Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um ein im Jahr 2008 verfasstes Dossier/Hausarbeit zum Proseminar "Landeskundevermittlung im DaF/DaZ-Unterricht", welche mit der Note "Sehr gut" beurteilt wurde.
Inhaltsverzeichnis
1. LANDESKUNDE – JA BITTE?! .……......…..........................................................…. 1
1.1. DIE DREI WICHTIGSTEN ZITATE ...........................…………………..………. 1
1.2. SCHWIERIGKEITEN IM UMGANG MIT LANDESKUNDE IM FSU ..………. 3
1.3. MEINE FRAGEN AN DEN LANDESKUNDE-UNTERRICHT ..............………. 4
2. VERPACKTE LANDESKUNDE …........................................................................….. 4
2.1. EIGENES FREMDSPRACHENLEHRWERK THE NEW YOU & ME ……...…. 4
2.2 LEHRWERK THEMEN NEU ………..……….……....…………………..………. 5
3. ERLEBTE LANDESKUNDE .................................................................................….. 7
4. KULTURELLE SPURENSUCHE …………………………………......................…... 10
4.1. FILM „DAS FEST DES HUHNES“ .........................................................……..…. 10
4.2 DIE ÖSTERREICHISCHE SPRACHE UND ICH .........................……............…. 11
4.3 INTERKULTURELLE KOMPETENZ - EIN PERSÖNLICHKEITSPROFIL …... 12
BIBLIOGRAPHIE …...………………………………………………………………….…. 13
Inhaltsverzeichnis
1. Landeskunde – ja bitte?!
1.1. DIE DREI WICHTIGSTEN ZITATE
1.2. SCHWIERIGKEITEN IM UMGANG MIT LANDESKUNDE IM FSU
1.3. MEINE FRAGEN AN DEN Landeskunde-unterricht
2. VERPACKTE LANDESKUNDE
2.1. eigenes fremdsprachenlehrwerk the new you & me
2.2 LEHRWERK THEMEN NEU
3. ERLEBTE LANDESKUNDE
4. kulturelle spurensuche
4.1. film „DAS fest des huhnes“
4.2 die österreichische sprache und ich
4.3 interkulturelle KOMPETENZ - EIN PERSÖNLICHKEITSPROFIL
bibliogrAPhie
1. Landeskunde – ja bitte?!
1.1 DIE DREI WICHTIGSTEN ZITATE
1. Zitat:
Das Lernen einer Fremdsprache ist immer auch eine Form der Begegnung mit einer anderen Kultur. Interkulturelles Lernen und interkulturelle Kommunikation sollten wesentliche Bestandteile jeder Form von Fremdsprachenunterricht sein. Nur auf diesem Wege gelingt es, dass Fremdsprachenunterricht Klischeebildungen [...] abbauen, vorhandene Vorurteile relativieren und zu einem toleranten Miteinander beitragen kann.[1]
Dieses Zitat des Beirats „Deutsch als Fremdsprache“ des Goethe-Instituts bringt meiner Meinung nach den Sinn und Zweck von Landeskunde gut auf den Punkt: Fremdsprachenunterricht schließt nicht nur das Erlernen der jeweiligen Sprache, sondern auch die „Begegnung mit einer anderen Kultur“ mit ein. Nur durch das Zusammenspiel der sprachlichen und kulturellen Kompetenz können die Intentionen der GesprächspartnerInnen verstanden und eine Basis für gegenseitiges Verständnis und Toleranz geschaffen werden. Auch in den ABCD-Thesen wird in der Präambel Landeskunde als „ein Prinzip, das sich durch die Kombination von Sprachvermittlung und kultureller Information konkretisiert“, beschrieben. Dabei heißt es in These 4 vertiefend, dass die Aufgabe von Landeskunde in erster Linie nicht die Vermittlung von „Informationen“, sondern die Entwicklung von Wahrnehmungs- und Empathiefähigkeiten sowie von Strategien und Fertigkeiten im Umgang mit fremden Kulturen und Gesellschaften ist.[2] Durch diese „Sensibilisierung“ können, wie im obigen Zitat gefordert, ethnozentrische Sichtweisen relativiert und Vorurteile abgebaut werden.
2. Zitat:
Ein differenziertes Bild von einer fremden oder besser gesagt anderen, weiteren, weniger bekannten Kultur zu erlangen, ist untrennbar mit der Reflexion der eigenen Kultur(en) verbunden. Die Vielschichtigkeit des eigenen kulturellen Umfeldes immer wieder zu erfragen, zu erforschen und zu entdecken, sollte dabei nicht von einer bestimmten Stufe der Sprachbeherrschung abhängig gemacht werden.[3]
Dieses Zitat erweitert die Aussage des 1. Zitates um einen wesentlichen Aspekt: Landeskunde schließt nicht nur die Reflexion der anderen, sondern auch der eigenen Kultur(en) mit ein; denn „[i]n der Begegnung mit fremden Kulturen wird dem Lernenden die eigene Kultur bewusst.“[4] Indem die eigene Lebenswelt vor dem Hintergrund der „fremden“ (und umgekehrt) gedeutet wird, kann der Fremdsprachenunterricht auf kulturelles Verstehen hinarbeiten. Es ist klar, dass eine Reflexion der eigenen Kultur unumgänglich ist, um ein differenziertes Bild einer fremden Kultur zu erlangen. Dabei können Aspekte der fremden Kultur im eigenen Land, Vorurteile und Klischees aufgegriffen und kritisch hinterfragt werden. Für zentral erachte ich dieses Zitat von Roland Fischer auch deshalb, weil kulturelles Lernen nicht an einer bestimmten Stufe der Sprachbeherrschung festgemacht wird. Wie Fischer meint, kann „auch im Kontext des Fremdsprachenerwerbs [...] der Erstsprache [...] als Kommunikationsmittel eine bedeutende Rolle zugeteilt werden“, um so von Anfang an übertragbare „kulturelle Kernkompetenzen“ zu erwerben, wie etwa „Empathiefähigkeit, kritische Distanz zur eigenen Kultur, [...] Techniken im Zugang zu und Umgang mit (Informations)Quellen [...].“[5]
3. Zitat:
Landeskunde im Unterricht Deutsch als Fremdsprache sollte als trinationale, auch binnenkontrastive Landeskunde angelegt sein, nicht als „bloße Multiplikation der nationalen Einfalt“; um mit dem Akzeptieren von Verschiedenheit bei uns selbst anzufangen. Trinational bedeutet daher, das komplexe Wechselspiel von regionalen und nationalen, gemeinsamen und unterschiedlichen Aspekten des deutschen Sprachraums nicht zu vereinfachen oder in einer bloß additiven Weise aufzunehmen.[6]
Dieses Zitat von Hans-Jürgen Krumm betont die Gleichwertigkeit der (regionalen) Kulturen (D = A = CH). Diese Gleichwertigkeit wird in einem nächsten Schritt in den erweiterten Kulturvergleich (eigene Kultur – Kultur der deutschsprachigen Länder oder Regionen) übernommen. Die Vielfalt an regionalen Varietäten der deutschen Sprache stellt, wie es in These 12 der ABCD-Thesen heißt, „eine wichtige Brücke zwischen Spracherwerb und Landeskunde“ dar, die meiner Meinung nach nicht zugunsten einer Vereinfachung oder einer undifferenzierten Deutschland-Zentriertheit aufgegeben werden darf, sondern für die Lernenden an Hand geeigneter Materialien erfahrbar gemacht werden muss. Es bleibt daher zu hoffen, dass Lehrwerke sich (weiterhin) zunehmend nach allen deutschsprachigen Ländern umsehen und D-A-CH-Elemente in ihre Curricula aufnehmen.
1.2 SCHWIERIGKEITEN IM UMGANG MIT LANDESKUNDE IM FSU
Eine der Schwierigkeiten, die sich für mich im Umgang mit Landeskunde im Fremdsprachenunterricht stellt, ist die Frage: Wo beginnt Landeskunde (in Wahrheit beginnt sie schon mit mir als Lehrperson, als „Angehörige“ einer bestimmten Kultur!), wo hört sie auf? Trotz seiner Wichtigkeit ist dieser Teilbereich des Fremdsprachen-Unterrichts kaum objektiv fassbar, und es ist unmöglich für die Lehrperson, alle nennenswerten Aspekte zu behandeln. Auch Andreas Pauldrach nennt die Landeskunde „eine[n] der schwierigsten Bereiche des Deutschunterrichts. Sie kommt nie an ein Ende, und nie ist man fertig mit ihr.“[7] Wie mir jedoch durch die Lektüre verschiedenster „landeskundlicher“ Literatur bewusst geworden ist, geht es primär auch nicht um das Vermitteln von Informationen, sondern vielmehr um ein „Aufmerksam-machen“ bzw. um ein Vermitteln von Grundkompetenzen, mit Hilfe derer sich die Lernenden im relativ schwer eingrenzbaren Lernfeld bewegen, Erfahrungen sammeln und aus diesen lernen. Wie Pauldrach dies so anschaulich formuliert, umfasst die Landeskinde immer den eigenen Ausgangspunkt und das fremde Ziel, wobei sich beide Pole permanent verändern (ob wir es wahrnehmen oder nicht); gelingt es, die Lernenden auf dieses komplizierte Verhältnis aufmerksam zu machen, d.h. sie für ihre eigenen Vorstellungen davon zu interessieren, hat der Landeskundeunterricht seinen Zweck erfüllt.[8]
Eine weitere Schwierigkeit, auf die ich hier kurz eingehen kann, ist die Behandlung bzw. Vermeidung von konfliktträchtigen Themen. Als häufig genannte Themen führen Ghobeyshi und Koreik etwa unterschiedliche Lerntraditionen und damit verknüpfte Erwartungen an die Rolle der Lehrenden, die Rolle der Frau sowie politisch brisante „Importthemen“ wie den Israel-Palästina-Konflikt an.[9] Generell stimme ich aber mit dem Optimismus der beiden Autoren überein, wenn sie meinen, dass die Behandlung von Konfliktthemen im DaF-Unterricht Perspektiven erweitern, Relativierungen eigener (kulturbezogener) Standpunkte erlauben und die Toleranz und somit die Bedingungen für ein friedliches Miteinander erhöhen kann. Dadurch können sich „[...] im DaF-Unterricht auf neutralem Territorium positive Kontakte zwischen Angehörigen einander in z.T. sehr problematischen Kontexten verquickter Nationen und ‚Kulturen’ entwickeln“.[10]
1.3 MEINE FRAGEN AN DEN Landeskunde-unterricht
Wie Hans-Jürgen Krumm meint, ist der interkulturelle Lehrende zugleich auch ein interkulturell Lernender; er/sie ist ein „Grenzgänger“, denn er/sie muss „die Grenzen der eigenen ethnozentrischen Prägung [...] überschreiten“[11]. Mein eigener Erasmus-Aufenthalt in Edinburgh (Schottland) im Studienjahr 2007/08 hat mir gezeigt, wie wichtig Auslandserfahrungen sind, da sie einen unschätzbaren Beitrag zu einem „direkten Erleben“, einem besseren Verständnis der „anderen“ Kultur, leisten. Dennoch fehlt, wie Krumm kritisiert, noch immer eine entsprechende Ausbildung, etwa in der Analyse interkultureller Kommunikationsprozesse und –probleme und der Merkmale eigenkultureller Prägungen.[12] So fühle ich (und wahrscheinlich mehrere andere DaF/DaZ-Lehrende) mich noch nicht hinreichend vorbereitet im Umgang mit – den etwa oben bereits erwähnten – Konfliktthemen im Unterricht. Meine momentan einzige, jedoch zentrale Frage an den Landeskunde-Unterricht lautet daher: Wie kann diese Situation verbessert werden, bzw. wie können auch Lehrenden Möglichkeiten interkulturellen Lernens angeboten werden? Eine entsprechende Ausbildung sollte meiner Meinung nach (und wie Krumm fordert) verstärkt in den Lehrplänen verankert und durch (weitere) Fortbildungsangebote fokussiert werden.[13]
2. VERPACKTE LANDESKUNDE
2.1 eigenes fremdsprachenlehrwerk the new you & me
Ich habe mich entschieden, das 4 Bände umfassende Lehrwerk The New You & Me für den Englischunterricht an der AHS-Unterstufe aus landeskundlicher Perspektive zu beleuchten, da ich es sowohl aus meiner eigenen Schulzeit als auch aus der Perspektive als Englisch-Lehramtsstudentin – ich habe bereits in Nachhilfestunden mit dem Lehrwerk gearbeitet – bestens kenne. The New You & Me ist in 20-25 chapters pro Band, die sich jeweils mit einem Thema beschäftigen, eingeteilt. Folgende Kapitel beinhalten landeskundliche Aspekte: in Band 1: „Breakfast“ (unit 15), „Holidays“ (unit 26), extra units „Christmas“ und „Easter“; Band 2: „Autumn festivals“ (unit 4), “At school” (unit 15), “Buildings” (unit 16); Band 3: „Postcards from London“ (unit 4), „Florida“ (unit 7), „King Arthur“ (unit 9), „A famous writer“ (unit 13); Band 4: „Welcome to Australia“ (unit 1), „Native Americans“ (unit 2), „New York, New York“ (unit 7) sowie „Images of Ireland“ (unit 10).
Generell wurde ich für die englische Sprache bereits in der Unterstufe fasziniert, was unter anderem, aber größtenteils an der Behandlung landeskundlicher Aspekte der englischsprachigen Länder im Unterricht lag. Das Lehrwerk selbst beinhaltet (wie durch die obige Aufzählung ersichtlich) jedoch relativ wenig landeskundliche Aspekte. Es ist klar, dass kaum ein Buch dem Idealanspruch eines „perfekten Schulbuches“ entsprechen kann; auf der anderen Seite enthält es zahlreiche ansprechende fiktive Kurzgeschichten, an deren Inhalt und Charaktere ich mich teilweise jetzt noch erinnern kann. Da ich dieses Semester einen Fachdidaktik-Kurs bei Mag. Holzmann, der an der Erstellung des You and Me beteiligt war, besuchte, wurde mir auch der Grund für die Vielzahl an short stories klar: Mag. Holzmann ist, so wie ich, ein „avid reader“ und möchte den SchülerInnen die englische Sprache v.a. über unterhaltsame, durch Vokabelhilfen unterstützte Geschichten schmackhaft machen.
[...]
[1] Aus: Der Beirat „Deutsch als Fremdsprache“ des Goethe-Instituts: Fremdsprache Deutsch Sondernummer 1/97: „Deutsch als Fremdsprache: 24 vermittlungsmethodische Thesen und Empfehlungen“, S. 19.
[2] Aus: ABCD-Thesen zur Rolle der Landeskunde im Deutschunterricht.“ In: Fremdsprache Deutsch, „Wortschatzarbeit“, H. 3/1990, S. 60.
[3] Aus: Fischer, Roland. „Vom Mut zum eigenen Vorurteil. Fremd- und Selbstwahrnehmung als Baustein auf dem Weg zu interkultureller Kompetenz.“ In: Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift für die Praxis des Deutschunterrichts, Sondernummer 1998. Goethe-Institut, Klett international, S. 32.
[4] These 16, aus: ABCD-Thesen zur Rolle der Landeskunde im Deutschunterricht.“ In: Fremdsprache Deutsch, „Wortschatzarbeit“, H. 3/1990, S. 60.
[5] Aus: Fischer, Roland. „Vom Mut zum eigenen Vorurteil. Fremd- und Selbstwahrnehmung als Baustein auf dem Weg zu interkultureller Kompetenz.“ In: Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift für die Praxis des Deutschunterrichts, Sondernummer 1998. Goethe-Institut, Klett international, S. 32.
[6] Aus: Krumm, Hans-Jürgen. „Landeskunde Deutschland, D-A-CH oder Europa? Über den Umgang mit Verschiedenheit im DaF-Unterricht.“ In: Info DaF Nr 5, Okt. 1998. Hg. vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, S. 530.
[7] Pauldrach, Andreas. „Eine unendliche Geschichte. Anmerkungen zur Situation der Landeskunde in den 90er Jahren.“ In: Fremdsprache Deutsch 6, Juni 1992. Goethe-Institut, Klett, S. 15.
[8] Cf. ibid.
[9] Cf. Ghobeyshi, Silke; Koreik, Uwe. „Kultur(en), Konflikt(e) und Unterricht(en). In: Info DaF 30,4 DAAD, August 2003, S. 358.
[10] Cf. ibid, S. 359.
[11] Krumm, Hans-Jürgen. „Grenzgänger – das Profil von Deutschlehrern in einer vielsprachigen Welt.“Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 19 (1993), S. 282.
[12] Cf. ibid, S. 284.
[13] Cf. ibid, S. 285.
- Citar trabajo
- MMag. Verena Schörkhuber (Autor), 2008, Dossier zur Landeskunde im Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache-Unterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200178
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