Das Thema dieser Arbeit besteht darin, den reziproken Zusammenhang zwischen der konfuzianischen Lehre und unterschiedlichen Genderrollen der Frauen in der Tokugawa-Zeit zu rekonstruieren. Im Hinblick auf die theoretischen Lehren des Konfuzianismus/ Neukonfuzianismus wird ein Versuch unternommen, in der „monologischen“ / feudalen
Struktur der japanischen Gesellschaft der Tokugawa-Zeit die Genderrolle[n] bzw. die familienstrukturelle Position der Frau festzulegen und die relevanten Schlussfolgerungen in Bezug auf den potenziellen Zusammenhang zwischen diesen Genderrollen bzw. der
hierarchischen Stellung der Frauen in der Familie und dem faktischen Rezeptionsakt der konfuzianischen Lehre zu ziehen. Man kann das Forschungsobjekt dieser Arbeit auch in Form einer Frage formulieren: Gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen den Genderrollen
der Frauen und der Position der Frauen in der Familienhierarchie einerseits und der faktischen Rezeption des Konfuzianismus bzw. den von ihm geprägten Frauenbildern andererseits?
Die Analyse zielt auf die Fundierung der These über die rekurrente Beziehung zwischen dem konfuzianischen Diskurs und dessen Auslegung in der sozialen Struktur der japanischen Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Fragestellung
- Methodologisches Vorgehen
- Frauen im Konfuzianismus
- Das Inyô-Prinzip (Inyô hôsoku)
- Frauenbilder im Konfuzianismus
- Konfuzianische „Genesis“ der Frauenbilder
- Die Darstellung der Frau als die „Fehlerhafte“
- Die Frau als die „Namenlose“
- Ein Ausblick auf die anderen Frauenbilder im Konfuzianismus
- Zwischenfazit
- Genderrollen und soziale Stellung der Frauen
- Exkurs: Einführende Hintergrundinformationen
- Frauen der Samurai-Schicht
- Die Frauenposition in der Familienhierarchie und die Rezeption der konfuzianischen Lehre
- Genderrolle[n] und die Rezeption der konfuzianischen Lehre
- Frauen der Bauerfamilien
- Schlussfolgerungen
- Interpretatorische Überlegungen
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den wechselseitigen Zusammenhang zwischen der konfuzianischen Lehre und den unterschiedlichen Genderrollen von Frauen in der Tokugawa-Zeit. Im Fokus stehen die theoretischen Lehren des Konfuzianismus und deren Auslegung in der feudalen japanischen Gesellschaft. Ziel ist es, die Genderrollen und die Position der Frau in der Familienstruktur zu analysieren und den potenziellen Zusammenhang zwischen diesen und der Rezeption der konfuzianischen Lehre zu beleuchten.
- Die Rezeption des Konfuzianismus in der japanischen Gesellschaft der Tokugawa-Zeit
- Die Rolle des Inyô-Prinzips für die Konstruktion von Frauenbildern im Konfuzianismus
- Die Genderrollen und die soziale Stellung von Frauen in verschiedenen Gesellschaftsschichten
- Der Einfluss der konfuzianischen Lehre auf die Genderrollen von Frauen in der Samurai-Schicht
- Die Reziprozität zwischen Genderrollen und der Rezeption des Konfuzianismus in der feudalen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Fragestellung und das methodische Vorgehen. Im zweiten Kapitel wird das Inyô-Prinzip erläutert und die daraus resultierenden Frauenbilder im Konfuzianismus dargestellt. Kapitel drei beleuchtet die unterschiedlichen Genderrollen von Frauen in verschiedenen Gesellschaftsschichten und ihren Bezug zu den im vorherigen Kapitel skizzierten Frauenbildern. Der Fokus liegt dabei auf den Samurai-Familien. Das Kapitel endet mit einem kurzen Ausblick auf andere Gesellschaftsschichten, um die Unterschiede in den Genderrollen und der Rezeption des Konfuzianismus zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Konfuzianismus, Genderrollen, Tokugawa-Zeit, Japan, Inyô-Prinzip, Frauenbilder, Samurai, Familienstruktur, soziale Hierarchie, Rezeption, feudale Gesellschaft.
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- Bachelor of Arts (B.A.) Mateusz Cwik (Autor), 2012, Genderrolle, Konfuzianismus und Frauenstellung in der Gesellschaft., Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195985