In bündiger Sprache mit zahlreichen Abbildungen wird der Themenbereich der Globalisierung nach 1945 mit besonderem Augenmerk auf die Entwicklungen in der Dritten Welt in seinen Grundzügen dargestellt. Das umfassende Literaturverzeichnis kann als Leitlinie für eine tiefere Einarbeitung dienen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Verständnis von Globalisierung
1.1 Dimensionen wirtschaftlicher Globalisierung
1.2 Das neoklassische Paradigma der Weltordnung
2 Voraussetzungen der wirtschaftlichen Globalisierung
2.1 Der technologische Wandel
2.2 Die drei Schiedsrichter IMF, Weltbank und WTO
2.3 Globale Wertschöpfung
3 Die Konsequenzen für Entwicklungsländer
3.1 Globale Gegensätze
3.2 Freie Märkte
4 Perspektiven der Entwicklungsländer im globalen Wettbewerb
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Verteilung von Armut und Wohlstand nach BNE
Abbildung 2: Ungleiches Verhältnis von Bevölkerung und Wirtschaftsleistung sowie Export
Abbildung 3: Welt-Bruttoinlandsprodukt nach Regionen 2007
Abbildung 4: Bipolare Weltordnung vor 1990
Abbildung 5: Ausgewählte Wirtschaftsbündnisse
Abbildung 6: Internationaler Warenhandel
Abbildung 7: Kostensenkung im Welthandel
Abbildung 8: Zollbelastungen
Abbildung 9: Langfristig fallende Rohstoffpreise
Abbildung 10: Veränderung der Terms of Trade nach Ländergruppen
Abbildung 11: Auslandsschulden der Entwicklungsländer
Abbildung 12: Handelsanteile der Entwicklungsländer
Abbildung 13: Globale Handelsströme
Abbildung 14: jährliche Exporte nach Ländergruppen von Entwicklungsländern
Abbildung 15: Inward-Bestand an FDI nach Ländergruppen
Abbildung 16: Verteilung der FDI nach Regionen und Ländern
Abbildung 17: Digital Devide
1 Verständnis von Globalisierung
Am Ende des 20. Jahrhunderts leben 1.300 Mio. Menschen mit weniger als einem Dollar pro Tag. Etwa 1.000 Mio. leben in Armut (vgl. Abb. 1), charakterisiert durch geringe Lebenserwartung, fehlendem Zugang zu sauberem Trinkwasser und Bildung, wobei das Einkommen des reichsten Fünftels der Weltbevölkerung im Verhältnis 80:1 zum ärmsten Fünftel steht (vgl. Abb. 2 und 3). Die Zahlen lassen eine enorme Ungleichheit in den globalen Lebensverhältnissen erkennen (Ziai 2000).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Engelhard 2007: 25
Abbildung 1: Verteilung von Armut und Wohlstand nach BNE
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Engelhard 2007: 51
Abbildung 2: Ungleiches Verhältnis von Bevölkerung und Wirtschaftsleistung sowie Export
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bundeszentrale für politische Bildung 2009b
Abbildung 3: Welt-Bruttoinlandsprodukt nach Regionen 2007
In dieser Arbeit steht das wirtschaftliche Element der Globalisierung in Bezug auf Entwicklungsländer im Fokus. Dazu werden die Dimensionen und das vorherrschende Paradigma bezüglich Globalisierung dargelegt. Es werden im Anschluss die wirtschaftlichen Voraussetzungen seit den 1990er Jahren diskutiert, um die Frage, welche Konsequenzen sich für die Wirtschaftsentwicklung in der Dritten Welt ergeben, beantworten zu können. Den komplizierten und komplexen Wirkungszusammenhängen der Globalisierung kann im Rahmen dieser Arbeit nicht Rechnung getragen werden, sodass die Themenblöcke teilweise ohne verknüpfende Gedanken angeführt erscheinen. Ziel ist eine Hinführung zur Problematik der Entwicklungsländer im Zeitalter der Globalisierung.
Der Blick in die Literatur zeigt, eine allgemeine Definition von oder eine universelle Theorie zu Globalisierung gibt es nicht (Ebenthal 2009). Mit wirtschaftlicher Globalisierung kann gemeint sein, "dass durch zunehmende Unternehmensverflechtungen und Finanztransaktionen über nationalstaatliche Grenzen hinweg (ermöglicht durch neue Informations- und Kommunikations-technologien sowie die Liberalisierung des Welthandels und des Kapitalverkehrs), die Volkswirtschaften zu einer großen globalen Wirtschaft zusammenwachsen"[, einhergehend] mit einem sich erhöhenden Konkurrenzdruck sowohl für Unternehmen als auch für Unternehmensstandorte, die jetzt beide in einem [...] globalen Wettbewerb stehen" (Ziai 2000).
Eine andere Definition liefert Ebenthal (2009: 27): "Globalisierung ist die Verringerung von Distanz zwischen weltweiten Akteuren, sowie die Zunahme weltweit grenzüberschreitender Transaktionen und Interaktionen“. Globalisierung verstanden als zunehmende wirtschaftliche Integration greift zu kurz und lässt das qualitativ Neue außer Acht.
Das Qualitative der Globalisierung kann darin bestehen, dass grenzüberschreitende Produktionsstrukturen mit komplexen Wertschöpfungsketten, verbunden mit zunehmendem intrasektoralen und unternehmensinterner Handel, entstehen, dass informationsbasierende gegenüber materiellen Aktivitäten zunehmen, dass sich grenzenlose Kommunikation mit sinkenden Preisen ausdehnt, und dass der Weltfinanzmarkt die nationale Finanzpolitik zunehmend bestimmt (Betz 2003).
1.1 Dimensionen wirtschaftlicher Globalisierung
Auch unter einer ökonomischen Sichtweise auf Globalisierung ist dem Begriff mehrdimensional zu begegnen, denn ökonomische Globalisierung weist "ökonomische, soziologische, kulturelle als auch politische Facetten" auf (Ebenthal 2009:15) (vgl. dazu auch Haas 2009).
Die ökonomische Dimension setzt sich hauptsächlich aus der Handelsglobalisierung, der internationalen Produktion und der Finanzglobalisierung zusammen. Das Neue liegt in Liberalisierungstendenzen, also im Abbau von Handelsbarrieren, flankiert von Institutionen wie der WTO. Ferner wird Handel durch bessere Transportmöglichkeiten und durch neue sich ausdehnende Kommunikationsmedien vereinfacht, sodass räumliche und zeitliche Entfernungen schrumpfen. Des Weiteren kommt es zur Zunahme intraindustriellen Handels und globaler Produktionsnetzwerke einhergehend mit der Diffusion von Technologie. Das Neuartige in der internationalen Produktion besteht in der "Etablierung komplexer globaler Wertschöpfungsketten" (Ebenthal 2009: 30), was von reiner Internationalisierung, dem Austausch von Fertigprodukten, zu trennen ist. Die wichtigsten Akteure sind die transnationalen und multinationalen Unternehmen. Die Rolle der ausländischen Direktinvestitionen wird für Entwicklungsländer immer größer und ist mit Spillover-Effekten, also Technologie- und Know-How-Transfer, verknüpft.
Besonders seit den 1990er Jahre nimmt die Finanzglobalisierung mit großen Bruttokapitalflüssen stark zu, jedoch reichen diese Kapitalflüsse nicht zur Bewertung der Finanzglobalisierung aus. Doch die zunehmende Liberalisierung stellt eine wichtige Triebkraft für Globalisierung dar.
Unter sozialer Globalisierung kann man die Ausdehnung von Menschen, Ideen, Gedanken und Informationen verstehen. Triebkraft für globale Kontaktausweitung stellen die Verbreiterung und Vergünstigung von Telefonie und Internet sowie von Massenmedien dar. Wichtig für die globale Ökonomie sind die Migrationsströme resultierend aus diversen Push- und Pull-Faktoren wie Konflikte, Armut oder Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften.
Die politische Dimension ist von der Ausweitung politischer Verbindungen, Macht und Aktivitäten gekennzeichnet. Supranationale Institutionen gewinnen aus der Notwendigkeit heraus das globale System zu regulieren an Bedeutung. Die großen Akteure stellen die WTO, der IMF, die Weltbank und die Integrationsräume sowie die NGOs dar. Ökologische Aspekte treten in Form von politischen Reaktionen auf ökonomische Aktivitäten in Erscheinung (Ebenthal 2009).
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- Arbeit zitieren
- Martin Loose (Autor:in), 2012, Voraussetzungen und Konsequenzen der Globalisierung seit den 1990er Jahren für die Wirtschaftsentwicklung in der Dritten Welt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199964
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