Unterrichtsentwurf: Was ist des Deutschen Vaterland? Interpretation einer Radierung von Karl Russ
Der Kurs setzt sich aus 12 Schülerinnen und 13 Schülern zusammen. Die Schüler haben ein sehr divergierendes Vorwissen. Die Schüler kennen einander gut und es herrscht ein angenehmes Lern- und Arbeitsklima innerhalb des Kurses mit einer gut ausgeprägten Lern- und Kooperationsbereitschaft. Allerdings gibt es auch in diesem Kurs sehr stille Schüler, was nicht unbedingt auf mangelndes Interesse am Fach zurückzuführen ist. Einige Schüler haben zudem das persönliche Gespräch gesucht um mitzuteilen, dass sie ihre Stärken weniger im mündlichen als vielmehr im schriftlichen Bereich sehen. Mit ihnen wurde vereinbart, dass sie ihre schriftlichen Hausaufgaben abgeben können, im Gegenzug aber diese auch nach und nach verstärkt in die Unterrichtsarbeit einbringen. Um die stilleren Schüler besser zu fördern und auch zu fordern, werden vermehrt kurze Sequenzen eingeschoben, in denen die Schüler ihre Gedanken und Erkenntnisse zunächst schriftlich als Unterstützung für mündliche Beiträge fixieren sollen, um so stärker in das Unterrichtsgeschehen eingebunden zu werden. Etwas außen vor und mündlich sehr still ist der Schüler x, der sich aufgrund einer Sprachbarriere und seines Migrationshintergrundes kaum am Unterrichtsgespräch zu beteiligen weiß. Während hier verschiedene schüleraktivierende Maßnahmen noch nicht gegriffen haben, hat sich das Verhalten anderer, vermeintlich stillerer Schüler diesbezüglich zum Positiven verändert. Auch in der Stunde des Unterrichtsbesuches sollen zu Beginn durch die Aufforderung die eigenen Beobachtungen zu protokollieren die Schüler zur Beteiligung angeregt werden. Die Schüler xx fallen gelegentlich durch Nebengespräche auf, beteiligen sich aber auf der anderen Seite zumeist auch oft und gut am Unterrichtsgeschehen.
I. Lehr- und Lernvoraussetzungen
1. Einordnung der geplanten Unterrichtsstunde in den Reihenkontext hinsichtlich relevanter Aspekte
Die Reihe lässt sich wie folgt in einer Synopse darstellen:[1]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Wesentliche Informationen zu Wissen, Können und Haltung der Schülerinnen und Schüler
Der Kurs setzt sich aus 12 Schülerinnen und 13 Schülern zusammen. Die Schüler haben ein sehr divergierendes Vorwissen. Die Schüler kennen einander gut und es herrscht ein angenehmes Lern- und Arbeitsklima innerhalb des Kurses mit einer gut ausgeprägten Lern- und Kooperationsbereitschaft. Allerdings gibt es auch in diesem Kurs sehr stille Schüler, was nicht unbedingt auf mangelndes Interesse am Fach zurückzuführen ist.[2] Einige Schüler haben zudem das persönliche Gespräch gesucht um mitzuteilen, dass sie ihre Stärken weniger im mündlichen als vielmehr im schriftlichen Bereich sehen. Mit ihnen wurde vereinbart, dass sie ihre schriftlichen Hausaufgaben abgeben können, im Gegenzug aber diese auch nach und nach verstärkt in die Unterrichtsarbeit einbringen. Um die stilleren Schüler besser zu fördern und auch zu fordern, werden vermehrt kurze Sequenzen eingeschoben, in denen die Schüler ihre Gedanken und Erkenntnisse zunächst schriftlich als Unterstützung für mündliche Beiträge fixieren sollen, um so stärker in das Unterrichtsgeschehen eingebunden zu werden. Etwas außen vor und mündlich sehr still ist der Schüler x, der sich aufgrund einer Sprachbarriere und seines Migrationshintergrundes kaum am Unterrichtsgespräch zu beteiligen weiß. Während hier verschiedene schüleraktivierende Maßnahmen noch nicht gegriffen haben, hat sich das Verhalten anderer, vermeintlich stillerer Schüler diesbezüglich zum Positiven verändert. Auch in der Stunde des Unterrichtsbesuches sollen zu Beginn durch die Aufforderung die eigenen Beobachtungen zu protokollieren die Schüler zur Beteiligung angeregt werden. Die Schüler xx fallen gelegentlich durch Nebengespräche auf, beteiligen sich aber auf der anderen Seite zumeist auch oft und gut am Unterrichtsgeschehen.
3. Besondere Umstände zur geplanten Unterrichtsstunde
Die Stunde des Besuches ist die fünfte Unterrichtsstunde des Tages, was bei den Schülern aber normalerweise kein Problem in Bezug auf Arbeitsbereitschaft und Auffassungsvermögen darstellt. Die Methode der Bildanalyse kommt erst zum zweiten Mal zum Einsatz und wird daher eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
II. Didaktische Schwerpunkte
1. Der Themeninhalt und sein Bezug zum Lehrplan
Die Unterrichtsreihe, aber auch die Gegenstände und Thematik der Stunde sind durch die Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II, sowie die schulinternen Curricula legitimiert. Schulintern hat man sich seit diesem Schuljahr darauf verständigt, in 12.1 mit dem „langen“ 19. Jahrhundert (Bereich III) zu beginnen und so methodisch dem chronologischen Prinzip als Grundform historischer Untersuchungsmöglichkeit (Bereich II) Rechnung zu tragen. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Politikgeschichte als Dimension der historischen Erfahrung (Bereich I). Auf dieser Grundlage wurde im Zuge der Problemorientierung das Thema „Wie kamen die Deutschen zu ihrem Staat?“ abgesteckt. So sollen die Schüler nachvollziehen, wie es zur Gründung des ersten, modernen deutschen Nationalstaates mit dem Deutschen Kaiserreich 1871 kam. Hierzu sollen sie die wesentlichen Entwicklungsstationen, ausgehend von der ideengeschichtlichen Basis der Französischen Revolution über die napoleonischen Einflüsse, die Restauration und die gescheiterte Revolution (und damit einer Nationengründung von unten) erarbeiten, an deren Ende (nicht zwangsläufig) die Gründung des deutschen Kaiserreiches von 1871 stand. Neben der politikgeschichtlichen Dimension werden gerade auch in dieser Stunde mit der Frage nach dem Nationenbegriff auch kultur- und zivilisationsgeschichtliche Aspekte berührt, in anderen Einheiten auch sozial- und geschlechtergeschichtliche Gesichtspunkte beleuchtet.
2. Gegenwarts- und Zukunftsbezug für die Lerngruppe
Die Frage nach der persönlichen und individuellen Identität ist oft mit der Frage nach der eigenen Herkunft verknüpft. Die Thematisierung der „Gründung“ der deutschen Nation, ihre ideengeschichtliche Fundierung, die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationenbegriff und dem Nationalismus als integrativer aber auch zerstörerischer Kraft, hat daher für die Schüler einen starken Gegenwartsbezug[3]. Die eigenen nationalen Wurzeln zu kennen soll auch vor einer Überbewertung schützen.
[...]
[1] In der Folge wird sich der besseren Lesbarkeit und einer einfacheren Formulierung wegen auf die Form Schüler beschränkt. Gemeint sind stets beide Formen.
[2] Ein Indiz hierfür ist, dass zur Zeit 22 von 25 Schülern das Fach schriftlich belegt haben, um sich die Möglichkeit offen zu halten Geschichte als Abiturfach zu nehmen.
[3] Nicht zuletzt auch dadurch, dass extreme nationalistische Positionen in Deutschland immer wieder ein Thema sind und somit das Wissen um deren zerstörerische Kraft von besonderer Bedeutung ist.
- Arbeit zitieren
- Christian Wunner (Autor:in), 2007, Unterrichtsentwurf: Was ist des Deutschen Vaterland? Interpretation einer Radierung von Karl Russ, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197720
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