Die im Grundgesetz verankerte staatliche Aufsicht über das gesamte Schulwesen weist der Schule als einer zentralen Institution unserer Gesellschaft die Funktion und Aufgabe zu, Schüler chancengleich zu unterrichten und damit den nachfolgenden Generationen die grundlegenden Bedingungen für ein produktives und integriertes Leben innerhalb der gesellschaftlichen Systeme zu verschaffen.
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Die Qualität der Bildungsabschlüsse und des dadurch definierten Bildungserfolgs oder Bildungsmisserfolgs hat erheblichen Einfluss auf die spätere Integration der Schüler in unsere Gesellschaft und deren Struktur, was es erforderlich macht, die vielfältigen Umstände zu ergründen, die zu einer derartigen Schieflage im Bildungssystem führen können.
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In der vorliegenden Examensarbeit soll diesen Bedingungen [unter denen Unterrichtskommunikation stattfindet] aus der Perspektive der Systemtheorie Niklas Luhmanns nachgegangen werden.
Die von Luhmann entwickelte Theorie der sozialen Systeme, im Rahmen derer je spezifische Kommunikationen als Grundeinheiten gesellschaftskonstituierender funktionaler Teilsysteme identifiziert und analysiert werden, erscheint vor diesem Hintergrund in besonderer Weise zu einer Analyse kommunikativer Funktionalitäten und Dysfunktionalitäten geeignet, die zur beklagten Mangelhaftigkeit des Erziehungs- bzw. Schulsystems beitragen.
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Die analytische Grundoperation Luhmanns, Kommunikationssysteme und Bewusstseinssysteme in ihren Operationen als strikt voneinander getrennt agierend zu beobachten, macht es dabei möglich, Kommunikation auf eine andere Weise zu behandeln, als es die eher informationstheoretisch begründeten Kommunikationstheorien auf der Basis von Sender-Empfänger-Modellen erlauben.
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In diesem Sinne soll im Folgenden untersucht werden, wie das Unterrichtssystem heute welche Funktionen in der und für die Gesell-schaft erfüllt und welcher Dynamik es dabei folgt. Auf Grundlage dieser Untersuchung soll eine Antwort versucht werden, ob ein Bildungsmisserfolg – der ja auf Grundlage bestimmter Unterscheidungen als solcher erst definiert wird – im Zusammenhang mit den Bedingungen, unter denen sich Unterrichtskommunikation in unseren Schulen vollzieht, steht.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Bildung und Wissen
2.1 Wissenserwerb
2.1.1 Erkenntnislernen
2.1.2 Nachahmungslernen
2.2 Vertrauen
3. Unterrichtskommunikation
3.1 Verstehen
3.2 Verstehen in der Unterrichtskommunikation
3.3 Erwartungen und Erwartungserwartungen
3.3.1 Erwartungserfüllungen
3.3.2 Abweichendes Verhalten
3.4 Der heimliche Lehrplan
3.5 Didaktik als Regulativ von Erwartungserwartungen
4. Montessoripädagogik
5. Schlussfolgerungen
Literaturverzeichnis
Internetquellen
- Citation du texte
- Bianca Hinterkeuser (Auteur), 2009, Eine systemtheoretische Betrachtung von Unterrichtskommunikation als Konstrukt von Erwartungserwartungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199579
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