Die Literatur der Heldenepik bedient sich einer intensiven und gezielten Darstellung von körperlicher und psychischer Gewalt. Ziel dieser Arbeit ist es, das Bild des tapferen, gewaltbereiten Helden im Rolandslied wiederzufinden, dieses zu begründen und in seiner Funktion zu erläutern. Es geht mir dabei nicht darum, moderne Klischees vom blutrünstigen Mittelalter unreflektiert zu bedienen. Vielmehr soll diese Arbeit Verständnisbrücken bauen, die historischen Gegebenheiten und religiösen Ansichten der dichterischen Entstehungszeit berücksichtigen und so die Darstellung von extremer Gewalt in mittelalterlicher Literatur verständlich machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Rolandslied des Pfaffen Konrad
- Erläuterung des Themenschwerpunktes Gewalt
- Männer und Gewalt in der Literatur des Mittelalters
- Helden und Gewalt – Die heroische Männlichkeit
- Heilsame Gewalt - Gewalt in der Kreuzzugsliteratur
- Zwischenfazit
- Darstellung und Funktion von Gewalt im Rolandslied
- Gewalt als zentrales Element der Heldenkonstruktion
- Der gottesgerichtliche Zweikampf
- Zwischenfazit
- Gesamtfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Darstellung und Funktion von Gewalt im Rolandslied des Pfaffen Konrad im Kontext der mittelalterlichen Literatur. Ziel ist es, die Gewaltdarstellung nicht nur zu beschreiben, sondern auch ihren Zweck und ihre Funktion innerhalb der Heldenepik zu verstehen und im historischen Kontext zu erklären. Die Arbeit vermeidet dabei vereinfachende und klischeehafte Interpretationen des Mittelalters.
- Gewalt als konstitutives Element der mittelalterlichen Heldenfigur
- Die Rolle von Gewalt in der Kreuzzugsliteratur
- Die Funktion der expliziten Gewaltdarstellung im Rolandslied
- Der historische Kontext der Gewaltdarstellung
- Die Rezeption mittelalterlicher Literatur und die Entstehung von Stereotypen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt das Rolandslied des Pfaffen Konrad als erste deutsche Adaption des französischen Epos vor und hebt die unterschiedliche Schwerpunktsetzung hervor: während die französische Version nationale und heidenfeindliche Elemente betont, konzentriert sich Konrad auf christlich-religiöse Aspekte. Die Einleitung führt das Thema Gewalt als zentralen Aspekt des Rolandslieds ein und skizziert die Forschungsfrage: Welchem Zweck dient die explizite und brutale Gewaltdarstellung in Konrads Werk?
Männer und Gewalt in der Literatur des Mittelalters: Dieses Kapitel untersucht die Verknüpfung von Heldentum und Gewalt im Mittelalter. Es problematisiert die Gefahr der stereotypen Betrachtung des Mittelalters als besonders gewalttätige Epoche und betont die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung, die auch die Rolle mittelalterlicher Texte selbst bei der Konstruktion dieses Bildes berücksichtigt. Das Kapitel legt den Fokus auf die Darstellung des Helden als gewaltbereiten Akteur und die Bedeutung von Gewalt für die Konstruktion der heroischen Männlichkeit.
Darstellung und Funktion von Gewalt im Rolandslied: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung und Funktion von Gewalt im Rolandslied selbst. Es untersucht die Gewaltdarstellung als zentrales Element der Heldenkonstruktion und beleuchtet die Rolle des gottesgerichtlichen Zweikampfes. Es wird analysiert, wie die detaillierte Darstellung von Gewalt die Handlung vorantreibt und die Charaktere formt. Der Bezug zur christlichen Ideologie und zur Konstruktion von Gut und Böse durch die Darstellung der Kämpfe wird hier thematisiert.
Schlüsselwörter
Rolandslied, Pfaffe Konrad, Mittelalter, Gewalt, Heldenepik, Heldentum, Kreuzzugsliteratur, Gewaltdarstellung, christliche Ideologie, heroische Männlichkeit, mittelalterliche Literatur, historischer Kontext, Rezeption.
Häufig gestellte Fragen zum Rolandslied des Pfaffen Konrad
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Darstellung und Funktion von Gewalt im Rolandslied des Pfaffen Konrad im Kontext der mittelalterlichen Literatur. Sie untersucht nicht nur die Gewaltdarstellung selbst, sondern auch deren Zweck und Funktion innerhalb der Heldenepik und im historischen Kontext. Dabei wird eine vereinfachende und klischeehafte Interpretation des Mittelalters vermieden.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Gewalt als konstitutives Element der mittelalterlichen Heldenfigur, die Rolle von Gewalt in der Kreuzzugsliteratur, die Funktion der expliziten Gewaltdarstellung im Rolandslied, den historischen Kontext der Gewaltdarstellung und die Rezeption mittelalterlicher Literatur und die Entstehung von Stereotypen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Männern und Gewalt im Mittelalter, ein Kapitel zur Darstellung und Funktion von Gewalt im Rolandslied selbst und ein Gesamtfazit. Die Einleitung stellt das Rolandslied vor und führt das Thema Gewalt ein. Das zweite Kapitel untersucht die Verknüpfung von Heldentum und Gewalt im Mittelalter. Das dritte Kapitel analysiert die Gewaltdarstellung im Rolandslied als zentrales Element der Heldenkonstruktion und die Rolle des gottesgerichtlichen Zweikampfes.
Welche Rolle spielt die christliche Ideologie in der Analyse?
Die Arbeit untersucht den Bezug der Gewaltdarstellung zur christlichen Ideologie und zur Konstruktion von Gut und Böse durch die Darstellung der Kämpfe im Rolandslied. Die französische Version des Epos wird im Gegensatz zur deutschen Version des Pfaffen Konrad hinsichtlich nationaler und heidenfeindlicher Elemente erwähnt.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Rolandslied, Pfaffe Konrad, Mittelalter, Gewalt, Heldenepik, Heldentum, Kreuzzugsliteratur, Gewaltdarstellung, christliche Ideologie, heroische Männlichkeit, mittelalterliche Literatur und historischer Kontext.
Welche Forschungsfrage wird in der Arbeit gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welchem Zweck dient die explizite und brutale Gewaltdarstellung in Konrads Werk?
Wie wird das Mittelalter in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit problematisiert die Gefahr der stereotypen Betrachtung des Mittelalters als besonders gewalttätige Epoche und betont die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung, die auch die Rolle mittelalterlicher Texte selbst bei der Konstruktion dieses Bildes berücksichtigt.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Gewaltdarstellung im Rolandslied des Pfaffen Konrad zu beschreiben und ihren Zweck und ihre Funktion innerhalb der Heldenepik zu verstehen und im historischen Kontext zu erklären.
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- Sandra Schülke (Author), 2010, Darstellung und Funktion von Gewalt in der Literatur des Mittelalters, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201761