Nach den Terroranschlägen am 11. September 2011 entschied sich die USA militärisch gegen die Verantwortlichen Al Kaidas vorzugehen. Man vermutete die Drahtzieher in Afghanistan aufzufinden, der damaligen Hochburg des Terrorismus. Früh stellte sich schließlich auch die Frage, wer die USA bei dem Einsatz unterstützen würde. Bundeskanzler Gerhard Schröder verkündete Mitte November 2001 in einer Regierungserklärung, dass Deutschland Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus leisten werde, was gerade bei den Bürgern zu geteilten Meinungen führte. Fast kein politisches Thema wurde in den letzten Jahren so häufig diskutiert wie die Beteiligung der Bundeswehr am Afghanistan-Krieg. Bis heute ist man sich uneins, ob die damalige Entscheidung der Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder richtig war oder nicht.
Diese Frage steht im weiteren Verlauf dieser Arbeit jedoch nicht im Mittelpunkt. Viel eher soll anhand einer Rede Schröders gezeigt werden, wie es dem damaligen Kanzler gelang, eine deutsche Kriegsbeteiligung als unumgänglich zu erklären.
Um ihre Ziele zu erreichen, verwenden Politiker verschiedene Strategien und besondere Wortschätze. Politik ist ohne Sprache gar nicht möglich.
„Politik wird durch (mit) Sprache entworfen, vorbereitet, ausgelöst, von Sprache begleitet, beein-flußt [sic!], gesteuert, geregelt, durch Sprache beschrieben, erläutert, motiviert, gerechtfertigt, verantwortet, kontrolliert, kritisiert, be- und verurteilt.“
Aus dieser kurzen Definition vom Sprachwissenschaftler Horst Grünert geht hervor, dass Handeln und Sprache in der Politik sehr stark zusammenhängen. Heiko Girnth spricht in diesem Kontext vom sogenannten sprachlichen Handeln.
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Fragestellung, welche sprachlichen Mittel von Schröder in seiner Rede eingesetzt worden sind, um sein Ziel – die Überzeugung seines Publikums von einer Kriegsbeteiligung – zu erreichen. Welche Besonderheiten sind in der Rede Schröders zu finden? Durch welche lexikalischen Mittel versucht Schröder seine Zuhörer von einer Kriegsteilnahme zu überzeugen?
Eine lexikalisch-semantische Analyse soll zu der Beantwortung dieser Fragen die nötigen Erkenntnisse liefern.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Politischer Zeithintergrund
3 Lexikologie
3.1 Institutionsvokabular
3.2 Ideologievokabular
3.3 Allgemeines Interaktionsvokabular
3.4 Ressortvokabular
4 Euphemismen
5 Analyse
6 Fazit
Literatur
- Arbeit zitieren
- Nils Heinichen (Autor:in), 2012, Eine lexikalisch-semantische Analyse politischer Sprache , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197818
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