Mk 2,13-17 kann als einheitliche Erzählung angesehen werden, denn wenn man die Perikope genauer betrachtet, so erkennt man, daß die einzelnen Stücke der Perikope nicht unabhängig voneinander konzipiert wurden. Vers 13 ist die Voraussetzung für Vers 14: Die Berufung des Levi (Vers 14) erfolgt, als Jesus auf dem Weg von Kafarnaum zum Meer Levi trifft. Auch Vers 13b hat Bedeutung. Der Erzähler verdeutlicht dem Leser die Aufgabe und Bedeutung Jesu, der unter großem Zulauf das gesamte Volk lehrte. Jesus öffentliche Verkündigung ist für die Berufung des Levi notwendig: Levi weiß, von wem er berufen wird und wohin diese Berufung führt. Eine Verbindung von Vers 14 mit den Versen 15-17 wird auch durch die Gemeinschaft mit Sündern hergestellt. Diese Verbindung ist besonders eng, wenn man davon ausgeht, daß das Mahl in Levis Haus stattfand. Das abschließende Logion (Vers 17b) verbindet ebenfalls die Berufungsgeschichte mit dem Streitgespräch: während 17b formkritisch nur zu der Mahlszene gehört, nimmt es mit dem ,,gekommen ... zu rufen" sachlich auf die Berufungsgeschichte Bezug.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Textanalyse
- 1.1 Literarkritik
- 1.1.1 Äußere Abgrenzung
- 1.1.2 Kontextanalyse
- 1.1.3 Einheitlichkeit
- 1.2 Quellenkritik
- 1.2.1 Übereinstimmungen zwischen Markus 2,13-17 – Matthäus 9,9-13
- 1.2.2 Unterschiede zwischen Markus 2,13-17 – Matthäus 9,9-13
- 1.3 Formgeschichte
- 1.3.1 Nachweis der Gattung
- 1.3.2 Bestimmung des Sitzes im Leben
- 2. Einzelauslegung des Mk-Textes
- 3. Redaktionskritik
- 3.1 Auswahl
- 3.2 Anordnung
- 3.3 Rahmung
- 3.4 Abwandlung
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Perikope Markus 2,13-17, die die Berufung des Levi und das Zöllnermahl beschreibt. Ziel ist die Erhellung der literarischen Struktur und Eigenart des Textes durch literarkritische, quellenkritische und formgeschichtliche Analyse. Die Arbeit beleuchtet die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Abschnitten und untersucht die verschiedenen Interpretationen der Ereignisse.
- Literarische Struktur und Eigenart von Markus 2,13-17
- Quellenkritische Vergleichung mit Matthäus 9,9-13
- Formgeschichtliche Einordnung der Perikope
- Zusammenhang zwischen Berufung des Levi und dem Zöllnermahl
- Interpretation des Wortstreits mit den Schriftgelehrten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Textanalyse: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Analyse der Perikope Markus 2,13-17. Es untersucht die literarische Struktur, vergleicht den Markustext mit dem parallelen Text in Matthäus und ordnet die Perikope formgeschichtlich ein. Die Literarkritik befasst sich mit der äußeren Abgrenzung des Textes, der Kontextanalyse und der Einheitlichkeit der Erzählung. Die Quellenkritik vergleicht Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen Markus und Matthäus, wobei detailliert auf einzelne Verse eingegangen wird. Die Formgeschichte analysiert die Gattung und den Sitz im Leben der Perikope. Durch den Vergleich der verschiedenen Analysemethoden entsteht ein tiefgreifendes Verständnis der Perikope.
2. Einzelauslegung des Mk-Textes: Dieses Kapitel widmet sich einer detaillierten Auslegung des Markustextes. Hier wird der Text Vers für Vers interpretiert und im Kontext des gesamten Evangeliums beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der einzelnen Elemente und deren Zusammenspiel innerhalb des Gesamtkontextes. Es wird erwartet, dass eine umfassende Interpretation der einzelnen Ereignisse und ihrer theologischen Bedeutung präsentiert wird.
3. Redaktionskritik: Dieses Kapitel behandelt die redaktionellen Entscheidungen des Evangelisten Markus in Bezug auf die Perikope. Es analysiert die Auswahl, Anordnung, Rahmung und Abwandlung der einzelnen Elemente der Erzählung und erörtert, wie diese Entscheidungen die Gesamtdeutung beeinflussen. Es wird die theologische Intention des Autors hinter den jeweiligen redaktionellen Eingriffen untersucht, um ein detailliertes Verständnis des Entstehungsprozesses zu gewinnen.
Schlüsselwörter
Markus 2,13-17, Berufung des Levi, Zöllnermahl, Literarkritik, Quellenkritik, Formgeschichte, Redaktionskritik, Synoptische Evangelien, Streitgespräch, Jesus, Schriftgelehrte, Sündige, Gemeindeverständnis.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Textanalyse von Markus 2,13-17
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Perikope Markus 2,13-17, die die Berufung des Levi und das Zöllnermahl beschreibt. Ziel ist die Erhellung der literarischen Struktur und Eigenart des Textes mittels literarkritischer, quellenkritischer und formgeschichtlicher Methoden. Die Arbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Abschnitten und verschiedene Interpretationen der Ereignisse.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet verschiedene textkritische Methoden: Literarkritik (äußere Abgrenzung, Kontextanalyse, Einheitlichkeit), Quellenkritik (Vergleich mit Matthäus 9,9-13, Analyse von Übereinstimmungen und Unterschieden), Formgeschichte (Gattungszuordnung und Bestimmung des Sitzes im Leben) und Redaktionskritik (Analyse der Auswahl, Anordnung, Rahmung und Abwandlung von Elementen im Markustext).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Textanalyse (umfasst Literarkritik, Quellenkritik und Formgeschichte), 2. Einzelauslegung des Mk-Textes (Vers-für-Vers-Interpretation), 3. Redaktionskritik (Analyse der redaktionellen Entscheidungen des Evangelisten Markus) und 4. Literaturverzeichnis.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die literarische Struktur und Eigenart von Markus 2,13-17, vergleicht den Text mit Matthäus 9,9-13, ordnet die Perikope formgeschichtlich ein, untersucht den Zusammenhang zwischen der Berufung des Levi und dem Zöllnermahl und interpretiert den Wortstreit mit den Schriftgelehrten.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert eine umfassende Analyse von Markus 2,13-17, die ein tiefgreifendes Verständnis der Perikope durch den Vergleich verschiedener Analysemethoden ermöglicht. Sie bietet eine detaillierte Auslegung des Textes, untersucht die theologische Intention des Autors und erörtert die Bedeutung der redaktionellen Entscheidungen für die Gesamtdeutung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Markus 2,13-17, Berufung des Levi, Zöllnermahl, Literarkritik, Quellenkritik, Formgeschichte, Redaktionskritik, Synoptische Evangelien, Streitgespräch, Jesus, Schriftgelehrte, Sündige, Gemeindeverständnis.
- Quote paper
- Korina Solbach (Author), 2001, Die Berufung des Levi und das Zöllnermahl, Mk 2,13-17, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1962