Der diakonische Auftrag zu Hilfe und Nächstenliebe obliegt einer langen Tradition, nicht zuletzt aufgrund biblischer Weisungen und Überlieferungen. In welcher Form und Ausprägung dieser Hilfsauftrag jedoch - persönlich sowie institutionell - zu allen Zeiten verstanden und gelebt wurde unterliegt einer wechselhaften Entwicklung. Auch wer diese Hilfen in Anspruch nahm und - insbesondere - wer Hilfe leistete bzw. leisten durfte änderte sich im Laufe der Diakonieentwicklung. So wurden Frauen eben erst spät zu „offiziellen“ und gesellschaftlich anerkannten Mitarbeiterinnen in verschiedenen diakonischen Handlungs-räumen. Heute sind Frauen und Männer in den verschiedensten Bereichen diakonisch tätig - auch die Diakonie selbst hat viele unterschiedliche „Gesichter“: sie kann organisiert sowie spontan sein; sie kann in einer dauerhaft bestehenden Institution oder situativ wechselnden Hilfeleistung erfolgen; sie kann durch Ehrenamtliche oder beruflich Angestellte ausgeübt werden; es gibt offizielle und private Diakonie; mittlerweile kann sie kirchlich sowie außerkirchlich verortet sein; u.v.m. Diese heutige Vielschichtigkeit und Vielgestaltigkeit bezeugt meines Erachtens einerseits die lange Tradition der Diakonie, andererseits (und damit verbunden) die hohe Relevanz einer christlich motivierten Diakonie für die Gesellschaft und zuletzt eben auch die zu vielen Zeiten bewusst praktizierte Auseinandersetzung und Reflexion der diakonisch Tätigen, die ihre Rolle und Bedeutung immer wieder zu rechtfertigen und auszuloten suchten.
Im Rahmen dieser Arbeit soll neben einer kurzen Begriffsbestimmung zunächst der geschichtliche Verlauf von Altertum bis zur Inneren Mission im 19. Jahrhundert überblickend dargestellt werden, der zur Entstehung der organisierten christlichen Diakonie führte. Vertiefend soll dann auf die Bemühungen Theodor Fliedners eingegangen werden, der mit seiner Gründung einer Krankenpflegeanstalt erstmalig den Wert der Frauen für die Diakonie sowie auch den Wert der Diakonie als Existenzsicherung für die Frauen erkannte.
Am Ende soll schließlich eine kurze Bündelung von Erkenntnissen stehen, die aus der geschichtlichen Betrachtung hinsichtlich vergangener sowie heutiger Diakonie gewonnen werden konnten. Denn die Diskurse über Diakonie in der Gegenwart stehen letztlich in Zusammenhang mit ihrer historischen Werdung und können bzw. sollten nicht losgelöst davon geführt werden. (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Diakonisches Handeln und Diakonie
- Diakonie - Versuch einer Begriffsbestimmung
- Diakonie in der Gegenwartsgesellschaft
- Die geschichtliche Entwicklung der christlichen Diakonie
- Von Altertum bis Reichskirche
- Die Verbindung von Mönchtum und Diakonie im Mittelalter
- Werkgerechtigkeit vs. Reformation
- Die Vorläufer der organisierten Diakonie im 17. und 18. Jahrhundert
- Erweckung und Innere Mission im 19. Jahrhundert
- Der Eintritt der Frauen in die organisierte Diakonie
- Amalie Sieveking und erste Initiativen von Frauen
- Theodor Fliedners Beitrag zur Begründung des Diakonissenwesens
- Die Diakonissenarbeit Wilhelm Löhes
- Die Krise im Diakonissenwesen
- Erkenntnisse aus der historischen Betrachtung
- Grundlegende Beobachtungen
- Die Frau in der Diakonie
- Parallelen zur Diskussion um Diakonie in der Gegenwart
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung der organisierten christlichen Diakonie in Deutschland und dem Eintritt der Frau in das Diakoniewesen im 19. Jahrhundert. Ziel ist es, den historischen Verlauf der Diakonie von der Antike bis zur Entstehung der Inneren Mission im 19. Jahrhundert zu beleuchten und die Bedeutung der Frau für die Entwicklung des Diakoniewesens aufzuzeigen.
- Die geschichtliche Entwicklung der christlichen Diakonie
- Die Rolle der Frau in der Diakonie
- Die Bedeutung der Inneren Mission für die Diakonie
- Die Herausforderungen der Diakonie in der Gegenwart
- Die Bedeutung der christlichen Motivation für die Diakonie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und erläutert die Relevanz der Diakonie im Kontext der christlichen Tradition. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit dem Begriff der Diakonie und ihrer Bedeutung in der Gegenwartsgesellschaft. Die Kapitel 3 und 4 befassen sich mit der historischen Entwicklung der christlichen Diakonie und dem Eintritt der Frau in das Diakoniewesen. Dabei werden wichtige Persönlichkeiten und Institutionen wie Theodor Fliedner, Amalie Sieveking und Wilhelm Löhe vorgestellt. Der fünfte Abschnitt fasst die Erkenntnisse aus der historischen Betrachtung zusammen und beleuchtet die Parallelen zur Diskussion um Diakonie in der Gegenwart.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die christliche Diakonie, die geschichtliche Entwicklung der Diakonie, das Diakonissenwesen, die Rolle der Frau in der Diakonie, die Innere Mission, die Herausforderungen der Diakonie in der Gegenwart, die Bedeutung der christlichen Motivation für die Diakonie und die Parallelen zur Diskussion um Diakonie in der Gegenwart.
- Citar trabajo
- M.A. Daniela Noth (Autor), 2012, Die Entwicklung der organisierten christlichen Diakonie in Deutschland und der Eintritt der Frau in das Diakoniewesen im 19. Jahrhundert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200638
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