Diese Seminararbeit soll einen Überblick über die Relevanz der leiblichen Kommunikation in Alltag und der sozialarbeiterischen Profession liefern. Dabei soll es im ersten Abschnitt darum gehen die Unterschiede zu verdeutlichen, dass es Leib und Körper deterministisch getrennt werden müssen. Als nächste Stufe der Ausarbeitung wird dann darauf eingegangen, was non-verbale Kommunikation ist, um in der dritten Ebene des Essays eine Ableitung herstellen zu können, wie wichtig die Wahrnehmung des Körpers und die Vermittlung von Körpersignalen als ein kommunikatives Mittel und Faktor in der Arbeit im sozialen Umfeld darstellt. Man könnte als Zielfrage also formulieren, dass herausgefunden werden soll, ob die englische Weisheit: „Your body talks always!“ zutrifft?
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Differenzierung in der Betrachtungsweise von Körper und Leib
Körper
Leib
Bedeutung nonverbaler Kommunikation im Alltag
1. Einleitung
Dieser Essay soll einen Überblick über die Relevanz der leiblichen Kommunikation in Alltag und der sozialarbeiterischen Profession liefern. Dabei soll es im ersten Abschnitt darum gehen die Unterschiede zu verdeutlichen, dass es Leib und Körper deterministisch getrennt werden müssen. Als nächste Stufe der Ausarbeitung wird dann darauf eingegangen, was non-verbale Kommunikation ist, um in der dritten Ebene des Essays eine Ableitung herstellen zu können, wie wichtig die Wahrnehmung des Körpers und die Vermittlung von Körpersignalen als ein kommunikatives Mittel und Faktor in der Arbeit im sozialen Umfeld darstellt. Man könnte als Zielfrage also formulieren, dass herausgefunden werden soll, ob die englische Weisheit: „Your body talks always!“ zutrifft?
2. Differenzierung in der Betrachtungsweise von Körper und Leib
2.1. Körper
Jeder Mensch hat einen Körper. Darunter wird im allgemeinen Verständnis das verstanden, was ihn grundsätzlich äußerlich wahrnehmbar für Andere macht. Ursprung findet das Wort „Körper“ im lateinischen Wort „corpus“, was für den Leichnam steht. Der Körper verleiht dem Menschen also in erster Linie einen Faktor von physischer Begrenztheit aber auch Vergänglichkeit. Man kann einen (menschlichen) Körper als Gegenstand betrachten, sowohl den eigenen, als auch den Anderer. Es besteht aber ein Unterschied zwischen den Körpern, den Objekten, auf die sich das eigene Bewusstsein als zu erkennende und zu benutzende bezieht, und dem menschlichen Körper. Von daher ist für jedes Individuum der eigene Körper unerfassbar, weil er gerade nicht zu den Objekten der Welt gehört, d.h. zu den Dingen, die ich erkenne und benutze. Unter Zuhilfenahme von Sartre versinnbildlicht sich dieser Gedanke anhand des folgenden Beispiels: beim Schreiben erfasst man nicht die eigene Hand, die den Kugelschreiber hält, sondern nur den Kugelschreiber, der schreibt. Der schreibende Kugelschreiber verweist erst auf meine Hand, die ich nicht mehr als Instrument (zum Halten des Kugelschreibers) erfasse, da „ich meine Hand bin“. Der eigene Körper ist also der Gesichtspunkt, von dem aus sich die Welt der Gegenstände organisiert. Mein in-der-Welt-sein konstituiert erst die Welt. Diese Welt besteht aus Utensilien. Jedes Utensilien-Ding verweist auf andere Utensilien-Dinge zu denen es in Beziehung steht. Erst die Utensilien als einer Art Bezugssystem verweisen das Individuum auf den eigenen Körper als Instrument, das man nicht benutzen kann, sondern das man ist. Das Bewusstsein erlangt erst Bewusstsein von seinem Körper über die vorhandenen Dinge (vgl. URL1). Ableitend aus diesem Gedanken kann der Körper verstanden werden als Manifestation der Individualität und die Kontingenz unseres ursprünglichen Bezugs zu den Utensilien-Dingen - er ist demzufolge das, was man unmittelbar ist. Der Körper erschließt sich also einem erst durch das Überschreiten des Bewusstseins auf das Sein hin und das Zurückverweisen der Utensilien auf meinen Körper. Sartres Denken bleibt also in einem Dualismus von Bewusstsein (das Für-sich) und dem Sein (dem An-sich) verhaftet (vgl. Satre 1993, S. 576). Subsummierend kann also konstatiert werden, dass der Körper das optisch in Erscheinung tretende Material ist, unabhängig davon ob es lebt oder nicht. Damit der Mensch nun also ein konkretes Bild von der Welt für sich entstehen lassen kann, benötigt er einen stabilen Bezugspunkt, von dem aus er seine Eindrücke ordnen kann. Sein eigener Körper dient ihm dazu folglich als nützlicher und stets vorhandener Ausgangspunkt. Man spricht von einem sogenannten „Körperbild“. Dieses verweist auf einen psychischen Raum, der nicht sichtbar ist. Das bedeutet demzufolge: Dinge werden nicht durch das Sehen entziffert, sondern durch andere Sinne. Verbunden mit dem Körperbild ist das Körpergefühl, das Informationen über die qualitative Beschaffenheit des Körpers vermittelt (leicht/schwer, groß/klein, dick/dünn, flach/rund, kalt/warm) und darüber, wie viel Platz beispielsweise der Körper im Raum einnimmt.
2.2. Leib
Leib als Wort stammt vom altgermanischen „liv“ ab, was mit „Leben“ übersetzbar ist. Im angelsächsischen Raum versteht man darunter „Life“, „live“ bzw. den „living body. Merleau-Ponthy dagegen wendet sich ab von einem wie auch immer vorgestellten Dualismus und stellt den Leib in das Zentrum seiner Perspektive. Hervorgehend aus seiner dem Leib zugewandten Theorie ist eine Kausalkette erkennbar, die sich in etwa so auf Körpermodel- Beispiel Satres gegenübergestellt werden könnte: Wenn ich die Dinge beschreiben soll, die auf meinem Schreibtisch liegen, während ich etwas aufschreibe, werde ich für gewöhnlich nicht meine Hand nennen, die den Kugelschreiber hält, sondern nur das Blatt Papier, Stifte, Bücher usw. Demzufolge gehörte eine Hand eben nicht zu den Dingen, sie gehört zu meinem Körper/Leib. Das Äußere des Leibes bildet eine Grenze, die gerade nicht überschritten wird. Der Körper eines Individuums ist in dessen unteilbaren Besitz.
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- Arbeit zitieren
- B.A. Marek Peters (Autor:in), 2012, Leibliche Kommunikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200128
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