1. Einleitung
Ich habe mich für die Geschichte des doppelten Lottchens von Erich Kästner entschieden, da ich bereits als Kind Kästners Romane wie: Emil und die Detektive, Pünktchen und Anton oder Das doppelte Lottchen sehr gemocht und geradezu verschlungen habe.
Besonders an dieser Geschichte gefällt mir heute, dass Erich Kästner mit den damaligen Konventionen gebrochen hat und einen für die damalige Zeit untraditionellen Familienroman geschrieben hat.
In dieser Arbeit möchte ich das Buch Das doppelte Lottchen von 1949 mit dem Film Charlie & Louise von 1994 vergleichen. Ich habe mich für die Film-Adaption von 1994 entschieden, da sich in den knapp 50 Jahren von 1949 bis 1994 eine immenser gesellschaftlicher Umbruch vollzogen hat, speziell hinsichtlich des Familienbildes und der Rolle der Frau innerhalb der Familie. So ergibt sich die Leitfrage dieser Arbeit: „Inwiefern unterscheidet sich die Darstellung der Familie im Film von der Darstellung der Familie in Erich Kästners Roman?“
Zunächst werde ich kurz den Inhalt von Buch und Film wiedergeben, woraufhin ich im Hauptteil meiner Arbeit Buch und Film miteinander vergleichen und die Unterschiede in der Darstellung der Familien herausarbeiten werde. Besonderes Augenmerk bei diesem Vergleich werde ich auf den Wandel der Familienbilder in den 50er bis 90er Jahren legen und mögliche Ursachen und Hintergründe für eine abweichende Darstellung aufweisen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Inhaltsangabe
2.1 Das doppelte Lottchen
2.2 Charlie & Louise
3. Unterschiede in der Darstellung des Familienbildes
3.1 Unterschiede in der Darstellung der Mutter
3.2 Unterschiede in der Darstellung des Vaters
3.3 Unterschiede in der Darstellung der Beziehung zwischen Mutter und Vater
3.4 Unterschiede in der Darstellung der Zwillinge
3.5 Unterschiede in der Darstellung der Eltern zu den Kindern
4. Ursachen und Hintergründe für die Unterschiede
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Ich habe mich für die Geschichte des doppelten Lottchens von Erich Kästner entschieden, da ich bereits als Kind Kästners Romane wie: Emil und die Detektive, Pünktchen und Anton oder Das doppelte Lottchen sehr gemocht und geradezu verschlungen habe.
Besonders an dieser Geschichte gefällt mir heute, dass Erich Kästner mit den damaligen Konventionen gebrochen hat und einen für die damalige Zeit untraditionellen Familienroman geschrieben hat.
In dieser Arbeit möchte ich das Buch Das doppelte Lottchen von 1949 mit dem Film Charlie & Louise von 1994 vergleichen. Ich habe mich für die Film-Adaption von 1994 entschieden, da sich in den knapp 50 Jahren von 1949 bis 1994 eine immenser gesellschaftlicher Umbruch vollzogen hat, speziell hinsichtlich des Familienbildes und der Rolle der Frau innerhalb der Familie. So ergibt sich die Leitfrage dieser Arbeit: „Inwiefern unterscheidet sich die Darstellung der Familie im Film von der Darstellung der Familie in Erich Kästners Roman?“
Zunächst werde ich kurz den Inhalt von Buch und Film wiedergeben, woraufhin ich im Hauptteil meiner Arbeit Buch und Film miteinander vergleichen und die Unterschiede in der Darstellung der Familien herausarbeiten werde. Besonderes Augenmerk bei diesem Vergleich werde ich auf den Wandel der Familienbilder in den 50er bis 90er Jahren legen und mögliche Ursachen und Hintergründe für eine abweichende Darstellung aufweisen.
2. Inhaltsangabe
2.1 Das doppelte Lottchen
In dem fiktiven Ort Seebühl begegnen sich die im Babyalter durch die Scheidung der Eltern getrennten Zwillinge Luise Palfy und Lotte Körner.
Luise wohnt bei ihrem Vater, einem berühmten Kapellmeister, in Wien. Lotte bei ihrer Mutter, die als Bildredakteurin bei einer Zeitung arbeitet, in München
Beide Mädchen wissen weder voneinander, noch von dem jeweils anderen Elternteil. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten schließen die beiden Neunjährigen Freundschaft und beschließen ihre Rollen zu tauschen. So fährt Luise zur Mutter nach München und Lotte zum Vater nach Wien. Obwohl sich beide Mädchen verändert zu haben scheinen, bemerken die Eltern den Tausch zunächst nicht. Als die Mutter den Schwindel herausfindet, wird beschlossen, nach Wien zu fahren. Dort angekommen fassen die Zwillinge den Entschluss sich nie wieder zu trennen und schaffen es so, die Eltern wieder zusammen zu bringen und diese heiraten erneut.
2.2 Charlie & Louise
Bei einer Sprachreise in Schottland begegnen sich die kurz nach der Geburt getrennten Zwillinge Charlotte Palfy, genannt Charlie, und Louise Kröger. Charlotte wohnt bei ihrem Vater, einem Varietékomponisten, in Berlin. Louise wächst bei ihrer Mutter, einer Werbefachfrau, in Hamburg auf.
Als die beiden herausbekommen, dass sie Zwillinge sind, beschließen sie die Rollen zu tauschen und so fährt Charlotte als Louise nach Hamburg und Louise als Charlotte nach Berlin. Beide sind fest entschlossen ihre Eltern wieder zusammen zu bringen. Der Rollentausch der zwölfjährigen Mädchen fällt zunächst nicht auf, doch als die Mutter hinter den Tausch kommt, beschließen die Eltern, dass beide Mädchen bei ihrer Mutter in Hamburg wohnen sollen. Als die Kinder erkennen, dass ihr Plan, die Eltern zusammenzubringen gescheiter ist, reißen sie nach Schottland aus. Die besorgten Eltern retten ihre Kinder dort aus einer brenzligen Lage und kommen durch einen cleveren Schachzug von Charlotte doch noch zu dem Schluss, es noch einmal miteinander zu versuchen.
3. Unterschiede in der Darstellung des Familienbildes
3.1 Unterschiede in der Darstellung der Mutter
Erich Kästners enge Vertrautheit mit seiner Mutter prägte sein Frauenbild stark. So stellt er in seinen Kinderbücher, wie auch im Leben, zumeist keine hohen Anforderungen an das weiblich Geschlecht, bemüht sich aber oftmals seine Vorstellungen einer Mutter umzusetzen und stilisiert diese, wie auch seine eigene, zur vollkommenen Mutter.[1]
Die Mutter in Erich Kästners Erzählung ist eine Vertreterin von Kästners Mutterbild und die uneingeschränkte Sympathieträgerin des Buches.[2] Ganz darauf gemünzt dem Idealbild einer Frau der 50er Jahre zu entsprechen ist sie vorrangig daran interessiert sich und ihrer Tochter ein gutes Leben zu ermöglichen. Den Beruf übt sie aus purer Not an Mangel eines Mannes aus und kümmert sich nach ihrem langen Arbeitstag um ihre Tochter. Ein Mann spielt in ihrem Leben keine Rolle. Es scheint, als drehe sich ihr Leben einzig um das Geldverdienen und den nach der Arbeit zu besorgenden Haushalt. Sie ist sehr besorgt darum, zu wenig Zeit für ihre Tochter zu haben und hat deswegen ein schlechtes Gewissen.
Ganz anders in der Filmadaption Charlie & Louise. Hier ist die Mutter erfolgreiche Leiterin einer Werbeagentur und verkörpert den Typ der modernen Karrierefrau. Da sie sich, um beruflich voran zu kommen, wenig um ihr Kind kümmern kann, hat sie entschieden ihre Tochter auf ein Internat zu schicken. Dies auch, weil sie plant, eine neue Ehe mit ihrem Chef, einzugehen.
Die Mutter ist, im Gegensatz zu Kästners Darstellung der Mutter, der heutigen Zeit angepasst. Sie ist wesentlich moderner und selbstbewusster und durch die Scheidung keineswegs in eine finanzielle Notlage geraten. Der Mangel an Zeit für ihre Tochter rührt nicht daher, den Beruf aus purer Notwendigkeit zur Sicherung des Lebensunterhalts ausüben zu müssen, vielmehr ist es hier der Drang nach beruflichen Erfolg und einer Karriere, der die Zeit für die Tochter knapp werden lässt.
[...]
[1] Kästner, Erich: Als ich ein kleiner Junge war, Hamburg: Cecilie Dressler Verlag, 20 Auflage 1982, S. 143
[2] Lutz-Kopp, Elisabeth: Erich Kästner – Verfilmungen. Frankfurt am Main: Bundesverband Jugend und Film e.V.,
1993, S. 90
- Citation du texte
- Frederike Doyé (Auteur), 2012, Das doppelte Lottchen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197623
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