Bildung gewinnt im heutigen gesellschaftlichen Kontext mehr und mehr an Bedeutung. War Bildung früher noch ein Privileg was nur wenigen zu Teil wurde, ist sie heute fest in Institutionen eingebunden und damit auch prägend für die Biographie eines jeden Individuums in unserer Gesellschaft. Die Bezeichnung des modernen, postindustriellen Zeitalters als „Wissensgesellschaft“ spiegelt genau diese Entwicklung wieder. Je wichtiger der Stellenwert der Bildung ist, desto größer werden auch die Anforderung, die an die einzelnen Gesellschaftsmitglieder gestellt werden, um ein funktionierendes Glied der Wissensgesellschaft zu sein. Selbst wenn Bildung heute teilweise jedem zugänglich ist, gibt es trotzdem innerhalb des Bildungssystems große Differenzen bezüglich des Bildungsgrades der einzelnen Individuen und der hiermit einhergehenden sozialen Anerkennung - vor allem hinsichtlich bestimmter Bildungszweige. Bildung stellt somit eine Ressource dar, die zwar faktisch jedem Mitglied zur Verfügung steht, dies jedoch in unterschiedlichem Maße. Aufgrund dieser ungleichen Verteilung, besteht en suite nach wie vor eine Privilegierung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen. Die Aneignung und Weiterentwicklung von Bildung, beziehungsweise von Wissen ist demzufolge zu einem zentralen Element der Wissensgesellschaft geworden, wobei insbesondere das allgemeinhin anerkannte Schlagwort des ‚Lebenslangen Lernens‘ diesen Paradigmenwechsel wiederspiegelt.
Doch obwohl Institutionen der Erwachsenenbildung und Weiterbildung diesbezüglich einen besonderen sozialen Stellenwert haben, werden die Bildungsangebote nicht entsprechend von der Bevölkerung genutzt. Eine wichtige Aufgabe der Bildungsarbeit ist es daher zu ermitteln, wer sich an den Weiterbildungsangeboten beteiligt und wer nicht, um somit sozialproblematische Konstellationen zu identifizieren, welche als relevant für die teils mangelhafte Reichweite unseres Weiterbildungssystems erachtet werden können. Denn es ist in einem Sozialstaat Aufgabe der Politik und somit des Bildungswesens, möglichst alle Gesellschaftsmitglieder in das ‚Wissens-Boot‘ zu holen, um ihnen die Partizipation an der (Wissens-)Gesellschaft zu ermöglichen und somit letztendlich auch erst deren Funktionieren zu gewährleisten. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bezieht sich die Weiterbildungsforschung seit geraumer Zeit auf diverse Sozialstrukturanalysen...
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Soziale Umbruche: Die Bildungsexpansion als Reaktion auf den Wandel der Wirtschaft und der Erwerbsstruktur
3. Die neuen sozialen Ungleichheiten: Die ungleich verteilteRessource Bildung‘
3.1 Wie sind soziale Ungleichheiten definiert?
3.2 Die Auswirkungen auf das Bildungswesen
4. Zielgruppenarbeit - der Versuch bildungsferne Schichten zu erreichen
5. Sozialstrukturanalyse Deutschlands: Schichtungskonzepte und Klassenmodelle
6. Sozialstrukturanalyse Deutschlands und ihr Gehalt fur die Erwachsenenbildung
6.1 Ulrich Beck: „Individualisierungsthese“
6.2 Der Bedarf an neuen Konzepten zur Strukturierung der Gesellschaft
6.3 Pierre Bourdieu - „Die feinen Unterschiede“
6.4 Das moderne Konzept der Lebensstilforschung und der sozialen Milieus
7. Das „SINUS-Milieu-Modell“
7.1 Die „Freiburger Studie“
7.2 Resultat der Studie
8. Personliches Fazit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
III Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Tina Kern (Author), 2012, Sozialstrukturanalysen und ihre Bedeutung für die Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194684
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