Sportliche Betätigung hat neben den gesundheitsfördernden Charakter natürlich auch einen sozialen Aspekt. Diesen erfährt man insbesondere bei Spielsportarten.
Volleyball gehört zur Gruppe der Rückschlagspiele im Mannschaftssportrahmen.
Taktische Komplexität, eine enorme Dynamik und beeindruckende Athletik sind Merkmale einer der schönsten Sportarten der Welt.
Das Zitat nach VOIGT (2000, S.123): „Volleyball ist wie Schach nur mit Tempo 200.“ beschreibt das Volleyballspiel im Leistungssport sehr treffend. Ungeachtet des Leistungssports, bietet kein anderer Mannschaftssport für das gemeinsame, lebenslange Betreiben beider Geschlechter derart günstige Bedingungen und belegt in Deutschland mit über sechs Millionen Spielern - gleich ob in der Halle oder auch im Sand - somit den Spitzenplatz in der Beliebtheitsskala der Ballsportarten (vgl. ANRICH / KRAKE & ZACHARIAS, 2008, S.8). Günstig sind die Bedingungen aus gesundheitssportlicher als auch aus trainingswissenschaftlicher Sicht, da das Bewegen im Sand hinsichtlich der physischen Belastung durchweg als positiv erachtet wird (vgl. ROSCHINSKY & SCHMIDT, 2002, S.36).
Gerade der Beachvolleyball erfährt in der Gesellschaft immer mehr Beliebtheit und gewinnt somit auch zunehmend an Medieninteresse, was dem Hallenvolleyball sicherlich auch positiv beeinflusst. So fanden in diesem Jahr die Beach-Volleyball-Weltmeisterschaften in Italien statt. Das deutsche Team Brink & Reckermann konnte zwar ihren Weltmeistertitel aus dem Jahre 2009 nicht verteidigen aber sich, nach Brasilien und den Vereinigten Staaten von Amerika, auf dem Podium halten und die Bronzemedaille erringen (vgl. www.volleyballverband.
de, Zugriff am 20. Juli 2011 um 10:29 Uhr).
Doch leider wird das Medieninteresse in der Fußballnation Deutschland dem Volleyball nicht gerecht und fristet somit noch immer ein Randgruppendasein.
Die vorliegende Ausarbeitung stellt eine Unterrichtskonzeption auf Grundlage der Gliederung der Makro- und Mikrostruktur nach HEYMEN & LEUE (2003) dar.
Die Unterrichtseinheiten zielen auf die Verbesserung der Individualtaktik des angreifenden Spielers mit Fokus auf die Variation der Angriffsfinten und der Angriffs-Call Taktik ab.
Ich habe mich für diesen Sport zur Durchführung meiner Lehrpraxe aufgrund
meiner Affinität zum Volleyball entschieden.
Inhaltverzeichnis
1 Einleitung
2 Erhebung der institutionellen Bedingungen
2.1 Räumliche Gegebenheiten
2.2 Materielle Gegebenheiten
2.3 Organisatorische Gegebenheiten
3 Planung der Makrostruktur
3.1 Festlegungen der Grobziele
3.2.1 Der Driveschlag (Shot) beim Beachvolleyball
3.2.2 Der Poke-Shot beim Beachvolleyball
3.2.3 Die Angriffs-Call Taktik
3.3 Lernstrukturdiagramm
3.4 Spezielle Voraussetzungen der Teilnehmer
3.5 Entwurf der Lehreinheiten
3.5.1 Lehreinheit I
3.5.1.1 Festlegung der Feinziele
3.5.1.2 Methoden
3.5.1.4 Organisation
3.5.2 Lehreinheit II
3.5.2.1 Festlegung der Feinziele
3.5.2.2 Methoden
3.5.2.3 Medien
3.5.2.4 Organisation
3.5.3 Lehreinheit III
3.5.3.1 Festlegung der Feinziele
3.5.3.2 Methoden
3.5.3.3 Medien
3.5.3.4 Organisation
3.6 Abschnittsplan
4 Planung der Mikrostruktur
4.1 Mikrostruktur der zweiten Unterrichtseinheit
4.1.1 Stundenthema
4.1.2 Lernziel
4.1.2.1 Feinziele
4.1.3 Methodik
4.1.4 Medien
4.1.5 Organisationsformen
4.1.6 Benötigte Materialien
4.2 Beschreibung der einzelnen Stundeninhalte
4.2.1 Begrüßung
4.2.2 Allgemeine Erwärmung
4.2.3 Volleyballspezifische Erwärmung
4.2.4 Übungsformen
4.2.5 Cool-Down und Nachbesprechung
4.2 Unterrichtsablauf
5 Unterrichtsauswertung
6 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Beachanlage UniBwM (Sigismund, 2011)
Abbildung 2: Bildreihe zur Bewegungsbeschreibung des Angriffsschlags (vgl. Meyndt & Beutelstahl, 2006, S. 53)
Abbildung 3: Driveschlag, frontal (Meyndt & Beutelstahl, 2006, S.52)
Abbildung 4: Handstellung nach Cut-Shot links & rechts (Naffin, 2004,S.67)
Abbildung 5: Bewegungsablauf Cut-Shot links/rechts (Naffin, 2005, S.69)
Abbildung 6: Der Poke-Shot (Meyndt & Beutelstahl, 2006, S.52)
Abbildung 7: Fingerhaltung beim Poke-Shot (Naffin, 2004, S.55)
Abbildung 8: Line-Schlag bei diagonaler Abwehr
Abbildung 9: Diag-Schlag bei Line-Abwehr
Abbildung 10: Schneller Shot in Abhängigkeit der Ausgangsposition des Abwehrspielers (Ahmann, 2004,S.45)
Abbildung 11: Lernstrukturdiagramm
Abbildung 12: Tätigkeits- & Anforderungsprofil im Volleyball (Voigt, 2003, S.18)
Abbildung 13: Zusammenhang der Methodenpaare (Heymen & Leue, 2003, S.125)
Abbildung 14: grafische Übersicht der Übung 2
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Spezielle Voraussetzungen der Teilnehmer
Tabelle 2: Abschnittsplan
Tabelle 3: Unterrichtsablauf
1 Einleitung
Sportliche Betätigung hat neben den gesundheitsfördernden Charakter natürlich auch einen sozialen Aspekt. Diesen erfährt man insbesondere bei Spielsportarten. Volleyball gehört zur Gruppe der Rückschlagspiele im Mannschaftssportrahmen. Taktische Komplexität, eine enorme Dynamik und beeindruckende Athletik sind Merkmale einer der schönsten Sportarten der Welt. Das Zitat nach Voigt (2000, S.123): „Volleyball ist wie Schach nur mit Tempo 200.“ beschreibt das Volleyballspiel im Leistungssport sehr treffend. Ungeachtet des Leistungssports, bietet kein anderer Mannschaftssport für das gemeinsame, lebenslange Betreiben beider Geschlechter derart günstige Bedingungen und belegt in Deutschland mit über sechs Millionen Spielern - gleich ob in der Halle oder auch im Sand - somit den Spitzenplatz in der Beliebtheitsskala der Ballsportarten (vgl. Anrich / Krake & Zacharias, 2008, S.8). Günstig sind die Bedingungen aus gesundheitssportlicher als auch aus trainingswissenschaftlicher Sicht, da das Bewegen im Sand hinsichtlich der physischen Belastung durchweg als positiv erachtet wird (vgl. Roschinsky & Schmidt, 2002, S.36).
Gerade der Beachvolleyball erfährt in der Gesellschaft immer mehr Beliebtheit und gewinnt somit auch zunehmend an Medieninteresse, was dem Hallenvolleyball sicherlich auch positiv beeinflusst. So fanden in diesem Jahr die Beach-Volleyball-Weltmeisterschaften in Italien statt. Das deutsche Team Brink & Reckermann konnte zwar ihren Weltmeistertitel aus dem Jahre 2009 nicht verteidigen aber sich, nach Brasilien und den Vereinigten Staaten von Amerika, auf dem Podium halten und die Bronzemedaille erringen (vgl. www.volleyball-verband.de, Zugriff am 20. Juli 2011 um 10:29Uhr).
Doch leider wird das Medieninteresse in der Fußballnation Deutschland dem Volleyball nicht gerecht und fristet somit noch immer ein Randgruppendasein.
Die vorliegende Ausarbeitung stellt eine Unterrichtskonzeption auf Grundlage der Gliederung der Makro- und Mikrostruktur nach Heymen & Leue (2003) dar. Die Unterrichtseinheiten zielen auf die Verbesserung der Individualtaktik des angreifenden Spielers mit Fokus auf die Variation der Angriffsfinten und der Angriffs-Call Taktik ab.
Ich habe mich für diesen Sport zur Durchführung meiner Lehrpraxe aufgrund meiner Affinität zum Volleyball entschieden. Diese wird durch meine nebenberufliche Trainertätigkeit, meiner aktiven Hallenvolleyballzeit als auch meines Beachvolleyballengagement zum Ausdruck gebracht und nimmt somit einen Großteil meiner Freizeitgestaltung ein.
2 Erhebung der institutionellen Bedingungen
Am Anfang des Planungsprozesses steht die Beschreibung und Betrachtung der institutionellen Bedingungen. Dies soll in erster Linie Fehleinschätzungen bei der Unterrichtsplanung vermeiden (vgl. Heymen & Leue, 2003, S.4) und demgemäß Handlungssicherheit bei der Durchführung ermöglichen. Im Folgenden werden die Trainingsziele mit den vorhandenen Trainingsbedingungen abgeglichen und die Gegebenheiten analysiert.
2.1 Räumliche Gegebenheiten
Die Unterrichtseinheiten finden auf der Beachanlage der Universität der Bundeswehr München (UniBwM), siehe folgende Abbildung, statt. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Schwimmhalle ist Erste-Hilfe-Material und ein Telefon schnell zugänglich. Als eine logistische Besonderheit ist der Campuscharakter zu erwähnen. Dies ermöglicht den Teilnehmern, als auch dem Durchführenden, ein schnelles Erreichen sämtlicher Sportstätten. Die Schwimmhalle bietet Umkleidemöglichkeiten, Wasch- beziehungsweise Duschmöglichkeiten. Zur der Beachanlage selbst gehört ein Häuschen, was als Lagerstätte für Beachsportmaterialen (verschiedenen Bälle und weiteres Wurfgerät) dient und auch als Unterrichtsraum genutzt werden kann. Es ist mit einer Musikanlage, vier Rechen und mehreren Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Des Weiteren sind neben dem Häuschen schattige Sitzmöglichkeiten und eine Wasserhahn mit einem Waschbecken vorhanden. Die Anlage bietet drei Beach-Volleyballfelder nebeneinander auf eine Fläche von 30m x 38m. Auf dem Platz stehen darüber hinaus noch zwei Handballtore zur Verfügung. Die Anlage ist vollständig, bis auf den Eingangsbereich, umzäunt, was beispielweise das Herausrollen von Bällen und eine direkte Verschmutzung durch den angelegten Bewuchs um die Anlage herum verhindert. Diverse Medien wie Flip-Charts und Tafeln können durch das, auf dem Campus ansässige, Medienzentrum bereitgestellt werden. Es stehen des Weiteren auch Lehrräume vom Institut für Sportwissenschaften und Sport (ISWS) für etwaige Lehrfilm/Lehrveranstaltungen auf dem Campus der UniBwM zur Verfügung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Beachanlage UniBwM (Sigismund, 2011)
2.2 Materielle Gegebenheiten
Die materiellen Gegebenheiten beschreiben die Anzahl und den Zustand der Sportgeräte und der Unterrichtsmaterialen. Diese Bedingungen zu kennen, ist Voraussetzung für sämtliche organisatorischen und methodischen Entscheidungen (vgl. Heymen & Leue, 2003, S.4).
Diese belaufen sich auf drei vollständige Volleyballanlagen in Form von Pfosten, Netz mit Antennen und Bällen. Die Bälle (4 x Mikasa VLS 300 & 5 x VLS 200) sowie die Volleyballanlage sind im einwandfreien Zustand und werden durch das Sportzentrum und der Hochschulmannschaft der UniBwM gewartet.
Der Sandboden ist in einem guten und gepflegten Zustand ohne nennenswerte Verschmutzungen, sodass dies als Gefahrenquelle für etwaige Verletzungen auszuschließen ist. Die Sandkörnung verdichtet gut und ist angenehm zu bespielen. Die Sportler selbst tragen volleyballadäquate, sportliche Bekleidung und zusätzlich bei Bedarf (witterungsbedingt) Sandsocks.
2.3 Organisatorische Gegebenheiten
Im Vorfeld ist die Beachanlage über das Sportzentrum für den Zeitraum der Durchführung von 08:00Uhr bis 09:00Uhr zu reservieren. Es steht dann somit die vollständige Anlage zur Verfügung. Die Teilnehmerzahl beläuft sich auf vier Sportler. Diese sind entsprechend zu informieren und einzuweisen.
3 Planung der Makrostruktur
Die Makrostruktur beschreibt die Planung von ganzen Lehreinheiten. Die sinnvolle Kombination der Einheiten soll aufeinander aufbauend geschehen und so eine Jahreszielstruktur ergeben. Dabei werden Schwerpunkte, Grobziele, Methodenplanung, Sachanalyse, Organisation, Medieneinsatz, Teilnehmerbetrachtung und natürlich die jeweilige Lehreinheiten samt Zielsetzung festgelegt. Der Abschnittsplan in Tabellenform stellt die Makrostruktur übersichtlich dar (vgl. Heymen & Leue, 2003, S.2f). Es werden im Folgenden die Grobziele vorgestellt und eine Sachanalyse durchgeführt.
3.1 Festlegungen der Grobziele
Die Grobziele werden im Vorfeld der Einzelstundenplanung festgelegt. Nach dieser Festlegung richten sich die Feinziele in den einzelnen Lehreinheiten. Diese sollen dem Erreichen der Grobziele dienen. Somit lassen sich aus den formulierten Grobzielen die Feinziele ableiten. Diese geben eine Zielvorstellung für das gewünschte Endverhalten (vgl. Heymen & Leue, 2003, S.26). Dabei ist das Festlegen der Zielebenen hinsichtlich psychomotorischer, kognitiver und affektiver (emotionaler) Aspekte für das Erreichen der Grobziele von entscheidender Bedeutung.
Gerade mit dem Anspruch an Variation ist es wichtig, ein entsprechendes Repertoire für einen erfolgreichen Angriff zur Verfügung zu haben. Da im Beachvolleyball knapp die Hälfte aller Angriffe nicht mit dem harten Schmetterschlag gespielt wird (vgl. Hömberg & Papageorgiou, 1994, S.129) und die Angriffsfinten ein äußerst wirksames Mittel mit einer hohen Variationsbreite darstellen, habe ich mich für die folgenden Grobziele entschieden:
1. Die Teilnehmer können die Technik der Angriffsfinte in Form des Shots (Driveschlag, kurz und lang) im Spiel variabel und situativ sicher anwenden.
2. Die Teilnehmer können die Technik der Angriffsfinte in Form des Poke- Shots variabel und situativ sicher anwenden.
3. Die Teilnehmer können die Angriffs-Call Taktik im Spiel anwenden.
Da alle Teilnehmer den Schmetterschlag beherrschen, bedingt durch ihre Vereinsaktivität im Hallenvolleyball, wird diese Form des Angriffs bevorzugt angewandt. Das Entwicklungspotenzial und der Trainingsbedarf liegen daher in den Angriffsfinten als auch im kooperativen, taktischen Spielen im Sand.
Bei den oben angegebenen Grobzielen werden die psychomotorischen Lernziele, also die motorischen Fertigkeiten (Sprungausführung, Kraft, Schnelligkeit, Timing) mit den kognitiven Lernzielen (Taktik, Kenntnis der Bewegungsabläufe beim Angriff) verzahnt. Somit soll durch die Verbesserung dieser Fertigkeiten – Ausprägung der sportartspezifischen Gewohnheiten – das Spielniveau und folglich auch das Interesse und die Freude an diesem Sportspiel erhöht werden. Was wiederum unmittelbar Auswirkungen auf die affektive Lernzielebene hat. (vgl. Heymen & Leue, 2003, S.115)
3.2 Sachanalyse
In der Makrostruktur werden die Lernzielbereiche aus psychomotorischer, kognitiver (affektiver) Perspektive aufgezeigt. In der Sachanalyse werden alle relevanten Kenntnisse und Beschreibungen der Bewegungen, der methodische Maßnahmen und der Inhalte betrachtet. Es bietet sich hierbei eine funktionale Betrachtungsweise an (vgl. Heymen & Leue, 2003, S.28).
Dabei kann sich der Lehrende zahlreicher Hilfsmittel bedienen. Das Schaffen von Bewegungsvorstellungen durch Bildreihen und Beschreibungen aus entsprechender Fachliteratur oder aus entsprechendem Einsatz von Medien in Form von Film- und Videoaufzeichnung können dafür durchaus zweckmäßig sein. Aber auch Expertenbefragung oder direktes Beobachten im Training respektive im Wettkampf kann als sinnvoll erachtet werden (vgl. Heymen & Leue, 2003, S.28f).
Den Teilnehmern muss bewusst sein, immer mit voller Konzentration und Entschlossenheit zu handeln. Reaktionsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit sind unter anderen elementar wichtig, um die korrekte Ausführung der, im Folgenden beschriebenen, Aktionen im Volleyball zu bewerkstelligen. „Volleyball ist erfolgreiches Management von koordinativen und psychoregulativen Leistungsmerkmalen.“ nach Voigt (2006, S.38).
Thematisch wird in dieser Lehrprobe die Individualtaktik des angreifenden Volleyballangreifers im Beachvolleyball mit Fokus auf die Angriffsfinten (Drive und Poke-Shot) und der Angriffs-Call Taktik abgehandelt. Die Entscheidung den harten Schmetterschlag als die Hauptangriffsvariante (vgl. Hömberg & Papageorgiou, 1994, S.129) und spezielle Formen wie zum Beispiel den Cobra-Shot nicht zu thematisieren, beruht auf der Tatsache, dass die Teilnehmer den Schmetterschlag aufgrund ihres Könnens im Vergleich zur Angriffsfinte weitaus qualitativ besser beherrschen und er im Hallentraining überwiegend zu Genüge exerziert wurde (alle Teilnehmer sind ausgebildete Mittelblocker oder Außenangreifer). Um die im thematischen Kontext definierten Grobziele im vorgegebenen Zeitrahmen dieser Lehrprobe zu erreichen, habe ich mich bewusst auf die Schwerpunkte in der folgenden Sachanalyse beschränkt. Es wird der Driveschlag allgemein, unter Richtung und Länge unterschieden, und der Poke-Shot als weitere und beachvolleyballspezifische Variante der Finte abgehandelt. Auf Grundlage der Verbesserung der technischen Varianten der Angriffsfinten, wird diese in der letzten Lehreinheit mit die Interaktion und Kommunikation in Form der Angriff-Call Taktik in Verbindung gebracht, um so die Individualtaktik beim Angriff im Beachvolleyball zu verbessern.
Um den Angriff thematisch weiter einzuleiten sind an dieser Stelle nach Ahmann (2004, S.47) die zehn Regeln des Angriffs festgehalten:
„1. Nach der Annahme sofort den Ausgangspunkt für den Angriff aufsuchen.
2. Sich einen Anlaufrhythmus angewöhnen und immer wie bei einem harten Angriffsschlag anlaufen und abspringen.
3. Schon während des Anlaufs den Gegner beobachten.
4. Direkte Angriffsfehler unbedingt vermeiden.
5. Für jeden Schlag eine gewisse Abweichung einkalkulieren.
6. Schlechte Zuspiele nicht beurteilen, sondern angreifen.
7. Zuerst selbst schauen, erst dann auf den Ruf des Partners bauen.
8. Beim harten Angriff eher den Blocker und beim Shot eher den Abwehrspieler beobachten.
9. Ohne Block zwischen die Abwehrspieler schlagen.
10. Die Angriffstechnik variieren.“
Gerade mit Anspruch an Variation finden Angriffsfinten, in der Halle auch besser als Lob bekannt, im Beachvolleyball mehr Anwendung. Jedoch dürfen die Finten beim Beachvolleyball im Gegensatz zum Hallenvolleyball nicht mit offener Hand gespielt werden (kein Legen) (vgl. Meyndt et al., 2001, S.136).
3.2.1 Der Driveschlag (Shot) beim Beachvolleyball
Der Shot oder auch Driveschlag gilt als ein halbharter Schlag und ist den Angriffsfinten zuzuordnen. Die Variation im Driveschlag ist vielfältig hinsichtlich seiner Länge, Höhe und Richtung. Eine weitere Unterteilung des Driveschlags folgt aufgrund seiner Vielfältigkeit und Komplexität in den Bewegungsbeschreibungen, aus dieser werden die Beobachtungsschwerpunkte generiert und in der Abbildung zwei und fünf in Form einer sequentiellen Bildreihe aufgeführt.
Bewegungsbeschreibung:
Der Bewegungsablauf entspricht in der Anlauf- und Absprungphase gänzlich dem des Schmetterschlags. Beim Anlauf ist der vorletzte Schritt der Orientierungsschritt (mit links bei Rechtshändern). Der Anlauf dient der Beschleunigung und der Orientierung zum Ball. Der letzte Schritt vor dem Absprung ist der Stemmschritt (mit rechts bei Rechtshändern). Dieser dient zur maximalen Beschleunigung und bereitet so einen optimalen Ansprung vor. Um die fehlenden Reaktivkräfte im Sand zu kompensieren fallen der Stemmschritt deutlich kürzer und der Einsprungwinkel zum Absprung steiler aus als es in der Halle der Fall ist. Der Beistellschritt beendet die Anlaufphase. Es ist darauf hinzuweisen, dass der Anlauf beim Beachvolleyball gänzlich flüssiger ist, da die Laufschritte fließend in die Auftaktschritte und diese auch fließend in den Stemmschritt übergehen (siehe Abbildung 2, Bild 1). Eine beachvolleyballtypische Variante ist das Verharren des Spielers für einen Moment in einer Entfernung von zwei bis drei Meter vor dem Netz, bevor die Auftaktschritte eingeleitet werden (vgl. Meyndt et al., 2001, S.136). Dabei wird, nach antizipierter Flugkurve des Passes, durch schnelle Schritte die beste Ausgangsposition erlaufen, um dann durch einen kurzen Sprung mit beiden Füßen und Unterstützung der angewinkelten Arme am Netz hochzusteigen (vgl. Naffin, 2005, S.61). In der Regel hat auch der Angreifer beim Beachvolleyball seinen festen Anlaufrhythmus. Dafür nimmt er direkt nach der Annahme seinen Ausgangspunkt für den Anlauf ein. Das Verharren bevor die eigentlichen Anlaufschritte erfolgen, wie oben beschrieben, hilft den Netzabstand zu halten, die Geschwindigkeit zu kontrollieren und seinen Sprung möglichst konstant gut zu vollziehen. Beim eigentlichen Anlauf muss man noch zwischen den Offhand- und Onhand-Angreifern unterscheiden. Der Offhand-Angreifer muss bevor er den Ball schlagen kann, diesen erst an sich vorbei lassen (Rechtshänder auf rechter Spielseite). Der Onhand-Angreifer hingegen, schlägt den Ball bevor er den Körper passiert (Rechtshänder auf linker Spielseite). Das bedeute für die Onhand-Angreifer, dass er am besten in einem Winkel von 30° bis 45° und die Offhand-Angreifer eher senkrecht zum Netz anlaufen (vgl. Ahmann, 2004, S.39f).
Mit dem Aufsetzen des Beistellschritts wird der Absprung eingeleitet (siehe Abbildung 2, Bild 2). Es folgt eine explosive Streckung in Fuß-, Knie-, und Hüftgelenk in Kombination mit einem kräftigen und unterstützenden beidarmigen Armschwung vor und dann seitlich des Körpers. Der Körperschwerpunkt sollte während des Absprungs über der Beinachse liegen. Der Armschwung geht direkt in die Ausholbewegung bis auf Schulterhöhe über. Während dieser Schwungbewegung wird die Schulterachse der Schlagseite durch eine Oberkörperverdrehung geöffnet, wobei der Schlagarm nach hinten ausholt und über die Schulter geführt und der Arm flexiert neben respektive über die Schulter geführt wird. Der andere Arm dient während dieser Phase lediglich der Stabilisierung des Gleichgewichts in der Luft (siehe Abbildung 2, Bild 3). Durch die nun folgende Auflösung der seitlichen Verwringung, wird der Ellbogen aktiv im Schultergelenk nach vorn/oben beschleunigt und der Arm lang gestreckt zum Ball geführt (siehe Abbildung 2, Bild 4). Unmittelbar kurz vor dem Ballkontakt wird dieser abgebremst, um somit den Angriff so lang wie möglich zu verschleiern. Im höchsten Punkt des Sprungs wird die Hand aktiv über den Ball abgeklappt. Die Landung erfolgt, volleyballtypisch, beidbeinig (vgl. Meyndt & Beutelstahl, 2006, S.53f).
Die Besonderheit beim Driveschlag (Abbildung 3) liegt im Treffen des Balls, was wiederum die typische Rotation des Balles bewirkt. Da der Ballkontakt länger als beim Schmetterschlag (Hard-Driven Ball) ist, wird durch den Handgelenkeinsatz vom Umreißen des Balles und somit auch von einer Treffstrecke gesprochen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Bildreihe zur Bewegungsbeschreibung des Angriffsschlags (vgl. Meyndt & Beutelstahl, 2006, S. 53)
Soll nun die Flugkurve des Balles möglichst in einem hohen Bogen sein, dann wird dieser weit unterhalb des Ballmittelpunktes geschlagen. Bei einer flachen Flugkurve liegt der Beginn der Trefferstrecke eher knapp unterhalb des Ballmittelpunkts (vgl. Hömberg & Papageorgiou, 1994, S.136).
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- Citar trabajo
- Lars Sigismund (Autor), 2011, Berufsfeldbezogenes lehrpraktisches Handeln - Beachvolleyball, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198829
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