Der Eneasroman von Heinrich von Veldeke und das Rolandslied des Pfaffen Konrad werden beide in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts verfasst. In beiden Werken wird eine fremde und heidnische Kultur beschrieben. Der Eneasroman handelt von den Reisen und Kämpfen des Griechen Eneas und seinen Gefolgsleuten nach der Schlacht um Troja und das Rolandslied von dem Kriegszug Karls des Grossen gegen die muslimischen Sarazenen in Spanien.
Es soll nun untersucht werden wie die Heiden in den jeweiligen Werken dargestellt werden und mit einem Vergleich die Frage gestellt werden, wo die Unterschiede sind und ob es trotz so unterschiedlicher Ausgangslagen Parallelen gibt.
Zuerst werden die Werke einzeln untersucht und dabei stellt sich auch die Frage, wie weit ein christlicher Autor des 12. Jahrhunderts seine eigenen religiösen Wertvorstellungen auf fremde Kulturen projiziert, beziehungsweise die fremde Religion einfach als im Gegensatz zur eigenen stehend darstellt.
Beim Eneasroman wird zusätzlich ein Vergleich mit dem Original, der Aeneis von Vergil, vorgenommen um daraus abzulesen, wie viel Veldeke von der antiken Götterwelt übernommen und was er verändert hat.
Abschliessend werden dann die Darstellungen von Konrad und Veldeke nebeneinander gestellt und es wird analysiert, ob es Vergleichbares oder Gegensätzliches gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Darstellung der fremden Religion im Eneasroman
- Die Entstehung des Eneasromans
- Die Rezeption der heidnischen Antike im Mittelalter
- Die Abweichungen zu Vergils Aeneis
- Die antike Religion im Eneasroman von Veldeke
- Die Darstellung der fremden Religion im Rolandslied
- Die Entstehung des Rolandslieds
- Die Darstellung der Heiden durch volkssprachliche Dichter
- Die Heidendarstellung im Rolandslied des Pfaffen Konrad
- Vergleich der Darstellungen von Heiden im Eneasroman und Rolandslied
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Darstellung von Heiden in zwei mittelalterlichen Epen: dem Eneasroman von Heinrich von Veldeke und dem Rolandslied des Pfaffen Konrad. Ziel ist es, die Unterschiede in der Darstellung fremder Religionen und Kulturen in diesen Werken zu untersuchen und Parallelen aufzuzeigen.
- Die Rezeption der heidnischen Antike im Mittelalter
- Die Darstellung der fremden Religion im Eneasroman und im Rolandslied
- Die Rolle der christlichen Wertvorstellungen in der Darstellung fremder Kulturen
- Der Vergleich der Darstellung der heidnischen Götter in den Werken mit dem Originaltext (Vergils Aeneis)
- Die Bedeutung der Epen für die höfische Erzählkunst und die Identitätsbildung im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehung des Eneasromans und gibt einen Einblick in die mittelalterliche Rezeption der heidnischen Antike. Das zweite Kapitel analysiert die Darstellung der fremden Religion im Eneasroman, wobei die Abweichungen zu Vergils Aeneis und die Rolle der antiken Götterwelt hervorgehoben werden. Das dritte Kapitel widmet sich der Darstellung der Heiden im Rolandslied, wobei die Entstehung des Werks und die Darstellung der Sarazenen durch volkssprachliche Dichter im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Heiden, fremde Religionen, mittelalterliche Epen, Eneasroman, Rolandslied, christliche Wertvorstellungen, heidnische Antike, höfische Erzählkunst, Identitätsbildung.
- Quote paper
- David Christen (Author), 2011, Die Darstellung der Heiden im Eneasroman und im Rolandslied, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199428