Wie groß ist die Welt? Wo ist ihr Zentrum? Wo sind ihre Grenzen? Das sind Fragen, deren Antworten sich unterscheiden, je nachdem wen man im ersten Jahrtausend n. Chr. fragt. Doch diese Fragen sind nicht allein geographisch zu beantworten, auch wenn die Geographie hier eine wichtige Rolle spielt.
Der geographische Horizont der meisten christlichen Zentraleuropäer beschränkte sich zu dieser Zeit in westlicher Richtung wohl auf die Westküsten des heutigen Frankreichs, Englands, Nordafrikas und wohlmöglich noch Islands. Die östliche Richtung war wesentlich wichtiger, barg sie doch das Zentrum der Welt: Jerusalem. Dennoch war der Osten, je weiter man kam, ein noch viel größeres Mysterium als der Westen. Detaillierte Karten, die über Ländergrenzen hinausreichten, waren, von genauen Beschreibungen der Pilgerpfade einmal abgesehen, noch Raritäten. Das Wissen um derart genaue Landschaftsaufzeichnung war darüber hinaus für die meisten Menschen nicht von Belang. Schließlich gab die Bibel doch genaue Auskünfte darüber, wie man sich die Welt vorzustellen hatte.
Umso interessanter ist die Betrachtung jener, deren Horizont über diese Grenzen hinausreichte. Die Räuber aus dem Norden, dem heutigen Norwegen und Dänemark, die Normannen, Waräger und Rus‘. Mit einem Wort: die Wikinger. Sie hatten sich das Meer und die Flüsse zu eigen gemacht, um im Osten hinter das Schwarze Meer bis zum heutigen Russland vorzustoßen. Im Westen fuhren sie ausgehend von den Färöer-Inseln, den Orkneys oder den Shetlands nach der Niederlassung in Island weiter, als dies von der biblischen Darstellung vorgesehen worden war.
Wie groß ist die Welt? Wo ist ihr Zentrum? Wo sind ihre Grenzen? Das sind Fragen, deren Antworten sich unterscheiden, je nachdem wen man im ersten Jahrtausend n. Chr. fragt. Doch diese Fragen sind nicht allein geographisch zu beantworten, auch wenn die Geographie hier eine wichtige Rolle spielt.
Der geographische Horizont der meisten christlichen Zentraleuropäer beschränkte sich zu dieser Zeit in westlicher Richtung wohl auf die Westküsten des heutigen Frankreichs, Englands, Nordafrikas und wohlmöglich noch Islands. Die östliche Richtung war wesentlich wichtiger, barg sie doch das Zentrum der Welt: Jerusalem. Dennoch war der Osten, je weiter man kam, ein noch viel größeres Mysterium als der Westen. Detaillierte Karten, die über Ländergrenzen hinausreichten, waren, von genauen Beschreibungen der Pilgerpfade einmal abgesehen, noch Raritäten. Das Wissen um derart genaue Landschaftsaufzeichnung war darüber hinaus für die meisten Menschen nicht von Belang. Schließlich gab die Bibel doch genaue Auskünfte darüber, wie man sich die Welt vorzustellen hatte.
Umso interessanter ist die Betrachtung jener, deren Horizont über diese Grenzen hinausreichte. Die Räuber aus dem Norden, dem heutigen Norwegen und Dänemark, die Normannen, Waräger und Rus‘. Mit einem Wort: die Wikinger. Sie hatten sich das Meer und die Flüsse zu eigen gemacht, um im Osten hinter das Schwarze Meer bis zum heutigen Russland vorzustoßen. Im Westen fuhren sie ausgehend von den Färöer-Inseln, den Orkneys oder den Shetlands nach der Niederlassung in Island weiter, als dies von der biblischen Darstellung vorgesehen worden war.
Gründe für die Entdeckerlust der Wikinger und für die weiten Entfernungen, die sie ausgehend von ihrer Heimat zurücklegten, könnte in der Machtausdehnung der Karolinger nach Nordosten gesehen werden, was die Niedersachsen und Friesen als Seefahrer ihre Unabhängigkeit kostete. Das hierauf entstehende maritime Machtvakuum, konnten die Wikinger gut ausfüllen (vgl. Hillingmeier 2003: 24). Davon abgesehen standen jedoch in ihrer skandinavischen Heimat dem sich allmählich entwickelnden Königtum zahlreiche lokale Herrscher gegenüber, denen Eroberung und Entdeckung als attraktive Alternative zur Unterwerfung erschienen haben könnte (vgl. Hillingmeier 2003: 24). Wohlmöglich war es aber auch schlichter Abenteurergeist. Die nordische Kultur und Religion unterstützt eine derartige Entdeckerlust. So hatte beispielsweise „das altnordische Wort für häuslich (heimskr) […] zugleich auch die Bedeutung von dumm oder zurückgeblieben“ (Hillingmeier 2007: 27). Anders als im Christentum wies darüber hinaus Mut und nicht Demut den Weg zur Unsterblichkeit, was den Aufbruch ins Neue und Ungewisse durchaus begünstigt haben könnte (vgl. Hillingmeier 2003: 24).
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- Jan Seichter (Author), 2012, Die Entdeckung Grönlands und Amerikas durch die Wikinger, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201114
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