Einer in den Medien wohl unter den bekanntesten und im Zusammenhang mit Lehrern und Lehrerinnen1 besonders gern zitierter Ausspruch ist wohl:
„Vormittags Recht und Nachmittag frei!“
Aus diesen und ähnlichen Sprüchen schöpft sich meine Motivation eine Bachelorarbeit über das Lehrerbild in der Öffentlichkeit zu schreiben. Sie entspringt zusätzlich aus dem Umstand, dass ich selbst das Ziel habe, in den Lehrerberuf einzutreten und in diesem Zusammenhang aus den meist gleichen Reaktionen von Mitmenschen außerhalb des Kreises meiner Kommilitonen und Kommilitoninnen, wenn ich denen erzähle, Lehramt zu studieren. Dabei treten häufig die immer gleichen Phrasen über den Beruf des Lehrers auf, die sich mit dem vorne angeführten Zitat nahezu alle zusammenfassen lassen. Beispielhaft für Äußerungen dieser Art sind auch solche:
„Nicht schlecht, dann kannst du ja später immer lange in Urlaub fahren, mit den ganzen Ferien!“
Ganz selten, wenn nicht sogar kaum existent, sind Reaktionen, die zwar die Bedeutung der Arbeit anders einschätzen, allerdings darin nicht Gutes sehen und eher bemitleidend klingen, als anerkennend.
„Warum tust du dir das denn freiwillig an? Ist doch grausam bei den Schülern heutzutage!“
Es scheint also so zu sein, dass das Lehrerbild sehr stark polarisiert und es deshalb nur diese beiden extremen Standpunkte gibt, die von Außenstehenden wahrgenommen und vertreten werden. Die Möglichkeit, dass der Lehrerberuf eine Arbeit wie jeder andere Sozialberuf ist, in dem es mal Höhen und mal Tiefen gibt, wird wie mir scheint völlig ausgeblendet.
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist deshalb, herauszuarbeiten ob es Entwicklungen im Lehrerbild der Öffentlichkeit gegeben hat und welchen Einfluss die Printmedien dabei gehabt haben könnten. Trifft diese Prämisse zu, soll des weiteren auf die Ursachen dieser Entwicklungen eingegangen werden. Dazu möchte ich versuchen, das Bild des Lehrer in der Öffentlichkeit, also was er dem Glauben der Öffentlichkeit nach ist und macht, über die Jahre hinweg aufzuzeigen.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Lehrer in den 50er bis 90er Jahren
- Die Nachkriegszeit
- Die 1950er Jahre
- Die 1960er Jahre
- Die 1970er Jahre
- Die 1980er Jahre
- Die 1990er Jahre
- Die Berichterstattung über Lehrer in den Jahren 1990 bis 2000
- Die Berichterstattung über Lehrer in den Jahren 2000 bis 2012
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Bücher
- Zeitungsartikel (Chronologisch nach auftreten in der Arbeit)
- Internet (Chronologisch nach auftreten in der Arbeit)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zielsetzung dieser Bachelorarbeit ist es, herauszuarbeiten, ob es Entwicklungen im Lehrerbild der Öffentlichkeit gegeben hat und welchen Einfluss die Printmedien dabei gehabt haben könnten. Trifft diese Prämisse zu, soll des weiteren auf die Ursachen dieser Entwicklungen eingegangen werden. Dazu möchte ich versuchen, das Bild des Lehrers in der Öffentlichkeit, also was er dem Glauben der Öffentlichkeit nach ist und macht, über die Jahre hinweg aufzuzeigen.
- Entwicklung des Lehrerbildes in der Öffentlichkeit von 1950 bis 2012
- Einfluss der Printmedien auf das Lehrerbild
- Ursachen für die Entwicklungen im Lehrerbild
- Veränderungen in der Lehrerausbildung und deren Auswirkungen auf das Lehrerbild
- Verhältnis zwischen Lehrern und Eltern in der Öffentlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des Lehrerbildes von den 1950er Jahren bis Mitte der 1990er Jahre. Dabei werden die jeweiligen gesellschaftlichen Umstände, das vorherrschende Lehrerbild oder bedeutende Neuerungen und Veränderungen in diesem Zusammenhang dargestellt. Die Darstellung basiert auf den Forschungen von Carla Schelle, Sabina Enzelberger und Berthold Gerner.
Der zweite Teil der Arbeit analysiert die Berichterstattung über Lehrer in den Jahren 1990 bis 2000. Dabei werden Artikel aus verschiedenen Zeitungen, wie der ZEIT, dem SPIEGEL, der SÜDDEUTSCHE, dem STERN und dem FOCUS, herangezogen und analysiert. Die Analyse zeigt, dass die Berichterstattung stark von der jeweiligen Quelle und deren Positionierung abhängig war. Während die ZEIT und die SÜDDEUTSCHE eher eine liberale Herangehensweise an das Thema Lehrer zeigten, zeichneten sich der SPIEGEL und der FOCUS durch eine deutlich negativere Berichterstattung aus.
Im dritten Teil der Arbeit wird die Berichterstattung über Lehrer in den Jahren 2000 bis 2012 betrachtet. Auch hier werden wieder Artikel aus verschiedenen Zeitungen herangezogen. Die Analyse zeigt, dass die PISA-Studie aus dem Jahr 2000 einen großen Einfluss auf die Berichterstattung hatte. Die Lehrer wurden oft als Hauptschuldige für die schlechten PISA-Ergebnisse verantwortlich gemacht. Allerdings verstärkte sich in diesem Zeitraum auch der Trend, die Hintergründe der schlechten Lehrerausbildung zu hinterfragen.
Im letzten Teil der Arbeit wird ein Fazit gezogen. Dabei wird die Frage beantwortet, wie dieses Volk seine Lehrer achtet. Die Analyse zeigt, dass es ein einheitliches Lehrerbild in der Öffentlichkeit und in den Printmedien nicht gibt. Der Lehrerberuf ist ein sehr diffuses Berufsbild, das von vielen verschiedenen Erwartungen und Ansichten geprägt ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Bild des Lehrers, die Berichterstattung der Printmedien, die Lehrerausbildung, die PISA-Studie, das Lehrerbild in der Öffentlichkeit und die gesellschaftlichen Erwartungen an Lehrer.
- Arbeit zitieren
- Simon Steuer (Autor:in), 2012, Das Bild des Lehrers im Wandel der Zeit. Aufgezeigt an ausgewählten Printmedien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201308
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