Denn der Film konnte nicht von Anfang an schon erzählen. Seine anfängliche Funktion hatte er als Medium des Zeigens. Tom Cunning beschreibt diese Art des Kinos, dessen Fokus nicht im Erzählen einer Geschichte liegt, als „cinema of attraction“. „Many trick films are, in effect, plotless, a series of transformations strung together with little connection and certainly no characterization.“
Obwohl einige Filmhersteller wie auch Kritiker daran zweifelten, dass das Kino mehr kann als nur Zeigen, hat es im Laufe seiner Geschichte seine eigene Sprache entwickelt, um uns Geschichten zu erzählen. Die Entwicklung des Films hin zu einem Medium des Erzählens wie wir es heute kennen, wurde in zahlreichen Werken schon behandelt (u.a. David Bordwell ). Die Animationsstudie war aber lange Zeit ein Stiefkind der Filmwissenschaft. Erst in letzter Zeit wurde dem Zeichentrick auch in der Wissenschaft Beachtung geschenkt.
Auch diese Arbeit widmet sich dem Zeichentrick als ein Medium des Erzählens. Da der Trickfilm ein Medium wie der Film ist, ist es klar, dass der Zeichentrick sich ebenfalls der Filmsprache bedient. Jedoch weist er ebenfalls Verwandtschaft zum Comic auf. Ausgehend von diesem Phänomen wurden zwei Forschungsfragen entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Forschungsfrage I
- Forschungsfrage II
- Narratologie
- Narratologie im Film
- Filmische Erzähltheorie der russischen Formalisten
- Der Erzähler im Film
- Der Trickfilm
- Die Geschichte des Trickfilms
- Trickfilm als fiktionales Erzählen
- Die Welten
- Die Charaktere
- Die Handlung
- Die Disney-Formel
- Comic + Film = Trickfilm?
- Trickfilm und Filmsprache
- Die Filmbilder
- Filmspezifische Codes
- Filmische Codes bei den „Alice Comedies“
- Trickfilm und Comic
- Wie entsteht Bewegung?
- Wie entsteht Sprache?
- Die Lautmalerei und Ikonographie
- Und wie erzählt der Trickfilm?
- Die drei Fallbeispiele
- Darstellung der Sprache
- Die Rolle der Musik
- Metamorphosen
- Symbole
- Lautmalerei
- Gesten
- Gemeinsamkeiten von „The Alice Comedies“ und Comics
- Besonderheiten der „Alice Comedies“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bakkalaureatsarbeit befasst sich mit der Analyse der Erzählstruktur von frühen Zeichentrickfilmen, insbesondere anhand der Serie „The Alice Comedies“. Die Arbeit untersucht, ob der Trickfilm neben der Filmsprache und der Sprache des Comics eine eigene Sprache entwickelt hat und welche narrativen Elemente für seine Erzählung entscheidend sind.
- Analyse der narrativen Elemente in frühen Trickfilmen
- Untersuchung der Gemeinsamkeiten zwischen Trickfilm und Comic
- Erforschung der spezifischen Sprache des Trickfilms
- Anwendung der narratologischen Theorie auf die „Alice Comedies“
- Bedeutung der visuellen Elemente für die Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Problemstellung der Arbeit und stellt die beiden Forschungsfragen vor. Es wird die Narratologie als theoretischer Rahmen für die Analyse eingeführt und auf die Anwendung der narratologischen Theorie im Kontext des Films eingegangen. Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über die Geschichte des Trickfilms und beleuchtet die Entwicklung des Trickfilms als Medium des fiktionalen Erzählens. Hier werden auch die Welten, Charaktere und Handlungselemente des Trickfilms beleuchtet. Im dritten Kapitel wird die Beziehung zwischen Trickfilm, Filmsprache und Comic untersucht. Es werden die spezifischen Codes der Filmsprache und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Trickfilm und Comic beleuchtet. Die Analyse der drei Fallbeispiele „The Alice Comedies“ im dritten Kapitel zeigt, wie die Sprache, Musik, Metamorphosen, Symbole, Lautmalerei, Gesten und weitere narrative Elemente in den „Alice Comedies“ zum Einsatz kommen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie der Erzählstruktur, Narratologie, Trickfilm, Filmsprache, Comic, „The Alice Comedies“, frühe Animationsfilme, visuelle Elemente, Metamorphosen, Symbole, Lautmalerei, Gesten, Narrative Elemente, und Filmgeschichte.
- Citation du texte
- Bakk.phil. Bianca Lipp (Auteur), 2012, Zum Leben erweckt: Vom Comic zum Trickfilm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196675