Denkmäler benötigen Bewusstsein;denn erst dieses vermag Denkmäler zu schaffen.Ihre Existenz als Denkmal steht und fällt mit der Dauer und Intensität dieser Bewusstmachung.Dieser Grundsatz gilt vor allem für Nationaldenkmäler.In ihnen vollzieht sich die Objektivierung der imaginierten Nation.Dieses Konzept lässt sich bei nahezu allen deutschen Nationaldenkmälern des 19.Jahrhunderts beobachten.Eines dieser zahlreichen deutschen Nationaldenkmäler war der Kölner Dom. Erdacht und erbaut als katholisches Gotteshaus vollzog sich im 19.Jahrhundert - dem Jahrhundert der Nationalbewegung - an ihm ein Bedeutungswandel hin zum Nationaldenkmal.Die vorliegende Arbeit zeichnet diesen Wandel im 19. Jahrhundert nach.In den Fokus gerückt wird der Kölner Dom und seine Bewusstmachung als Nationaldenkmal in den drei Hochphasen der deutschen Nationalbewegung des 19.Jahrhunderts. Bereits im Jahr 1814, unmittelbar im Anschluss der siegreich geführten Leipziger Völkerschlacht gegen Napoleons Armeen, im Rausch des Sieges, taucht die Idee auf, den Befreiungskriegen ein gebührendes Denkmal zu setzen.In diesem Rahmen erfährt die Vollendung des damals noch im Bau befindlichen Kölner Doms als die wieder erstarkte deutsche Nation symbolisierendes Bauwerk eine überkonfessionelle, nationale Deutung.Der Kölner Dom bildet bis zu seiner schlussendlichen Vollendung im Jahr 1880 die dynamische Projektionsfläche des gesellschaftlichen und interkonfessionellen Diskurses. Er spiegelt das Verhältnis zwischen preußischen Staat und katholischer Kirche bzw. zwischen Protestantismus und Katholizismus wider.Dabei weist die Objektivierung der Nation im Denkmal für das 19.Jahrhundert typische Merkmale auf. Einen zentralen Platz in diesem Konzept hat die Rückbesinnung auf eine gemeinsame und glorreiche Vergangenheit, die als Zeit nationaler Einheit, Größe und Schaffenskraft propagiert und herbeigesehnt wird. Eine nicht minder wichtige Bedeutung hat der Zusammenhang zwischen Christentum und deutscher Nation.Christentum und Germanentum werden im deutschen Nationsdiskurs als eine sich gegenseitig befruchtende und das deutsche Wesen veredelnde Symbiose angesehen.Die im Mittelalter noch geeinte und unreformierte Kirche symbolisiere das zu dieser Zeit ebenfalls geeinte deutsche Volk. Schließlich wird der Verbindung zwischen Nation und Kunst in Form der als deutsch gedachten Gotik als Erweis für deutsche Schaffenskraft eine besondere Bedeutung zugedacht...
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert
3 Nation - Religion - Kunst
4 Der Kölner Dom als Nationaldenkmal: 1813/1815 - Befreiungskriege, nationale Romantik und Denkmalspläne
4.1 Nation und Geschichte: Der Kölner Dom als Symbol nationaler Größe
4.2 Nation und Konfession: Der Kölner Dom zwischen Sakral- und Säkularbau .
4.3 Nation und Kunst: Der Kölner Dom als Symbol nationaler Schaffenskraft . .
5 Der Kölner Dom als Nationaldenkmal: 1840/1842 - Rheinkrise, Re-Konfession- alisierung und Grundsteinlegung
5.1 Nation und Geschichte: Der Kölner Dom als Symbol nationaler Größe
5.2 Nation und Konfession: Der Kölner Dom zwischen Sakral- und Säkularbau .
5.3 Nation und Kunst: Der Kölner Dom als Symbol nationaler Schaffenskraft . .
6 Der Kölner Dom als Nationaldenkmal? 1871/1880 - Reichsgründung, Kultur- kampf und Vollendung
7 Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Einzelne Bauwerke sind oft Träger eines ganzen Volkes. Im Tempel zu Jerusalem verkörperte sich Juda, Rom im Kapitol, und im Baue zu Mekka findet der Islam seinen lebendigen Mittelpunkt. Der Dom zu Köln, als die Peterskirche Deutschlands, hat eineähnliche Bedeutung für das deutsche Vaterland, (. . . )
(N. Hocker)
Tatsächlich spiegeln diese Worte eines Zeitgenossen,1 die in Deutschland im 19. Jahrhun- dert weit verbreitete Auffassung von Bauwerken wider, denen eine besondere Bedeutung für die Nation zugesprochen wird; in denen man gar Stein gewordene Symbole der Nation erblickt, ja die zuweilen Nationaldenkmalcharakter erlangen. Die zu dieser Zeit aufkom- mende Vergegenständlichung der Nationsidee in Denkmälern ist jedoch keineswegs ein ge- nuin deutsches Phänomen, sondern im Gefolge aller europäischen wie außereuropäischen Nationsdiskurse zu beobachten.2 Deshalb zeichnet sich das 19. Jahrhundert nicht nur als eine Hochphase der Nationalbewegung, sondern auch der Denkmalbewegung aus.3
Heute, in der Rückschau, löst diese von nationalem Pathos begleitete „Denkmalhysterie“ des 19. Jahrhunderts eher Befremden und Erstaunen aus. Denn die Idee eines die Nation im Sinne des 19. Jahrhunderts symbolisierenden Bauwerks, ist in der heutigen Bundesre- publik Deutschland nahezu unvorstellbar geworden. Zwar spielt das Denkmal heute als Medium der Erinnerung und zuweilen auch der Erziehung immer noch eine Rolle. Aber in einer Zeit, die aufgrund des europäischen Integrationsprozesses von Supranationalität geprägt ist, und in der Deutschland eines von vielen befreundeten Völkern und Nationen ist, rückt die Idee von der deutschen Nation in Form ihrer Vergegenständlichung in Denk- mälern zwangsläufig in den Hintergrund.
Wer jetzt jedoch aus dieser Tatsache den Schluss zieht, Ideen transportierende Denk- mäler seien in der heutigen Zeit völlig undenkbar geworden, der wird mit Blick auf die Gegenwart zwangsläufig eines Besseren belehrt. Denn in Erinnerungsprojekten, wie die Neue Wache und das Holocaust-Denkmal in Berlin, die als zentrale Gedenkstätten der Bundesrepublik Deutschland des epochalen Verbrechens der Nationalsozialisten an die Juden gedenken sollen, und mit denen man auch erziehend auf die nachfolgende Gene- ration einwirken möchte, wird die immer noch vorhandene und wichtige Bedeutung von Denkmälern sichtbar.4 Die allgemeine Denkmalidee, die sich im 19. Jahrhundert von der Denkmalidee anderer Jahrhunderte unterscheidet, die hier mehr noch eine Entwicklung vom Personendenkmal zum Nationaldenkmal erfährt,5 hat heute aufgrund der eher nachrangigen Bedeutung nationaler Identitätsdiskurse innerhalb der Gesellschaften der Europäischen Union einen weiteren Wandel erfahren: Das Denkmal ist lediglich als Erinnerungszeichen oder Mahnmahl denkbar, die Nation und ihr idealisiertes Selbstverständnis als Nation im Sinne des 19. Jahrhunderts, spielen darin keine Rolle mehr.
Die Situation stellt sich jedoch im Deutschland des 19. Jahrhunderts in anderer Weise dar. In diesem von deutscher National- und Denkmalbewegung geprägten Jahrhundert, können Denkmäler quasi nur als Nationaldenkmäler zu standekommen.6 Der Gedanke, im Denkmal die Idee von der vorgestellten und auch „saturierten“ Nation transportieren zu wollen, ist allgemein verbreitet und eine zusammengehörige Selbstverständlichkeit.7 Hier begegnet man einer Moralisierung und Nationalisierung der Denkmalidee.8 Das öf- fentliche Denkmal soll die Nation zur Nation erziehen. Deshalb werden die Hochphasen der Nationalbewegung in Deutschland im 19. Jahrhundert in der Regel von einer regen Nationaldenkmalbewegung begleitet.9
In diesem Kontext rückt dann auch der bis zur Mitte des 19. Jahrhundert unvollendete Kölner Dom in den Fokus der deutschen Nationalbewegung.10 Denn als im Jahr 1814 nach der erfolgreich beendeten Leipziger Schlacht gegen die Armeen Frankreichs der Gedan- ke aufkommt, den Befreiungskriegen insgesamt ein Denkmal zu setzen, wird der Weiter- bau des unvollendeten Kölner Doms im nationalen Sinne erwogen und überkonfessionell diskutiert.11 Hierdurch erlangt er, in dieser von der Romantik geprägten Zeit, nicht nur den Status eines Nationaldenkmals, sondern er bleibt bis zur seiner Vollendung im Jahr 1880 ein Objekt reger nationaler Diskussion - und auch interkonfessioneller Kritik. Des- halb bleibt es nicht aus, dass sich von seiner ersten Bewusstmachung als Nationaldenkmal bis zum Zeitpunkt seiner Vollendung, ein Wandel seiner Bedeutung vollzieht. Der Köl- ner Dom bildet gewissermaßen die dynamische Projektionsfläche der jeweiligen interkon- fessionellen wie gesellschaftlichen Stimmungslage im Land. Das heißt, seine Bedeutung innerhalb des gesellschaftlichen Diskurses, spiegelt das Verhältnis sowohl zwischen preu- ßischem Staat und katholischer Kirche, als auch zwischen Protestantismus und Katholizismus wider.
In dieser Arbeit möchte ich diese Bewusstmachung des Kölner Doms als Nationaldenk- mal und den sich im Laufe des 19. Jahrhunderts an ihm vollziehenden Wandel untersu- chen. Zu diesem Zweck werde ich im Folgenden den Fokus auf die Zeitperioden richten, die in Deutschland als jeweilige Hochphasen der Nationalbewegung zu bezeichnen sind - in denen die Anteilnahme am Kölner Dom besonders hoch ist. Zunächst soll der Blick auf die Zeitperiode im Umfeld der Befreiungskriege gegen Frankreich gerichtet werden; in der im Geist der aufkommenden nationalen Romantik zahlreiche Denkmalsentwürfe zu standekommen.12 In einem zweiten Schritt soll dann die Zeitperiode der Rheinkrise in den Fokus gerückt werden; in der im religiösen Bereich eine Re-Konfessionalisierung stattfin- det, und in die die Grundsteinlegung zum Weiterbau des Kölner Doms fällt.13 Schließlich soll noch ein kurzer Blick auf die Zeitperiode des Kaiserreichs gerichtet werden; die vom Kulturkampf zwischen den Konfessionen geprägt ist und in der der Kölner Dom vollendet wird.14 In der Betrachtung der Bewusstmachung des Kölner Doms als Nationaldenkmal in diesen drei Zeitperioden liegt die Hoffnung, den angenommen Wandel seiner Bedeutung zu verdeutlichen.
Für die Untersuchung des Gegenstandes dieser Arbeit wird sowohl Primär- als auch Se- kundärliteratur herangezogen. Im ersten, eher theoretischen Kapitel „Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert“ ist der gleichnamige Aufsatz Tho- mas Nipperdeys als eine grundlegende und auch ergiebige Darstellung zu nennen.15 Zu- dem werden weitere Darstellungen, die den Zusammenhang von Denkmal und Nation im 19. Jahrhundert zum Thema haben, hinzugezogen. Hier seien lediglich die Wichtigsten genannt: Reinhard Alings „Monument und Nation“,16 Hermann Beenkens „Das 19. Jahrhundert in der deutschen Kunst“17 und Lars Völckers „Tempeln für die Großen der Nation. Das Kollektive Nationaldenkmal in Deutschland, Frankreich und Großbritannien im 18. und 19. Jahrhundert.“18
Im zweiten, theoretischen Kapitel mit dem Titel „Nation - Religion - Kunst“ sind von den Abhandlungen, die herangezogen werden, und die sich mit den nationalen Topoi des deutschen Nationsdiskurses des 19. Jahrhunderts befassen, die folgenden maßgeblich: Jörg Echternkamps „Der Aufstieg des deutschen Nationalismus (1770-1840)“,19 das von HeinzGerhard Haupt und Dieter Langewiesche herausgegebene „Nation und Religion in der deutschen Geschichte“20 und Michael Jeismanns „Das Vaterland der Feinde“21 - um auch hier nur die Wichtigsten zu nennen.
Zwei weitere Aufsätze Thomas Nipperdeys, „Kirchen als Nationaldenkmal. Die Pläne von 1815“22 und „Kirchen und Nationaldenkmal. Der Kölner Dom in den 40er Jahren“,23 die jeweils auch explizit auf den Zusammenhang zwischen Kölner Dom und National- denkmal eingehen, bilden die Grundlage der weiteren Kapitel dieser Arbeit. Sie vermitteln einen guten Eindruck von der jeweiligen, zeitabhängigen Bedeutung des Kölner Doms als Nationaldenkmal. Als weitere wichtige und recht materialreiche Abhandlung, die auch die beiden ersten Zeitperioden behandelt, gilt Gertrud Klevinghaus’ Dissertation „Die Vollen- dung des Kölner Doms im Spiegel deutscher Publikationen der Zeit von 1800 bis 1842“.24 Hilfreiche Hinweise zum Thema dieser Arbeit bietet auch die Dissertation Ludger Kerrsens „Das Interesse am Mittelalter im deutschen Nationaldenkmal“.25 Für die Bedeutung des Kölner Doms im ganzen 19. Jahrhundert ist die von Otto Dann herausgegebene Abhand- lung „Religion - Kunst - Vaterland. Der Kölner Dom im 19. Jahrhundert“mit mehreren Aufsätzen zur Thematik ergiebig.26 Außerdem beinhalten sowohl diese als auch andere Aufsätze Hinweise auf weiterführende Literatur oder sich mit der Thematik befassender Primärliteratur. Zu den wichtigsten Primärquellen, die für die Befreiungskriegsphase her- angezogen werden, gehören - aufgrund ihrer Bedeutung für die erste Bewusstmachung des Kölner Doms als Nationaldenkmal - Aufsätze von Ernst Moritz Arndt27 und Josef Gör- res.28 Für die Zeitperiode der Rheinkrise maßgeblich sind Aufsätze von H. J. K. Schäffer,29 Moritz Carrière30 und F. A. Neunkirchen.31 Für die Zeit der Vollendung des Kölner Doms bieten die „Programm und Festschrift des zur Feier der Vollendung des Kölner Doms am 16. October 1880 veranstalteten historischen Zuges“32 und die Schrift „Sämtliche Reden gehalten bei Gelegenheit der Feier zur Vollendung des Kölner Doms am 15. und 16. October 1880“33 aufschlussreiche Informationen. Es kommen in dieser Arbeit auch weitere Primär- wie Sekundärquellen zum Einsatz, die hier jedoch mangels Raums nicht einzeln aufgeführt werden können.
Bevor jedoch auf Grundlage der eben genannten Darstellungen und Quellen die Un- tersuchung des Wandels der Bewusstmachung des Kölner Doms als Nationaldenkmal in den Mittelpunkt rückt, sollen die bereits oben erwähnten zwei theoretischen Kapitel die Grundlage für die weiteren Ausführungen zum Thema schaffen, indem sie dem Hauptteil der Arbeit vorangehen. Im ersten theoretischen Kapitel soll zunächst die Nationalidee und das Nationaldenkmal im 19. Jahrhundert dargestellt werden. Im zweiten theoretischen Ka- pitel soll dann auf die innerhalb der deutschen Nationsidee benutzten nationalen Topoi Be- zug genommen werden. Erst hiernach soll der Kölner Dom zu den jeweiligen Zeitperioden ausführlicher auf seine Bewusstmachung als Nationaldenkmal und den darin vorgehen- den Wandel untersucht werden. Ich bin der Meinung, dass durch diesen vorangehenden theoretischen Teil der Arbeit ein einfacheres Verständnis der innerhalb der nationalen Be- wusstmachung des Kölner Doms vorgebrachten nationalen Topoi ermöglicht wird.
2 Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert
Nicht Denkmäler konnten Bewusstsein scha ff en - das war der Irrtum der Denkmalbauer des 19 . Jahrhunderts -, sondern Bewusstsein scha ff t Denkmäler.
(B. Alings)
Das 19. Jahrhundert ist in Deutschland das Jahrhundert von National- und Denkmalbe- wegung.34 Denn sowohl die Idee von einer gesamtdeutschen Nation als auch der Versuch ihrer Vergegenständlichung im Denkmal, sind in dieser Epoche nahezu inflationär; viel- mehr noch erreichen sie in der deutschen Geschichte weder davor noch danach ein solches Ausmaß. Beide Bewegungen bilden einen parallellaufenden Prozess, innerhalb dessen die Nationalbewegung die Bedingung für die Denkmalbewegung darstellt, ja in dem Denk- mäler in der Regel nur als Nationaldenkmäler ihren Ausdruck finden können. Deshalb ist zwar eine isolierte Betrachtung des deutschen Nationsdiskurses ohne den expliziten Mit- einbezug von Nationaldenkmälern möglich, aber die Beschäftigung mit Denkmälern, die eine Idee der Nation transportieren sollen, ist ohne Rekurs auf wesentliche Gesichtspunkte der deutschen Nationalbewegung nur mit einer unwissenschaftlichen Verkürzung der his- torischen Tatsachen zu leisten. Nationaldenkmäler, das signalisiert schon das erste Wort dieser Terminologie, sind Ausfluss und Vergegenständlichung einer Nationsidee. Deshalb soll der Blick zunächst auf wesentliche Merkmale der drei Hochphasen deutschen Natio- nalismus’ gerichtet werden.
Betrachtet man nun die parallel verlaufende National- und Denkmalbewegung im 19. Jahrhundert in Deutschland etwas genauer, indem man zunächst den Blick auf die Natio- nalbewegung lenkt, so lassen sich innerhalb dieses Doppelprozesses drei Hochphasen na- tionaler Bewegung beobachten: Die erste deutsche Nationalbewegung erreicht ihren Hö- hepunkt mit dem positiven Ausgang der Befreiungskriege gegen die Armeen Napoleons im Jahr 1813.35 Auch wenn es Autoren der Materie gibt, die erste Ansätze eines auf ge- meinsamer deutscher Kultur rekurrierenden Nationalismus’ in der Zeit nach der Reforma- tion ausmachen wollen, so kann von einer Nationalbewegung im modernen Sinne erst - nach einem ersten Vorlauf im Gefolge der Revolutionen in Amerika und Frankreich, die zu einer weltweiten Verbreitung der Nationsidee geführt haben - während der Befreiungs- kriege gegen Frankreich die Rede sein.36 Diese erste Phase der deutschen Nationalbewe- gung reicht ungefähr bis zur Implementierung der Karlsbader Beschlüsse, die im Rahmen der sogenannten „Metternischen Restauration“ als Quasi-Gesetz im Deutschen Bund, li- berale wie nationale Bewegungen einzudämmen versuchen.37 Weil in dieser ersten Phase der deutschen Nationalbewegung der Diskurs vornehmlich in den Reihen der deutschen Theoretiker der Nationsidee und ihrem publizierten Schrifttum erläutert wird, setzt sich in der Literatur für diesen Frühnationalismus der Begriff „Intellektuellennationalismus“ durch.38
Eine zweite Hochphase der Nationalbewegung in Deutschland hat ihren Anfang in den späten 1820er Jahren und reicht bis zur deutschen Revolution von 1848/1849.39 In den zahlreichen Schriften, die diese Zeitperiode behandeln, wird dieser Nationalismus als „Massennationalismus“ bezeichnet; denn der Nationalismus der deutschen Märzbewegung erfährt in den vielen Vereinen der Sänger, Turner und Burschenschaften im Vorfeld und während der deutschen Revolution eine intensive Propagierung und Verbreitung.40 Und auch die erneute Gefahr einer französischen Invasion während der Rheinkrise im Jahre 1840 und der mit der deutschen Revolution 1848/1849 zusammenfallende deutsch-dänische Konflikt um die Länder Schleswig und Holstein, wirken sich als Beschleunigungsfaktoren dieser erneuten Hochphase deutschen Nationalismus’ aus.41
Eine dritte und letzte Hochphase der Nationalbewegung im 19. Jahrhundert in Deutsch- land beginnt dann nach der Reaktionszeit etwa im Jahr 1859, und reicht bis zur Reichs- gründung von 1870/1871; und eigentlich auch noch darüber hinaus bis zum Ersten Welt- krieg.42 Dieser deutsche Nationalismus im Vorfeld und im Umfeld der Reichsgründung kann als Neuauflage des Intellektuellennationalismus der Befreiungskriege angesehen wer- den, denn hier ist es erneut die schreibende Zunft Deutschlands, vornehmlich Historiker wie Friedrich Christoph Dahlmann, Johann Gustav Droysen, Heinrich Treitschke und an- dere mehr, die den deutschen Nationalismus preußischen Missionsgedankens mit ihren Schriften propagieren und verbreiten.43 Die im Jahre 1859 in unmittelbarer deutscher Nachbarschaft geglückte Gründung des italienischen Nationalstaats, die den Vollzug ei- ner nationalen Einigung von vormals eigenständigen Teilstaaten unter den Vorzeichen ei- ner nationalen Identität als zu erreichende Möglichkeit erkennen lässt, trägt zu dieser er- höhten deutschen Nationalbewegung bei, die in die kleindeutsche-großpreußische Reichs- gründung von 1866/1871 mündet.44
Diese drei Phasen erhöhter deutscher Nationalbewegung werden von einer regen Denk- malbaubewegung begleitet. Das Denkmal, im 18. Jahrhundert und auch in früheren Zeiten noch als „Gedächtnisstütze und Erinnerungszeichen“ 45 verstanden, wird im 19. Jahrhundert in einem evolutionären Entwicklungsprozess in Verbindung mit der aufkommenden Nati- onsidee und ihrer Vergegenständlichung in Denkmälern zum Nationaldenkmal. Der His- toriker Thomas Nipperdey nennt diesen im Zuge der deutschen Aufklärung aufkommen- den Vorgang eine Moralisierung und Patriotisierung der Denkmalsidee.46 Damit ist die Absicht gemeint, mit dem national motivierten Interpretieren und Aufstellen von Denk- mälern, Nationalbewusstsein zu wecken. Begleitet wird diese Denkmalentwicklung, die vom Personendenkmal zum Nationaldenkmal führt, von einer zeitgenössisch verbreiteten Auffassung von der Zusammengehörigkeit und Selbstverständlichkeit dieser beiden Kate- gorien.47 Das heißt, den Zeitgenossen des 19. Jahrhundert ist durchaus bewusst, dass das Denkmal nicht nur das Ereignis oder die Person in Erinnerung rufen oder zur Nachahmung ihrer erbrachten Leistungen anhalten soll, sondern ihnen ist das Denkmal ein auf die deut- sche Nation weisendes Symbol. Denn in seiner begrenzten Gestalt verweist das Denkmal „auf ein Unbegrenztes, in seiner Sichtbarkeit auf ein Unsichtbares, in seiner Bedingtheit auf ein Unbedingtes, in seiner Individualität auf ein Allgemeines, auf eine Idee (. . . )“.48 Diese von Tho- mas Nipperdey in seinem Aufsatz „Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert“ herausgearbeiteten allgemeinen Strukturmerkmale eines Denkmals sind an dieser Stelle klar zu unterstreichen,49 denn sie vermitteln eine erste Vorstellung von der Idee des Denkmals im 19. Jahrhundert; die sich von vorherigen und späteren Vorstellun- gen von Denkmälern unterscheidet.50 Auch wenn genaugenommen die heutige und auch frühere Vorstellung vom Denkmal die eben genannte Struktur von Denkmälern insgesamt aufweisen können, ist das Besondere des Nationaldenkmals im 19. Jahrhundert der An- spruch seiner Initiatoren, die Idee der Nation ins Bewusstsein eines adressierten Volkes zu transportieren, um eine wie auch immer anvisierte Wirkung zu erzeugen. Der nationa- le Bezug ist in diesem Kontext das Neue. Alt hingegen ist der Gedanke, mit Denkmälern Ideen zu transportieren. Selbst wenn Denkmäler in der Antike und auch im Mittelalter le- diglich Einzelpersonen zugedacht waren und in der heutigen Bundesrepublik Deutschland lediglich als Ort des Gedenkens an epochale Verbrechen gegen die Menschlichkeit zustan- de kommen können, ist ihnen der Anspruch auf das Transportieren einer Ordnungsidee - wie immer sie sich auch im bestimmten Fall darstellen mag - innewohnend. Als aufschlussreiches Beispiel für die gegenwärtige Bedeutung von Denkmälern in Deutschland sei auf die Neue Wache und das Holocaust-Denkmal in Berlin verwiesen.51
Nur wenn man das genuin im 19. Jahrhundert anzutreffende Selbstverständnis von der Thematisierung der Idee der Nation im Denkmal berücksichtigt, kann man auch die ganze Programmatik, die eine Nationaldenkmalerrichtung im 19. Jahrhundert begleitet, verste- hen und nachvollziehen. Deshalb wird im Folgenden die genaue Definition sowohl des Denkmalbegriffes als auch des Nationaldenkmalbegriffes im 19. Jahrhundert eine große Hilfe für den Nachvollzug der weiteren Ausführungen zum Thema dieser Arbeit sein, denn die Anwendung von aktuellen Terminologien auf Zustände des 19. Jahrhunderts wird si- cherlich in die Irre führen oder aber das Verständnis des Gemeinten erschweren.
In diesem Kontext wird im „Conversations-Lexikon“ aus dem Jahre 1816, den allgemei- nen Denkmalbegriff des 19. Jahrhunderts betreffend, zwischen „Erinnerungen aus der Zeit und Erinnerungen an die Zeit (. . . )“, also zwischen Trägern von Tradition, die selbst ein Teil der Geschichte sind, und solchen, die Geschichte zum Inhalt haben; sowie zwischen „Zei- chen der Vergangenheit, die Erinnerungen wecken wollen, und solchen, die Erinnerung erwecken können“, unterschieden.52 Das heißt, es wird auch zwischen Denkmälern, die von vornher- ein und bewusst als Denkmäler geschaffen werden, und solchen, die von den Zeitgenossen im Nachhinein als solche bewusst gemacht werden und Denkmalcharakter erhalten ha- ben, differenziert. Diese letztgenannte Unterscheidung ist gerade für die Untersuchung des Kölner Doms als Nationaldenkmal von entscheidender Bedeutung, denn dieser kann zu den Denkmälern gerechnet werden, die von den Zeitgenossen im Nachhinein als Denk- mal bewusst gemacht worden sind, und dadurch erst Nationaldenkmalcharakter erhalten haben. Davor ist der Kölner Dom lediglich ein katholisches Gotteshaus, das seiner Vollen- dung harrt. Erst in der Bewusstmachung seiner nationalen Bedeutung durch Anhänger der Romantik, wird der Kölner Dom zeitweise zum Nationaldenkmal.
An dieser Stelle soll nun, nach diesen allgemeinen Aussagen und Definitionen zum Denkmal des 19. Jahrhunderts, der Nationaldenkmalbegriff im 19. Jahrhundert noch et- was genauer definiert werden um ihn vom Denkmal im Sinne eines Personendenkmals unterscheiden zu können. Daher ist es sinnvoll, nach den Unterschieden zwischen Denk- mal und Nationaldenkmal zu fragen. Ein klares Unterscheidungsmerkmal dieser beiden Terminologien ist die Thematisierung der Nation im Nationaldenkmal. In diesem Sinne gelten beinahe alle Denkmäler des 19. Jahrhunderts als Nationaldenkmäler.53 Reinhard Alings kommt in seiner Abhandlung über „Monument und Nation“ im Rahmen der Be- griffsdefinitionen zur folgenden Aussage: „Das idealtypische Denkmal des 19 . Jahrhundert war (. . . ) ein national gedachtes Denkmal“.54 Nipperdey behilft sich in seinem Aufsatz „Na- tionalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert“ mit der prägnanten Formel: „Nationaldenkmal ist, was als Nationaldenkmal gilt.“ 55 Eine weitere Möglichkeit den Begriff zu fassen, schlägt Alings an anderer Stelle seiner Abhandlung vor, indem er die „Art der Finanzierung als Maßstab eines objektiv verifizierbaren Nationaldenkmalbegri ff s“ vor- schlägt.56 Dort schreibt er weiter: Je nachdem, ob „national gedachte Denkmäler, (. . . ) aus Spendengeldern der gesamten Nation oder freiwilligen Beiträgen der Bürger (. . . ) errichtet wer- den, können sie als Nationaldenkmäler gelten“.57 Dies ist zwar eine nicht zu unterschätzende Komponente im Nationaldenkmalsdiskurs, aber überzeugender ist m. E. die Formel Nip- perdeys, da die Frage, ob ein Denkmal als Nationaldenkmal gilt, in höchstem Maße von dem Bewusstsein des adressierten Volkes, das ja die Nation erst ausmacht, abhängt; Spen- den zur Vollendung eines Denkmals können von Teilen des Volkes auch ohne nationalen Bezug gemacht werden; aus rein künstlerischem oder denkmalpflegerischem Interesse.
Bei aller Unterschiedlichkeit der genannten Herangehensweisen an den zeitgenössischen Begriff Nationaldenkmal, besitzen alle eine Gemeinsamkeit: Immer spielt die Nation und die Vorstellung von ihr, sei sie Stifter oder Adressat eines solchen Denkmals, eine eminent wichtige Rolle.
Im 19. Jahrhundert als „Jahrhundert der Denkmäler“,58 sind Denkmäler demnach nicht nur Mahnmale besonderer Ereignisse in der Geschichte oder Orte des Gedenkens an ei- ne besondere Person, nicht nur reine Erinnerungsstützen und Erinnerungszeichen, son- dern sie erhalten von ihren Initiatoren und dann auch von den adressierten Zeitgenossen eine nationale Interpretation. Diese nationale Interpretation ist so gesehen charakteristi- sches Kennzeichen der Zeit, da alle Denkmäler, seien sie Größen der deutschen Kultur (Schiller, Goethe oder Luther), Helden der „deutschen“ Vorzeit (Hermann der Cherusker) oder „deutschen“ Monarchen (Friedrich der Große) gewidmet, eine Thematisierung be- züglich der Nationsidee erfahren.59 Aber auch Gebäude wie Kirchen oder profane Bau- ten, werden unter denselben Vorzeichen interpretiert. Diese nationale Interpretation spie- gelt sich in der reichlichen Publikationsliteratur im Umfeld der Denkmalsvorhaben und -realisierungen wider.60 Auch die Pläne für den Bau von Denkmälern werden im Vorfeld im nationalen Sinn thematisiert. Ein weiteres Feld für diese Thematisierung der Idee der Nation im Denkmal sind die Einweihungsfeste, die zu den besonderen Jahrestagen eines Denkmals oder des im Denkmal erinnerten Ereignisses veranstaltet werden.61 Gerade die- se Feste im 19. Jahrhundert dienen den über sie schreibenden Literaten als geeignetes Ob- jekt national eingefärbter Rhetorik.62 Die Feste bieten das Forum, in dem die Vorstellungen über den Charakter der Nation in den zahlreich gehaltenen Reden und den gesungenen Liedern, die in der Regel zum Rahmenprogramm solcher Feste gehören, ihren Ausdruck finden.63
Dabei folgt diese Thematisierung der deutschen Nation (für gewöhnlich fast aller Na- tionen) im Denkmal einer bestimmten Programmatik, die für Identitätsdiskurse allgemein typisch ist. Die Nation wird als zusammengehörige Gemeinschaft angesehen, die gemein- sam etwas geleistet hat.64 Diese gemeinsame Leistung - meistens eine Existenz gefährden- de Situation, die gemeinsam abgewehrt worden ist - wird von den Meinungsführern des Nationsdiskurses als der Nation immer schon innewohnender Vorzug vor anderen Natio- nen hochstilisiert.65 Dies wird dann von einer Abgrenzung zu einem Feind begleitet (in Deutschland geschichtlich bedingt besonders Frankreich; teilweise auch slawische und an- dere zeitgenössisch von manchen der deutschen Theoretikern der Idee der Nation im Ge- gensatz zu den Deutschen als „minderwertig“ erachtete Völker, wie zum Beispiel die Ju- den).66 Die eigene nationale Überlegenheit auf allen Gebieten wird für die Gegenwart und auch für die Vergangenheit, in der die Nation schon als bestehend und geeint angesehen wird, hervorgehoben.67 In der Regel folgt dann noch eine Beschwörung einer gemeinsa- men, glorreichen Zukunft.68
Der sich vor und nach den Befreiungskriegen gegen das napoleonische Frankreich ubi- quitär zeigende Franzosenhass ist Ausfluss der eben erwähnten Abgrenzungsstrategie ge- gen einen äußeren Feind, die innerhalb des Identitätsdiskurses in Deutschland des 19. Jahr- hunderts eine wichtige Rolle spielt.69 Dieser hochstilisierte Franzosenhass wirkt als Kata- lysator des deutschen Frühnationalismus, der seinen Ausdruck vor allem in den das Denk- mal und seinen Bau- und Einweihungsprozess begleitenden nationalen Schriften findet. Sowohl für die Konstruktion der nationalen Identität als auch für die Errichtung von Denk- mälern, die diese Identität stiften sollen, spielt die Abgrenzung zum „Erbfeind“ Frankreich neben anderen wichtigen Referenzpunkten eine besondere Rolle.70 Biljana Mencovic, die in ihrer Abhandlung „Politische Gedenkkultur - Denkmäler - Die Visualisierung poli- tischer Macht im öffentlichen Raum“ auch auf die Denkmalskultur im 19. Jahrhundert eingeht, beschreibt den Zusammenhang zwischen deutscher nationaler Identität und der Konstruktion des Feindbildes Frankreichs mit diesem treffenden Satz: „Das deutsche Natio- naldenkmal steht in anti-französischem Kontext.“ 71 Die Kraft der Konstruktion von Feindbil- dern und anderer Referenzpunkte, wie die Rückbesinnung auf die gemeinsame Geschich- te oder die gemeinsame Rasse und Sprache, zum Zwecke der Konstruktion von Identitä- ten, und damit für die Entstehung von Nationen, haben schon Ernest Renan (Was ist eine Nation?),72 Benedict Anderson (Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenrei- chen Konzepts)73 und Eric Hobsbawn (Nationen und Nationalismus. Mythos und Realität seit 1780)74 sowie Rainer Lepsius (Interessen, Ideen und Institutionen)75 und viele andere Theoretiker des Nationsdiskurses in ihren Werken bearbeitet und verdeutlicht. Besonders bei Anderson und Lepsius herrscht die allgemeine Prämisse von dem konstruierten Cha- rakter von Nationen vor. Demnach sind Nationen und Nationen tragende Identitäten keine fassbare Wirklichkeit, sondern sie sind erfundene, dynamische Ordnungen, die das soziale und politische Handeln ihrer Träger organisieren oder legitimieren sollen.76
Wenn nun Nationen nichts Objektives und Beständiges darstellen, so muss dies auch für die Denkmäler, die die vergegenständlichte Projektionsfläche ihrer Idee bilden, gelten: Auch wenn das Denkmal in seiner Form gleichbleibt, so ändert sich mit der Zeit, bei ge- änderten Randbedingungen, der Diskurs und damit auch die Bedeutung des Denkmals.77 Will man nun im Vorfeld der weiteren Ausführungen zum Kölner Dom als Nationaldenk- mal Aussagen zur Nation und zu Nationaldenkmälern machen, so ist es unerlässlich, ihren jeweiligen Konstruktcharakter mitzubedenken. Beides, die nationale Identität und auch die jeweiligen Versuche, diese Identität im Denkmal zum Ausdruck zu bringen, sind kon- struiert und somit dem Wandel unterworfen. Sie sind Resultat des jeweils an sie herange- tragenen Diskurses.
Thomas Nipperdey hat diese Grundvoraussetzungen der nationalen Identität in Deutsch- land im 19. Jahrhundert sogar zur conditio sine qua non jeder Beschäftigung mit diesem Thema erhoben, indem er in einem seiner Artikel zur Thematik schreibt: „Das National denkmal ist ein Versuch, der nationalen Identität in einem anschaulichen, bleibenden Symbol gewißzu werden; das ist die Idee des Nationaldenkmals, die den Zeitgenossen des 19 . Jh.s vor schwebte und die in allem unterschiedlichen Begri ff sgebrauch noch gegenwärtig ist, sie muss Grundlage jeder Untersuchung sein.“ 78 Noch eindeutiger wird Nipperdey in Bezug auf den Konstruktcharakter von National- und Denkmalsidee im darauffolgenden Satz: „Nun stellt aber die nationale Identität in Suchen und Finden, in Verlust, Bedrohung und Vergewisserung ein ständiges Problem dar; darum ist das Nationaldenkmal, zumal in Deutschland, eher Idee, Versuch, Anspruch und Problem als Wirklichkeit (. . . )“ 79
Nicht minder wichtig für die Auseinandersetzung mit der deutschen Nationsidee und dem deutschen Nationaldenkmal sind m. E. nicht nur diese Vorüberlegungen, sondern auch die Berücksichtigung der einzelnen nationalen Topoi, die diese Konstruktion ausma- chen; wie zum Beispiel die schon oben erwähnte Rolle Frankreichs als konstruiertes und „willkommenes“ Feindbild.80 Eine Befassung mit dem deutschen Nationalismus im 19. Jahrhundert ohne die Benennung dieser Elemente der Identitätskonstruktion greift ins- gesamt zu kurz.81 In den Werken der tätigsten und zeitgenössisch einflussreichsten Pa- trioten, wie zum Beispiel Ernst Moritz Arndts, ist der Franzosenhass allgegenwärtig. Die folgenden aufschlussreichen Zitate sollen dies veranschaulichen. An dieser Stelle schreibt Arndt in Bezug auf Napoleon und Frankreich: „wodurch die Welt von dem abscheulichsten aller Tyrannen und dem tückischsten aller Tyrannenvölker befreit ward (. . . )“ 82 In folgendem Zitat sogar extrem frankophob: „Ich hasse alle Franzosen ohne Ausnahme im Namen Gottes und meines Volkes (. . . ) Ich lehre meinen Sohn diesen Haß(. . . ) Ich werde mein ganzes Leben arbeiten, dass die Verachtung und der Haßauf dieses Volk die tiefsten Wurzeln schlägt. Dort sei des deutschen Vaterland, wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzose heisset Feind (. . . )“.83 Etliche, noch viel weiter gehende Herabwürdigungen allen Französischen, lassen sich nicht nur Arndts Werken entnehmen, sondern sie sind ein allgemeiner Gemeinplatz in den Werken anderer deutscher Patrioten im 19. Jahrhundert.84 Die Abgrenzung zum Feind Frankreich, ja das Befördern dieses Feindbildes, ist ein immer wieder auftauchen- des Element, wenn es diesen Patrioten um die Konstruktion von gesamtdeutscher Identi- tät geht.85 Deshalb sollten auch das Mitbedenken und Miteinbeziehen der maßgeblichen Topoi, die auf die Konstruktion einer nationalen Identität zielen, zur conditio sine qua non jeder Abhandlung über die Identität der Deutschen im 19. Jahrhundert gemacht wer- den. Dazu gehören neben dem Franzosenhass die Verklärung der deutschen Vergangenheit als Zeit nationaler Größe, die deutsche Nation und ihre Beziehung zum Christentum, die Bemühung von Mythen und die Verknüpfung der Einheit der deutschen Nation mit der Vorstellung der Weltbeglückung durch sie.86 Selbstverständlich sind solche Aufzählungen weit davon entfernt, die ganze Bandbreite nationaler Gemeinplätze wiederzugeben. Eine Vorstellung von der Bemühung von Referenzpunkten zur Identitätskonstruktion können sie jedoch vermitteln.
Nationaldenkmäler werden im 19. Jahrhundert also von ihren Initiatoren im Hinblick auf eine bestimmte Idee von der Nation erdacht und erbaut, die sich mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung des einen oder anderen der eben genannten Topoi bedienen.87 Diese abstrakte, nicht greifbare Idee der Nation wird im konkreten sicht- und greifbaren Denkmal als Symbol eines Bewusstmachens des Selbstverständnisses der Nation in der Gegenwart und für die Zukunft veranschaulicht. Das Nationaldenkmal fungiert dann als Träger der Vorstellung von der angeblichen Beschaffenheit der Nation.
Für die gemäße Auseinandersetzung mit der Thematik des Nationaldenkmals im 19. Jahrhundert nennt Nipperdey, neben dem bereits oben genannten Konstruktcharakter von Ideologien und Nationaldenkmälern weitere Voraussetzungen, die zu beachten sind. Im Aufsatz „Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert“ verweist Nipperdey auf die eminent wichtige Feststellung der Initiatoren, der Adressaten und der im Denkmal zu symbolisierenden Nation.88 Denn die Nation, die im Denkmal symbolisiert werden soll, verläuft nicht idealtypisch, sondern sie kann, je nachdem welche Elemente hervorgehoben werden, unterschiedlich gedeutet werden. Erst die Angabe dieser wichtigen Elemente innerhalb einer Nationaldenkmalsstiftung erlaubt es Nipperdey Nationaldenkmäler in Typen zu unterteilen.89 Auf diese Typisierung der Nationaldenkmäler wird weiter unten näher eingegangen. Vorher sollen noch die folgenden Voraussetzungen bei der Befassung mit Nationaldenkmälern genannt werden:
Erstens: Nationaldenkmäler im 19. Jahrhundert werden von den „etablierten Kräften, vom Staat oder von staatstragenden Gruppen“ gebaut.90 Zweitens: Die Opposition baut keine Denkmäler.91 Für Nipperdey ist das eine evident wichtige Tatsache, die bei der Behand- lung von Nationaldenkmälern im 19. Jahrhundert berücksichtigt werden muss.92
[...]
1 N. Hocker. Dom-Album oder der Dom im Munde der deutschen Dichter. Ein Erinnerungsbuch an die Feier der 600 jährigen Grundsteinlegung am 14 ., 15 ., und 16 . August 1848. Köln 1848, in der Vorrede.
2 Vgl. Lars Völcker. Tempeln für die Großen der Nation. Das kollektive Nationaldenkmal in Deutschland, Frank reich und Großbritannien im 18 . und 19 . Jahrhundert. Frankfurt a. M. 2000, S. 15 ff.
3 Vgl. Hans-Ernst Mittig. „Über Denkmalkritik“. In: Denkmäler im 19 . Jahrhundert. Deutung und Kritik. Hrsg. von Hans-Ernst Mittig und Volker Pegmann. Passau 1972, S. 287.
4 Vgl. Hermann Sturm. Denkmal & Nachbild. Zur Kultur des Erinnerns. Essen 2009, S. 16 ff., bes. die hier abgedruckte Rede Helmut Kohls.
5 Vgl. Reinhard Alings. „Monument und Nation. Das Bild vom Nationalstaat im Medium Denkmal - zum Verhältnis von Nation und Staat im deutschen Kaiserreich 1871-1918“. In: Beiträge zur Kommunikations geschichte. Hrsg. von Bernd Sösemann. Bd. 4. Berlin 1996, S. 27-40.
6 Vgl. Thomas Nipperdey. „Nationalidee und Nationaldenkmal in Deutschland im 19. Jahrhundert“. In: His torische Zeitschrift. 206. 1968, S. 529-585, S. 582 ff.
7 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, S. 538.
8 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, S. 534.
9 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, S. 529-585.
10 Vgl. Völcker, s. Anm. 2, S. 246-252.
11 Vgl. Thomas Nipperdey. „Kirchen als Nationaldenkmal. Die Pläne von 1815“. In: Festschrift für Otto von Simson zum 65 . Geburtstag. Hrsg. von Lucius Grisebach und Konrad Renger. Bonn 1977, S. 412-431.
12 Vgl. Nipperdey, „Kirchen. . .“ S. Anm. 11, S. 246-252.
13 Vgl. Gertrud Klevinghaus. Die Vollendung des Kölner Doms im Spiegel deutscher Publikationen der Zeit von 1800 bis 1842. Sulzbach 1971.
14 Vgl. Ludger Kerrsen. Das Interesse am Mittelalter im deutschen Nationaldenkmal. Berlin 1975, S. 75-78.15 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6.
16 Vgl. Alings, s. Anm. 5.
17 Vgl. Hermann Beenken. Das neunzehnte Jahrhundert in der deutschen Kunst. Aufgaben und Gehalte/Versuche einer Rechenschaft. München 1944.
18 Vgl. Völcker, s. Anm. 2.
19 Vgl. Jörg Echternkamp. Der Aufstieg des deutschen Nationalismus ( 1770 - 1840 ). Frankfurt a. M. 1998.
20 Vgl. Heinz-Gerhard Haupt und Dieter Langewiesche. Nation und Religion in der deutschen Geschichte. Hrsg. von Heinz-Gerhard Haupt und Dieter Langewiesche. Frankfurt a. M. 2001.
21 Vgl. Michael Jeismann. Das Vaterland der Feinde. Studien zum nationalen Feindbegri ff und Selbstverständnis in Deutschland 1792 - 1918. Stuttgart 1982.
22 Vgl. Nipperdey, „Kirchen. . .“ S. Anm. 11.
23 Vgl. Thomas Nipperdey. „Kirchen und Nationaldenkmal. Der Kölner Dom in den 40er Jahren“. In: Staat und Gesellschaft im politischen Wandel. Beiträge zur Geschichte der modernen Welt. Hrsg. von Werner Pöls. Stuttgart 1979, S. 175-202.
24 Vgl. Klevinghaus, s. Anm. 13. 25 Vgl. Kerrsen, s. Anm. 14.
26 Vgl. Otto Dann. Religion - Kunst - Vaterland. Der Kölner Dom im 19 . Jahrhundert. Hrsg. von Otto Dann. Köln 1983.
27 Vgl. Ernst-Moritz Arndt. Über ein Denkmal zu Leipzig. Ein Wortüber die Feier der Leipziger Schlacht. Frankfurt a. M. 1814.
28 Vgl. Josef Görres. Gesammelte Schriften. Hrsg. von Wilhelm Schellenberg. Bd. 6. Köln 1929.
29 Vgl. H. J. K. Schäffer. Der Kölner Dom und seine Vollendung in ihren Beziehungen zum deutschen Vaterland, respektive zum Protestantismus. Magdeburg 1842.
30 Vgl. Moritz Carrière. Der Kölner Dom als freie deutsche Kirche. Gedankenüber die Nationalität, Kunst und Religion beim Wiederbeginn des Baues. Stuttgart 1843.
31 Vgl. F. A. Neukirchen. Die Dombau-Sache. Betrachtet aus dem reinkirchlichen Gesichtspunkte. Aachen 1843.
32 Vgl. Comité. Programm und Festschrift des zur Feier der Vollendung des Kölner Doms am 16 . October 1880 veranstalteten historischen Zuges. Hrsg. von dem Comité. Köln 1880.
33 Vgl. Kaiser Wilhelm I. u. a. Sämtliche Reden gehalten bei Gelegenheit der Feier zur Vollendung des Kölner Doms am 15 . und 16 . October 1880. Köln 1880.
34 Vgl. Antje Laumann-Kleinberg. Denkmäler des 19 . Jahrhunderts im Widerstreit. Drei Fallstudien zur Diskussi- on zwischen Auftraggebern, Planern undöff entlichen Kritikern. Frankfurt a. M. 1989, S. 13 ff. 35 Vgl. Hans Ulrich Wehler. Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensi- ven Modernisierung der Reformära 1700 - 1815. Bd. 1. 5 Bde. München 2008, S. 512. 36 Vgl. Echternkamp, Der Aufstieg des deutschen Nationalismus ( 1770 - 1840 ), s. Anm. 19, S. 18.
37 Vgl. Hans Ulrich Wehler. Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Von der Reformära bis zur industriellen und politi- schen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815 - 1845 / 49. Bd. 2. 5 Bde. München 2008, S. 395. 38 Vgl. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, s. Anm. 35, S. 513. 39 Vgl. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, s. Anm. 37, S. 394-412. 40 Vgl. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, s. Anm. 37, ebd.
41 Vgl. Thomas Nipperdey. Deutsche Geschichte 1800 - 1866 . Bürgerwelt und starker Staat. Bd. 1. 2 Bde. Mün- chen 1983, S. 311.
42 Vgl. Hans Ulrich Wehler. Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Von der „Deutschen Doppelrevolution“ bis zum Beginn des ersten Weltkrieges 1849 - 1914. Bd. 3. 5 Bde. München 2008, S. 228-251. 43 Vgl. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, s. Anm. 42, ebd.
44 Vgl. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, s. Anm. 42, ebd.
45 Alings, s. Anm. 5, S. 4.
46 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, S. 534.47 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, ebd.48 Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, S. 538.49 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, ebd.50 Vgl. Alings, s. Anm. 5, S. 27 ff.
51 Vgl. Sturm, s. Anm. 4, S. 45 ff.
52 Diverse. Conversations-Lexikon oder Enzyklopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Bd. 3. 10 Bde. Stuttgart: Brockhaus, 1816, S. 101-103; zit. nach: Alings, s. Anm. 5, S. 6 ff.
53 Vgl. Alings, s. Anm. 5, S. 17.
54 Alings, s. Anm. 5, ebd.
55 Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, S. 532.56 Vgl. Alings, s. Anm. 5, S. 18.
57 Vgl. Alings, s. Anm. 5, ebd.
58 Vgl. Beenken, s. Anm. 17, S. 479.
59 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, S. 558 f.
60 Vgl. Thomas Nipperdey. Deutsche Geschichte 1866 - 1918 . Machstaat vor der Demokratie. Bd. 2. 2 Bde. 1993, S. 261 ff.
61 Vgl. Ute Schneider. Politische Festkultur im 19 . Jahrhundert. Die Rheinprovinzen von der französischen Zeit bis zum Ende des Ersten Weltkriegs ( 1806 - 1918 ). Essen 1995, S. 15 ff.
62 Vgl. Schneider, s. Anm. 61, ebd.
63 Vgl. Nipperdey, Deutsche Geschichte 1866 - 1918, s. Anm. 60, S. 260.
64 Vgl. Echternkamp, Der Aufstieg des deutschen Nationalismus ( 1770 - 1840 ), s. Anm. 19, Einleitung. 65 Vgl. Echternkamp, Der Aufstieg des deutschen Nationalismus ( 1770 - 1840 ), s. Anm. 19, ebd. 66 Vgl. Jeismann, s. Anm. 21, S. 27-58.
67 Vgl. Jeismann, s. Anm. 21, ebd.
68 Vgl. Rainer Lepsius. Interessen, Ideen und Institutionen. Heidelberg 2009, S. 232-246.69 Vgl. Jeismann, s. Anm. 21, S. 81 ff.
70 Vgl. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, s. Anm. 35, S. 521-524, insb. S. 523.
71 Biljana Mencovic. „Politische Gedenkkultur. Denkmäler - Die Visualisierung politischer Macht im öffent- lichen Raum“. In: A. Pelinka und H. Reinalter. Vergleichende Gesellschaftgeschichte und Ideengeschichte der Neuzeit. Hrsg. von A. Pelinka und H. Reinalter. Bd. 12. Wien 1999, S. 13.
72 Vgl. Ernest Renan. „Was ist die Nation? Vortrag in der Sorbonne am 11. März 1882 von Ernest Renan, aus dem Französischen von Henning Ritter“. In: Michael Jeismann und Henning Ritter. Grenzfälle - Über neuen und alten Nationalismus. Leipzig 1993, S. 290-311.
73 Vgl. Benedict Anderson. Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreiches Konzepts. Frankfurt a. M. 1996, S. 18 ff.
74 Vgl. Eric J. Hobsbawn. Nation und Nationalismus. Mythos und Realität seit 1780. Frankfurt a. M. 1992, S. 7 ff.
75 Vgl. Lepsius, s. Anm. 68, S. 232 ff. 76 Vgl. Lepsius, s. Anm. 68, ebd.
77 Vgl. Heinz-Gerhard Haupt und Charlotte Tacke. „Die Kultur des Nationalen“. In: Wolfgang Hardtwig und Hans-Ulrich Wehler. Kulturgeschichte Heute. Hrsg. von Wolfgang Hardtwig und Hans-Ulrich Wehler. Göt- tingen 1996, S. 269.
78 Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, S. 533.
79 Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, ebd.
80 Vgl. Peter Berghoff. Der Tod des politischen Kollektivs: politische Religion und das Sterben und Töten für Volk, Nation und Rasse. Berlin 1997, S. 173 ff.
81 Vgl. Jeismann, s. Anm. 21, S 27 ff.
82 Vgl. Arndt, Über ein Denkmal zu Leipzig, s. Anm. 27, S. 20-22.
83 Ernst Moritz Arndt: zit. nach Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, s. Anm. 35, S. 523.84 Vgl. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, s. Anm. 35, S. 523.
85 Vgl. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, s. Anm. 35, S. 511-512.
86 Vgl. Echternkamp, Der Aufstieg des deutschen Nationalismus ( 1770 - 1840 ), s. Anm. 19, S. 109-159.87 Vgl. Jeismann, s. Anm. 21, S. 374-384.
88 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, S. 531. 89 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, ebd.
90 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, ebd.
91 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, ebd.
92 Vgl. Nipperdey, „Nationalidee. . .“ S. Anm. 6, ebd.
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- Mathias Akar (Author), 2010, Die Kathedrale der Nation: Der Kölner Dom im Spiegel der deutschen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194750
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