Oskar Schindler war ein Mann voller Gegensätze. Einerseits war er seinerzeit für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannt, der von rauschenden Festen, guter Unterhaltung und schönen Frauen geprägt wurde. Er war ein Frauenheld und trank regelmäßig. Zudem handelte er auf dem Schwarzmarkt, liebte Glücksspiel und war offizielles Mitglied der NSDAP.
Andererseits verdanken über tausend Menschen diesem Mann ihr Leben. 1967 wurde ihm in Israel der Titel ‚Gerechter unter den Völkern‘ verliehen. Zu seinen Ehren wurde ein Baum in der ‚Allee der Gerechten‘ gepflanzt.
Für die einen galt er als verschwenderischer Unternehmer, für die anderen war er der einzige Retter in großer Not. Doch was veranlasste Oskar Schindler zu seiner heroischen Tat?
A. Einleitung
Oskar Schindler war ein Mann voller Gegensätze.
Einerseits war er seinerzeit für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannt, der von rauschenden Festen, guter Unterhaltung und schönen Frauen geprägt wurde. Er war ein Frauenheld und trank regelmäßig. Zudem handelte er auf dem Schwarzmarkt, liebte Glücksspiel und war offizielles Mitglied der NSDAP.
Andererseits verdanken über tausend Menschen diesem Mann ihr Leben. 1967 wurde ihm in Israel der Titel ‚Gerechter unter den Völkern‘ verliehen. Zu seinen Ehren wurde ein Baum in der ‚Allee der Gerechten‘ gepflanzt.[1],[2]
Für die einen galt er als verschwenderischer Unternehmer, für die anderen war er der einzige Retter in großer Not.
Doch was veranlasste Oskar Schindler zu seiner heroischen Tat?
B. Lebenslauf
I. Die Person Oskar Schindler
Oskar Schindler wurde am 28.April 1908 im mährischen Zwittau im Sudetenland im Staat Tschechien geboren. Er wuchs als Sohn des vermögenden Landmaschinenfabrikanten Hans Schindler in einem streng-katholischen Haushalt auf und stieg bereits früh in das familiäre Unternehmen ein. Seine Ingenieur-Ausbildung erhielt er in der väterlichen Fabrik.
1928 heiratete Oskar Schindler Emilie Pelzl, die Tochter eines reichen Landwirts. Die frühe Hochzeit, 6 Wochen nach der ersten Begegnung, wird auf verschiedene Weisen erklärt. So argumentierte Oskar Schindler einerseits, dass er die Mitgift seiner Braut zur Rettung des beinahe bankrotten Familienbetriebes verwenden wollte. Andererseits berichtete Emilie, dass ihrer Mitgift alleine dem ausschweifenden Lebensstil ihres Gatten zugute kam.[3]
Auch anderweitig zeigte sich Oskar Schindler nur wenig an seiner Ehefrau interessiert. Nur wenige Monate nach der Hochzeit betrog er sie mehrmals und beanspruchte diverse Geliebte. Seine Frauenbeziehungen, seine Untreue und seine diversen Notlügen waren bezeichnend für sein anfängliches Leben. Oskar Schindler war ein Lebemann und Genussmensch.
Durch die Weltwirtschaftskrise 1929 ging die väterliche Fabrik Bankrott, in der auch Oskar Schindler gearbeitet hatte. Somit war er gezwungen sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und selbständig nach Arbeit zu suchen. Nach einer langen Zeit der Arbeitslosigkeit wendete er sich erstmals der Politik zu.[4]
II. Oskar Schindler und der Nationalsozialismus
1936 traf Oskar Schindler die Entscheidung, in die spätere Sudetendeutsche Partei einzutreten, welche die Entwicklung des Nationalsozialismus unterstütze. Gleichzeitig nahm er auch Kontakt zu der deutschen Spionageabwehr auf, durch die er eine Geheimdienstausbildung erhielt und letztendliche einer ihrer Agenten wurde.[5]
Diese Aktivität führte zu einer Verhaftung durch die tschechische Polizei und zu einer Anklage wegen Hochverrats, der zu jener Zeit mit dem Tod bestraft wurde. Einzig und allein der Einmarsch der deutschen Truppen in das Sudetenland bewahrte Oskar Schindler vor seinem Schicksal.
Im Jahr 1939 trat Oskar Schindler der NSDAP bei. Seine Parteimitgliedschaft verwendete der Industrielle jedoch vorrangig zum Aufbau von Geschäftskontakten. Als die deutsche Armee in Polen einfiel, nutzte Oskar Schindler die Gelegenheit, um von dem Einmarsch in Krakau zu profitieren. Durch seine Kontakte zu den führenden Personen der NSDAP war es ihm möglich eine Fabrik in Krakau zu pachten und letztendlich sogar zu kaufen.[6] Dieser Kauf beeinflusste sein gesamtes, späteres Leben.[7]
III. Deutsche Emailwarenfabrik
Diese Emailfabrik, die er in ‚Deutsche Emailwarenfabrik‘, kurz DEF, umbenannte, versorgte die Deutschen Truppen mit Geschirr und Kochutensilien. Durch die weitreichende Verwendung seiner Produkte war Oskar Schindler ein angenehmes und wohlhabendes Leben möglich. So konnte er durch diese Form der Kriegsunterstützung der deutschen Wehrmacht der Gefahr einer eigenen aktiven Kriegsbeteiligung an der Front entgehen.[8],[9]
Jedoch stieg mit der wachsenden Bedeutung seiner Fabrik auch der Bedarf an Fabrikarbeitern.
Insbesondere die Beschäftigung polnischer Arbeiter war ein günstiger Weg um an Arbeitskräfte zu gelangen. Durch den Einmarsch der deutschen Wehrmacht waren die wirtschaftlichen Möglichkeiten Polens stark eingeschränkt.
Als es Oskar Schindler 1941 möglich war, seine Fabrik durch zahlreichende Aufträge des Militärs zu erweitern, beginnt sein Wandlungsprozess. Sein Buchhalter Itzhak Stern, der jüdischer Herkunft war, ermutigte seinen Arbeitgeber möglichst viele Juden in der Emailwarenfabrik zu beschäftigen. Dabei hob er gegenüber Oskar Schindler insbesondere den Preisfaktor hervor. In Zeiten der Judenverfolgung war die jüdische Bevölkerung auf jegliche Form der Arbeit angewiesen und galt dabei zugleich als sehr günstige und zuverlässige Arbeitskraft. Obwohl es Oskar Schindler in erster Linie um die Kosten ging, ließ er sich gelegentlich zu Spuren von Mitleid hinreißen.[10],[11]
Die anfänglich kleine Fabrik erfuhr ein rapides Wachstum. Drei Monate nach der Übernahme beschäftigte sie 250 polnische Arbeiter, darunter 7 Juden. Ende 1942 war die Zahl der Arbeiter auf 800 gestiegen. Beinahe die Hälfte dieser Beschäftigten war jüdischer Abstammung.[12]
Konfrontiert mit den Folgen des Krieges und dem menschenunwürdigen Verhalten der Nationalsozialisten gegenüber den Juden, sowie der drastischen Veränderung der Gesellschaft, musste der erfolgreiche Unternehmer und Opportunist seine Rolle überdenken. Seine Einstellung ändert sich zusehends.
[...]
[1] http://www.auschwitz.dk/schindler2.htm
[2] http://www.welt.de/politik/article1899671/Oskar_Schindler_Kriegsgewinnler_und_Judenretter.html
[3] http://www.focus.de/wissen/bildung/biografien/tid-9746/oskar-schindler-lebenskuenstler-und-retter-der-juden_aid_297505.html
[4] http://www.oskarschindler.com/1.htm
[5] http://www.focus.de/wissen/bildung/biografien/tid-9746/oskar-schindler-lebenskuenstler-und-retter-der-juden_aid_297505.html
[6] http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/SchindlerOskar/index.html
[7] http://www.welt.de/politik/article1899671/Oskar_Schindler_Kriegsgewinnler_und_Judenretter.html
[8] http://www.judentum-projekt.de/geschichte/nsverfolgung/rettung/schindler.html
[9] Keneally, Thomas (1982): Schindlers Liste, C.Bertelsmann Verlag GmbH, S. 21
[10] http://www.focus.de/wissen/bildung/biografien/tid-9746/oskar-schindler-rauschende-feste-und-schoene-frauen_aid_297506.html
[11] Keneally, Thomas (1982): Schindlers Liste, C.Bertelsmann Verlag GmbH, S. 18
[12] http://www.gelsenzentrum.de/memory_oskar_schindler.htm
- Citar trabajo
- Anna Strasser (Autor), 2011, Oskar Schindler - Die Beweggründe für sein Handeln, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199179
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.