Ziel der Arbeit ist es, die Stellung und die Rolle von Nichtregierungsorganisationen (NRO) in Global Governance beschrieben. Daher wird erst die Entstehung des Ansatzes erläutert und anschließend der Zusammenhang mit NRO erklärt. Die Schwierigkeiten der NRO-Arbeit werden gefolgt von einer kritischen Würdigung derselben dargelegt.
Die Rolle von NRO
im Global Governance Prozess
Ziel der Arbeit ist es die Stellung und die Rolle von Nichtregierungsorganisationen (NRO) in Global Governance beschrieben. Daher wird erst die Entstehung des Ansatzes erläutert und anschließend der Zusammenhang mit NRO erklärt. Die Schwierigkeiten der NRO-Arbeit werden gefolgt von einer kritischen Würdigung derselben dargelegt.
Global Governance als Kind der Globalisierung
Im Zuge der Globalisierung fand eine Entgrenzung der Staaten statt[1]. Die Interdependenz der Nationen nimmt bis heute in allen Ebenen zu und folglich verschieben sich die Handlungsräume des Nationalstaates, was Roth[2] als dessen „Entmächtigung“ bezeichnet. Folge dessen kann dieser nicht mehr unabhängig betrachtet werden. Durch diese zunehmende Verflechtung der einzelnen Staaten wie auch wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure, geraten die Staaten „im Alleingang in immer mehr Politikfeldern an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit“, „weil Problemkonstellationen immer mehr grenzüberschreitenden Charakter haben.“[3] Daher sollten auch die Probleme grenzüberschreitend und zusammenhängend[4], nicht separat betrachtet werden. Eine Antwort „auf die Nötigung zur kooperativen Bewältigung der globalen Herausforderung“ „verspricht allein die Wiederaufnahme jenes Programms, das seinerzeit ... zur Gründung der Vereinten Nationen geführt hat. Die Weltorganisation selbst muss instand gesetzt werden, die Aufgaben der internationalen Friedenssicherung und der globalen Sicherung elementarer Menschenrechte zugleich effektiver und weniger selektiv als bisher wahrzunehmen.“[5] Allerdings sehen sich die Vereinten Nationen (VN) dieser Aufgabe nicht gewachsen[6].
Nuscheler betont die Dringlichkeit die „Eigendynamik“ der Globalisierung „politisch zu steuern und die Gestaltungskraft der Politik zu stärken.“[7] Global Governance soll da ansetzen, wo die Regierbarkeit traditioneller Ansätze an seine Grenzen stößt. Es ist eine „Reaktion darauf, dass politische Steuerung in Zeiten der Globalisierung komplexer und das Akteursspektrum auf globalem Parkett breiter geworden ist.“[8] Der Begriff Global Governance wurde demnach im Zuge der Problembewältigungsversuche die mit der Globalisierung einhergingen geformt. Es ist ein Ansatz die Welt regierbar zu machen[9].
Ziel und Zweck von Global Governance ist die „Entwicklung eines Institutionen- und Regelsystems und neuer Mechanismen internationaler Kooperation, die die kontinuierliche Problembearbeitung globaler Herausforderungen und grenzüberschreitender Phänomene erlauben.“[10]
Global Governance unterliegt dem Ruf bloß trockene Theorie zu sein.[11] „Theory and practice are not like oil and water, and they can mix well” sagt John G. Ruggie in seinem Beitrag über Global Governance.[12] Ansätze zum Transfer wurden bereits in unterschiedlichen Denkfabriken diskutiert, wie beispielsweise der von den VN und dem deutschen Außenministerium geschaffene „Arbeitsstab Globaler Fragen“ oder der von Kofi Annan initiierte „Global Compact“.
Auch eine Reihe von konkreten Konzepten, wie Global Governance umgesetzt werden kann existiert bereits, beispielsweise dient diesem Zweck die „Global Public Policy“ der VN. Dirk Messner veröffentlichte in einem Report des Instituts für Entwicklung und Frieden Vorschläge zur Umsetzung der Global Governance Architektur im deutschen Politiksystem[13].
Beim auf dem Brandt-Bericht gestützte Bericht der Commission on Global Governance „Nachbarn in Einer Welt“ handelt es sich um ein normatives zukunftsweisendes Programm zur Gestaltung von Weltpolitik[14]. „Die Kommission ist eingesetzt worden, um zur Ausgestaltung einer … Weltordnung beizutragen“, in der „wir zu mehr Frieden, Freiheit und Wohlstand gelangen“ könnten[15]. Sie setzt sich zum Ziel, dass „Rechte und Pflichten der Akteure auf dem Weg zu einer neuen globalen Demokratie neu definiert – und respektiert – werden.“[16]
[...]
[1] vgl. Curbach, 2003, S. 17f, s. auch Messner, 2002, S. 9ff, Habermas, 1998, S. 107f oder Behrens, 2005, S. 13
[2] vgl. Roth 2005, S. 86
[3] Messner, 2002, S. 3 und S. 14, vgl. hierzu auch Nuscheler, o.J.
[4] vgl. Kooiman, 2002, S. 77, oder Klein, Walk & Brunnengräber, 2005, S. 10; dies war auch die Kernaussage der 4. Österreichischen Entwicklungstagung.
[5] Habermas, 2007
[6] vgl. Klein, Walk, & Brunnengräber, 2005, S. 25
[7] Nuscheler, o.J.
[8] Klein, Walk, & Brunnengräber, 2005, S. 17
[9] vgl. Nuscheler, o.J.
[10] Messner 2000, S. 284, zit. n. Nuscheler, o.J.
[11] vgl. Nuscheler, o.J.
[12] Ruggie, 2001, S. 1
[13] vgl. Messner, 2002
[14] vgl. Behrens, 2005, S. 11
[15] Stiftung Entwicklung und Frieden, 1995, S. 229
[16] Stiftung Entwicklung und Frieden, 1995, S. 230
- Citation du texte
- MA Sandra Filzmoser (Auteur), 2011, Die Rolle von NRO im Global Governance Prozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200333
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.