksichtigung der Pythagoreer. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie Mnemotechniken vor Aristoteles erfolgreich verwendet wurden und welchen eschatologischen Bezug sie zu dieser Zeit hatten.
- Die Entwicklung der Mnemotechnik von der oralen zur schriftlichen Kultur
- Die drei wichtigsten Quellen zur klassischen Gedächtniskunst
- Die Rolle der Mnemotechnik bei den Pythagoreern und ihr Bezug zur Seelenwanderungslehre
- Der Unterschied zwischen antiker und moderner Mnemotechnik
- Die Bedeutung des Gedächtnisses in der antiken Philosophie und Rhetorik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Thematik und die Vorgehensweise der Arbeit. Kapitel 2 behandelt die antike Mnemotechnik allgemein, beginnend mit einer Definition des Begriffs. Der geschichtliche Hintergrund beleuchtet den Übergang von einer oralen Gesellschaft zur Schriftkultur und die damit verbundene Veränderung der Rolle des Gedächtnisses. Anschließend werden die drei wichtigsten Quellen zur antiken Gedächtniskunst vorgestellt: Cicero, Quintilian und Auctor ad Herennium. Kapitel 2.4 beschäftigt sich mit der Mnemotechnik vor Aristoteles, bevor die Mnemotechnik des Aristoteles selbst dargestellt wird. Das dritte Kapitel widmet sich der Mnemotechnik der Pythagoreer. Hier wird zunächst das Bild des Pythagoras in den Quellen beleuchtet, bevor die Rolle des Gedächtnisses im Kontext der Seelenwanderungslehre betrachtet wird.
Schlüsselwörter
Mnemotechnik, Gedächtniskunst, antike Rhetorik, Pythagoreer, Seelenwanderung, orale Kultur, Schriftkultur, Aristoteles, Cicero, Quintilian, Auctor ad Herennium.
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- Agnes Thiel (Autor), 2009, Die antike Mnemotechnik unter Berücksichtigung der Pythagoreer, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202523