Die Ausgangshypothese dieses Research Proposals basiert auf Ellis Grundannahme:
“Indeed, good grammar teaching may work precisely because it incorporates a number of different options.” (Ellis, 1997, S. 93, vgl. Kap.3)
Für den Lernerfolg dienlich ist somit ein Methodenmix aus induktiven/deduktiven Vermittlungstechniken, die implizit/explizit angewendet werden können. Diese werden in Kapitel 3 behandelt. Wichtig im Unterrichtsgeschehen sind auch Phasen der Bewusstmachung und Bewusstheit, die zur Kognitivierung und Sensibilisierung der Sprache dienen (Gehring, 2010, S. 137). Diese werden in Kapitel 4 behandelt. Eine Mischung verschiedener Optionen der Grammatikvermittlung spricht außerdem unterschiedliche Lerntypen an und kann somit auf vielschichtige Weise Lernerfolg bewerkstelligen.
Ein Lehrwerk für Englisch sollte sich also nach den Vorgaben des Kerncurriculums (Kap. 2) richten und somit die Kommunikation in den Vordergrund stellen, nicht die Grammatik, und aus fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Sicht den zuvor genannten Kriterien entsprechen. Anhand dieser Kriterien wird abschließend eine Checkliste zur Untersuchung von Lehrbüchern skizziert.
Inhalt
1 Einleitung
2 Stellung der Grammatik im Kerncurriculum Niedersachsen
3 Optionen der Grammatikvermittlung
4 Grammatik im Englischunterricht
5 Literaturverzeichnis
6 Checkliste für Schulbücher
1 Einleitung
Die Ausgangshypothese dieses Research Proposals basiert auf Ellis Grundannahme:
“Indeed, good grammar teaching may work precisely because it incorporates a number of different options.” (Ellis, 1997, S. 93, vgl. Kap.3)
Für den Lernerfolg dienlich ist somit ein Methodenmix aus induktiven/deduktiven Vermittlungstechniken, die implizit/explizit angewendet werden können. Diese werden in Kapitel 3 behandelt. Wichtig im Unterrichtsgeschehen sind auch Phasen der Bewusstmachung und Bewusstheit, die zur Kognitivierung und Sensibilisierung der Sprache dienen (Gehring, 2010, S. 137). Diese werden in Kapitel 4 behandelt. Eine Mischung verschiedener Optionen der Grammatikvermittlung spricht außerdem unterschiedliche Lerntypen an und kann somit auf vielschichtige Weise Lernerfolg bewerkstelligen.
Ein Lehrwerk für Englisch sollte sich also nach den Vorgaben des Kerncurriculums (Kap. 2) richten und somit die Kommunikation in den Vordergrund stellen, nicht die Grammatik, und aus fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Sicht den zuvor genannten Kriterien entsprechen. Anhand dieser Kriterien wird abschließend eine Checkliste zur Untersuchung von Lehrbüchern skizziert.
2 Stellung der Grammatik im Kerncurriculum Niedersachsen
Der zeitgenössische Englischunterricht folgt dem Prinzip der funktionalen Fehlertoleranz. Dies bedeutet, dass die formale Korrektheit einer Äußerung den kommunikativen Zwecken untergeordnet werden soll. Sprachliche und interkulturelle Handlungsfähigkeit sind übergeordnete Ziele. Wortschatz, Grammatik, Aussprache, Intonation und Orthographie werden als funktionale Bestandteile der Kommunikation betrachtet und haben überwiegend dienende Funktion. (Niedersächsisches Kultusministerium, 2006, S. 9)
Geschichtlich gesehen hat sich der Stellenwert der Grammatik im Englischunterricht stark gewandelt: stand die Grammatik zu Zeiten der Grammatikübersetzungsmethode noch im Fokus des Sprachenlernens (vgl. Roche, 2005, S. 13), so hat sie nun dienende Funktion. Dies findet auch seinen Ausdruck in den Kompetenzstufen: diese liegen für die Grammatik großteils hinter den Kompetenzstufen für Hör- und Hör- und Sehverstehen, Leseverstehen, Sprechen, Schreiben und Wortschatz. (Niedersächsisches Kultusministerium, 2006, S. 33f)
3 Optionen der Grammatikvermittlung
Sinn und Zweck und auch das Ausmaß von formaler Grammatikinstruktion sind in der Fachliteratur umstritten, sie reichen von keinerlei formaler Grammatikvermittlung, der sogenannten zero-Option , bis hin zur traditionellen Grammatikübersetzungsmethode (vgl. Roche, 2005, S. 12-14). In Anlehnung an Ellis soll hier aber nicht die Frage geklärt werden, ob Grammatik vermittelt werden soll, sondern vielmehr die Frage, wie Grammatik vermittelt werden soll (Ellis, 2002, S. 167).
Deduktives Lernen bezeichnet merkmalsfokussiertes Lernen im Top-Down-Prozess. Zunächst wird eine neue Struktur präsentiert und dann eingeübt. Grammatische Phänomene werden somit formal vermittelt. Kommunikative Übungen dienen eher dem Erlernen einer bestimmten grammatischen Regel und weniger dem Erwerb flüssiger Aussprache. Das Hauptaugenmerk wird eher auf grammatisch korrekte Sätze gelegt als auf inhaltliche Kriterien von Äußerungen. Eine zugrunde liegende Idee ist das Vermeiden von Fehlern, damit sie sich nicht langfristig festsetzen, also fossilieren. Weiterhin gehört zur deduktiven Grammatikvermittlung auch ein gewisses Maß an grammatischer Terminologie, die hauptsächlich im Zweitspracherwerb benutzt wird und seltener im Unterricht der Muttersprache. Deduktiver Unterricht ist eher auf die Lehrer zentriert.
Beispiel zur Einführung des Gerundiums. Die Schüler werden explizit (s.u) auf die Form hingewiesen. Es folgen einige Übungseinheiten zum Gerundium auf den folgenden Seiten (Harger, Christie, Derkow Disselbeck, & Woppert, 2009, S. 17):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Eher implizit wird das Gerundium in Green Line eingeführt (zumindest nach dem Lehrerhandbuch, das Schulbuch liegt nicht vor), das Augenmerk liegt auf der Kommunikation (Brunkau, 2009, S. 139):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Induktiv bedeutet, dass die Lerner sich die zugrundeliegenden Regeln selbst aus Übungen erschließen, somit handelt es sich um einen Bottom-Up-Prozess. Hierfür muss zunächst der Inhalt verstanden werden und danach wird sich mit der grammatischen Struktur beschäftigt und Regelmäßigkeiten erarbeitet. Hierbei werden Lerner[1] zum Beispiel nicht darauf hingewiesen, dass ein englisches Verb in der 3. Person Singular Präsens ein -s erfordert. Auch werden keine separaten Übungen gemacht, um diese Regel einzuüben. Diese Regelmäßigkeit muss aus den Übungen abgeleitet werden. Im folgenden Beispiel soll die zugrundeliegende phonologische Regel der progressiven Assimilation gefunden werden, nämlich dass bei der Pluralbildung nach auslautenden Konsonanten das Merkmal der Stimmhaftigkeit auf den folgenden Sibilanten übernommen wird, also [s] beziehungsweise [z], und nach einem auslautenden Sibilanten [iz] zu verwenden ist. Ferner erfordert ein auslautendes [f] die Pluralbildung [vz], wobei letzteres didaktisch zu [v] reduziert wurde (Hellyer-Jones, Horner, & Parr, 2003, S. 31)
[...]
[1] Aus stilistischen Gründen wird in dieser Arbeit ausschließlich die generische männliche Schreibweise verwendet.
- Citar trabajo
- M.A., M.Ed. Thorsten Witting (Autor), 2012, Grammatik in Schulbüchern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194202
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