Im Rahmen der Lehrveranstaltung Waldbau-Praktikum in Unterfranken fanden Exkursionen in verschiedene Forstämter Nordbayerns statt. Eines der Schwerpunktthemen war die Eichenwirtschaft, wie sie in Bayern praktiziert wird, vorzustellen. Neben wald-baulichen und ökologischen Fragen wurde auch das Zusammenspiel von Standort und Waldwachstum thematisiert. Grundlage dafür war die Interpretation von Bodeneinschlägen nach der Zusammenstellung des ARBEITSKREISES STANDORTSKAR-TIERUNG (1996). Ein spezielles Exkursionsziel zur Eichenwirtschaft war das Bayerische Forstamt Rothenbuch im Spessart. Die dort vorgenommene Standortsansprache an einem Exkursionspunkt ist das Thema dieser Arbeit. Ziel ist es, die Modalitäten der forstlichen Standortsaufnahme an diesem Beispiel zu erläutern und die daraus ziehbaren Rückschlüsse für die waldbauliche Behandlung der Bestände zu diskutieren.
2 Vorstellung des Exkursionsgebietes
Das Forstamt Rothenbuch liegt im bayerischen Teil des Spessarts. Dieser wird im Osten, Süden und Westen vom Main, im Norden von Hessen, Nordosten von Jossa und Sinn begrenzt. Das gesamte Gebiet umfasst eine Fläche von 155.000 ha - 2/3 davon sind mit Wald bedeckt. Das Forstamt liegt zum überwiegenden Teil im Teilwuchsbezirk des Hochspessart, welcher ein Teil des Wuchsbezirkes Buntsandsteinspessart und dieser wiederum zum Wuchsgebiet Spessart-Odenwald gehört. Im Gegensatz zu den übrigen Teilen des Wuchsgebietes konnte der Hochspessart seinen reinen Laubwaldcharakter weitgehend bewahren (INSTITUT F. WALDBAU, 2003). Ein Umstand, den er kurfürstlichen und erzbischöflichen Jagdgelüsten vor mehreren hundert Jahren verdankt. Diese förderten vor allem die masttragenden Eichenwälder. (INSTITUT F. WALDBAU, 2003)
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Vorstellung des Exkursionsgebietes
2.1. Höhenlage und Klima
2.2. Geologie und Böden des Exkursionsgebietes
2.3. Kurze Bestandesbeschreibung und natürliche Waldgesellschaft
3 Auswertung der Standortaufnahme
3.1. Örtliche Lage und Klima
3.2. Ergebnisse der Mineralbodenuntersuchung
3.2.1 Ausgangssubstrat
3.2.2 Mineralboden
3.3. Beschreibung der Humusform
3.4. Beurteilung des Wasserhaushaltes
3.4.1 Bodenwasserhaushalt als Nutzbare Wasserspeicherkapazität (nWSK)
3.4.2 Gesamtwasserhaushalt als Transpirationswasserangebot
3.5. Nährstoffhaushalt
3.5.1 Messung der Azidität/ des pH-Wertes
3.5.2 Ermittlung der Pufferbereiche und Beurteilung der Basenversorgung
3.5.3 Beurteilung der Phosphor- und Stickstoffversorgung
4 Zusammenfassung
5 Literaturverzeichnis
6 Anhang
Standortsaufnahmeblätter zu den Profilen I. und II.
1 Einleitung
Im Rahmen der Lehrveranstaltung Waldbau-Praktikum in Unterfranken fanden Exkursionen in verschiedene Forstämter Nordbayerns statt. Eines der Schwerpunktthemen war die Eichenwirtschaft, wie sie in Bayern praktiziert wird, vorzustellen. Neben waldbaulichen und ökologischen Fragen wurde auch das Zusammenspiel von Standort und Waldwachstum thematisiert. Grundlage dafür war die Interpretation von Bodeneinschlägen nach der Zusammenstellung des ARBEITSKREISES Standortskartierung (1996).
Ein spezielles Exkursionsziel zur Eichenwirtschaft war das Bayerische Forstamt Rothenbuch im Spessart. Die dort vorgenommene Standortsansprache an einem Exkursionspunkt ist das Thema dieser Arbeit. Ziel ist es, die Modalitäten der forstlichen Standortsaufnahme an diesem Beispiel zu erläutern und die daraus ziehbaren Rückschlüsse für die waldbauliche Behandlung der Bestände zu diskutieren.
2 Vorstellung des Exkursionsgebietes
Das Forstamt Rothenbuch liegt im bayerischen Teil des Spessarts. Dieser wird im Osten, Süden und Westen vom Main, im Norden von Hessen, Nordosten von Jossa und Sinn begrenzt. Das gesamte Gebiet umfasst eine Fläche von 155.000 ha – 2/3 davon sind mit Wald bedeckt. Das Forstamt liegt zum überwiegenden Teil im Teilwuchsbezirk des Hochspessart, welcher ein Teil des Wuchsbezirkes Buntsandsteinspessart und dieser wiederum zum Wuchsgebiet Spessart-Odenwald gehört. Im Gegensatz zu den übrigen Teilen des Wuchsgebietes konnte der Hochspessart seinen reinen Laubwaldcharakter weitgehend bewahren (INSTITUT F. WALDBAU, 2003). Ein Umstand, den er kurfürstlichen und erzbischöflichen Jagdgelüsten vor mehreren hundert Jahren verdankt. Diese förderten vor allem die masttragenden Eichenwälder. (INSTITUT F. WALDBAU, 2003)
2.1. Höhenlage und Klima
Der größte Teil des Forstamtes liegt in einem Höhenbereich zwischen 300 und 450 m über NN. Die Amplitude reicht allerdings von 250 bis 580 m über NN. Dies bedeutet natürlich je Höhenlage und Hangexposition eine unterschiedliche Gefährdungssituation für das Pflanzenwachstum. Zu nennen sind hier vor allem die Spätfrostgefahr (bis Mai/Juni), die Frostzone in den Tallagen, Schneebruchgefahr durch Nassschnee und Trockenperioden im Frühjahr.
Die Trockenheit ist bedingt durch das Niederschlagminimum im Frühjahr, während im Sommer sowie im Winter Maxima zu verzeichnen sind. Bei Niederschlagsummen, von bis zu 1000 mm/a (je nach Höhenlage) und bei einer mittleren Jahrestemperatur von ca. 7°C befindet sich das Forstamt im atlantisch getöntem Mittelgebirgsklima. Das bedeutet relativ kühl sowie niederschlags- und nebelreich – also ein Buchenoptimum.
2.2. Geologie und Böden des Exkursionsgebietes
Das Mittelgebirge des Hochspessarts wird aus verschiedenen Schichten des Buntsandstein gebildet – rötlich gefärbte, silikatreiche Gesteinsbänke mit wenigen tonigen Zwischenlagen. Das Forstamt liegt überwiegend im Bereich des Unteren Buntsandsteines (BUNDESANSTALT FÜR GEOWISSENSCHAFTEN UND ROHSTOFFE, 1985). Der hangende Teil des Unteren Buntsandsteins ist überwiegend feinkörnig und weich. Er bildet den Untergrund von Hochflächenresten, die ein – im Vergleich zum kristallinen Vorspessart – wesentlich schwächer differenziertes Relief aufweisen (LIEDTKE und MARCINEK, 1994). Im südöstlichen Bereich des Forstamtes kommt der Mittlere Buntsandstein aus mittel- bis grobkörnigen sehr armen Sandsteinen vor, während der Obere Buntsandstein nur in geringem Umfang auf dem Geiersberg vertreten ist.
Die Hangneigung offenbart die unterschiedliche Härte der anstehenden Sandsteinschichten. Das anstehende Gestein ist fast immer von eiszeitlichen Schuttdecken mit Mächtigkeiten um 10 – 15 dm überlagert. In exponierteren Lagen werden diese dünner oder fehlen ganz. Die Schuttdecken tragen, durch etwas höhere Ton- und Schluffgehalte als der Untergrund, zu einem verbesserten Nährstoffhaushalt bei. Sie sind in der Hauptsache aus Buntsandsteinverwitterungen entstanden und äolischen Ursprungs (INSTITUT F. WALDBAU, 2003).
Die daraus entstandenen sauren und nährstoffarmen, jedoch gut wasserversorgten Böden bilden günstige Wachstumsbedingungen vor allem für die Buche und die Eiche. Die dabei vorherrschende Bodenbildung ist eine schwach bis mittel steinige, schwach lehmig-sandige bis sandig-lehmige Braunerde mittlerer bis großer Entwicklungstiefe.
Die typischen Bodenbildungsprozesse sollen aber im folgendem, am Beispielprofil, genauer betrachtet werden.
2.3. Kurze Bestandesbeschreibung und natürliche Waldgesellschaft
Die Bestandesdaten, für den im Protokoll aufgeführten Bestand, sind aus dem Exkursionsführer des Forstamtes entnommen. Der Bestand ist aus einer Eichensaat entstanden, 85 bis 93 Jahre alt und I. Bonität. Die beigemischte Buche stammt aus Naturverjüngung und ist zwischen 40 und 60 Jahren alt. Der Bestockungsgrad ist mit angegebenen 1,1 recht hoch. Es soll aber zur Erzielung einer astfreien Schaftlänge von 15 m in den nächsten Jahren eine lockere Kronenspannung erhalten bleiben, weshalb eine weitere negative Auslese und vorsichtige Förderung der Eliteanwärter vorgesehen ist.
Die Rotbuche befindet sich wie schon erwähnt unter den gegebenen Standortsverhältnissen in ihrem Optimum, und ist dem zu Folge als die vorherrschende Baumart in der potentiell natürlichen Vegetation – einem Luzelo Fagtum – anzusehen. Sie ist, auch nach den Erfahrungen der örtlichen Bewirtschafter, der Eiche im Wachstum deutlich überlegen und würde diese ohne gezielte Förderung stark zurückdrängen. Entscheidende Vorteile hat die Rotbuche einerseits durch die klimatischen Verhältnisse, andererseits aber auch durch ihre häufigere Fruktifikation und der höheren Schattentoleranz der Jungpflanzen. Somit wäre der natürliche Eichenanteil weitaus geringer als der derzeitige von etwa 24%. Das Ziel des Forstamtes ist aber die Erhaltung des derzeitigen Eichenanteils.
3 Auswertung der Standortaufnahme
Der überwiegende Teil der Auswertung bezieht sich auf die Daten der Standortaufnahme in der Abteilung XVIII/1³, welche im Anhang im Standortaufnahmeblatt 2 aufgeführt sind. Da sich diese Aufnahme allerdings sehr mit einer vorhergehenden Aufnahme (Standortaufnahmeblatt 1) ähnelt, wurden an dieser Stelle nur Besonderheiten und Unterschiede angesprochen. Deshalb wird die Beschreibung der Standortverhältnisse teilweise auch vergleichend mit der 1. Aufnahme, von dem auch eine bildliche Profildarstellung existiert, durchgeführt.
3.1. Örtliche Lage und Klima
Auf die Besonderheiten der Lage und des Klimas des Exkursionszieles ist schon in der Vorstellung des Forstamtes eingegangen worden. Es sollen deshalb an dieser Stelle nur kurze Ergänzungen gemacht werden, die speziell auf das aufgenommene Profil zutreffen oder allgemein von Bedeutung sind.
Die Höhe über NN ist für diesen Standort mit 430 m angegeben. Dies ist im Verhältnis zur höchsten Erhebung im Forstamt von 580 m schon relativ hoch. Im Zusammenhang mit den anderen Klimafaktoren ist dieser Standort der submontanen Buchenwaldstufe zuzuordnen. Wichtig für die Beurteilung des Standortes und seinen Wachstumsbedingungen ist die Höhenlage deshalb, weil sie für mehrere Faktoren bestimmend ist: So steigt in der Regel mit zunehmender Höhe der Niederschlag sowie der Nebelniederschlag. Weiterhin nehmen die Tage der Vegetationszeit und Jahresmitteltemperatur ab, die Frost- und Schneetage zu. Abhängig sind diese Faktoren allerdings auch von der Inklination und vor allem der Exposition des Hanges und damit von der Sonneneinstrahlung. In unserem Beispiel ist die Inklination mit weniger als 10° angegeben, wobei die Neigung im II. Profil (Standortaufnahmeblatt 2) etwas stärker war als im I. Profil. Bei beiden ist sie aber so gering, dass sie nur einen untergeordneten Einfluss auf die Bodenbildung hat. Als erheblicher Einfluss ist in diesem Zusammenhang die Massenverlagerung zu nennen. Je stärker die Neigung eines Standortes, umso mehr kann vor allem Massenabtrag die Produktionskraft eines Standortes verändern – meistens verschlechtern. Verschlechterung tritt dann ein, wenn der Massenabtrag schneller als die Bodenbildung in die Tiefe abläuft (AK Standortserkundung, 1996). Bei einer so schwachen Geländeneigung, wie in den Aufnahmeprofilen findet Massenverlust in der Regel nur in Form von Bodenfließen – der Massenverlagerung durch Wasser – statt.
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- Denny Ohnesorge (Autor), 2003, Forstliche Standortaufnahme zum Exkursionsziel Hochspessart, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19832
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