Ein wesentliches Kriterium, auf das sich die Fluglärm-Gegner im Rhein-Main-Gebiet stützen, sind die gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm. Sie führen an, dass Fluglärm u.a. zu Bluthochdruck, Herzinfarkten, Schlaganfällen und Stressreaktionen führt. Die hier vorliegende, grob orientierende Gesundheitsfolgenabschätzung soll die möglichen Auswirkungen von Fluglärm im der Einflugschneise des Flughafens Frankfurt/Main im Hinblick auf das Herzinfarktrisiko der dort lebenden Bevölkerung beurteilen. Hiernach waren im Jahr 2007 im Definitionsgebiet zwischen 6 und 27 von insgesamt 1.037 Herzinfarkten auf Tagesfluglärm in Höhe von LDEN > 55 – 60 dB(A) und zwischen 3 und 12 von insgesamt 1.037 Herzinfarkten auf Tagesfluglärm in Höhe von LDEN > 60 – 65 dB(A) zurückzuführen. Um die Zahl der im Text genannten Unsicherheiten/Annahmen in Zukunft zu senken, wäre es sinnvoll, weltweit weitere epidemiologische Studien durchzuführen, die den vermuteten Zusammengang zwischen Fluglärm und Herzinfarkt-Risiko untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Definitionen
- Bestimmung der maßgeblichen Exposition
- Bestimmung der Schwelle, ab der Effekte quantifiziert werden sollen
- Bezugszeitpunkt und Bezugspopulation
- Exposition
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm, insbesondere das erhöhte Risiko von Myokardinfarkten, in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens. Die Arbeit stützt sich auf vorhandene Daten und Studien, um eine Gesundheitsfolgenabschätzung durchzuführen.
- Gesundheitsrisiken durch Fluglärm
- Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Lärm und Herzinfarktrisiko
- Analyse der Lärm-Exposition im Umfeld des Frankfurter Flughafens
- Bewertung der vorhandenen Datenlage und ihrer Limitationen
- Abschätzung des Herzinfarktrisikos basierend auf Lärmdaten
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Arbeit beginnt mit einer Beschreibung der Proteste gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens und die Kontroverse um Nachtflüge. Sie führt in die Problematik der gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm ein und erklärt den Auftrag der Lärmwirkungsstudie NORAH. Der Fokus wird auf die Durchführung einer Gesundheitsfolgenabschätzung zum Herzinfarktrisiko gelegt, um die möglichen Auswirkungen von Fluglärm auf die Bevölkerung zu beurteilen und Lösungsansätze zur Risikominimierung zu finden.
Definitionen: Dieses Kapitel definiert den Myokardinfarkt gemäß ICD-10 und erläutert die gängigen Methoden zur Lärmpegelmessung, einschließlich der Berücksichtigung der Frequenzempfindlichkeit des menschlichen Ohres und der Dauer der Beschallung. Die Bedeutung von Lärmindikatoren wie LDEN und LNight wird erklärt, um die unterschiedlichen Lärmpegel über Tag und Nacht zu erfassen.
Bestimmung der maßgeblichen Exposition: Hier wird die Methode zur Messung der Lärmexposition beschrieben, unter Verwendung der Lärmindikatoren LDEN und LNight. Die Arbeit diskutiert die Limitationen der verfügbaren Daten aus bestehenden Studien, insbesondere den Mangel an Informationen zum LNight-Wert in vielen Meta-Analysen, und argumentiert, dass der Unterschied zwischen LDEN und LDay, 16h vernachlässigbar ist.
Bestimmung der Schwelle, ab der Effekte quantifiziert werden sollen: Dieses Kapitel beschreibt die Ergebnisse epidemiologischer Studien, die eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Verkehrslärmbelastung und Infarktrisiko nachweisen. Es wird die Schwelle von 55 dB(A) als den Punkt identifiziert, ab dem das Risiko für einen Myokardinfarkt signifikant ansteigt und ab dem der Effekt quantifiziert werden soll.
Bezugszeitpunkt und Bezugspopulation: Die Arbeit spezifiziert den Bezugszeitpunkt der Berechnungen (2007) und verwendet Daten der Lärmkartierung des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG). Sie beschreibt die Anzahl der von Fluglärm betroffenen Menschen im Einflugbereich des Flughafens (ca. 349.000 Einwohner) basierend auf den LDEN- und LNight-Werten und erwähnt die erwartete Zunahme der Betroffenen nach dem Bau der vierten Landebahn.
Exposition: In diesem Kapitel werden die Daten zur Lärm-Exposition im Jahr 2007 aus dem HLUG-Bericht detailliert dargestellt. Es zeigt die Anzahl der Menschen, die LDEN-Werten zwischen 55 und 60 dB(A), 60 und 65 dB(A) und LNight-Werten zwischen 50 und 55 dB(A) sowie 55 und 60 dB(A) ausgesetzt waren. Die Daten werden tabellarisch und grafisch (mit Verweis auf Abbildungen 1 und 2) präsentiert, wobei auf die Limitationen der Daten und den möglichen Anstieg der Exposition nach dem Bau der vierten Landebahn hingewiesen wird.
Schlüsselwörter
Fluglärm, Myokardinfarkt, Herzinfarkt, Gesundheitsfolgenabschätzung, Lärm-Exposition, LDEN, LNight, Dosis-Wirkungs-Beziehung, Frankfurter Flughafen, Lärmkartierung, epidemiologische Studien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Gesundheitsfolgenabschätzung von Fluglärm am Frankfurter Flughafen
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm, insbesondere das erhöhte Risiko von Myokardinfarkten, in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens. Sie basiert auf vorhandenen Daten und Studien und zielt auf eine umfassende Gesundheitsfolgenabschätzung ab.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Gesundheitsrisiken durch Fluglärm, die Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Lärm und Herzinfarktrisiko, die Analyse der Lärm-Exposition am Frankfurter Flughafen, die Bewertung der Datenlage und ihrer Limitationen sowie die Abschätzung des Herzinfarktrisikos basierend auf Lärmdaten.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit beinhaltet Kapitel zu Einleitung, Definitionen (Myokardinfarkt gemäß ICD-10 und Lärmpegelmessung), Bestimmung der maßgeblichen Exposition (LDEN und LNight), Bestimmung der Schwelle für quantifizierbare Effekte (55 dB(A)), Bezugszeitpunkt und -population (2007, ca. 349.000 Einwohner im Einflugbereich), sowie zur Exposition selbst (detaillierte Daten aus dem HLUG-Bericht).
Welche Daten werden verwendet?
Die Arbeit verwendet Daten der Lärmkartierung des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) aus dem Jahr 2007. Diese Daten zeigen die Anzahl der Menschen, die unterschiedlichen LDEN- und LNight-Werten ausgesetzt waren. Die Limitationen dieser Daten und der mögliche Anstieg der Exposition nach dem Bau der vierten Landebahn werden ebenfalls diskutiert.
Welche Lärmmetriken werden verwendet?
Die Hausarbeit verwendet die Lärmmetriken LDEN und LNight, um die Exposition gegenüber Fluglärm zu quantifizieren. Die Bedeutung dieser Indikatoren und ihre Unterschiede in der Erfassung von Tages- und Nachtlärm werden erläutert.
Welche Schwelle wird für die Quantifizierung von Effekten verwendet?
Basierend auf epidemiologischen Studien wird eine Schwelle von 55 dB(A) als der Punkt identifiziert, ab dem das Risiko für einen Myokardinfarkt signifikant ansteigt und ab dem der Effekt quantifiziert werden soll.
Welche Limitationen der Daten werden angesprochen?
Die Hausarbeit diskutiert verschiedene Limitationen der verfügbaren Daten, insbesondere den Mangel an Informationen zum LNight-Wert in vielen Meta-Analysen und die potenziellen Auswirkungen des Ausbaus des Frankfurter Flughafens auf die Lärmbelastung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Fluglärm, Myokardinfarkt, Herzinfarkt, Gesundheitsfolgenabschätzung, Lärm-Exposition, LDEN, LNight, Dosis-Wirkungs-Beziehung, Frankfurter Flughafen, Lärmkartierung, epidemiologische Studien.
Was ist das Ziel der Hausarbeit?
Die Hausarbeit zielt darauf ab, eine Gesundheitsfolgenabschätzung zum Herzinfarktrisiko aufgrund von Fluglärm durchzuführen und Lösungsansätze zur Risikominimierung zu finden.
Wie wird die Einleitung der Hausarbeit beschrieben?
Die Einleitung beschreibt die Proteste gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens, die Kontroverse um Nachtflüge und führt in die Problematik der gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm ein. Der Fokus liegt auf der Durchführung einer Gesundheitsfolgenabschätzung zum Herzinfarktrisiko.
- Citar trabajo
- Dr. Lotte Habermann-Horstmeier (Autor), 2012, Gesundheitsfolgenabschätzung: Myokardinfarkte durch Fluglärm in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199793