Durch das Jahressteuergesetz von 1996 (JStG 1996) wurden unter dem Schlagwort „Maßnahmen zur Steuervereinfachung und zur Rechtsbereinigung“ im Bereich der Betriebsausgaben (BA) bzw. der Werbungskosten (WK) deutliche Veränderungen implementiert. Neben der Neuregelung der doppelten Haushaltsführung und der Pauschalierung der privaten Kfz-Nutzung stellte die Begrenzung der Abzugsmöglichkeit für ein häusliches Arbeitszimmer auf DM 2.400,-- (ab VZ 2002 EUR 1.250,--) den stärksten Einschnitt dar. Bis zu der skizzierten Neuregelung im § 4 Abs. 5 Nr. 6b EStG war die Abzugsmöglichkeit des Arbeitszimmers über die Generalklausel der WK bzw. BA in den §§ 4 Abs. 4, 9 Abs. 1 Satz 1 EStG geregelt. Die Maßgeblichkeit des § 4 Abs. 5 Nr. 6b EStG auch für WK folgt dabei aus den Bestimmungen des § 9 Abs. 5 EStG.
Zweck dieser Neuregelung war es, neben den oben bereits angesprochenen Effekten der Steuervereinfachung und Rechtsbereinigung, durch die Beschränkung Steuermehreinnahmen zu generieren. Alleine für den Zeitraum 1996 rechnete das BMF mit erhöhten Einnahmen in Höhe von ca. DM 450.000.000,--. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls auf die Missbrauchsanfälligkeit des häuslichen Arbeitszimmers hinzuweisen. Vor denen mit dem JStG 1996 eingeführten Änderungen war es deutlich einfacher, Lebenshaltungskosten, die regelmäßig dem Abzugsverbot des § 12 Nr. 1 EStG unterliegen in fast beliebiger Höhe in WK bzw. BA umzuqualifizieren. Es ist zweifelhaft, ob hingegen das Ziel der Steuervereinfachung bei der Neuregelung nicht zu einem reinen Nebenziel verkommen ist. Diese Vermutung stützt sich auf die Anzahl der auf den Seiten des Bundesfinanzhofes veröffentlichten Entscheidungen und anhängigen Verfahren in Sachen des häuslichen Arbeitszimmers.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Gang der Untersuchung
- Untersuchung des Problemkreises
- Begriff des Arbeitszimmers
- Die Abzugsmöglichkeit dem Grunde nach
- Häusliche Sphäre
- Überwiegende Tätigkeit
- Die Abzugsmöglichkeit der Höhe nach
- Schädlichkeit eines alternativen Arbeitsplatzes
- Die qualitative Prägung der Arbeit
- Abzugsmöglichkeiten von Einrichtung und Ausstattung
- Ergänzende Ausführungen
- Aufzeichnungspflichten
- Vermietung an den Arbeitgeber
- Die Nutzung durch mehrere Personen
- Nutzung zu Ausbildungszwecken
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rechtsprobleme des häuslichen Arbeitszimmers im Einkommensteuerrecht. Sie beleuchtet die Veränderungen, die durch das Jahressteuergesetz 1996 (JStG 1996) im Bereich der Betriebsausgaben (BA) bzw. Werbungskosten (WK) eingeführt wurden, insbesondere die Begrenzung der Abzugsmöglichkeit für ein häusliches Arbeitszimmer. Die Arbeit analysiert den Zweck dieser Neuregelung und untersucht die Rechtsprechung des Bundesfinanzhofes (BFH) zu diesem Thema.
- Die Neuregelung der Abzugsmöglichkeit für ein häusliches Arbeitszimmer im JStG 1996
- Die rechtlichen Anforderungen an die Abzugsmöglichkeit des Arbeitszimmers
- Die Rechtsprechung des BFH zu den Abzugsmöglichkeiten für ein häusliches Arbeitszimmer
- Die Kritik an der Steuervereinfachung durch die Neuregelung
- Die Missbrauchsanfälligkeit des häuslichen Arbeitszimmers
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Kapitel erläutert die Veränderungen im Bereich der Betriebsausgaben (BA) und Werbungskosten (WK), die durch das Jahressteuergesetz 1996 (JStG 1996) eingeführt wurden. Es wird auf die Begrenzung der Abzugsmöglichkeit für ein häusliches Arbeitszimmer eingegangen und die damit verbundenen Ziele der Steuervereinfachung und Rechtsbereinigung sowie die Erzielung von Steuermehreinnahmen beleuchtet. Das Kapitel diskutiert die Missbrauchsanfälligkeit des häuslichen Arbeitszimmers vor der Neuregelung.
Gang der Untersuchung
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Untersuchung des Problemkreises
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Schlüsselwörter
Häusliches Arbeitszimmer, Betriebsausgaben (BA), Werbungskosten (WK), Jahressteuergesetz 1996 (JStG 1996), Steuervereinfachung, Rechtsbereinigung, Steuermehreinnahmen, Missbrauchsanfälligkeit, Bundesfinanzhof (BFH), Rechtsprechung, Abzugsfähigkeit, Abzugsbeschränkungen.
- Citation du texte
- Dipl.-Kfm. Philip Eugen Deubner (Auteur), 2003, Rechtsprobleme des häuslichen Arbeitszimmers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19981