In der Sozialen Arbeit, wie auch in anderen Berufen bei denen Beratungen mit anderen Menschen eine wesentliche Rolle spielen, ist die Fähigkeit, Gespräche kompetent zu führen, von immenser Bedeutung. „Sozialprofessionelle Beratung“ findet sich in unterschiedlichen Beratungsbereichen wieder, so unter anderem in der Jugendhilfe, im Krankenhaussozialdienst, in der Gemeinwesenarbeit, sowie in der Ehe- und Lebensberatung, Suchtberatung und Erziehungsberatung. Die klientenzentrierte Gesprächsführung oder auch personenzentrierte Beratung genannt, ist hierbei eine sehr bekannte und unverzichtbare Methode, um eine offene und vertrauensvolle Beziehung zwischen allen Gesprächsteilnehmern herzustellen. So findet sie besonders im psychosozialen und sozialpädagogischen Bereich, wegen ihrer empathischen und den Klienten respektierenden/akzeptierenden Grundhaltung großen Anklang.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Klientenzentrierte Gesprächsführung
2.1 Biografie von Carl Ransom Rogers
2.2 Grundhypothese der klientenzentrierten Gesprächsführung
2.3 Therapeutische Grundhaltung
2.4 Drei Stufen der Gesprächsführung
2.5 Anwendungsgebiete
2.6 Fallbeispiel
3. Reflexion des Referats
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Bedarf an Beratung steigt zunehmend und die Ursachen dafür sind offensichtlich: die Gesellschaft befindet sich in einem ständigen Wandel, der in unterschiedlichste Lebensbereiche einströmt und bisher geltende Normen und Werte teilweise sogar aufhebt. Ein weiterer Erklärungsansatz ist das, in der Lebensführung ungleichmäßig gesteigerte Ausmaß an Freiheit und die damit verbundenen Auswahl- und Entwicklungsmöglichkeiten (vgl. Sander, 2010, S.18)
In der Sozialen Arbeit, wie auch in anderen Berufen bei denen Beratungen mit anderen Menschen eine wesentliche Rolle spielen, ist die Fähigkeit, Gespräche kompetent zu führen, von immenser Bedeutung. „Sozialprofessionelle Beratung“ findet sich in unterschiedlichen Beratungsbereichen wieder, so unter anderem in der Jugendhilfe, im Krankenhaussozialdienst, in der Gemeinwesenarbeit, sowie in der Ehe- und Lebensberatung, Suchtberatung und Erziehungsberatung. Die klientenzentrierte Gesprächsführung oder auch personenzentrierte Beratung genannt, ist hierbei eine sehr bekannte und unverzichtbare Methode, um eine offene und vertrauensvolle Beziehung zwischen allen Gesprächsteilnehmern herzustellen. So findet sie besonders im psychosozialen und sozialpädagogischen Bereich, wegen ihrer empathischen und den Klienten respektierenden/akzeptierenden Grundhaltung großen Anklang.
2. Klientenzentrierte Gesprächsführung
Die klientenzentrierte Gesprächsführung wurde in den 1940er Jahren von Carl R. Rogers eingeführt und ist bis heute neben der Verhaltenstherapie und der Psychoanalyse eine der drei verbreitetsten Therapieformen. Im Mittelpunkt der Beratung steht der Klient als gleichwertiger Gesprächspartner und das Ziel dieser Therapiemethode ist es, das Verhalten sowie das Gefühlsleben des Betroffenen mit Hilfe von Gesprächen zu verändern (vgl. Weinberger, 2008, S. 38f)
2.1 Biografie von Carl Ransom Rogers
Carl R. Rogers wurde am 08.01. 1902 in Oak Park, Illinois geboren und wuchs in einer sehr streng protestantischen Familie mit sechs Geschwistern auf. Seine Mutter Julia Magaret Rogers war Hausfrau und fromme Christin und sein Vater Walter Alexander Rogers arbeitete als Hoch- und Tiefbauingenieur. Durch sein großes Interesse für Wissenschaften und die Philosophie, begann Carl Rogers zunächst ein Studium der Agrarwissenschaften, wechselte jedoch bereits nach zwei Jahren zur Theologie. Nach der Rückkehr einer internationalen christlichen Studentenkonferenz, an der Rogers 1922 in China teilnahm, verwarf er aber die religiösen Ansichten seiner Eltern und wechselte abermals sein Studienbereich zum „Teacher`s Collage“, wo er sich der Psychologie widmete. Besonders der Fachbereich der Erziehungsberatung interessierte ihn sehr. 1931 erwarb Rogers seinen Doktortitel und arbeitete anschließend zwölf Jahre an einem Institut für Erziehungsberatung. In dieser Zeit stellte er immer mehr fest, dass der Klient selbst am besten Wisse, welche Richtung einzuschlagen, welche Probleme ausschlaggebend und welche Erfahrungen tief vergraben sind.
1940 erhielt Rogers für sein ein Jahr zuvor erschienenes Werk über die klinische Behandlung des Problemkindes eine Professur an der „Ohio State University“. Kurz danach (1941) verfasste er das Buch „Counseling and Psychotherapy“ (die nicht-direktive Beratung). Während des Krieges bildete er in New York Personen für die psychologische Betreuung von heimkehrenden Kriegsanwesenden aus. 1945 bekam Rogers zunächst eine Gastprofessur an der University of Chicago und eröffnete dort anschließend ein Beratungszentrum. 1951 erschien dann sein wichtigstes Werk „Client-Centered Therapy“ (die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie) und 1961 „On Becoming a Person“ (Die Entwicklung der Persönlichkeit).
In seinen letzten Lebensjahren interessierte sich Rogers verstärkt für soziale Fragen sowie Friedenspolitik und wurde sogar 1987 für den Friedensnobelpreis nominiert. Jedoch brach er sich im Alter von 84 die Hüfte und starb kurz nach der Operation am 4. Februar 1987 in La Jolla. (vgl. Hinz, S. 3ff)
2.2 Grundhypothese der klientenzentrierten Gesprächsführung
Rogers gehört zu den Begründern der humanistischen Psychologie und geht von dem „Fully-Functioning - jeder Mensch hat prinzipiell die Möglichkeit der freien Wahl und Entscheidung für ein glückliches, zufriedenstellendes Leben“ (Poser, S.3) aus. Mit seinem Persönlichkeitskonzept vertritt er den Standpunkt, dass jeder ein einzigartiges Individuum ist und über einen freien Willen verfügt. Jeder Mensch hat die Motivation, seine eigenen Potenziale zu einem größtmöglichen Ausmaß auszubauen (Neigung zur Verwirklichung). Dazu zählen die Suche nach Liebe, Sicherheit, Grundbedürfnissen, wie Nahrung, aber auch das Streben, neue Dinge zu erfinden/erforschen. Gelingt es dem Menschen nicht so Rogers, liegt dies nicht daran, dass ihm das Sehnen danach fehlt, sondern an bestimmten Umgebungsbedingungen. Wichtig für eine erfolgreiche Gesprächstherapie ist besonders das Klima einer förderlichen psychologischen Haltung, welches bei psychischen als auch physischen Erkrankungen besonders gut in einer therapeutischen Beziehung entwickelt. Dazu sollte der Therapeut den Klienten Wertschätzung, Empathie und eine offene Haltung entgegenbringen. Der Schwerpunkt liegt somit weniger auf den Symptomen oder deren Behandlung, sondern mehr auf dem Prozess der Beziehung von Therapeut und Klient und fokussiert neben seiner Erlebniswelt, zusätzlich noch seine Handlungsweisen sowie das soziale Umfeld. (vgl. Weinberger, 2008, S. 38ff)
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- Janine Richter (Author), 2012, Klientenzentrierte Gesprächsführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202205
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