Fragestellung und Themenabgrenzung Zu Beginn meiner Ausführungen stellt sich die Frage, ob die Hamburger Juden in der Zeit der Weimarer Republik besonders waren. In welchen Stadtteilen Hamburgs haben sie gelebt?
Gab es eine räumliche Abgeschlossenheit der jüdischen Bevölkerungsgruppe von der
übrigen Öffentlichkeit, ein „freiwilliges Ghetto Rotherbaum“ (Lorenz 1989: LXIX) hat der Prozess der Assimilation, d.h. der Verschmelzung der jüdischen Minderheit mit der deutschen Mehrheit stattgefunden? Welche Rolle haben die Juden in der Zeit der Weimarer Republik gespielt? Gab es in Hamburg bekannte Juden? Um diese Fragen zu beantworten, wäre ein historischer Exkurs sinnvoll: Um besser zu verstehen, warum die jüdische Bevölkerung Hamburgs in der Weimarer Republik bestimmte Eigenschaften aufwies, sollte man zuerst untersuchen, wann und wie Juden nach Hamburg umgesiedelt sind und was die Juden in anderen Großstädten Deutschlands auszeichnet. Eine solche Untersuchung würde aber den Umfang eines Essays deutlich sprengen, so dass hier „nur“ eine Bestandsaufnahme bestimmter Aspekte des jüdischen Lebens in Hamburg der Weimarer Republik vorgenommen wird.
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