Grammatik – ein Ausdruck, der bei vielen Schülerinnen und Schülern Entsetzen auslöst. Zu langweilig ist die Materie, so ein gängiges Vorurteil. Auch unter Sprachdidaktikern scheint man seit den 70-er Jahren vom traditionellen Grammatikunterricht abgekommen zu sein. Begriffe wie „Sprachreflexion“, „Funktionalität“ und „situationsorientierter Grammatikunterricht“ stehen inzwischen im Vordergrund.
Auf der anderen Seite konstatieren Sprachwissenschaftler zunehmend einen mangelnden Kenntnisstand hinsichtlich grammatischer Phänomene, u.a. bei Studienanfängern der Germanistik. So veröffentlichte Ulrich Schmitz, Professor an der Universität Duisburg-Essen, die Ergebnisse eines Tests, in dem Studierende nach der Bedeutung grammatischer Fachausdrücke befragt wurden. Es zeigte sich, dass nur fünf von circa 200 Studierenden mehr als 50 Prozent der Fragen richtig beantworten konnten. (Schmitz 2003:452-458, zitiert nach: Dürscheid i. E.)
Christa Dürscheid schreibt gar:
„Daraus resultiert […], dass im muttersprachlichen Unterricht […] kein systematisches Grammatikwissen aufgebaut wird. So können sich viele Studenten auf Nachfrage nicht mehr daran erinnern, dass ein grammatischer Terminus in ihrer Schulzeit jemals eingeführt wurde.“ (Dürscheid i. E.)
Es scheint ein trauriges Bild zu sein, das hier auf die Sprachwissenschaft und die Sprachdidaktik geworfen wird. Sollte die Auseinandersetzung mit der deutschen Grammatik bald eine elitäre Spezialwissenschaft weniger Fachkundiger sein?
Das „Verzeichnis grundlegender grammatischer Fachausdrücke“ – letztmalig am 26.02.1982 von der Kultusministerkonferenz herausgegeben – gab eine Art allgemeinen Kanon grammatischen Wissens vor, wobei unklar bleibt, inwiefern dieser tatsächlich maßgebend für den Deutschunterricht an Schulen war. In den neuen „Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Mittleren Schulabschluss“ (2003), die im Schuljahr 2004/05 in Kraft getreten sind, wird nicht mehr explizit auf dieses Verzeichnis verwiesen (Dürscheid i. E.) - ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Grammatik im Rückzug befindet?
Aber wie sieht sie nun tatsächlich aus, die Grammatik der deutschen Sprache, die Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse heute an einem Gymnasium lernen? Was kommt an bzw. was bleibt übrig von den Ansätzen, Regeln und Festlegungen zur Grammatik aus Sicht der Sprachwissenschaft bzw. der wissenschaftlichen Sprachdidaktik?
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Vergleich Deutschbuch 5 – Helbig/Buscha-Grammatik
2.1 Definition und Beschreibung von Satzgliedern
2.1.1 Darstellung in der Helbig/Buscha-Grammatik (2001:444-447)
2.1.2 Darstellung im Deutschbuch 5 (1997:117f.)
2.2 Das Prädikat
2.2.1 Darstellung in der Helbig/Buscha-Grammatik (2001:448-454)
2.2.1.1 Das finite Verb (Helbig/Buscha-Grammatik 2001:448)
2.2.1.2 Der grammatische Prädikatsteil (Helbig/Buscha-Grammatik 2001:448 f.)
2.2.1.3 Der lexikalische Prädikatsteil (Helbig/Buscha-Grammatik 2001:449 f.)
2.2.1.4 Das Subjektsprädikativ bei Kopulaverben (Helbig/Buscha-Grammatik 2001:450 f.)
2.2.2 Darstellung im Deutschbuch 5 (1997:118-120)
2.3 Das Subjekt
2.3.1 Darstellung in der Helbig/Buscha-Grammatik (2001:454f.)
2.3.2 Darstellung im Deutschbuch 5 (1997:120-122)
2.4 Das Objekt
2.4.1 Darstellung in der Helbig/Buscha-Grammatik (2001:456-459)
2.4.1.1 Das Akkusativobjekt (Helbig/Buscha-Grammatik 2001:457)
2.4.1.2 Das Dativobjekt (Helbig/Buscha-Grammatik 2001:457f.)
2.4.1.3 Das Genitivobjekt (Helbig/Buscha-Grammatik 2001:458)
2.4.1.4 Das Präpositionalobjekt (Helbig/Buscha-Grammatik 2001:458)
2.4.1.5 Das Objekt zum Prädikativ (Helbig/Buscha-Grammatik 2001:458 f.)
2.4.2 Darstellung im Deutschbuch 5 (1997:123-125)
2.5 Die graphische Darstellung
3 Resümee
3.1 Zusammenfassung
3.2 Ausblick
Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Marco Schmidt (Autor), 2009, Die Satzgliedlehre im Deutschunterricht – was kommt an bzw. was bleibt übrig?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196494
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