Ausgehend von der Faszination, welche die vom Dominikaner Jacobus de Voragine in seiner Sammlung "Legenda Aurea" gesammelten Heiligen-Legenden auf auf die Leserschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart ausübt, wird in der Arbeit die Legende der Heiligen Agatha besonders in den Blick genommen. Es wird untersucht, woher die schaurig-spannende Wirkung rüht, welche die Märtyrer-Legenden ausstrahlen. Besondere Berücksichtigung erfährt die Symbolik der Martern (zB. das Abschneiden der Brüste) als Ausdruck der weltlichen Strafe, welche mit Rekurrenz auf Foucault und seiner Betrachtung des mittelalterlichen Strafsystems zur Analyse des Aufbaus dieser Heiligen-Legende verhandelt wird. Abschließend werden Bezüge zur gegenwärtigen Strafpraxis hergestellt und die Relevanz der Textgattung "Heiligenlegende" als kulturelles Vermächtnis diskutiert.
Inhalt
1. Relevanz der Thematik
2. Die Legende der heiligen Agatha
3. Mittelalterliche Körperkonzepte
3.1. Die Beschreibung des Körpers von „außen“: Die Marter als weltliche Strafpraxis
3.2. Das Versagen des weltlichen Aufschreibsystems
3.3. Die Negierung des irdischen Leibes: Agathas Sehnsucht nach dem Martyrium
3.4. Die Wundertätigkeit der heiligen Reste
4. Schlussbemerkungen
5. Literaturverzeichnis
5.1. Quellentexte
5.2. Sekundärliteratur
- Arbeit zitieren
- Thérèse Remus (Autor:in), 2009, Anwendung weltlicher Strafpraxis und himmlische Erlösung – Das Martyrium der heiligen Agatha, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195779
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