Im Zuge der Industrialisierung entwickelte sich die Gesellschaft immer mehr zu einer Wissens-
und Informationsgesellschaft. Durch den immer schneller werdenden technischen Fortschritt müssen Menschen heutzutage in der Lage sein, sich an sich verändernde Umstände anzupassen, flexibel zu sein, schnell zu handeln und mit den Umstrukturierungen
des Arbeitsmarktes zurechtkommen. Diese beinhalten nämlich Phasen der Arbeitslosigkeit und prekäre Arbeitsverhältnisse genauso wie
befristete Arbeitsverträge, häufige Berufs-und Tätigkeitswechsel sowie die neue Selbstständigkeit. Aufgrund dieser Schwankungen ist es
eine notwendige Bedingung,sich ständig weiterzubilden um mit der Konkurrenz mithalten zu können.Die folgende Arbeit soll darauf
eingehen, wie dieses lebenslange Lernen genau auszusehen hat,
worin die Probleme bestehen und was mit jenen passiert, die sich
entweder nicht an die Forderung der Moderne halten möchten oder
gesellschaftlich davon ausgeschlossen werden.
Inhalt
Vorwort
Definition lebenslanges Lernen und die neuen Anforderungen für den Menschen
Das lebenslange Lernen und die Probleme für die Gesellschaft
Lebenslanges Lernen- soziale Ausgrenzung im Alter
Lebenslanges Lernen und die Aufgaben der Schule
Das lebenslange Lernen und dessen Unterstützung durch Beratung
Biographisches Beispiel
Fazit
Literaturverzeichnis
Vorwort
Im Zuge der Industrialisierung entwickelte sich die Gesellschaft immer mehr zu einer Wissens- und Informationsgesellschaft. Durch den immer schneller werdenden technischen Fortschritt müssen Menschen heutzutage in der Lage sein, sich an sich ändernde Umstände anzupassen, flexibel zu sein, schnell zu handeln und mit den Umstrukturierungen des Arbeitsmarktes zurechtkommen. Diese beinhalten nämlich Phasen der Arbeitslosigkeit und prekäre Arbeitsverhältnisse genauso wie befristete Arbeitsverträge, häufige Berufs- und Tätigkeitswechsel sowie die neue Selbstständigkeit. Aufgrund dieser Schwankungen ist es eine notwendige Bedingung, sich ständig weiterzubilden um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Die folgende Arbeit soll darauf eingehen, wie dieses lebenslange Lernen genau auszusehen hat, worin die Probleme bestehen und was mit jenen passiert, die sich entweder nicht an die Forderung der Moderne halten möchten oder gesellschaftlich davon ausgeschlossen werden.
Definition lebenslanges Lernen und die neuen Anforderungen für den Menschen
Laut Christiane Hof gibt es keine eindeutige Definition des Begriffes lebenslanges Lernen, sondern es existieren unterschiedlichste Erklärungen dafür. Viele Menschen verstehen darunter, dass man sich im Laufe seiner gesamten Lebensspanne Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen in jeglicher Hinsicht aneignet. Neue Informationen werden sich damit angeeignet und dann verarbeitet. In früheren Zeiten erlangte in der Öffentlich lediglich das Lernen in Bildungsinstitutionen Anerkennung. Informelles und nicht-formales Lernen dagegen wurden aufgrund ihres mangelnden Qualifizierungsnachweises weitgehend abgelehnt. Heutzutage umfasst der Begriff des lebenslangen Lernens jedoch auch das Lernen im Alltag, im Berufsleben und in der Kommunikation mit Freunden und Bekannten. Darüber hinaus bieten Medien, das Internet und kulturelle Einrichtungen optimale Möglichkeiten für die Weiterbildung der Menschen. Menschen können und sollen sämtliche Bereiche, für die sie Interesse aufbringen, so weit wie nur irgendwie möglich vertiefen. Anschließend gilt es heute als notwendige Bedingung, sein Wissen immer wieder zu reflektieren und sich kritisch mit sich selbst sowie mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Menschen, die lediglich dazu heranerzogen werden, sich den Wünschen und Anforderungen ihrer Vorgesetzten zu unterwerfen, werden heute nicht mehr benötigt. Selbstständiges Arbeiten, selbsttätiges Lernen und die ständige Reflexion des erworbenen Wissens gelten als Voraussetzung dafür, um im Arbeitsleben im 21. Jahrhundert bestehen zu können. Man kann den Prozess des lebenslangen Lernens demzufolge durchaus als Antwort auf den schnellen Wandel der Lebensverhältnisse der Menschen betrachten. Früher wurde das Lernen als Ergebnis des Lehrens betrachtet. Das Ziel des Lehrens bestand darin, die Differenz der Wissensstände zwischen der lehrenden Person und der lernenden Person auszugleichen. Der Mensch konnte nach Abschluss seiner Ausbildung in die Gesellschaft entlassen werden und galt als gemachter Mensch, der nicht mehr zu Weiterbildung verpflichtet war. Heute reicht dies jedoch nicht mehr aus. Auch wenn sich die heute Gesellschaft nach wie vor am wissenschaftlichen Wissen orientiert, sind sie sich weitgehend über die Grenzen der wissenschaftlichen Rationalität bewusst. Weil jedes Wissen im Grunde zerbrechlich und unsicher ist, weil es jederzeit falsifiziert werden könnte, müssen Menschen in der Lage sein adäquat mit Wissen und Nicht-Wissen umzugehen und über die Bereitschaft verfügen, auch traditionell habitualisierte Ansichten in Frage zu stellen und neu zu formulieren. Dies erfordert die Kompetenz zur Reflexion von Wissen, welche wiederum nur dann möglich ist, wenn man sich sein Leben lang weiterbildet. Im 21. Jahrhundert wird der Erwachsene als ein Mensch betrachtet, der seinen Lebenslauf ständig neu konstruiert. Das alte, auf Kontinuität ausgerichtete System, nach welchem zuerst die Schulbildung, anschließend die Karriere und Familienplanung, und schließlich die Pensionierung erfolgen existiert heute nicht mehr. Vielmehr müssen Menschen damit rechnen, inmitten ihrer Schulzeit einen Beruf anzunehmen, um sich ihre Lebenserhaltung leisten zu können, aber auch während ihrer Berufszeit müssen sie zu Weiterbildung bereit sein. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Lebenslange Lernen heute alle Formen des Lernens, an jedem Ort, zu jeder Zeit, mit jeden nur möglichen Inhalt umfasst. Zusätzlich wird dieser Lernprozess als kontinuierlicher Prozess verstanden, der nicht mehr auf bestimmte Lebensphasen wie die Kindheit und Jugend beschränkt ist, sondern das Leben im Ganzen betrifft, sodass auch Menschen kurz vor ihrem Tod noch nicht von diesem Prozess befreit sind. Das Lebenslange Lernen stellt damit eine Entgrenzung der Pädagogik und des Lernens dar. (vgl. Hof 2009)
Das lebenslange Lernen und die Probleme für die Gesellschaft
Das Leben der Menschen wird durch diese große Veränderung viel anstrengender, denn diese müssen sich um diverse Tätigkeitsbereiche zur selben Zeit kümmern, was oftmals Stress und Verunsicherung auszulösen vermag. Darüber hinaus spricht der Prozess des lebenslangen Lernens nicht alle Menschen an. Kinder und Erwachsene aus bildungsfernen Familien der Arbeiterschicht werden oftmals ausgeschlossen und laufen Gefahr, an den Rand des Arbeitsmarktes gedrängt zu werden. Für bildungsnahe Menschen wie beispielsweise Akademiker/innen stellt die Weiterbildung dahingegen eine Selbstverständlichkeit dar, weil sie mit dieser Anforderung aufwachsen. Der Staat muss deshalb das lebenslange Lernen auch bei bildungsfernen Schichten mit gezielten Maßnahmen fördern. Wie genau dies funktionieren könnte, steht jedoch noch im Ungewissen. Solange das lebenslange Lernen in der Eigenverantwortung der Menschen liegt, kann es kaum eine Besserung für dieses Problem geben. Menschen, die aus bildungsfernen Familien stammen, werden von Kindheit an nicht damit konfrontiert, eigenständig etwas zu lernen, weil ihnen sowohl die Motivation als auch die Fähigkeit zum Selbstlernen fehlt. Das eigenverantwortliche Lernen erfordert nämlich das Vorhandensein einiger Grundkompetenzen wie beispielsweise die Fähigkeit, mit einer Vielfalt von Informationen umzugehen und dabei wichtige Inhalte von unwichtigen zu selektieren. Diese Barrieren müssten unbedingt abgeschafft werden, um für alle Menschen den gleichen Zugang zum lebenslangen Lernen schaffen zu können. Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Prozess des lebenslangen Lernens nicht nur mit der Freiheit verbunden ist, wann, wo, wie und was zu lernen, sondern dass er auch die Notwendigkeit beinhaltet, sich ständig weiterzubilden. (vgl. Hof 2009) Man kann sich jedoch meiner Ansicht nach selbst nicht mit der Population vergleichen, weil der Qualifikationsnachweis dieser Leistungen fehlt. Die eigenständig erworbenen Kompetenzen können lediglich aus der Handlungsfähigkeit des Menschen abgeleitet werden. Man kann somit nie sicher sein, dass man sich ausreichend weitergebildet hat, um mit der Konkurrenz mithalten zu können, weil man den Wissensstand dieser Personen nicht kontrollieren kann. Darüber hinaus existiert meiner Meinung nach die Gefahr, dass man sich beim eigenverantwortlichen Lernen mit Inhalten befasst, die später im Leben nie zur Anwendung kommen, und gleichzeitig jene Inhalte vergisst, die man im Beruf oder im Alltag unbedingt benötigen würde. Die Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten ist so groß, dass sich jedes Individuum mit der Qual der Wahl auseinandersetzen muss und möglicherweise die falsche Entscheidung trifft. Hierzu sind die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen noch nicht ausreichend geschaffen. (vgl. Hof 2009)
Lebenslanges Lernen- soziale Ausgrenzung im Alter
Weil die persönliche Lebenserwartung steigt, wenn man auf die Möglichkeit des lebenslangen Lernens zurückgreift, sollten auch ältere Menschen sich ständig weiterbilden. Öffentliche Bildungseinrichtungen nehmen auf diesen Umstand jedoch keine Rücksicht, denn diese sprechen meist nur Menschen bis zu einem gewissen Alter an. Darüber hinaus muss man meistens schon vor Antritt einer Weiterbildungsmöglichkeit über bestimmte Voraussetzungen verfügen, um überhaupt daran teilnehmen zu dürfen. Ältere Menschen verfügen meist nur über geringe Ausbildungsabschlüsse, weil sie sich zu früheren Zeiten.
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- Manuela Aberger (Autor), 2012, Lebenslanges Lernen. Warum es im 21. Jahrhundert so wichtig ist und worin die Probleme bestehen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195138
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