Der Einstieg in die Stunde erfolgt über einen stillen Impuls, das Bild „Der Sturz des Ikarus“ von Carlo Saraceni. Auf der Grundlage dieser Gedächtnisstütze wird sehr kurz im Unterrichtsgespräch der Inhalt der gelesenen Metamorphose reproduziert. Anschließend
sollen die Schüler eine Grobgliederung der gelesenen Metamorphose in Partnerarbeit anfertigen und für den jeweiligen Abschnitt eine Überschrift finden. Die Grobgliederung des Textes wird im Unterrichtsgespräch an der Tafel zusammengetragen. Im Anschluss
hieran werden die Schüler durch Auszählen in vier gleichgroße heterogene Gruppen eingeteilt. Die Lehrkraft erläutert kurz den geplanten Ablauf der Gruppenarbeit: Die Arbeitsaufgabe steht auf dem jeweiligen Arbeitsblatt für die Gruppe, welches im Anschluss ausgeteilt wird. Jede Gruppe erhält einen unterschiedlichen Textabschnitt auf einer Overhead-Folie, welchen sie unter der jeweiligen Aufgabenstellung bearbeiten soll. Die Ergebnisse sind auf den Overhead-Folien, welche mit ausgeteilt werden, festzuhalten.
Am Ende sollen die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse vor der Klasse am Overhead-Projektor präsentieren. Falls Verständnisschwierigkeiten bei der Aufgabenstellung auftreten, sollen diese zuerst in der Gruppe zu lösen versucht werden. Erst im Anschluss hieran ist die Lehrkraft zu Rate zu ziehen. Die Schüler arbeiten in ihren Gruppen. Die Lehrkraft geht für eine eventuelle Hilfestellung durch die einzelnen Gruppen. Während die Schüler ihrer erarbeiteten Ergebnisse am Overhead-Projektor präsentieren, greift die Lehrkraft nur bei groben inhaltlichen Fehlern ein. Möglicherweise auftretende
Schwierigkeiten soll die präsentierende Gruppe mit der Klasse diskutieren. Die Lehrkraft kann helfend eingreifen.
1. Voraussetzungen der Unterrichtsstunde
1.1 Lerngruppe
Der Lateinkurs der Jahrgangsstufe 11 setzt sich aus 10 Schülerinnen und 15 Schülern zusammen. Die Schüler1 lernen Latein als 3. Wahlfremdsprache, einsetzend mit der 9. Klasse. Das Lehrbuch „Cursus Continuus“2 ist in der Mitte des zweiten Halbjahres des dritten Lehrjahres soeben abgeschlossen worden. Die grammatischen Kenntnisse der Schüler sind umfassend und größtenteils sehr gut, wie auch die Lernmotivation und die Unterrichtsbeteiligung. Insbesondere auch interpretatorische Aufgaben nehmen sie ernst und bearbeiten diese zügig. Einige Schüler bringen häufig interessante Denkansätze ein und bereichern so das Unterrichtsgeschehen. Im Großen und Ganzen ist der Kurs sehr diskussionsfreudig. Es ist auffällig, dass die Jungen und Mädchen des Kurses nicht gerne zusammenarbeiten und in den meisten Fällen homogene Gruppen bei der Gruppenarbeit gebildet werden. Das Übersetzen mittelschwerer lateinischer Texte bereitet allen nach der syntaktischen Analyse keine größeren Probleme mehr. Die Schüler differieren jedoch stark in der Schnelligkeit bei den zu bearbeitenden Aufgaben. Um dieses Defizit möglichst gering zu halten, hat es sich als nützlich erwiesen, die Gruppenarbeit der Einzelarbeit vorzuziehen. Hierdurch bekommen die langsameren Schüler Denkanstöße von außen und es wird ihnen so eine zügigere Aufgabenbewältigung ermöglicht.
1.2 Auswahl des Stundenthemas und Lernziele
Nach Beendung des Lehrbuches wurde gemeinschaftlich ein neues Thema gewählt. Die Wahl fiel auf Ovids Metamorphosen. Publius Ovidius Naso war ein römischer Dichter, der im 1. Jahrhundert vor Christus gelebt hat. Es wurden bereits drei Doppelstunden darauf verwendet sich mit dem Dichter Ovid und seinen Metamorphosen auseinanderzusetzen, wie auch Dädalus und Ikarus3 vollständig übersetzt wurde. Als Einstieg in die Metamorphosen Ovids wurde die Metamorphose Dädalus und Ikarus gewählt, da diese keine größeren syntaktischen Schwierigkeiten beinhaltet und relativ zügig zu übersetzen ist. Die heutige Stunde soll zur Erschließung der Charaktere Dädalus und Ikarus verwendet werden. Zudem soll ein Bruch im Verhalten jedes Charakters festgestellt werden. Abschließend soll der Vater-Sohn-Konflikt erkannt und bei noch ausreichender Zeit auf dem Hintergrund seiner Aktualität diskutiert werden. Die Erschließung der Hauptcharaktere wurde als zentrales Thema dieser interpretatorischen Einheit gewählt, da ihr Generationenwandel, wie auch Generationenkonflikt erst bei näherer Betrachtung offensichtlich wird. Für die Schüler ist der Generationenkonflikt ein existentiell nahe liegendes Thema, da viele diesen soeben durchmachen oder durchgemacht haben. Die Schüler lernen, sich auf der Basis eines Textes zu existentiellen Themen zu äußern. Zudem ist die Thematik des Fliegens und dessen technischen Aspekte ein hochinteressantes Thema, welches die Menschheit bis heute bewegt hat und auch immer noch bewegt. Die Schüler sollen konzentriert an einer Fragestellung arbeiten, ihre Ergebnisse präsentieren und nach einer gemeinsamen abschließenden Zusammenschau der Ergebnisse, die sich ergebende Problemstellung diskutieren. In der Stunde werden implizit Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Visualisierung, mündlicher Vortrag und Diskussionsfähigkeit geschult.
Die bearbeitete Metamorphose stammt aus dem achten Buch und umfasst die Verse 183 bis 235.
2. Didaktisch-methodischer Gang der Stunde
Der Einstieg in die Stunde erfolgt über einen stillen Impuls, das Bild „Der Sturz des Ikarus“ von Carlo Saraceni4. Auf der Grundlage dieser Gedächtnisstütze wird sehr kurz im Unterrichtsgespräch der Inhalt der gelesenen Metamorphose reproduziert. Anschließend sollen die Schüler eine Grobgliederung der gelesenen Metamorphose in Partnerarbeit anfertigen und für den jeweiligen Abschnitt eine Überschrift finden. Die Grobgliederung5 des Textes wird im Unterrichtsgespräch an der Tafel zusammengetragen. Im Anschluss hieran werden die Schüler durch Auszählen in vier gleichgroße heterogene Gruppen eingeteilt. Die Lehrkraft erläutert kurz den geplanten Ablauf der Gruppenarbeit: Die Arbeitsaufgabe steht auf dem jeweiligen Arbeitsblatt6 für die Gruppe, welches im Anschluss ausgeteilt wird. Jede Gruppe erhält einen unterschiedlichen Textabschnitt auf einer Overhead-Folie, welchen sie unter der jeweiligen Aufgabenstellung bearbeiten soll. Die Ergebnisse sind auf den Overhead-Folien, welche mit ausgeteilt werden, festzuhalten. Am Ende sollen die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse vor der Klasse am Overhead- Projektor präsentieren. Falls Verständnisschwierigkeiten bei der Aufgabenstellung auftreten, sollen diese zuerst in der Gruppe zu lösen versucht werden. Erst im Anschluss hieran ist die Lehrkraft zu Rate zu ziehen. Die Schüler arbeiten in ihren Gruppen. Die Lehrkraft geht für eine eventuelle Hilfestellung durch die einzelnen Gruppen. Während die Schüler ihrer erarbeiteten Ergebnisse am Overhead-Projektor präsentieren, greift die Lehrkraft nur bei groben inhaltlichen Fehlern ein. Möglicherweise auftretende Schwierigkeiten soll die präsentierende Gruppe mit der Klasse diskutieren. Die Lehrkraft kann helfend eingreifen.
Nachdem alle Gruppen ihre Arbeitsergebnisse vorgestellt haben, wird durch eine gezielte Frage der Lehrkraft auf den Bruch in der Darstellung der Charaktere hingewiesen. Die Schüler sollen selbstständig erkennen, dass die Figuren einen Wandel durchgemacht haben. Die bis hierhin bereits erarbeiteten Ergebnisse werden im Unterrichtsgespräch in einem schrittweise entwickelten Tafelbild7 festgehalten. Zudem werden mögliche Ursachen für den Wandel in der Schülergruppe diskutiert.
Wenn noch weitere Zeit verbleibt, kann ein Bezug der Problematik des Generationen- konfliktes zur aktuellen Situation hergestellt werden. Die Schüler könnten über aktuelle, ihnen bekannte Situationen berichten. Die Berichte könnten verglichen und diskutiert werden.
3. Geplanter Unterrichtsverlauf
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
ANHANG
Geplante Grobgliederung des Textes:
1. Vers 1-5: Entschluss
2. Vers 6-18: Flügelbau
3. Vers 18-40: Fluggebot und Abflug
4. Vers 41-43: Ikarus entflieht
5. Vers 43-53: Absturz und Begrabung des Ikarus
Geplantes Tafelbild8 :
CHARAKTERISIERUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkung zu den Textblättern der Schüler:
Vorwort wurde von URL: http://konna.ptalhost.de/2007/12/22/antike-mythologie- daedalus-und-ikarus/ entnommen (letzter Zugriff: 05.01.2008)
Textausschnitt:
Ovid Metamorphosen (Liber VIII, 183-235) - Daedalus und Ikarus
1 Daedalus interea Creten longumque perosus
exilium tactusque loci natalis amore
clausus erat pelago. 'terras licet' inquit 'et undas obstruat: et caelum certe patet; ibimus illac:
5 omnia possideat, non possidet aera Minos.' dixit et ignotas animum dimittit in artes naturamque novat. nam ponit in ordine pennas a minima coeptas, longam breviore sequenti, ut clivo crevisse putes: sic rustica quondam
10 fistula disparibus paulatim surgit avenis; tum lino medias et ceris alligat imas atque ita conpositas parvo curvamine flectit, ut veras imitetur aves. puer Icarus una stabat et, ignarus sua se tractare pericla,
15 ore renidenti modo, quas vaga moverat aura, captabat plumas, flavam modo pollice ceram mollibat lusuque suo mirabile patris
impediebat opus. postquam manus ultima coepto inposita est, geminas opifex libravit in alas
20 ipse suum corpus motaque pependit in aura; instruit et natum 'medio' que 'ut limite curras, Icare,' ait 'moneo, ne, si demissior ibis, unda gravet pennas, si celsior, ignis adurat: inter utrumque vola. nec te spectare Booten
25 aut Helicen iubeo strictumque Orionis ensem: me duce carpe viam!' pariter praecepta volandi tradit et ignotas umeris accommodat alas.
Arbeitsauftrag:
1. Markiere farbig im Text die Wörter, die Daedalus selbst, wie auch sein Handeln, beschreiben.
2. Notiere kurz stichpunktartig mit eigenen Worten, wie Daedalus in diesem Abschnitt dargestellt wird und auf dich wirkt.
[...]
1 Die Bezeichnung „Schüler“ wird im Folgenden geschlechtsunabhängig verwendet.
2 Lehrbuch Cursus Continuus, Verlag C.C. Buchner
3 Textblätter der Schüler finden sich im Anhang
4 Bild siehe Anhang
5 siehe Anhang
6 siehe Anhang (4 Stück)
7 siehe Anhang
8 in Anlehnung an S. 22 URL: http://www.ovid- verlag.de/Download/Ovid%20Verlag_Daedalus%20und%20Ikarus.doc (letzter Zugriff: 05.01.2008)
- Citar trabajo
- Master of Education Ann-Christin Robben (Autor), 2008, Daedalus und Ikarus Ovid (Unterrichtsstunde Oberstufe), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195577
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